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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

05.11.2018 um 20:45
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Ist es richtig, dass du von einer ersten SMS unter Zwang ausgehst?
Wenn ja, wie könntest du dann den Inhalt und das Versenden dieser SMS an sich erklären? Und den Ort des Absendens?
Ich bin technikgläubig, wage es aber den tatsächlichen Zeitpunkt des Versands der SMS in Zweifel zu ziehen. Anders gesagt: Ich glaube, dass die SMS später raus ging, als erwünscht. Dafür gäbe es zahlreiche plausible Gründe. Es wurde schon viel zu dem Handymodell geschrieben, dass es keine SMS als Entwurf speichern konnte zum Beispiel. Andererseits gibt es bei dem Modell die Option, eine bestimmte Anzahl von Sendeversuchen für den Versand einer SMS in den Einstellungen zu definieren. Ich halte es nicht für zu weit hergeholt, dass die SMS versendet werden sollte, und das Handy in genau diesem Moment ausging, und dabei doch gespeichert wurde. Als das Handy wieder anging, wurde schließlich auch die SMS verschickt. Weitere Möglichkeit: Frauke steigt in ein Auto, der spätere Entführer gewinnt durch irgendeine Finte ihr Vertrauen (z. B. indem er sich ihr als Bekannter der Mutter, des Bruders etc. ausgibt und dies mit persönlichen Informationen "belegen" kann). Er bietet ihr an, sie heimzufahren, er muss nur noch mal schnell zur Tanke. Frauke schließt das Handy an ein Ladegerät im Auto an, schreibt die SMS, dass sie später kommt. Das Handy hat so wenig Saft, dass die SMS nicht raus geht. Die Lage eskaliert schnell, er nimmt ihr das Handy ab, viel später geht die SMS dann doch raus. Vielleicht lag der Fehler auch auf der Netzanbieter-Seite. Das Handy versuchte unablässig, die SMS zu verschicken, nach mehreren Fehlversuchen wurde sie dann angenommen, zu dem Zeitpunkt hätte Frauke die SMS aber gar nicht mehr verschicken wollen.

Natürlich kann man es sich auch einfacher machen und sagen, dass der Entführer die SMS geschrieben hat. Wenn dem so war, dann muss der Entführer Frauke gezwungen haben, eine glaubhaft klingende SMS zu verschicken bzw. ihm zu diktieren. Ich glaube nicht daran, dass der Entführer von sich aus auf den Insider gekommen wäre und gleichzeitig den Schreibstil von Frauke hat imitieren können. Insgesamt halte ich einen technischen Fehler, der zu einem verzögerten Versand geführt hat, für wahrscheinlicher. Vollkommen ausschließen würde ich letztlich auch nicht, dass Frauke aus irgendeinem Grund, der uns nicht bekannt ist, von ihren sonstigen Gewohnheiten abwich und in dieser Nacht tatsächlich ein späteres Heimkommen ankündigte, obwohl Zeit und Ort gar nicht dazu passen.


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05.11.2018 um 20:47
@raptor83 sicher ist es möglich, dass eins der beiden(?) möglichen Nokialadekabel bzw. passender Akku vorhanden war. Ich z.b. hatte erst recht spät ein Nokia und vorher ein anderes Handy, bei dem Kabel und Akku NICHT mit Nokia kompatibel war. Gab ja genug (Motorola, Sony Ericksson usw). Es wäre also wahlweise Glück gewesen oder geplant, was hiesse, dass er oder sie evtl wusste, welches Handykabel oder Akku benötigt wird.


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05.11.2018 um 20:52
@abberline
Wie gesagt: Ich sehe es nicht als großes Wunder an. Nokia war vor der Smartphoneära absoluter Marktführer. Da hatten eine ganze Menge ein Telefon der Firma. Wenn ich mal zurückblicke, dann hatte ich vor meinem ersten Smartphone nur Telefone von Nokia vom 6110 bis zum E75.

