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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 11:35
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Nur der Sicherheit halber: die Wohnverhältnisse hätte der Täter bereits gekannt haben wodurch?
Durch Frauke selbst oder weil er Frauke schon vorher kannte? Ich kann immer noch nicht verstehen
ob du von einem spontan handelnden, der Frauke unbekannten Täter sprichst, oder von einem
der Frauke bekannten und planend vorgehenden Täter? Oder gar einem Täter der Frauke bekannt war
aber dennoch spontan handelte an diesem Abend.
Jemand, der in der Nachbarschaft wohnt, oder zum flüchtigen Bekanntenkreis gehört, kann doch wissen, dass die beiden zusammen wohnen, aber schon lange kein Paar mehr sind!? Dafür muss er mit keinem von beiden befreundet oder im ersten Fall auch nicht bekannt sein.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber alles was der Täter in diesem Fall macht ist sich Zeit bis später in der Nacht zu
verschaffen. Nicht bis zum nächsten Morgen oder gar länger. Wenn also zum Zeitpunkt der SMS bereits klar ist, dass Frauke heute
oder später nicht nachhause zurückkehren wird und man sich durch die SMS Zeit verschaffen wollte, dann Frage ich mich warum
das durch die SMS geschaffene Zeitfenster so klein gehalten wurde.
Weil die Wahrscheinlichkeit höher gewesen wäre, dass "komme erst Morgen wieder" weitere Nachfragen seitens Chris nach sich gezogen hätte, die der Täter vermeiden wollte. So macht eine derart unkonkrete SMS am meisten Sinn.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Warum sollten Nachfragen egal welcher Art den Täter denn interessieren an diesem Abend?
Die SMS ist abgesendet, das Handy wird ausgeschaltet und gut ist.
Weil er ja nicht davon ausgehen konnte, dass es Chris nicht weiter interessieren oder nachfragen würde, wo sie ist, wenn der Täter geschrieben hätte:"Komme erst Morgen wieder, kannst schlafen gehen", oder es dann ständig versucht, wenn das Handy ausgeschaltet ist direkt nach der verschickten SMS.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Deswegen frage ich hier an dieser Stelle noch mal nach: von was für einem Täter gehst du aus?
Du scheinst in deinen Überlegungen immer etwas unentschlossen zu sein. Mal scheint dein Täter einen
Plan zu haben, mal handelt er spontan.
Täter und Frauke kannten sich meiner Meinung nach. Was denkst du konkret dazu?
Nur weil er einen Plan bzgl. in-Gewalt-Nahme, Ablenkung und Unterbringung hat, kann er doch nicht jedes Detail beeinflussen, insbesondere nicht die (Re-)aktionen FLs, oder die von Chris in der Tatnacht, sowie äußere Umstände. Er konnte bspw. nicht beeinflussen, dass sie keinen Schlüssel dabei gehabt hat, und eventuell hat ihn das aus dem Konzept gebracht, und es kam deshalb zur SMS? Ob es so war, weiß niemand, mit Ausnahme des Täters selbst.
Ich habe nie ausgeschlossen, dass sich beide kannten, nur kann ich auch bei einem noch so guten Bekannten keine freiwillige Fahrt Richtung Nieheim erkennen, und es ist für mich äußerst fraglich, dass so jemand, der ihr gar namentlich bekannt ist, sie telefonieren lassen würde, wenn sie ihn jederzeit durch Aussprechen seines Namens hätte verraten können. Flüchtige - aber nicht namentliche - Bekanntschaft ist hingegen auch für mich auch sehr wahrscheinlich.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Nein eigentlich nicht. Denn es lässt sich keine wirklich plausible Theorie dazu schaffen. Selbst mit einer nicht freiwilligen Fahrt
in Richtung Entruper Funkzelle hat man keine passende Erklärung.
Richtig, beides mutet seltsam und abstrus an, einerseits die freiwillige Fahrt Richtung Nieheim, andererseits die persönliche SMS. Und da gewichtet es jeder eben anders, was er für wahrscheinlicher hält, und was nicht, und strickt sich eine Erklärung dafür zurecht. Für mich ist es eben keine freiwillige Fahrt bis Nieheim, und damit auch keine freiwillige SMS.


