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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

02.01.2019 um 11:13
Ich glaube, die Vermutung eines planenden Täters geht auf 2 Punkte zurück

1) "viele" für solche Taten ungewöhnliche Handlungen/Interaktionen mit dem Umfeld des Opfers.
2) die Tat wurde bisher nicht aufgeklärt. Der Täter war somit "erfolgreich".

Für mich persönlich passen diese ganzen Handlungen/Interaktionen aber vielmehr zu einer nicht geplanten (im Sinne von durchdacht) Tat. Trotz der Situation (Innenstadt, Sommer, mehr los als sonst) hat sich für den Täter ein "Fenster" geöffnet. Wohl möglich auch (erstmal) gar nicht für die folgende Tat, sondern für die (ersehnte) Gelegenheit mit FL allein zu sein. [Ich gehe von einer weitläufigen Bekanntschaft aus. FL war kein Zufallsopfer]
Im Zuge dieser "Gelegenheit" kam es dann zu einer spontanen Eskalation, dem Impuls des Täters noch länger mit FL zusammen zu sein ohne sich der Konsequenz aus seinem Handeln bewusst zu sein. Dann, nachdem der Täter wieder bei "klarem" Verstand war, war er vielleicht hin und hergerissen was jetzt zu tun sei. Eigentlich wollte er nicht das es soweit kommt, doch nun gibt es keinen Weg zurück. Getrieben von dieser inneren Zerrissenheit hat er dann Handlungen genommen um sich mehr Zeit zu verschaffen, bzw. seine Tat zu reparieren/abzumildern. Evtl. auch immer wieder, solange FL noch lebte, mit dem Entschluss sie gehen zu lassen. Aber an irgendeinem Punkt hat er, für sich, "eingesehen", das er FL nicht gehen lassen kann.


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02.01.2019 um 11:14
Naja, ein Anruf ist eine ganz andere Hausnummer als eine SMS, ich könnte mir auch vorstellen, dass der Täter die ganze Zeit damit gerungen hat, FL anrufen zu lassen. Nicht zuletzt sagte sie dann auch nur den einen Satz, und legte sofort wieder auf.
Ich glaube aber nicht, dass das ein Zugeständnis an FL war, sondern eher den Intentionen des Täters entgegen kam, sei es, um eine Großfahndung hinauszuzögern/zu verhindern, FL größere psychische Qualen zuzufügen oder dergleichen.


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Mord an Frauke Liebs

02.01.2019 um 12:12
Ich halte den Entführer/Mörder von FL nicht für einen Idioten,der erstmal zwei Tage nach einem Ladekabel usw. sucht....er wird die sicherste und einfachste Methode benutzt haben,um FL's Handy immer kurzfristig Einsatzbereit zu machen- einfach einen vollen Akku einsetzen....ansonsten Handy immer ohne Akku und SIM belassen.
Da es ein sehr gängiges Handymodel gewesen sein soll,war es keine grosse Sache,dass FL's Handy für die 1.SMS eingesetzt werden konnte.
Wichtig war nur,dass der Täter von FL's leergesimsten Handy wissen musste....bevor sie überhaupt losgefahren sind.
Auch das wird kein grosses Kunststück gewesen sein für den Mörder,es in Erfahrung zu bringen.Es sei denn,er wusste es schon vorher.Weil er das im Pub beobachten konnte,z.B.
Meine Vermutung ist schon,dass er FL besser kannte,als umgekehrt.Daher konnte er auch schon ein passendes Ersatzakku dabei gehabt haben.
Die Frage ist einfach nur,hat FL in Disco/ Pub u.s.w
immer leergesimst/telefoniert?
Wenn das öfters vorgekommen ist,dann konnte er ja gut vorplanen.
Meines Erachtens war er schon sehr gut informiert ,was Handyortung anbelangt.