Das erste hatte nen dickeren Anschluss, später gab es dann einen dünneren. Ich glaube so viel Glück muss man da nicht gehabt haben.


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05.11.2018 um 21:10
Ein großes Wunder nicht, aber dennoch ist es Fakt, dass ein passendes Ladekabel oder Akku gleich zwei Stunden nach Verlassen des Pubs, mitten in der Nacht verfügbar war. Warum sowieso erst zwei Stunden später schreiben, dass es später wird, wenn man in Paderborn oder Nieheim oder Umgebung aufladen konnte, was nur rund 45 min maximal entfernt war. Und in der Stunde dazwischen hat sie niemand irgendwo gesehen. So viel Möglichkeiten zum Einkehren gab es auf dem Heimweg Montags so spät nicht, die Disco hatte wohl zu. Und eine Stunde rumsitzen im Auto oder auf dem dunklen Heimweg? Ich bin skeptisch.


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05.11.2018 um 21:14
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich wollte lediglich sagen, dass das Handy nicht zwangsläufig in Nieheim
gewesen sein muss, als die SMS abging.
Es bleibt dennoch ein Transport, insofern ist es unerheblich, ob tatsächlich bis Nieheim gefahren wurde, oder nur bis Eggekrug/Rehberghütte.


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05.11.2018 um 21:39
Zitat von swinedogswinedog schrieb:wage es aber den tatsächlichen Zeitpunkt des Versands der SMS in Zweifel zu ziehen. Anders gesagt: Ich glaube, dass die SMS später raus ging, als erwünscht.
Diesen Gedanken hatte ich auch schon und halte es auch nicht für unmöglich. Ich hatte damals selbst ein Nokia und weiß, dass es da ab und an zeitversetzt ankommende SMS gab. Manchmal sogar 3 bis 4 Stunden später. Mir wurde angezeigt, dass die SMS raus ist, angekommen ist sie später. Wie das genau technisch möglich war? Ich weiß es nicht.

Wenn die SMS Chris früher hätte erreichen sollen, ergäbe der Inhalt auch Sinn.


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05.11.2018 um 22:11
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Fangen wir mit der ersten SMS an: wieso sollte ein Entführer, der seine Tat minutiös geplant hat, solch eine SMS selber abschicken oder von Frauke abschicken lassen?
Nach meiner Meinung hätte es für einen Täter, der FL auf ihrem Nachhauseweg entführt hätte (z. B. als Bekannter von Freunden, dem FL mal flüchtig begegnet war, und mit dem Angebot, sie nach Hause zu fahren) einen ebenso einfachen wie dringenden Grund für diese 1. SMS gegeben:

Um von der Umgebung des Pubs bzw. dem Nachhauseweg als Ort der Entführung (bzw. als dem Ort, wo sich Täter und FL begegneten) abzulenken.
Er müsste in der Nähe des Pubs oder an einer anderen Stelle ihres Nachhausewegs auf sie gewartet und damit gerechnet haben, dass ihn andere während dieser Wartezeit wahrgenommen haben. Eine eigentlich völlig belanglose Wahrnehmung wie die eines längere Zeit in seinem Auto sitzenden Mannes (oder eines Mannes, der auf einer Mauer sitzend eine Zigarette raucht, auf und ab schlendert etc.), die aber angesichts einer dort und zu dieser Zeit stattgefundenen Entführung schlagartig eine sehr brisante Bedeutung erhält.
Was ich für sehr wichtig halte: Es wurde zwar mit Plakaten nach FL gesucht, aber es gab keinen Zeugenaufruf für den Nachhauseweg, da die Paderborner Polizei nicht daran zweifelte, dass FL Paderborn freiwillig verlassen hätte. Für einen Täter, der dort auf FL wartete, wäre das eine sehr glückliche Entwicklung gewesen.

Außerdem setzt ein freiwilliges Verlassen Paderborns mitten in der Nacht und eine gutgelaunte SMS 2 Stunden später mit großer Wahrscheinlichkeit eine FL näherstehende Person voraus. Für einen Täter, den FL nur flüchtig kannte und der sich sicher sein konnte, nicht zu ihrem engeren Kreis gezählt zu werden, ebenfalls eine fabelhaft günstige Einschätzung.