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 12:32
Zitat von raydenrayden schrieb:Weil die Wahrscheinlichkeit höher gewesen wäre, dass "komme erst Morgen wieder" weitere Nachfragen seitens Chris nach sich gezogen hätte, die der Täter vermeiden wollte. So macht eine derart unkonkrete SMS am meisten Sinn.
Ich verstehe immer noch nicht warum Nachfragen den Täter interessieren sollten? Warum soll das so wichtig gewesen sein zu verhindern, dass Chris nachfragen stellt? Außerdem ergibt sich mir nicht warum der Inhalt dieser SMS weniger Nachfragen aufkommen hätte lassen sollen als ein anderer Inhalt. Eben weil diese SMS so nichtssagend ist würde man doch eher vermuten dass Chris Nachfragen könnte als wenn Frauke eine konkrete Uhrzeit oder eine andere konkrete Ansage gemacht hätte.
Zitat von raydenrayden schrieb:Weil er ja nicht davon ausgehen konnte, dass es Chris nicht weiter interessieren oder nachfragen würde, wo sie ist, wenn der Täter geschrieben hätte:"Komme erst Morgen wieder, kannst schlafen gehen", oder es dann ständig versucht, wenn das Handy ausgeschaltet ist direkt nach der verschickten SMS.
Warum soll Chris denn ständig versuchen Frauke auf einem ausgeschalteten Handy zu kontaktieren? Chris wird sich genau das denken
in dem Moment was er sich auch gedacht hat: sie hat das Handy aus weil der Akku platt ist. Fertig.
Außerdem hätte Frauke sich doch konkret abgemeldet in dem Fall wenn sie geschrieben hätte, dass sie erst am nächsten Tag
kommt weil sie wo anders schläft. Wieso sollte das zu mehr Besorgnis und Nachfragen führen als ein " Komme später " ohne das Frauke
"später" erscheint?
Zitat von raydenrayden schrieb:Nur weil er einen Plan bzgl. in-Gewalt-Nahme, Ablenkung und Unterbringung hat, kann er doch nicht jedes Detail beeinflussen, insbesondere nicht die (Re-)aktionen FLs, oder die von Chris in der Tatnacht, sowie äußere Umstände. Er konnte bspw. nicht beeinflussen, dass sie keinen Schlüssel dabei gehabt hat, und eventuell hat ihn das aus dem Konzept gebracht, und es kam deshalb zur SMS? Ob es so war, weiß niemand, mit Ausnahme des Täters selbst.
In wie fern hätte den ein vorhandener Schlüssel die Situation geändert? Chris wäre trotzdem derjenige geblieben der Frauke zumindest am
nächsten Morgen in der Wohnung erwartet. Egal ob diese SMS abgesendet worden wäre oder nicht der nächste Morgen wäre gleich gelaufen.
Hätte man das verhindern wollen hätte man z.b. Isabella (auch) bescheid geben müssen. Was man aber nicht tat. Die erste SMS ergibt für mich absolut keinen Sinn wenn sie nur dem Verschaffen von Zeit gegolten haben sollte.
Zitat von raydenrayden schrieb: Flüchtige - aber nicht namentliche - Bekanntschaft ist hingegen auch für mich auch sehr wahrscheinlich.
Nenne mir bitte ein paar Beispiele. Was meinst du damit? Namentlich nicht bekannte Nachbarn, oder namentlich nicht bekannte Patienten, oder so was in der Art?


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 13:21
Eine junge Frau verschwindet spätabends, meldet sich unlogisch am nächsten Tag (00:49) und genauso unlogisch an den Folgetagen. Sie kann keinen Notruf absenden.
Was nicht geschah, ist wichtig.