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02.01.2019 um 14:04
@outsiderz
Zu einem solchen Szenario tendiere ich ebenfalls. Für mich macht es nicht den Anschein, als handele es sich um einen der Plan, der aufgegangen ist, sondern eher wie eine Kette von Ereignissen und/oder Entscheidungen, die zu diesem Ende geführt haben.
Ich halte den Fall für so "mysteriös" weil er eben überhaupt keiner Logik zu folgen scheint und ich glaube, dass der Täter eben auch keiner Logik, sondern seinen jeweiligen Affekten gefolgt ist. Im Zweifel schon auf der Basis eines wie auch immer gearteten Kopfkinos... oder alternativ: Eben doch ein Plan, den er dann aber aufgrund von sowas wie Mitleid/-gefühl nicht mehr umsetzen konnte.
So oder so halte ich die Anrufe jedenfalls am ehesten für einen Ausdruck von Kontrollverlust des Täters.


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Mord an Frauke Liebs

02.01.2019 um 19:45
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:So oder so halte ich die Anrufe jedenfalls am ehesten für einen Ausdruck von Kontrollverlust des Täters.
Für mich ist es das genaue Gegenteil. Kontrollverlust oder Überforderung führt eigentlich immer zum schnellen Ableben des Opfers. Hier wird es aber extra für die Kontaktaufnahmen umhergefahren, und eine ganze Woche am Leben gehalten. Weder Kontaktaufnahmen noch Transporte würde jemand zulassen bzw. vornehmen, der keine Kontrolle hat. Der belässt das Opfer im Versteck, oder bringt es zeitnah um, und das war es. Für mich eher Ausdruck seiner Überlegenheit.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 02:29
Zitat von raydenrayden schrieb:Für mich eher Ausdruck seiner Überlegenheit.
Das sehe ich ebenso. Und immerhin hat die Kripo trotz aufwändiger Ermittlungen bisher keine Spur des Täters gefunden. Das spricht nach meiner Ansicht ebenfalls für ein sehr überlegtes Vorgehen.

@kilkhora
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Diese 46 h zwischen der 1.SMS und den 1.Anruf von FL sind schon irgendwie interessant und wichtig,denke ich.
Ich vermute, der Täter hatte von Anfang an geplant, FL längere Zeit (also nicht nur ein paar Stunden) in seiner Gewalt zu haben. Ich nehme auch an, dass die 1. SMS vom Täter versandt wurde, um die Polizei auf eine falsche Fährte zu führen, und er dann zunächst keine weitere Kontaktaufnahme geplant hatte.
Er konnte doch kurz nach der Entführung die weitere Entwicklung (Reaktion der Angehörigen und gegebenenfalls der Polizei) noch keineswegs einschätzen. Wäre die Polizei sehr schnell von einer Entführung ausgegangen und hätte in dieser Richtung ernsthaft ermittelt, hätte sich der Täter nach meiner Ansicht nicht mehr gerührt.
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Dieser Täter geht planend vor,kann aber durchaus situationsbedingt sein Plan modifizieren
Das ist auch meine Vorstellung. Nach meiner Einschätzung gehörte es zur "Stärke" des Täters und zu der Durchdachtheit seiner Strategie, dass er sich nicht starr auf einen einzigen Ablauf des Verbrechens festlegte, sondern "anpassungsfähig" blieb.

Interessant finde ich, dass kurz vor dem 1. Anruf der Appell an FL veröffentlicht wurde, sich zu melden, und ich gehe davon aus, dass dieser Appell den Täter zu dem Anruf "inspirierte".
Dem Appell konnte der Täter entnehmen, dass man zumindest noch nicht ein freiwilliges Verschwinden FLs ausschloss, und ihm wurde hier geradezu "auf einem Silbertablett" die Gelegenheit "serviert", mit einem Anruf die Version der Freiwilligkeit zu stärken. (Das ist selbstverständlich kein Vorwurf an die Polizei, die sehr gute Gründe für dieses Verhalten hatte.)

Beschränkt man sich auf den bloßen (!) Inhalt von FLs Mitteilung, ist sie nach meiner Ansicht weitaus mehr als die nachfolgenden Gespräche auf eine Beruhigung der Angehörigen und der Polizei und auf einen Zeitgewinn für den Täter angelegt.