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Mord an Frauke Liebs

05.11.2018 um 22:51
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Mir wurde angezeigt, dass die SMS raus ist, angekommen ist sie später.
Dass die SMS noch in Paderborn abgesendet und nur sehr verspätet zugestellt wurde, ist nicht möglich, da bei der Funkzellenauswertung festgestellt wurde, dass die SMS aus dem Bereich des Sendemastes Nieheim-Entrup versandt wurde.


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Mord an Frauke Liebs

05.11.2018 um 23:16
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Um von der Umgebung des Pubs bzw. dem Nachhauseweg als Ort der Entführung (bzw. als dem Ort, wo sich Täter und FL begegneten) abzulenken.
Ja, sicher, aber ich meinte eigentlich: warum eine SMS mit diesem Inhalt zu dieser Uhrzeit

Ich kann einfach in dem Inhalt der SMS und der vermeintlichen Sendezeit keinen Sinn erkennen, wenn wir vom klassischen Entführer ausgehen. Wenn der Entführer Frauke/ihrem Umfeld nicht bekannt war, konnte er den „Insider“ mit England nicht wissen. Ergo hat er Frauke gezwungen, eine SMS zu schreiben, die aussagt: Alles ok, ich komme später. Ich stelle mir vor, ich würde gerade entführt und habe natürlich Angst und bin verwirrt, ich weiß nicht, was mit mir passieren wird. Und dann schreibe ich Chris eine „lustige“ SMS ..... HDGDL? Man kann doch davon ausgehen, dass der Entführer die SMS vorm Versenden kontrolliert hat. Wir erinnern uns, der Täter kannte Frauke nicht. Er lässt diese SMS also rausgehen, obwohl er die Englandsache nicht verstehen kann und dies wasweissich bedeuten könnte? Und wenn ein längeres Festhalten geplant war ergibt das ganze noch weniger Sinn.

Da würde für mich sogar ein zeitversetzter Ausgang/Eingang der SMS mehr Sinn machen.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 00:11
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Frauke schließt das Handy an ein Ladegerät im Auto an, schreibt die SMS, dass sie später kommt.
Wenn sie auf dem Nachhauseweg war (noch dazu mit einem Auto, wenn auch mit Umweg über eine Tankstelle): Warum schreibt sie dann "später"?
Chris wusste, dass sich FL das Spiel im Pub ansieht. Nach Beendigung des Spiels hat sie den Pub verlassen (um Chris, wie sie sagte, nicht länger warten zu lassen) und für den Nachhauseweg hätte sie zu Fuß ca. 15 Minuten gebraucht. Das wäre also der frühestmögliche Zeitpunkt gewesen, zu dem Chris sie hätte erwarten können.
Sie hatte Chris aber nicht zugesagt, sofort nach dem Spiel aufzubrechen - eine halbe Stunde später wäre vermutlich auch in Ordnung gewesen. Daher irritiert mich das "später".

Während des Spiels, als FL viel mit Niels simste, wurde ihr Akku leer und sie lieh sich den Akku einer Freundin. Hier im Threat wurde mehrfach darauf hingewiesen, das ein eigentlich "leerer" Akku nach einer gewissen Zeit wieder über eine - geringe - Restkapazität verfügen konnte. Bevor FL den Pub verließ, gab sie ihrer Freundin den Akku zurück und setzte ihren eigenen wieder ein.
Wenn man mal annimmt, FLs Akkus funktionierte sehr kurzzeitig wieder, hätte es ihrer SMS-Leidenschaft entsprochen, Chris über ihre baldige Ankunft zu informieren. Das wäre auch sehr nett gewesen, denn dann hätte Chris sich darauf einstellen können, bald ins Bett zu gehen.