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 15:05
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich verstehe immer noch nicht warum Nachfragen den Täter interessieren sollten? Warum soll das so wichtig gewesen sein zu verhindern, dass Chris nachfragen stellt? Außerdem ergibt sich mir nicht warum der Inhalt dieser SMS weniger Nachfragen aufkommen hätte lassen sollen als ein anderer Inhalt. Eben weil diese SMS so nichtssagend ist würde man doch eher vermuten dass Chris Nachfragen könnte als wenn Frauke eine konkrete Uhrzeit oder eine andere konkrete Ansage gemacht hätte.
Weil er insbesondere kurz nach der Entführung die Befürchtung hatte, es könnte auffliegen? Wenn Chris sie dann nicht mehr erreichen kann, weil das Handy aus ist, er dann bei Isabella nachgefragt hätte (wenn der Täter nicht wusste, dass zwischen den beiden keinerlei Kontakt herrschte), sie ihm dann eröffnet hätte, dass FL längst gegangen sei mit den Worten, dass er daheim wartete, um ihr die Tür zu öffnen, hätte das viel eher Alarm auslösen können. Mit der SMS dann nicht mehr.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Warum soll Chris denn ständig versuchen Frauke auf einem ausgeschalteten Handy zu kontaktieren? Chris wird sich genau das denken
in dem Moment was er sich auch gedacht hat: sie hat das Handy aus weil der Akku platt ist. Fertig.
Außerdem hätte Frauke sich doch konkret abgemeldet in dem Fall wenn sie geschrieben hätte, dass sie erst am nächsten Tag
kommt weil sie wo anders schläft. Wieso sollte das zu mehr Besorgnis und Nachfragen führen als ein " Komme später " ohne das Frauke
"später" erscheint?
Man weiß ja nichts über den Kenntnisstand des Täters. Genau so kann er davon ausgegangen sein, dass beide, da sie zusammen wohnen, auch noch ein Paar sind, und dann wäre ein Wegbleiben über Nacht doch ziemlich ungewöhnlich, wäre es wohl auch so gewesen, denn ich glaube nicht, dass FL irgendwann mal innerhalb PBs woanders übernachtet hat in der Woche, zumal sie am nächsten Tag zur Schule musste. Und so etwas Ungewöhnliches würde dann Nachfragen und bei Nichterreichen Nachforschungen seitens Chris wahrscheinlicher machen. "Komme Morgen wieder", obwohl sie keinen Schlüssel hatte, und so eine Übernachtung im Voraus gar nicht geplant war, ohne weitere Klamotten und in der Woche, ist schon in Anbetracht der Umstände mehr als ungewöhnlich, und hätte weitere Nachfragen seitens Chris wahrscheinlicher gemacht in meinen Augen. Der Täter wird sich der Tatsache bewusst gewesen sein, dass spätestens am anderen Morgen eh alles auffliegt, aber insbesondere kurz nach der Entführung wollte er noch Zeit gewinnen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:In wie fern hätte den ein vorhandener Schlüssel die Situation geändert? Chris wäre trotzdem derjenige geblieben der Frauke zumindest am
nächsten Morgen in der Wohnung erwartet. Egal ob diese SMS abgesendet worden wäre oder nicht der nächste Morgen wäre gleich gelaufen.
Hätte man das verhindern wollen hätte man z.b. Isabella (auch) bescheid geben müssen. Was man aber nicht tat. Die erste SMS ergibt für mich absolut keinen Sinn wenn sie nur dem Verschaffen von Zeit gegolten haben sollte.
Dann konnte der Täter aber davon ausgehen, dass Chris nicht noch extra auf bleibt, um ihr die Tür zu öffnen, sondern irgendwann ganz normal zu Bett geht, da sie ja die Tür selbst öffnen konnte. Dann hätte es die SMS in der Tat nicht mehr gebraucht, sie wäre in jedem Fall zumindest in der Tatnacht selbst kontraproduktiv gewesen, für die Ermittlungen der Kripo war sie aber insofern hilfreich, dass der Fokus auf Neheim gelenkt wurde. Ob der Täter gar so weit gedacht hat, dass die Kripo sich auf Nieheim einschießen würde, weiß man nicht, eine falsche Fährte wollte er damit, und allen anderen Kontakten, in meinen Augen aber auf jeden Fall legen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Nenne mir bitte ein paar Beispiele. Was meinst du damit? Namentlich nicht bekannte Nachbarn, oder namentlich nicht bekannte Patienten, oder so was in der Art?
Richtig, am ehesten noch Nachbarn, Arbeitskollegen, Patienten, wobei in meinen Augen dann schon öfter ein (Sicht-)Kontakt hätte vorhanden sein müssen, um so eine Obsession seitens des Täters entstehen zu lassen.