Donnerstag, 22. Juni 2006, 22.25 Uhr, Gedächtnisprotokoll von Mitbewohner Chris: "Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."

Ich nehme an, die Bedeutung von Chris' Anrede mit "Christos" entging dem Täter, weil er FL kaum kannte, und ansonsten kamen - im Vergleich mit den anderen Gesprächen - die beiden Sätze (von ihrem Inhalt her) dem Versuch am nächsten, Harmlosigkeit vorzutäuschen.
Zwar wurde das Telefonat sofort beendet, aber FL war nun mal ein Entführungsopfer, das kein normales Gespräch führen konnte und deren Antworten auf Chris' Fragen irritierend ausfallen mussten, wie die nächsten Gespräche zeigten.
Ich glaube nicht, dass der Täter zu dem Zeitpunkt des 1. Anrufs bereits fest entschlossen war, weitere Gespräche folgen zu lassen.

Nach meiner Auffassung unterscheidet sich dieser 1. Anruf sehr von den nachfolgenden, und ich glaube, dass der Täter mit diesem 1. Anruf auf eine für ihn günstige, aber nicht vorhersehbare Gelegenheit (öffentlicher Appell) reagierte und mit den nachfolgenden Anrufen wiederum neue Entwicklungen nutzte.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 04:11
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Diese Überlegung ergibt bei mir den Sinn, dass der Täter den Donnerstag dazu genutzt hat, dieses Problem zu lösen (etwa Ladekabel aufgetrieben....).

Alles natürlich mit der Überlegung, dass die erste SMS mit einem Restakkustrom von Fraukes Handy geschrieben wurde. Wenn der Täter schon Fraukes Handy bei der Fahrt nach Nieheim aufgeladen hat, kann man das fehlende Ladekabel als Grund (Mittwoch kein Anruf) gleich wieder in die Mülltonne werfen, dann müsste die Ursache eine andere sein.
Das ist ein sehr plausibler Ablauf, denn ich glaube auch nicht, dass der Täter, falls überhaupt, die Tat so gut vorgeplant hat, dass er sogar ein passendes Ladegerät für Fraukes Handy vorsorglich besorgt hat.

Andererseits ist auch dieses Szenario sehr plausibel:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Interessant finde ich, dass kurz vor dem 1. Anruf der Appell an FL veröffentlicht wurde, sich zu melden, und ich gehe davon aus, dass dieser Appell den Täter zu dem Anruf "inspirierte".
Denn es stimmt, dass der 1. Anruf, einschliesslich Fraukes vergeblich gesendeten Hinweis "Christos," als einziger dem vermuteten Motiv "Vortäuschung einer freiwilligen Abwesenheit" wirklich nahe kommt. Dem folgt dann auch ganz richtig:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Nach meiner Auffassung unterscheidet sich dieser 1. Anruf sehr von den nachfolgenden, und ich glaube, dass der Täter mit diesem 1. Anruf auf eine für ihn günstige, aber nicht vorhersehbare Gelegenheit (öffentlicher Appell) reagierte und mit den nachfolgenden Anrufen wiederum neue Entwicklungen nutzte.



