Mord an Frauke Liebs
17.11.2018 um 16:14Kann genauso gut sein dass Frauke so antworten musste damit es sich für die Angehörigen und Polizei so darstellt, als handelt es sich bei dem Fall um eine Beziehungstat.
Kangaroo schrieb:Kann genauso gut sein dass Frauke so antworten musste damit es sich für die Angehörigen und Polizei so darstellt, als handelt es sich bei dem Fall um eine Beziehungstat.Kangaroo, was glaubst Du? Waren Fs Äußerungen während des letzten Telefonats alle gescripted oder hat sie es gewagt, sich den Vorgaben des oder der Menschen, die bei ihr war(en) zu widersetzen, sodass wir in Passagen tatsächlich Mitteilungen von ihr persönlich in dem Gedächtnisprotokoll finden können?
redsherlock schrieb:Zu dem Thema "ich komme heute nach Hause". Es könnte sein, dass ihr "Skript" war zu sagen, dass sie "bald" nach Hause kommt. Sie aber "heute" gewählt hat, wodurch dann einen Tag später klar (oder klarer) wird, dass sie in Not ist (bzw. sein könnte). Also ein zeitverzögerter Hinweis darauf, dass sie nicht freiwillig weg ist.Ich glaube, dass sie diese Formulierungen („heute“, „heute Abend“) immer so verwendete, wie sie ihr aufgetragen wurden. Selbst verwendete sie andere Formulierungen.
Wozzeck schrieb:Kangaroo, was glaubst Du? Waren Fs Äußerungen während des letzten Telefonats alle gescripted oder hat sie es gewagtIch denke es war alles gescriptet. Nicht in genauen Wortlaut, aber so die Grundstruktur und mit wem sie sprechen dürfe und mit wem nicht.
Wozzeck schrieb:der Menschen, die bei ihr war(en) zu widersetzen, sodass wir in Passagen tatsächlich Mitteilungen von ihr persönlich in dem Gedächtnisprotokoll finden können?Ich bin überzeugt davon dass der Täter am letzten Abend beim Telefonat gestört wurde.
Nev82 schrieb:Für mich ist das leider offensichtlich. MMn war zu diesem Zeitpunkt seitens des/der Täter/s klar, dass Frauke die nächsten Stunden/Tag nicht überleben wirdFür mich auch die plausibelste Variante. So wie sich das gesamte Telefonat anhört, klang es ja insgesamt nach Abschied, und war ein klarer Bruch zu den vorangegangenen. Der Täter hat ihr, da ihm bewusst war, dass es das letzte Mal sein würde, dass sie mit ihren Liebsten spricht, diese Freiheiten gelassen, und so wie es sich anhört, war FL auch bewusst, dass ihr Ende naht.
Es kam aus Tätersicht also nicht mehr darauf an, ob sie etwas länger, detaillierter spricht. Es könnte in verquerer Denkweise eines solchen Täters sowas wie ein "Abschiedsgeschenk" gewesen sein
Kangaroo schrieb:Ich denke es war alles gescriptet. Nicht in genauen Wortlaut, aber so die Grundstruktur und mit wem sie sprechen dürfe und mit wem nicht.Mit wem durfte sie denn nicht sprechen?
Polygon schrieb:Mit wem durfte sie denn nicht sprechen?Scheinbar mit den Eltern da am letzten Abend erst angerufen wurde als die Eltern die Wohnung verlassen haben ..
Kangaroo schrieb:Scheinbar mit den Eltern da am letzten Abend erst angerufen wurde als die Eltern die Wohnung verlassen haben ..Wenn es kein Zufall war, spricht dies eher für die Zweitätertheorie. Dass der Täter mit Frauke im Auto auf der anderen Straßenseite das Haus beobachtet hat, kann ich mir nicht vorstellen.
Kann Zufall gewesen sein, glaube ich aber nicht. Gerade deshalb nicht weil Frauke an den Abend auch mit Karen sprechen durfte was zuvor ja auch nicht der Fall war.
Kangaroo schrieb:Ich hab vor paar Wochen mal meine Theorie erläutert dass ich es Möglich halte das man hinterher fuhr und dann die B64 kurz vor Ortsausgang verlassen hat um zum Benhauserfeld zu fahren während die Eltern weiter die B64 richtung Bad Driburg fuhren.Ich hatte das damals gelesen. Aber ich (!) finde das in der Tat zu abwegig.
So würde auch Frauke´s Antwort "Mama" auf die Frage "Wo bist du?" sinn machen ..
Kangaroo schrieb:Gibt das Gerücht dass es beim letzten Telefonat einen Knall gab und dann das Telefonat abbrach.Wie kommt es denn zu so einem „Gerücht“? Ich höre gerade zum ersten Mal davon (was nichts heißen will) und frage mich, was ‚Gerücht’ in diesem Kontext überhaupt bedeuten könnte? Sicher ist doch wohl, keine zitierfähige Quelle hat davon berichtet, oder? Und es gibt auch keine inoffizielle Quelle, zB einen anonymen Forennutzer, der behauptet habe, er habe diese Information aus erster Hand, oder? Was kann dann aber der ‚erkenntnistheoretische‘ Status eines solchen Gerüchts sein?
