Kangaroo schrieb:Sie war nur abgedeckt mit ein bisschen Reisig und Laub. Unter sorgsam verstehe ich etwas anderes.
Dieses Zitat scheint mir einen relativ großen Interpretationsspielraum einzuräumen. Ich kann
@Malinka ‘s Einschätzung schon nachvollziehen. Zumal angesichts der Tatortphotos. Damit will ich nicht sagen, Laien könnten auf Grundlage weitestgehend kontextloser Internetkopien von Polizeiphotos besser beurteilen, wie die Ablage- bzw. Auffindesituation einzuschätzen sei als z.B. die Kripo. Solange die einzige Äußerung, die auf eine Bedeckung der Leiche schließen lässt, das bekannte, obige Zitat von Herrn Ö. ist, denke ich, ist Malinkas Interpretation, die ich teile, legitim.
Besieht man die Polizei-Photos und geht man zugleich - meines Erachtens berechtigt - davon aus, dass diese gemacht wurden, ohne die Leiche von etwaiger Bedeckung zu befreien (was wir freilich nicht sicher wissen können), dann darf man sich, denke ich, ruhig selbst ein Bild über die Ablagesituation machen.
Nicht außer Acht lassen sollte man allerdings, dass eine leichte Bedeckung mit Zweigen etc. - aufgrund von Tierfraß und Witterung - sich im Laufe der Wochen vermutlich eher verringert hätte - dafür ist dürfte anderes im Laufe des gleichen Zeitraums vom Baum gefallen und so hinzugekommen sein (z.B. die Baumnadeln). Auf den Photos vom Tag des Auffindes sind nun aber schließlich große Teile der Bekleidung (wenigstens die Hose) in der Lage zu sehen, die weitergehend der Stellung Ihres Körpers zum Zeitpunkt der Ablage entspricht. Außer ein paar sehr dünner Zweigchen - die sich neben den Überresten finden, von Bedeckung keine Spur.
Vielleicht kann man Ö. auch so interpretieren: Von Bedeckung kann keine Rede sein, es zeigen sich aber Hinweise auf einen unbeholfene bzw. wenigstens hastigen Versuch der Tarnung (von der die kleinen, teilweise evtl. absichtsvoll zurecht gebrochenen Zweiglein zeugen). Manchem mag die Differenzierung zwischen Bedeckung und Tarnung evtl. nicht überzeugen - ich denke aber, der feine Unterschied ist hier evtl. geeignet, um ein Missverständnis zu vermeiden.