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 18:49
Zitat von raydenrayden schrieb:Weil er insbesondere kurz nach der Entführung die Befürchtung hatte, es könnte auffliegen? Wenn Chris sie dann nicht mehr erreichen kann, weil das Handy aus ist, er dann bei Isabella nachgefragt hätte (wenn der Täter nicht wusste, dass zwischen den beiden keinerlei Kontakt herrschte), sie ihm dann eröffnet hätte, dass FL längst gegangen sei mit den Worten, dass er daheim wartete, um ihr die Tür zu öffnen, hätte das viel eher Alarm auslösen können. Mit der SMS dann nicht mehr.
In deiner Überlegung weiß der Täter nicht, dass Chris Isabella nicht kennt und nichts nachprüfen kann. Somit kann er auch nicht wissen ob Chris nachprüft oder nicht. Wie genau soll für den Täter durch diese SMS sicher gestellt werden, dass derjenige der auf Frauke wartet nicht doch Alarm schlägt weil Frauke eben nicht (wie in der SMS angekündigt) nachhause kommt?


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 19:05
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:In deiner Überlegung weiß der Täter nicht, dass Chris Isabella nicht kennt und nichts nachprüfen kann. Somit kann er auch nicht wissen ob Chris nachprüft oder nicht. Wie genau soll für den Täter durch diese SMS sicher gestellt werden, dass derjenige der auf Frauke wartet nicht doch Alarm schlägt weil Frauke eben nicht (wie in der SMS angekündigt) nachhause kommt?
Richtig, er weiß nicht, ob Chris Isabella kennt oder nicht, und nimmt dann die für ihn schlechtere Variante an, also dass sie sich gegenseitig kennen und kontaktieren können.
"Komme später" kann ja alles heißen, eine präzise Zeitangabe wurde da noch nicht getätigt im Gegensatz zu späteren Nachrichten. Sie enthält noch nicht mal ein "leg dich schon mal hin" oder dergleichen, was ein verantwortungsbewusster Mensch wie FL in meinen Augen definitiv geschrieben hätte, hätte sie die SMS freiwillig selbst verfasst.


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 19:21
Zitat von raydenrayden schrieb:was ein verantwortungsbewusster Mensch wie FL in meinen Augen definitiv geschrieben hätte, hätte sie die SMS freiwillig selbst verfasst.
Man ist nicht jeden Tag immer gleich!
Frauke war 21 Jahre damals alt, weiß nicht, zu 100% kann man dies deshalb nicht ausschließen.
Als ich ca. 21 war wollte ich etwa (Beispiel) an einem Freitag Abend nur auf ein Bier gehen mit Freunden, heim gekommen bin ich erst wieder am Sonntag Abend. Und ich bin auch kein verantwortungsloser Mensch (glaube ich halt).
Gut ich gebe zu, musste nicht am nächsten Tag arbeiten, aber in so jungen Jahren hat man Kraft und Ausdauer :D Eine Runde im Park schlafen, geht schon wieder, oder?

Bei Frauke ist es halt so, mit 21, wenn sie mal wenig schläft und zur Arbeit/Ausbildung musste, das geht schon mal auch so. Wenn der Mensch so zauberhaft war (vielleicht) den sie nach dem Pub traf, hat sie vielleicht vieles vergessen? Man kann in keinen Kopf rein schauen, wer kann dies ausschließen, dass ihr ein wartender Chris einfach total egal wurde?


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 20:16
An @all!

Ich denke darüber nach,
welchen Menschenschlag da Frauke nach dem Pub überhaupt getroffen haben könnte?
Klar, psychopathische Züge muss der in sich tragen. Aber wie kam der rüber?
Ein Mensch, der Frauke vielleicht völlig neue Lebens-Perspektiven eröffnet hat, oder jemand bei dem man das Gefühl hat, er fällt jeden Moment über einen her? Oder eine Mischung daraus?

Eine junge Frau die müde ist, heim will, keinen Schlüssel hat, jemand auf sie wartet, um ihr aufzusperren...hmmm...sojemand der Frauke da an diesem späteren Abend noch nach Nieheim raus lotsen kann, der müsste auf sie auch eine gewisse "Strahlkraft" ausgeübt haben? Oder mindesten so rüber gekommen sein, als sehr Vertrauenswürdig? Anders kann ich es nicht - diese freiwillige Fahrt - in meinen Gedanken zusammen bringen.

Eine müde junge Frau zu faszinieren & innerlich aufzuwühlen, dies allein finde ich schon nicht als sehr leicht für den Täter. Es gibt sicher Männer, die es gut rüber bringen können, dass eine Frau ihnen "aus der Hand frisst", wie man so schön sagt. Und gut, mit 21 glaubt man vielleicht noch an den männlichen Märchenprinzen, den man treffen könnte? Irgendwann kommt jede Frau mal drauf, dass sie meist alle Hosenscheisser sind. Aber wer will das wahr haben?