Ist aber ein unbestätigtes Gerücht ..
abberline schrieb:es ist zumindest bemerkenswert, dass das Telefonat genau dann stattfand, als die Eltern die Wohnung verlassen hatten.Wenn man bedenkt, dass es auf Mitternacht zu ging und es unter der Woche war, muss man weder von Planung noch von einem Zufall (im engeren Sinn) ausgehen, um zu erklären, warum Anruf und Anwesenheit der Eltern sich hier nicht überschneiden. Die Zeit war offensichtlich weit fortgeschritten und tatsächlich war es ja so, dass die Angehörigen ihre Lebensweisen für die Dauer von Fs Verschwinden auch nicht dahingehend änderten, dass sie etwa alle fortdauernd bei C und F in der Wohnung nächtigten, um beispielsweise den Zeitpunkt des nächsten Anrufs nicht zu verpassen. Wenn Sie aber die Angewohnheit hatten, die Wohnung zur Nacht wieder zu verlassen, dann überrascht die Zeit ihres Aufbruchs ebensowenig wie der Zeitpunkt des Anrufs. Die meisten der Anrufe und SMS kamen zu einer ähnlichen Zeit. Was an diesem Umstand noch am überraschendsten erscheint, ist die Tatsache, dass Fs Eltern nicht daran dachten, wann die übliche Anrufzeit war und diese bewusst abwarteten. Allerdings kam am montag zuvor keine Nachricht, weswegen sie evtl. nicht mit einem Anruf Dienstag gerechnet hatten. Immerhin hatten sie bis zu diesem Zeitpunkt auch immer noch keine Möglichkeit gefunden, mögliche Anrufe aufzuzeichnen. Das ist, aus heutiger Sicht, natürlich in gewisser Weise ein ärgerliches Versäumnis, dass die Ermittlungen im Nachhinein sicher erschwerte.
redsherlock schrieb:Zu dem Thema "ich komme heute nach Hause". Es könnte sein, dass ihr "Skript" war zu sagen, dass sie "bald" nach Hause kommt. Sie aber "heute" gewählt hat, wodurch dann einen Tag später klar (oder klarer) wird, dass sie in Not ist (bzw. sein könnte). Also ein zeitverzögerter Hinweis darauf, dass sie nicht freiwillig weg ist.Die eigenmächtige Veränderung eines "bald" in "heute" wäre für FL sehr riskant gewesen, da sie damit die Hinhalte-Strategie des Täters zerstört hätte. In einem solchen Fall hätte der Täter (nach dem Telefongespräch) sicher mit aller Deutlichkeit reagiert und Fl hätte nach meiner Ansicht es dann nicht noch zweimal wagen können, diesen Hinweis zu wiederholen.
Kangaroo schrieb:Aber der Gedanke hinkt weil es kein dreifaches "Mama" hintereinander war sondern Chris fragte ja drei mal "Wo bist du?" .. Das konnte Frauke ja nicht vorher sehen.
Wozzeck schrieb:Ihr dreimal wiederholtes Mama auf die ebenso oft wiederholte Frage von C („Wo bist Du?“), das ich als Ausdruck ihrer Verzweiflung lese, wieder nicht in Lage zu sein, die Wahrheit sagen zu dürfen, wo sie ist, wer bei ihr ist und in welcher Gefahr sie schwebt.Hier wurde ja schon öfter die Auffassung vertreten, "Mama" sei durchaus als Antwort auf Chris' Frage, wo sie sei, zu verstehen. Ihre Mutter hatte in Bad Driburg eine Zweitwohnung, weil sie dort als Gymnasialdirektorin arbeitete.
birkensee schrieb:Für mich ist das die plausibelste Deutung, denn FL ging es bei diesem letzten Gespräch zwar offenkundig schlecht, aber ihre sonstigen Antworten bezogen sich immer klar auf die Fragen, auch wenn sie sie abzuwehren versuchte. Und die Antwort "Mama" wiederholte sie immerhin noch zweimal, als auch Chris seine Frage zweimal wiederholte. Das legt für mich die Vermutung sehr nahe, dass ihre Antwort eine Bedeutung hatte - die der Täter nicht erkennen konnte.Nachdem ich mir das Gedächtnisprotokoll in den letzten Tagen noch einmal angeschaut habe, neige ich auch dazu, vieles von dem, was F im letzten Telefonat gesagt hat, als Hinweise zu deuten. Demnach könnte da schon etwas dran sein, das stimmt! Immerhin hat sie in diesem Gespräch ja eine ganze Reihe Hinweise gegeben, was sie zuvor nicht getan hat. Allerdings überrascht es, dass F sich offensichtlich genötigt sah, ihr „Ja“ sofort zu revidieren, ihre dreimalige Antwort „Mama“ von der oder den Personen im Hintergrund aber ‚durchgelassen‘ wurde.