Die SMS lautete: "Mittwoch, 21. Juni 2006, 0.49 Uhr: "Komme später. Das Spiel war lustig nicht gegen England Hdgdl bis später"

Ersetzt man das "später" durch "bald" würde die SMS perfekt zu dem Zeitpunkt unmittelbar nach Verlassen des Pubs passen. Aber FL müsste diese SMS gespeichert und eben nicht gleich versendet haben.
Nach meiner Ansicht wäre es möglich, dass FL, weil sie sie noch nicht beendet hatte, die SMS speicherte, als sie von dem Täter, den sie flüchtig kannte, angesprochen wurde. Im Auto hätte sie die SMS nicht beenden brauchen, weil sie ohnehin gleich zu Hause gewesen wäre und es außerdem sehr unhöflich gewesen wäre, während des Gesprächs zu simsen.
Der Täter hätte dann in Nieheim nur 2 Wörter austauschen und die übliche (für ihn leicht auffindbare) Grußformel hinzufügen müssen.

Ich halte es aber auch für möglich, dass der Täter die SMS selbst verfasste.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Wenn der Entführer Frauke/ihrem Umfeld nicht bekannt war, konnte er den „Insider“ mit England nicht wissen.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Wir erinnern uns, der Täter kannte Frauke nicht.
Ich gehe davon aus, dass FL kein Zufallsopfer war und sie den Täter sehr flüchtig kannte. Und ich nehme auch an (aus Gründen, die jetzt zu weit führen würden), dass der Täter einen mittelbaren oder unmittelbaren (keineswegs engen) Kontakt zu FLs Freundeskreis hatte und er sich auf diesem Weg vollkommen unauffällig ein paar Informationen über sie beschaffen konnte. (Ich vermute, er wusste, dass Chris Mitbewohner war, bezweifle aber, dass er wusste, wie nahe sie sich standen.)
Wenn der Täter über ihr Umfeld und ihre Lebenssituation orientiert gewesen wäre und sie fröhlich und über ihr Zusammentreffen scheinbar überrascht angesprochen hätte: "Hallo Frauke, was machst Du denn hier? … Du hast Dir das Fußballspiel angesehen? Wie fandest Du's denn?...Und Du gehst gleich nach dem Spiel nach Hause? … Was hältst Du davon, wenn ich Dich fahre? Ist mit dem Auto doch überhaupt kein Umweg." - dann hätte der Täter innerhalb von maximal 3 Minuten problemlos alle relevanten Informationen incl. authentischer Formulierungen erhalten, die er in der SMS verwenden konnte. Anrede und Schlussformel hätte er mühelos den als versendet gespeicherten SMS' an Chris entnehmen können.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 02:46
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Ergo hat er Frauke gezwungen, eine SMS zu schreiben, die aussagt: Alles ok, ich komme später. Ich stelle mir vor, ich würde gerade entführt und habe natürlich Angst und bin verwirrt, ich weiß nicht, was mit mir passieren wird. Und dann schreibe ich Chris eine „lustige“ SMS ..... HDGDL?
Ich kann mir auch absolut nicht vorstellen, dass FL kurz nach ihrer Entführung eine solche SMS verfasst hat.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Ja, sicher, aber ich meinte eigentlich: warum eine SMS mit diesem Inhalt zu dieser Uhrzeit
Die SMS legte nahe, dass FL nach dem Verlassen des Pubs freiwillig Paderborn verlassen hatte und sich noch 2 Stunden später freiwillig und munter irgendwo im Bereich des Sendemastes Nieheim-Entrup aufhielt.
(Chris allerdings konnte der SMS nur die Nachricht entnehmen, dass es unbestimmt "später" wird. Am nächsten Morgen erfuhren Chris und ihre Familie, dass FL gleich nach dem Spiel und mit der Absicht, sofort nach Hause zu gehen, aufgebrochen war. Da FLs Mutter schon am Montag in größter Sorge war und zur Polizei ging, wurde der Absendeort dieser SMS sehr schnell ermittelt und damit wusste man, dass sie mitten in der Nacht Paderborn verlassen hatte. Aber zu keinem Zeitpunkt wurde vermutet, dass FL etwas auf dem Nachhauseweg passiert wäre, weil die SMS authentisch wirkte.)