Ich denke mir so, Frauke muss eine Faszination zum erliegen gekommen sein, ein unwiderstehlicher Mensch, reizend und verführerisch? Nur braucht so jemand irgend eine Frau festzuhalten? Das glaube ich nämlich nicht, der hat doch an jedem seiner Finger gleich Zehn andere parat, die ihn anhimmeln & anbeten würden?

Aus dieser Sichtweise würde ich einen "so tollen faszinierenden Menschen der eine Frau sekundenschnell für sich einnimmt" eher ausschließen.

Was denkt ihr darüber, warum Frauke freiwillig in ein Auto eingestiegen wäre in PB?


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 21:18
Eine gute Variante wäre doch, selbst Opfer zu spielen.
Man selbst - oder ein Freund, vielleicht auch die Freundin - täuscht Hilflosigkeit vor und ersucht um Hilfe, ggf. auch um Begleitung bis nach Hause. Oder zum Wagen. Zur Telefonzelle um die Ecke.


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04.10.2018 um 21:59
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Als ich ca. 21 war wollte ich etwa (Beispiel) an einem Freitag Abend nur auf ein Bier gehen mit Freunden, heim gekommen bin ich erst wieder am Sonntag Abend. Und ich bin auch kein verantwortungsloser Mensch (glaube ich halt).
Gut ich gebe zu, musste nicht am nächsten Tag arbeiten, aber in so jungen Jahren hat man Kraft und Ausdauer :D Eine Runde im Park schlafen, geht schon wieder, oder?

Bei Frauke ist es halt so, mit 21, wenn sie mal wenig schläft und zur Arbeit/Ausbildung musste, das geht schon mal auch so. Wenn der Mensch so zauberhaft war (vielleicht) den sie nach dem Pub traf, hat sie vielleicht vieles vergessen? Man kann in keinen Kopf rein schauen, wer kann dies ausschließen, dass ihr ein wartender Chris einfach total egal wurde?
Auszuschließen ist letztendlich nichts, jeder hier hat seine Ansicht, was er für am plausibelsten hält, mehr nicht. Solche Party-Marathons sind dann aber doch eher der männlichen Spezies vorbehalten. Nichts sprach bei FL für etwas Derartiges, schon gar nicht in Nieheim unter der Woche, wo selbst in PB ab 23 Uhr die Bordsteine hochgeklappt werden können. Hatte sie denn überhaupt Alkohol getrunken im Pub, und wenn ja, wieviel? Sowas macht man allenfalls aus einer Bierlaune heraus, aber nüchtern? No chance. Somit für mich keine freiwillige Fahrt gen Nieheim, und auch keine freiwillige SMS.


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Mord an Frauke Liebs

04.10.2018 um 23:43
Ich lese schon lange hier mit. Ich habe mir alles ,auch offizielle Artikel durchgelesen. Wie alle hier, habe ich auch eine "Theorie". Ich gebe mir Mühe diese verständlich mitzuteilen.
F.L. kannte " ihn". Es könnte jemand sein, den sie über Chat ( dann auch 2 oder 3 Mal , persönlich getroffen) kennengelernt hat. Dieser hat sich mehr als nur Bekanntschaft erhofft. Mit einer SMS oder bei einem persönlichen Gespräch eine Frage ( in Richtung ihrer Gefühle) gestellt, wo er deutlich gemerkt hat, mehr als Freundschaft ist für F.L. nicht.( Ohne das F.L. dies bemerkt hat) Genau diese " Bekanntschaft hat sie auf dem Heimweg getroffen. Da sie die wahren Gefühle nicht kannte und freudig die Bekanntschaft zufällig " wieder" getroffen hat, ist sie auch eingestiegen ( Schützenfest?) In den Gegenden. Vllt einfach noch bisschen was zusammen machen. Deshalb vllt auch die erste SMS
Der Hinweis , das sie nie wegen nem Typen wegbleiben würde , ist vllt genau dieser Hinweis gewesen.
Ich hoffe niemand hat das bisher auch schon vermutet und ich hab's nach all den Post vergessen
LG


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05.10.2018 um 00:55
Übrigens war gestern (4.10.) der 12. Jahrestag des Auffindens der Leiche.


