abberline schrieb:Somit dürfte dieser Punkt für den oder die Entführer in DIESEM Szenario eher frustrierend sein. Man will jemand quälen, niemand darf aber merken, wer man ist? Dann hätte er oder sie Frauke auch ohne Anrufe festhalten können.
Das sehe ich genauso.
Unter diesem Aspekt hat man mit den Anrufen nur erreicht, dass ihr Umfeld noch mehr in
Ungewissheit und Hoffnunglebte und sollten die Anrufe und der Aufwand dafür, dem Täter wirklich so wichtig gewesen sein?
rayden schrieb:An diesem Fall ist so Einiges außergewöhnlich, von daher würde ich das deshalb nicht ausschließen, und wie sonst war es möglich, sie zu transportieren, ohne dass jemand etwas mitbekommt?
Die eine Hälfte sieht es als kein großes Risiko an, die andere Hälfte schon.
Ich finde, dass es nicht so einfach ist.
Ich finde es zudem grotesk, wenn man sich auch noch vor Augen führt, dass die Anrufe aus Paderborn führte und das zu der WM im eigenen Land und in der Stadt, wo sie am meisten gesucht wurde.
InMemoriam schrieb:Er hat ihr auch mit den Anrufen Zugeständnisse gemacht, denke ich. Möglicherweise lagen die Anrufe zwar auch in seinem eigenen Interesse (Ablenkung von Nieheim), aber er ging auch jedes Mal das Risiko ein, gesehen zu werden.
Wie erklärst du dir den "Anfang"?
Klammern wir mal den wartenden Chris, ihre offenkundige Müdigkeit und das wenige Geld was sie bei sich führte aus.
Frauke verlässt den Pub und vor diesem (auf den Treppen und Wegen) sind sehr viele Menschen. Sie geht einen Weg, welchem bis heute keinem bekannt ist.
Egal wo sie entlang ging, ich gehe davon aus, dass ihr keiner aus dem Pub folgte und dann überwältigte.
Es ist grundsätzlich für keinen welcher wusste, dass sie sich in dem Pub aufhielt (Niels oder so), zu kalkulieren gewesen, welchen Weg sie nimmt. Ein gezieltes auflauern halte ich daher für sehr unwahrscheinlich.
Wie gering ist jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass sie "zufällig" jemanden trifft, in seinem Wagen einsteigt und er ihr wie auch immer geschehen, böses will?
Nehmen wir mal an, es ist zufällig ein Bekannter, sie fahren aus mir völlig unbekannten Gründen Richtung Raum Nieheim.
Frauke meldet sich von dort aus mit freiwillig mit der SMS bei Chris.
Jetzt schlägt die Situation um.
Wenn das Motiv in der Person Frauke liegt oder eine Frau an sich, dann hat der Täter doch bis jetzt alles richtig gemacht.
Chris ist erstmal ruhig gestellt, der Täter hat Frauke als Frau oder gewollte Person, dann kommt doch kein Täter auf die Idee, sie sich melden zu lassen.
Ok, um von Nieheim abzulenken, aber das hätte ein ganz anderes erstes Telefonat auch getan.
Mit den weiteren Telefonate signalisiert man ihr Umfeld, dass sie noch lebt-Hoffnung erweckt bei der Familie und Freunden, aber auch eine große Ungewissheit, weil sie sich anhört als stände sie unter Drogen oder Medikamente, besser gesagt, sie spricht ganz anders als gewöhnlich und zudem wird angekündigt, dass sie zeitnah nach Hause kommt und es passiert nichts.
Ich bin auch kein Fan von der Idee, dass man mit den Anrufen Zugeständnisse Frauke gegenüber macht.
Der Täter hat sie in ihrer Gewalt und verfügt dadurch über sie, da werden die Telefonate keine Veränderung bringen.
Grob gesagt, er kann sich ja nehmen was er will.
Ich verstehe das letzte Telefonat nicht.
5,5 Minuten und eigentlich doch alles belangloses und auch manches widersprüchlich.
Es muss doch einen Sinn darin geben, sonst ist es doch sinnlos sowas während eines Verbrechens zu dulden oder zu machen.
Für einen Täter, welcher so eine einzigartige "Geschichte" in der Kriminalgeschichte fabriziert, passt doch eigentlich gar nicht die Anfangssituation