Vorausgesetzt, der Täter entführte FL (mit dem Vorwand, sie nach Hause zu fahren) auf dem Nachhauseweg:
Er konnte nicht ahnen, dass FLs Familie und Freunde sofort mit solcher Sorge reagieren würden. Man könnte also auch annehmen, er spekulierte darauf, dass in den ersten Tagen nichts unternommen würde. Dann wäre es allerdings sinnvoller gewesen, auch noch im Laufe des Mittwochs eine SMS zu schicken.

Aber auch wenn der Täter die Suche nach ihr bzw. die Einschaltung der Polizei hätte verzögern können - verhindern konnte er sie sicher nicht. Und erst ab diesem Zeitpunkt - der Einschaltung der Polizei - wurde es für ihn kritisch. Ein möglichst später Beginn der Suche durch die Polizei dürfte ihm also sehr recht gewesen sein, aber das war mit Sicherheit nicht sein einziges - und in meinen Augen auch beileibe nicht sein größtes - Problem.

Wenn der Täter, wie ich vermute, FL nur flüchtig begegnet war, konnte der Täter sich darauf verlassen, dass es der Polizei nicht gelingen würde, zwischen FL und ihm eine Verbindung herzustellen. Mit einer Ausnahme: dem Ort der Entführung. Dort mussten FL und der Täter zusammengetroffen sein und dort musste, sofern sie kein Zufallsopfer, der Täter auf sie gewartet haben.

Ich finde es sehr interessant, sich vorzustellen, wie alles abgelaufen wäre, wenn es diese 1. SMS nicht gegeben hätte:

Mag sein, dass Chris, vom Warten übermüdet, irgendwann eingeschlafen wäre, aber am nächsten Tag wären alle in heller Aufruhr gewesen, und auch dem Täter musste klar sein, dass FL in der Schule bzw. an ihrem Arbeitsplatz und von ihren Freunden vermisst worden wäre.

Ob am Montag oder (vielleicht in der Erwartung des Täters) erst am Dienstag wäre die Polizei eingeschaltet worden und ein völlig unverständliches nächtliches Verschwinden auf dem (relativ kurzen) Nachhauseweg hätte sie sicher weitaus mehr beunruhigt als das Fernbleiben einer jungen Frau, die sich trotz ihrer Zusicherung, gleich nach Hause zu gehen, 2 Stunden später fröhlich meldete - noch dazu mit der vagen Ankündigung, erst "später" zu kommen. (Es ist ja keineswegs unverständlich, dass die Polizei unter solchen Umständen erhebliche Zweifel an einem Verbrechen hatte.)

Ohne diese 1. SMS wäre ein Verbrechen sofort wahrscheinlicher gewesen und die Polizei hätte sich in ihren Ermittlungen mit aller Intensität auf den Nachhauseweg konzentriert. Personen, die sich an diesem Abend (auch vor dem Ende des Fußballspiels) in der Nähe des Pubs und des Nachhausewegs aufgehalten haben, wären öffentlich aufgefordert worden, sich als Zeugen zu melden etc. Und ich vermute sehr, solche Ermittlungen hätte der Täter sehr zu fürchten gehabt.

Aber mit der 1. SMS (sofern sie glaubwürdig war) konnte der Täter nach meiner Vermutung die Polizei auf die falsche Fährte führen. Es war unvermeidlich, dass - früher oder später - polizeiliche Ermittlungen einsetzen würden, und dann kam es für ihn darauf an, dass die Polizei glaubte, zum Absendezeitpunkt der SMS sei FL noch kein Opfer eines Verbrechens gewesen.

Das ist nach meiner Ansicht auch der Grund, weshalb der Täter auf irgendwelche Geschichten wie Übernachtung bei einer Freundin o. Ä. verzichtete: Das wäre schnell als unwahr entlarvt worden und damit hätte die gesamte SMS ihre Glaubwürdigkeit verloren.