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Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 01:40
@Solaar
Zitat von SolaarSolaar schrieb:Unabhängig davon, dass ich sogar inhaltlich mitgehen würde, dass die Fallanalyse in bezug auf "Nieheim" falsch gelegen haben könnte, finde ich, dass Du Rosinenpickerei betreibst und für dich selbst Maßstäbe anlegst, die Du anderen geflissentlich abgesprochen hast.
Ich verstehe Deinen Vorwurf, aber halte ihn für unzutreffend.

Bei der Funkzellenauswertung kam es allein auf die Kenntnis der technischen Details und Zusammenhänge an. Da die Kripo mit unbestreitbar großem Engagement ermittelte, gehe ich mit Sicherheit davon aus, dass sehr versierte Experten mit dieser Aufgabe betraut wurden und deren Ergebnisse zuverlässig sind.

Bei einer Fallanalyse sind die Voraussetzungen völlig andere. Hier gibt es keine Möglichkeit der Berechnungen, die, wenn sie korrekt durchgeführt werden, ein zuverlässiges Ergebnis liefern. Zur Verdeutlichung dieser Problematik hatte ich die Zitate aus einem Band einer vom BKA herausgegebenen Forschungsreihe hinzugefügt.

Es ist nachvollziehbar, dass bei Fallanalysen, wie es in einem der Zitate heißt, "Irrtümer im Wesen der Sache" liegen, also in der Methodik selbst begründet sind. Fallanalytiker müssen über die Fakten hinausgehen, indem sie sie interpretieren - und bei solchen Deutungen können sie sich nur an Wahrscheinlichkeiten orientieren, die oft selbst von nicht ausreichend gesicherten Grundannahmen abhängen.
Eine eindeutige Bestimmbarkeit ist also nicht gegeben. In FLs Falls fehlte zudem ein "Tatort", der Ermittlern oft die wichtigsten Hinweise gibt.

Es ist völlig einsehbar, dass zu Beginn der Ermittlungen ein Täter aus dem engeren Kreis als sehr wahrscheinlich galt. Aber nach den sehr intensiven Ermittlungen (zu denen die Überprüfung aller gehörte, zu denen FL Telefon-, Email- und SMS hatte) ist es nach meiner Ansicht wahrscheinlich, dass die Prämisse falsch war. Und das hätte mit mangelnder Kompetenz der Fallanalytiker überhaupt nichts zu tun.
Nach den Ergebnissen der Evaluation (Wissensstand 2000) liegt die Fehlerquote bei 20-30 % - und zwar, wie es in der Publikation heißt, bei "seriös durchgeführten Fallananlysen". Es wäre also keineswegs ungewöhnlich, dass eine falsche Hypothese die Ermittler im Fall FL "in die Irre" (s. Zitat) geführt hätte.
Aber eine solche Fehleinschätzung, die sich prinzipiell bei aller Kompetenz nicht vermeiden lässt, ist etwas ganz anderes als ein Fehler bei einer Funkzellenauswertung, die auf mangelnde Kompetenz zurückzuführen wäre.


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Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 03:44
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Eine müde junge Frau zu faszinieren & innerlich aufzuwühlen, dies allein finde ich schon nicht als sehr leicht für den Täter. Es gibt sicher Männer, die es gut rüber bringen können, dass eine Frau ihnen "aus der Hand frisst", wie man so schön sagt. Und gut, mit 21 glaubt man vielleicht noch an den männlichen Märchenprinzen, den man treffen könnte?
Das ist ein sehr interessanter Gedanke.

Jede ist anders, aber die meisten Frauen dürften mit 21 schon wissen, dass Nächte mit Märchenprinzen nicht so toll werden dürften, wenn man am nächsten Morgen früh raus muss und man in so eine Nacht schon müde startet. Und außerdem war ja auch gar nicht viel Zeit für so einen etwaigen Märchenprinzen, sich als solcher vorzustellen, denn sie müsste ihn ja auf dem Nachhauseweg getroffen haben. Dass Märchenprinzen aber für gewöhnlich nachts umherfahren, um ihre künftige Märchenprinzessin irgendwo zufällig zu sehen und anzusprechen, weiß frau eigentlich schon ab ungefähr 16, wenn sie die ersten paar Male allein unterwegs war und zudringliche Märchenprinz-Darsteller abblitzen lassen musste.