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03.01.2019 um 11:09
Die SMS/Anrufe wurden hier zwar mehrfach "rauf und runter " analysiert,dennoch möchte hier meine Interpretation hinzufügen.....
Das Mitteilingsbedürfnis des Täters über sein Opfer FL ist schon eine Besonderheit.
Für die Durchführung,Festhalten und Töten war es nicht notwendig.....könnte man daraus schießen,dass der Täter ein "kommunikatives " Wesen ist ???....oder nur irgendwie auf Situationen reagierte....hat er von Anfang an vorgehabt,die Initiative zu ergreifen,oder sich nur passiv verhalten ?...
die 1.SMS war ja eine Aktion ,keine Reaktion....oder etwa doch?...
nämlich auf die Tatsache,dass FL von ihm festgehalten wurde,und er eine plausible Erklärung mit der 1.SMS ablieferte.....
tatsächlich aber nur plausibel für ihn....
die Angehörigen fanden es nicht ganz so plausibel und haben Suchaktionen durchgeführt.
Er hätte weder die 1.SMS noch den 1.Anruf erlauben/zulassen müssen.....es war einfach nicht nötig.
Niemand war ihm auf der Spur......auch wenn viele hier andenken,dass er auf die Suchaktionen irgendwie reagieren musste....
Ich sehe hier nur ein ambivalentes Verhalten.
Er begeht eine Straftat,versucht es durch "kommunikatives" Verhalten des Opfers,die Situation zu entschärfen.
Kann man daraus schliessen,dass er sich doch nicht ganz sicher war,mit der Durchführung dieser Tat?
Er war sich sicher ,was er machen wollte.Nur dass er nicht ganz "nachfühlen" konnte,was FL,Angehörige,Freunde so denken,machen wollten...wieso soll es denn so wichtig gewesen sein für ihn,was Angehörige und etc. so denken und fühlen....er selbst ist ,meines Erachtens,nicht in der Lage ,empathisch zu sein...also lässt er sein Opfer anrufen,um den Suchenden zu zeigen,FL ist ja freiwillig weg ,sucht nicht nach ihr.
Denn sonst ist er ja so gesehen ein "Täter" und "schuldig"...und dass will er auf keinen Fall sein...
Wenn man die gesamten Aktionen des Täters (inkl. SMS/Anrufe) "untereinanderschreibt",sieht man nur,dass er mehr und mehr Aktionen zuliess,weil er mit jeder Aktion,die ihn nicht entlarven konnte,mutiger wurde.
Erst eine SMS,dann folgt ein 46 h Abwarten- meiner Meinung nach mehrere hundert km vom Festhalteort von FL entfernt....ist ja ein wenig ängstlich und feige ,dieser Täter...nicht nur vorsichtig.
Dann kehrt er zurück,und lässt einen wenige Sekunden dauernden Anruf zu.
(Eine Reaktion auf den Anruf oder nur ein Zeichen seines steigenden Mutes-ich weiss es nicht.)
Wiederum passiert nichts.
Niemand schöpft Verdacht,kommt ihm auf die Schliche.
Danach steigert er das "kommunikative Verhalten" des Opfers FL (indirekt ja "eigentlich " sein Verhalten)...
Er lässt jetzt eine SMS und eine Anrufannahme zu.
Auch jetzt wird er nicht entdeckt.
Denn er hat doch jetzt 2 Handyortungsspuren zugelassen.
Es folgt ja noch eine Steigerung.
Sein Opfer darf am hellichten Tag anrufen.
Und ganz zum Schluss,die Krönung sozusagen,ein mehrere Minuten dauerndes Gespräch ....da hat er doch sogar theoretisch eine Live- Ortung ermöglicht/zugelassen,so mutig ist er zuletzt geworden.
Und das ganze noch,als I -Tüpfelchen sozusagen,fand alles in PB statt..Zum Greifen nah...
So gesehen,hat er mehr und mehr an Aktionen zugelassen,die zu ihm hätten führen können.
Aber doch nur,weil er ja wusste,dass die Freiwilligkeitsnummer sehr effektiv war.
So wie ich diesen Täter einschätze,würde er nicht so "prahlen" können mit der Entführung ,wenn er auch den leisesten Verdacht gehabt hätte,dass er im "Visier" der Ermittlungen war.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 11:55
Zitat von raydenrayden schrieb:Und genau das, wie auch die höchst unsichere Route des Heimwegs, machen ein geplantes Abgreifen mit FL als gezieltem Opfer dermaßen schwierig, dass sie bereits stundenlang hätte verfolgt werden müssen eigentlich. Das würde alles eher für FL als Zufallsopfer sprechen.
Ich halte das Antreffen von Frauke an der WG am wahrscheinlichsten wenn man vorhatte Frauke an diesem Abend mit Sicherheit an zu treffen. Hier würde aber die Information hinzukommen müssen, dass Frauke im Pub war und wann sie den Pub wahrscheinlich verlassen würde.
Zitat von raydenrayden schrieb:Für mich ist es das genaue Gegenteil. Kontrollverlust oder Überforderung führt eigentlich immer zum schnellen Ableben des Opfers.
Aber auch nur wenn man einen klassischen Täter-Opfer Fall als Vergleich heran zieht.
In diesem Fall scheint es sich aber nicht um so einen klassischen Fall zu handeln.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 12:07
Burnonedown schrieb:
Oder gegen den planenden Täter.
Zitat von raydenrayden schrieb:Für mich ausgeschlossen, jemanden eine Woche lang ohne jede Vorbereitung festzuhalten, ohne dass irgendjemand die geringste Notiz davon nimmt, obwohl das Opfer noch mehrfach transportiert wird. Wenn alles vorbereitet war bzgl. Unterbringung und Transport, bräuchte es nur noch die passende Gelegenheit für ein passendes Opfer.
@rayden
Schließ nicht zu viel aus.