Und ich glaube nicht, dass die späteren Anrufe von Anfang an geplant waren. Ich vermute, zum Zeitpunkt der 1. SMS hatte der Täter eher die Absicht, sich danach nicht mehr zu rühren.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 06:30
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn sie auf dem Nachhauseweg war (noch dazu mit einem Auto, wenn auch mit Umweg über eine Tankstelle): Warum schreibt sie dann "später"?
Ich denke, das geschah aus Rücksicht vor Chris. Sie hatte keinen Schlüssel, war ihrer Einschätzung nach vielleicht doch etwas später dran, als sie Chris eigentlich hätte warten lassen wollen. Da schadet es nicht, eine freundliche SMS zu schreiben, dass er sich nicht sorgt - oder hinlegt. Das mit der Tanke war nur ein Beispiel, vielleicht war der Umweg auch weniger konkret und er sagte sowas wie "auf dem Weg müssen wir noch meine Freundin auflesen, die wartet vor xy", sodass Frauke nicht genau wusste, wie lange es dauern würde. Es gibt so viele Möglichkeiten. Ich kenne die Gegend nicht, vielleicht gab es auch ein anderes Ziel, das er zuvor angeblich noch schnell ansteuern wollte, wo Frauke auch mitkommen hätte wollen. Kaffee oder Mitternachtssnack bei Macces holen, Döner...


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 08:49
Zitat von raydenrayden schrieb:Es bleibt dennoch ein Transport, insofern ist es unerheblich, ob tatsächlich bis Nieheim gefahren wurde, oder nur bis Eggekrug/Rehberghütte.
Natürlich ist es wichtig bis wohin man gefahren ist und wann man dort hin gefahren ist. Es ist keinesfalls unerheblich, wie du schreibst. Das das Handy transportiert wurde ist doch jedem klar. Das Fraukes Handy da nicht per Luftpost hin gekommen ist, auch.


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06.11.2018 um 09:22
Ich empfinde es nicht Wichtig zu evaluieren ob der Anruf direkt aus Nieheim stammt oder aus dem Umland.
Ich meine, welchen Wert hätte dieses Wissen?
In der Umgebung Nieheim ist es zu dieser Uhrzeit Menschenleer und in Nieheim direkt auch. Wenn wir wüssten, der Anruf kam direkt aus Nieheim würde dies ja nicht bedeuten dass der Täter zwangsläufig dort wohnt,ein Versteck hat oder irgendeinen Bezug dorthin hat.
Wenn der Anruf aus einem Wald in der Umgebung kam heißt dies ja auch nicht dass dort etwas gemacht wurde sondern es kann auch durchaus sein dass man nur ein Zwischenhalt eingelegt hat oder die SMS beim Fahren versendet hat.

Von daher denke ich, ist es tatsächlich unerheblich von wo die SMS genau kam da man daraus nichts ableiten kann.

Wäre sicher Interessant gewesen mit Mantrailer in Nieheim und Umgebung zu arbeiten, hab mal in einer Doku gesehen das dies Monate (sogar Jahre) später noch Möglich sein soll.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 09:42
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ich meine, welchen Wert hätte dieses Wissen?
Ganz einfach: man hätte gewusst wo genau Fraukes Handy sich zum Zeitpunkt des Anrufes befunden hat. Ich verstehe nicht was so schwer daran zu verstehen ist? Man muss doch jetzt nicht aufzählen warum es wichtig gewesen wäre zu wissen woher genau die SMS abgesendet wurde. Wäre es nicht Nieheim würde das z.b. die ganze LKA Analyse über den Haufen werfen. Und wie du siehst hat das LKA sehr wohl etwas daraus abgeleitet nämlich, dass der Ort an dem Frauke festgehalten wurde eben Nieheim gewesen sein soll.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 09:48
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ganz einfach: man hätte gewusst wo genau Fraukes Handy sich zum Zeitpunkt des Anrufes befunden hat.
Es hätte aber keinen Wert da daraus nicht ersichtlich ist ob sich das Handy dort weiterhin aufgehalten hätte oder ob nur ein Zwischenstop war.