Ernsthaft, ich glaube nicht, dass Frauke mit einem Fremden weggefahren ist. Selbst wenn die Versuchung, nach Hause gefahren zu werden, groß gewesen wäre, hätte sie doch etwas immer im Hinterkopf gehabt: Ihr Handy war leer, sie hätte im Notfall nicht telefonieren können. Das klingt banal, aber ich kenne eine Menge Frauen, die angesichts eines leeren Akkus etwas vorsichtiger werden als normalerweise.
Und abgesehen davon: Es hat viele Jahre gedauert, wenn man sich alte Aktenzeichen XY ungelöst Sendungen anschaut, sogar zu viele, bis Trampen nicht mehr als normal angesehen wurde (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Gefahren, zu einem Fremden ins Auto zu steigen, sind heute bei den meisten jungen Leuten im Hinterkopf präsent, deswegen halte ich es auch in diesem Fall für ausgeschlossen. Außerdem hatte Frauke es nicht weit nach Hause.

Was ich für eventuell möglich halte: Sie wurde unterwegs angefahren und vom panischen Fahrer mitgenommen. Und dann ist sie nach einige Tagen an ihren Verletzungen gestorben.
Keine sehr durchdachte Theorie, aber möglich wäre es ja vielleicht?


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Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 04:09
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Vielleicht darum der später Versendezeitpunkt der SMS? Der Täter hat Frauke zunächst irgendwohin verbracht, um sie einzuschließen.Er ist danach nach Nieheim gefahren, um durch die SMS von FLs Aufenthaltsort abzulenken.
Das ist auch meine Vermutung. Dass der Täter die SMS nicht vom Festhalteort versandt hat, halte ich auch für sehr naheliegend.
Aber warum diese SMS, wenn FL bereits in der Gewalt des Täters war? Ich hatte anfangs geglaubt, der Täter hätte dadurch Zeit gewinnen wollen. Zwar meine ich immer noch, dass eine sehr verzögerte Erkenntnis ihrer Entführung im Interesse des Täters war. Aber inzwischen bin ich davon überzeugt, dass das wichtigste Motiv des Täters in der Absicht lag, von FLs Nachhauseweg als Ort der Entführung abzulenken.

Die Ermittlungen wurden ja sehr intensiv durchgeführt, blieben aber leider erfolglos. Doch eine Erfolglosigkeit ist außerordentlich aufschlussreich: Die Kripo hat alle Leute überprüft, zu denen FL Telefon-, Email- und SMS-Kontakt hatte - ohne jedes Ergebnis. Das spricht also dafür, dass der Täter sie - wenn überhaupt - nur flüchtig gekannt hat. (Da er sie aber immerhin über eine etwas längere Zeit in seiner Gewalt haben wollte, glaube ich nicht, dass sie ein Zufallsopfer war.)

Dann konnte der Täter darauf vertrauen, dass die Polizei keine Verbindung zwischen ihm und FL finden würde. Aber einen Verbindungspunkt hätte es in diesem Fall unvermeidlicherweise gegeben: den Entführungsort.
Eine gewaltsame Entführung auf dem Nachhauseweg ist nicht auszuschließen, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass er sie freundlich - unter Verweis auf eine frühere Begegnung und gemeinsame Bekannte - ansprach und ihr dann anbot, sie nach Hause zu fahren. Er müsste also auf sie gewartet haben, und es ist anzunehmen, dass er dann dabei von anderen wahrgenommen wurde - was völlig belanglos war, solange nicht dieser Ort zu diesem Zeitpunkt zum Fokus der Ermittlungen wurde.
Für einen Täter, der FL auf ihrem Nachhauseweg entführte, wäre es also elementar wichtig gewesen, von diesem Ort der Entführung abzulenken. Indem der Täter mit der 1. SMS den Eindruck erweckt hätte, sie sei nach dem Verlassen des Pubs noch freiwillig nach Nieheim gefahren, spielte der Nachhauseweg keine Rolle.

Fest steht jedenfalls, dass die Polizei von Anfang an davon ausging, dass die 1. SMS von ihr freiwillig versandt wurde und zu diesem Zeitpunkt noch alles in Ordnung war. Sie ermittelte sehr schnell den Absendeort und es gab keine Zeugenaufrufe für den Nachhauseweg.