Lies mal hier. Der Täter hat mehrere Frauen eingesperrt und getötet. Ein Opfer hielt er vier Wochen versteckt.

https://www.ndr.de/kultur/geschichte/Als-die-Saeurefass-Morde-Hamburg-erschuetterten,saeurefassmoerder100.html


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03.01.2019 um 12:39
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Niemand war ihm auf der Spur......
@kilkhora
Vielleicht war man ihm/ihr aber auch von Anfang an (unbewusst) so dicht auf der Spur, das er/sie die Anrufe als absolut notwendig ansah.


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03.01.2019 um 13:02
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:die 1.SMS war ja eine Aktion ,keine Reaktion....oder etwa doch?...
nämlich auf die Tatsache,dass FL von ihm festgehalten wurde,und er eine plausible Erklärung mit der 1.SMS ablieferte.....
tatsächlich aber nur plausibel für ihn....
Tja, es kann eben auch eine Reaktion darauf gewesen sein, dass er bei der Durchsuchung FLs keinen Schlüssel gefunden hat, was ihn dann zum Verfassen dieser SMS veranlasste. Würde dann für einen sehr abgezockten Täter sprechen, wenn er mal eben derart flexibel und souverän auf einen überraschenden Umstand reagieren konnte, aber das war er mE eh.
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:So wie ich diesen Täter einschätze,würde er nicht so "prahlen" können mit der Entführung ,wenn er auch den leisesten Verdacht gehabt hätte,dass er im "Visier" der Ermittlungen war.
Macht sehr viel Sinn; er war sich sicher, nicht auf dem Radar der Personen zu erscheinen, die überprüft werden. Dann wäre FL ihm aber eher unbekannt und ein Zufallsopfer, und ob bekannt oder nicht, wenn die 1. SMS unfreiwillig war, musste sie ihm eh von der letzten Konversation mit Chris berichtet haben, da konnte sie auch gleich erzählt haben, dass sie mit ihm zusammen wohnt, und er sie aufgrund des fehlenden Schlüssels erwartet.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich halte das Antreffen von Frauke an der WG am wahrscheinlichsten wenn man vorhatte Frauke an diesem Abend mit Sicherheit an zu treffen. Hier würde aber die Information hinzukommen müssen, dass Frauke im Pub war und wann sie den Pub wahrscheinlich verlassen würde.
Das Wann war ja eher von vernachlässigbarem Interesse, da konnte der Täter ja abwarten. Einzig aus welcher Richtung sie kommen würde, wäre eine notwendige Info gewesen. Wenn er wusste, dass sie im Pub war, war es doch hochwahrscheinlich, dass sie die Widukindstraße nimmt. Jedenfalls haben alle kurzen Wege diese Route gemeinsam, im Gegensatz zum Anfang des Weges vom Pub aus.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber auch nur wenn man einen klassischen Täter-Opfer Fall als Vergleich heran zieht.
In diesem Fall scheint es sich aber nicht um so einen klassischen Fall zu handeln.
Er hat aber auch ansonsten wenig bis keine Spuren hinterlassen, und niemand hat etwas gesehen oder mitbekommen, von Anfang an. Das spricht alles für hohe Souverän- und Professionalität, Letzteres im Sinne von Abgezocktheit. Und dann hat er aber die ganze Zeit mit sich gerungen wegen der Anrufe, bzw. deretwegen die Kontrolle verloren, und war überfordert? Ich sehe dafür keinerlei Anzeichen.
Manche meinen ja, es sei eine spontane Tat gewesen, aber bspw. ein Magnus G. hatte ja auch die feste Absicht, und einen sehr groben Plan bzgl. der Entführung Jakob von Ms., der war aufgrund jeglichen Fehlens eines detaillierten Plans in der Tat überfordert, und obwohl hochintelligent, brachte er sein Opfer zügig um.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Schließ nicht zu viel aus.