Und auch wenn der Täter in Nieheim lebt kann er trotzdem irgendwo in der Umgebung anhalten und danach die Fahrt nach Nieheim fortsetzen.
Ebenso wie er kurz in Nieheim hätte anhalten können um dann weiter nach Ort XY zu fahren.

Um es in deinen Worten zu sagen: Ist das so schwer zu verstehen?
Ich bin zwar gegen die LKA Fallanalyse aber ich bezweifel dass die Fallanalyse anders ausgesehen hätte wenn man wusste ob die Anrufe aus Nieheim oder Umgebung stammen.

Ergo kann man nur vom bloßen Standort des Kontakt´s nichts ableiten da ungewiss ist wie es nach dem Kontakt weiterging.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 09:50
@ all,kannte Frauke ein Pärrchen mit Kind?
Vieleicht hat man sie mitgenommen weil man ihr erzählt hat: " Du musst uns helfen,
irgentwas ist mit dem/der kleinen, bitte helf uns", sie ist mitgefahren und hat gesehen, das wirklich was nicht stimmt, hat vieleicht auch die Eltern versucht davon zu überzeugen das Kind
ins Krankenhaus zu bringen, was sie nicht wollten.

Im laufe der Zeit hat sie festgestellt, das die Eltern oder ein Elternteil was mit dem Zustand des Kindes zu tun haben, und man konnte sie nicht mehr gehen lassen weil man Angst hatte es kommt raus.


Man müsste mal schauen ob in dieser Zeit ein Kind ins Krankenhaus kam und gestorben ist.

Alles reine Spekulation, aber eine Überlegung wert.
Ich denke nämlich auch immer mehr, das Frauke am Anfang freiwillig weg war, aber gebeten wurde, nichts zu erzählen.


LG Fee


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 10:53
@Sonnenlicht333
Das halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Wenn ein Kind dringend Hilfe braucht, fragt niemand eine Schwesternschülerin, die gerade müde aus einem Pub kommt, sorry.


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 11:00
Nebenbei kam die, um Hilfe gerufene, Schwesternschülerin nie wieder heim, sondern fuhr dann tagelang durch die Gegend, machte ihrer Familie Angst und war am Ende tot. Selbst wenn sie jemand, was ich nicht glaube, so um Hilfe bat nach dem Pub, verweist man die Person an einen Arzt. Das gibt keinerlei Sinn


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Mord an Frauke Liebs

06.11.2018 um 11:06
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ganz einfach: man hätte gewusst wo genau Fraukes Handy sich zum Zeitpunkt des Anrufes befunden hat. Ich verstehe nicht was so schwer daran zu verstehen ist? Man muss doch jetzt nicht aufzählen warum es wichtig gewesen wäre zu wissen woher genau die SMS abgesendet wurde. Wäre es nicht Nieheim würde das z.b. die ganze LKA Analyse über den Haufen werfen. Und wie du siehst hat das LKA sehr wohl etwas daraus abgeleitet nämlich, dass der Ort an dem Frauke festgehalten wurde eben Nieheim gewesen sein soll.
Und gefunden haben sie nichts, spätestens im Nachhinein mit dem Wissen, dass dort nichts gefunden wurde, ist es doch unerheblich, und lediglich der Fakt von Interesse, dass das Handy transportiert wurde. Nieheim kann End- oder Zwischenstation gewesen sein, oder der Täter hatte gar FL bereits ins Versteck gebracht, und ist weiter bis dort gefahren, um die SMS zu versenden. Er kann auch nur bis zum Eggegebirgskamm gefahren sein. Alles im Bereich des Möglichen. Nur liegt Nieheim, wie auch jeder andere Kontaktpunkt mit einer Ausnahme (eventuell zwei, wenn man den Mönkeloh als südlich klassifiziert) östlich von PB, wo sich somit alles abspielte.


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