Damals war es sehr wahrscheinlich, dass der Täter aus FLs engerem Kreis stammte, aber inzwischen wissen wir, dass die Überprüfung aller Telefon-, SMS- und Email-Kontakte nicht den geringsten Hinweis erbrachte. Wenn der Täter FL nicht näher bekannt war, fällt die Wahrscheinlichkeit weg, dass sie in dieser Situation (kurz vor Mitternacht; kein Hausschlüssel, weshalb Chris auf sie wartete; Müdigkeit; die Notwendigkeit, am nächsten Tag früh aufzustehen) zu einem Ausflug nach Nieheim bereit war.
Zwar wirkten die Formulierungen in der SMS authentisch, aber die hätte der Täter problemlos ihrem Gespräch entnehmen können. Völlig unverständlich am Inhalt der SMS ist aber, dass FL, die als sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst galt, so rücksichtslos gewesen sein soll, dem auf sie wartenden (und in Prüfungsvorbereitungen steckenden) Chris keine genaueren Informationen zum Zeitpunkt ihrer Rückkehr zu geben.

Deshalb halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass FL auf dem Nachhauseweg entführt wurde - und dann wäre auch die 1. SMS sehr verständlich. Jede weitere Angabe, wie z. B. die Übernachtung bei einer Freundin, hätte zwar vielleicht die Suche um 1 Tag oder sogar 2 verzögern können, aber dann wäre die SMS als falsch entlarvt worden. Für den Täter war es aber, aus meiner Sicht, das Wichtigste, die Glaubwürdigkeit dieser SMS (freiwillige Fahrt nach Nieheim) nicht zu gefährden.


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05.10.2018 um 04:12
@Noella
Zitat von NoellaNoella schrieb:Was ich für eventuell möglich halte: Sie wurde unterwegs angefahren und vom panischen Fahrer mitgenommen. Und dann ist sie nach einige Tagen an ihren Verletzungen gestorben.
An der Leiche wurden keine Knochenverletzungen gefunden, was bei einem Unfall mit tödlichen Folgen doch der Fall gewesen sein müsste.


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Mord an Frauke Liebs

05.10.2018 um 04:56
@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Richtig, am ehesten noch Nachbarn, Arbeitskollegen, Patienten, wobei in meinen Augen dann schon öfter ein (Sicht-)Kontakt hätte vorhanden sein müssen, um so eine Obsession seitens des Täters entstehen zu lassen.
Ich fürchte, es kommen unübersehbar viele Leute in Frage. Nicht nur Patienten, sondern auch deren Angehörige; nicht nur Arbeitskollegen, sondern auch deren Bekannte; Verkäufer in irgendwelchen Geschäften etc.
Frauke war offenbar an Wochenenden viel unterwegs, u.a. hatte sie kurz vor ihrem Verschwinden an einem Sommerfest der Uni teilgenommen. Allen zugängliche Veranstaltungen an der Uni gibt es ja öfter. Wenn einer der Freunde, in deren Begleitung sie dort war, einen Bekannten traf und sich mit ihm - durchaus nicht lange - unterhielt (FL hätte noch nicht einmal in dieses Gespräch involviert sein müssen), hätte das schon ausreichen können. Dieser Bekannte hätte einen Anhaltspunkt gehabt und sich später beiläufig von dem Freund/der Freundin von FL einige Informationen verschaffen und versuchen können, öfter mal in ihrer Nähe aufzutauchen (wobei es noch nicht mal zu einem Gesprächsversuch hätte kommen müssen).
Wer hätte sich daran erinnert, dass es jemals zu einer derart flüchtigen Begegnung gekommen war? Und vor allem: Wer hätte das jemals für bedeutsam gehalten?

Ich gehe aus mehreren Gründen davon aus, dass der Täter einen mittelbaren oder unmittelbaren Kontakt zu jemandem aus FLs engerem Kreis hatte - und dass der Täter vermutlich diesen Kontakt während und nach der Entführung durch vermeintliche Anteilnahme intensivierte. Hier vermute ich eine Spur zum Täter. Damals wäre ein solches Verhalten unauffällig gewesen, aber bei einem veränderten Ermittlungsansatz - durch das LKA in Düsseldorf - könnte diese Spur sichtbar werden.


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