Lies mal hier. Der Täter hat mehrere Frauen eingesperrt und getötet. Ein Opfer hielt er vier Wochen versteckt.
Er hat sie aber nicht telefonieren lassen, und umher gefahren. Das ist für mich eine ganz andere Hausnummer, und der Bunker war doch wohl Vorbereitung genug?!


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 13:13
Für mich ist es sehr paradox,dass ein Täter sich von Tag zu Tag einer zunehmenderen Gefahr mit Anrufen seines Opfers aussetzt,nur weil es hätte sein können,dass man ihm auf der Spur war ?.....denn dadurch hinterlässt er doch mehr und deutlichere Spuren.
Meine Vermutung ist daher ,dass er wusste,dass man nicht nach ihm ermittelte- wie auch immer.
Dadurch wurde er immer mutiger....
Ich denke,dass er primär nicht die suchenden Angehörigen beruhigen wollte....sondern ein wenig "spielen,schauspielern".
Nach dem Motto: hier ist eure FL,sie ist aber freiwillig weg...
und ihr könnt nichts dagegen machen..
anscheinend fühlte er sich zunehmend "wohler" bei seiner Aktion....u.a auch deshalb zeigte er sich zunehmend " kommunikativer"(über FL)...dass heisst aber nicht,dass er "Empathie" für die Angehörigen empfand.......meine Meinung


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03.01.2019 um 13:31
Zitat von raydenrayden schrieb:frauzimt schrieb:
Schließ nicht zu viel aus.

Lies mal hier. Der Täter hat mehrere Frauen eingesperrt und getötet. Ein Opfer hielt er vier Wochen versteckt.
Er hat sie aber nicht telefonieren lassen, und umher gefahren. Das ist für mich eine ganz andere Hausnummer, und der Bunker war doch wohl Vorbereitung genug?!
Vielleicht hatte der Täter im all Frauke Liebs eine ähnlice Möglichkeit, wie den Bunker.
Ich gehe davon aus.

ich kenne einige Junggesellen, die zurückgezogen in abgelegenen Häusern/Höfen wohnen und mit minmale Kontakten auskommen.
Das sind freundliche Zeitgenossen, man freut sich, wenn man sie hin und wieder beim Einkaufen trifft.
Wer ähnlich wohnt, etwas seltsam ist, Kontakte meidet, wird auch keinen unangemeldeten Besuch bekommen.
In so einem Fall würde ein Keller als Gefängnis ausreichen.
Wenn die Kellertür abschließbar ist, keine Fenster, niemand Anderes im Haus wohnt, keine Nachbarn- wer soll etwas merken?

Ich denke, dass das Paar in Höxter auch seine Opfer komplett hätte verbergen können, wen sie es darauf angelegt hätten.

Sicher, das geht nicht überall, da stimme ich dir zu.
Aber ich würde nicht ausschließen, was du ausschließen möchtest.

rayden schrieb:
Für mich ausgeschlossen, jemanden eine Woche lang ohne jede Vorbereitung festzuhalten, ohne dass irgendjemand die geringste Notiz davon nimmt, obwohl das Opfer noch mehrfach transportiert wird.

Und schließlich ist auch möglich, dass es einen Mitwisser/Mitwisserin gibt die bis heute schweigt.


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03.01.2019 um 13:55
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sicher, das geht nicht überall, da stimme ich dir zu.
Aber ich würde nicht ausschließen, was du ausschließen möchtest.
Spontan geht das aber eben nur mit entsprechender Vorbereitung und/oder entsprechenden Kapazitäten. Wie Du es selbst sagst, Alleinstehende mit alleinstehenden Höfen und dergleichen. Nur so viele sollte es davon auch nicht geben, als dass die Polizei diese nicht alle hätte mit Spürhunden abfahren können.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 14:05
Zitat von raydenrayden schrieb:frauzimt schrieb:
Sicher, das geht nicht überall, da stimme ich dir zu.
Aber ich würde nicht ausschließen, was du ausschließen möchtest.
Spontan geht das aber eben nur mit entsprechender Vorbereitung und/oder entsprechenden Kapazitäten. Wie Du es selbst sagst, Alleinstehende mit alleinstehenden Höfen und dergleichen. Nur so viele sollte es davon auch nicht geben, als dass die Polizei diese nicht alle hätte mit Spürhunden abfahren können.
@rayden
Mich hat der Fall Georgine Krüger in Berlin sehr nachdenklich gemacht.
Nach allen Puzzlesteinen, die die Presse offenbart hat, hätte ich gedacht, dass ihr Verschwinden irgendwie mit ihrem Wunsch "zum Film zu kommen" zusammenhänge muss. - Dass sich der Täter ihre Naivität zunutze gemacht und ihr ein Casting oder ähnliches versprochen hat-und dass sie ahnungslos in sein Auto gestiegen ist.
Für mich war so ziemlich klar, dass man herausgefunden hätte, wenn sie in der Nachbarschaft festgehalten worden wäre.
Und nun scheint es so gewesen zu sein- und es gibt sogar Erklärungen dafür, dass die Polizei Georgine nicht hatte aufspüren können.

Und hier halte ich Ähnliches für möglich.
Ja , man denkt die Polizei hätte so jemanden genauer unter die Lupe genommen.
Aber ist das so? Gibt es nicht auch wieder Umstände, die dagegen sprechen?
Haus und Kellerdurchsuchungen im Umkreis....mit welcher Begründung?
Wenn der Täter eine Fassade ohne Risse hat? Nie polizeilich aufgefallen ist?


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 16:53
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und hier halte ich Ähnliches für möglich.
Ja , man denkt die Polizei hätte so jemanden genauer unter die Lupe genommen.
Aber ist das so? Gibt es nicht auch wieder Umstände, die dagegen sprechen?
Haus und Kellerdurchsuchungen im Umkreis....mit welcher Begründung?
Wenn der Täter eine Fassade ohne Risse hat? Nie polizeilich aufgefallen ist?
Ja, so sehe ich das auch

Zumal ich die kleinen Dörfer um Bad Driburg, wie Reelsen, Pömbsen etc, mit ihren zum größten Teil still gelegten Höfen und Stallungen kenne

Da könnte so ein Täter im Alltagsbild gut unauffällig bleiben

Ich weiß, ich brachte die kleinen Dörfer um Nieheim bereits ins Gespräch. Für mich sind sie immer noch der unauffälligste Festhalteort

Schließe aber natürlich nicht aus, dass es am Ende doch ganz anders war


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03.01.2019 um 17:44
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Mich hat der Fall Georgine Krüger in Berlin sehr nachdenklich gemacht.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und hier halte ich Ähnliches für möglich.
Ja , man denkt die Polizei hätte so jemanden genauer unter die Lupe genommen.
Aber ist das so? Gibt es nicht auch wieder Umstände, die dagegen sprechen?
Haus und Kellerdurchsuchungen im Umkreis....mit welcher Begründung?
Wenn der Täter eine Fassade ohne Risse hat? Nie polizeilich aufgefallen ist?
Es ist für mich auch durchaus möglich, dass der Täter im Wohnumfeld zu finden gewesen ist, nur muss er auch Zugriff auf Kapazitäten außerhalb PBs (eher östlich davon gelegen, also im Umfeld der meisten Anrufe) gehabt haben in meinen Augen. Jedenfalls halte ich es für extrem schwierig, hätte er - wie der Täter bei Georgine K. - FL im Keller gefangen gehalten, sie mehrfach transportiert, und niemandem ist es aufgefallen. Georgine K. könnte von ihrem Mörder wohl auch betäubt worden sein, das wäre bei FL erst gegangen, nachdem sie ihm den Inhalt von der letzten Konversation mit Chris preisgegeben hatte.


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03.01.2019 um 17:50
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:Zumal ich die kleinen Dörfer um Bad Driburg, wie Reelsen, Pömbsen etc, mit ihren zum größten Teil still gelegten Höfen und Stallungen kenne
@Nev82
Danke für die Beschreibug nochmal.
Du hast das sicher schon früher erwähnt.
Ich kenne viele kleine Orte in Brandenburg und in McPomm. Dachte mir, dass die evtl. mit der Gegend um Nieheim vergleichbar sind.
Der Landstrich muss ja nicht ähnlich weitläufig sein, wie Mecklenburg.

Auf jeden Fall muss man dazu sagen, dass auf den einsamen, oft verfallenden Höfen sehr oft tolle Leute und tolle Typen wohnen.
Nur eins trifft sicher zu: da macht jeder sein Ding und die Nachbarn kümmert es nicht, bzw. man sieht sich oft noch nicht mal.

Und in diesem Fall könnte es eben sein, dass sich jemand, der ein Laufmasche rennen hat, die Abgelegenheit zunutze gemacht hat.

Es gibt in diesem Fall leider so viele Möglichkeiten und ich bestehe keineswegs darauf.
Ich möchte nur nicht kategorisch ausschließen, dass FL irgendwo in einem Keller, vielleicht sogar in einem Zimmer gefangen gehalten wurde.
Eine Garage, eine Scheune kämen auch in frage. Und ich denke keineswegs, dass dort systematisch alle Gebäude durchsucht worden sind.


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03.01.2019 um 18:46
Zitat von raydenrayden schrieb:Er hat aber auch ansonsten wenig bis keine Spuren hinterlassen, und niemand hat etwas gesehen oder mitbekommen, von Anfang an. Das spricht alles für hohe Souverän- und Professionalität, Letzteres im Sinne von Abgezocktheit.
Nur weil nichts eindeutiges gefunden wurde und man den Täter nicht zu Gesicht bekommen hat muss das nicht zwangsläufig auch bedeuten, dass der Täter souverän und professionell handelte. Ich finde alleine schon die Anrufe sprechen für mich strickt dagegen.
Wozu braucht ein professionell vorgehender Täter diese Anrufe? Es sei den die Anrufe selbst waren das Ziel, oder aber die Wirkung der Anrufe auf das Opfer und die kontaktierten Personen selbst war das Ziel, zur Befriedigung oder was auch immer. Aber dafür sehe ich hier keine Anzeichen.
Zitat von raydenrayden schrieb:Spontan geht das aber eben nur mit entsprechender Vorbereitung und/oder entsprechenden Kapazitäten. Wie Du es selbst sagst, Alleinstehende mit alleinstehenden Höfen und dergleichen. Nur so viele sollte es davon auch nicht geben, als dass die Polizei diese nicht alle hätte mit Spürhunden abfahren können.
Ich glaube zu Spürhunden ging man wirklich erst nach dem Leichenfund über. Kann mir nicht vorstellen, dass die Beamten vor dem Leichenfund überall mit Hunden unterwegs wären. Drei Monate ist eine lange Zeit um eventuelle Spuren zu beseitigen. Vielleicht lag es daran, dass die Hunde nichts wahrnehmen konnten bei den Durchsuchungen. Oder es lag einfach daran, dass man nicht am richtigen Ort suchte.


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