Mord an Frauke Liebs

Fast alle.
Alle die dauerhaft hier waren und sind bekommen täglich Deutschunterricht.
Hab mit vielen Fußball gespielt und die konnten alle perfekt Deutsch

War ab und zu mal gegenüber von der Kaserne in Sennelager feiern und kam häufig mit britischen Soldaten auf der Libori in Gespräch.
Konnten meistens aber kaum Deutsch, allenfalls ein paar brocken.

Kann Natürlich sein dass ich auf die "falschen" Soldaten getroffen bin bzw. das auch ein wenig von der Verwendung abhängt.

twc schrieb:Aber lässt ein britischer Soldat, der mit hoher Wahrscheinlichkeit keine extrem guten Kenntnisse in der deutschen Sprache besitzt, das Opfer mehrfach telefonieren?

Ausserdem passt für mich der Leichenablageort keineswegs zu einem Soldaten.
Die haben da andere Ausbildung (etwa Löcher in der Natur graben) und wohl Grabwerkzeug zur Hand, den Platz danach auch wieder so zu tarnen das niemand was merkt. So ein Soldat legt ne Leiche nicht so dilettantisch fast neben der Straße in einem Wald ab, wie es mit Frauke passiert ist. Das glaub ich überhaupt nicht, dass der Täter (wenn man sich den Leichenablegeplatz ansieht) je eine militärische (Grund)Ausbildung genossen hat. So vermute ich.

Mal nur eine Idee am Rande (Auch wenn ich nachwievor von einem sehr planenden und selbstsicheren Täter ausgehe):
Es könnte doch auch Möglich sein dass der Täter eventuell vor hatte die Leiche noch zu vergraben.
Dass er in der ersten Nacht die Leiche einfach erstmal ablegen wollte (wozu er ja ein Fahrzeug benötigt hat) und zu einem späteren Zeitpunkt erneut den Ablageort aufsucht (ohne Auto) um die Leiche zu vergraben.

Denn wenn der Täter ohne Auto die Örtlichkeit aufsucht dann ist das um einiges weniger auffällig als wenn er dies tut während sein Auto in der "Zufahrt" parkt.

Vielleicht hatte der Täter nach der Tat aber so große Paranoia dass er sich einfach nicht traute den Ort erneut aufzusuchen.
Damit würde er sich ja nochmal mit seiner Tat (Und der Leiche) konfrontieren und auf der anderen Seite ist es ja nicht selten der Fall dass Täter die Paranoia entwickelt "gejagt" zu werden.
Aufgrund dessen stellen sich ja manche Täter sogar.

Warum er dies nicht am selben Abend getan hat könnte damit Erklärbar sein weil der Täter sich ja auch um den Tatort und sein Fahrzeug womit er Frauke transportiert haben dürfte, kümmern musste.

Was meint ihr dazu?

Ne die fest Stationierten können Deutsch.
Das sind die, die dann auch außerhalb der Kasernen wohnen. Das sind immer noch einige tausend.
Die nehmen alle am normalen Leben Teil. Die spielen Fussball in deutschen Vereinen, wohnen in normalen Wohnungen, gehen in den normalen Geschäften einkaufen.

@Doverex
es gibt genug britische Zivilisten die hier leben und für die Army arbeiten.
Ebenso Ärzte, Sanitäter, Lehrer, Techniker, usw. die keine oder nur abgespeckte militärische Ausbildung haben.


Ganz allgemein zur Situation in Paderborn mit den Briten:
Anfang der 90er hatten die einen ganz schlechten Ruf hier, waren in vielen Schlägereien verwickelt und
auch Frauen wurden massiv belästigt.
Danach gab es ein Programm, zur Verbesserung des Image der Briten hier. Volksfeste, resolutes durchgreifen bei
Verfehlungen usw.
Damit verbesserte sich auch die Stimmung gegenüber den Briten.
Mitte so ab 2004 wurde es aber deutlich schlechter. Viele waren durch Afghanistan traumatisiert.
Etliche Übergriffe und Verfehlungen wurden durch die lokalen Medien klein gehalten. Aber diese häuften sich
wieder Massiv.

Lokalitäten wie Mangos, Black an White oder auch Savoy hat man eher gemieden. Ebenso finde ich es für eine
Mädchengruppe ungewöhnlich ohne Bezug zu den Briten in den Irisch Pub zu gehen.
Evtl hatte aber von FL Freundinnen nen Bezug?

Ich sehe den gewählten Ablageort als klug gewählt, derjenige wird sich Gedanken gemacht haben.
Möglich wäre deine Theorie, aber ich denke eher, dass er die Leiche als gut versteckt betrachtet hat. Sie wurde ja nicht auf einen Gehweg gelegt oder sichtbar von der Straße.
Ich werds mir morgen mal genauer anschauen, werde dann noch mal darauf zurückkommen

Bezüglich der Sprache, habe ich mir auch oft schon Gedanken gemacht. Gerade das letzte Gespräch hat mich manchmal denken lassen, dass wer übersetzt haben könnte. Frauke sagte das Ja - nein nein und konnte trotzdem weiter reden.
Habe ich das richtig in Erinnerung, irgendwo von Fraukes Schwester gesagt, gelesen zu haben, dass es am Ende des Gesprächs einen Knall gab? So vielleicht, wie wenn jemand den Hörer aufknallt. Leider finde ich diesen Hinweis gerade in der Crime nicht.
Auffallend dazu, finde ich die Schreibweise in der ersten Sms und gehe gleichzeitig davon aus, dass diese in der Crime, original kopiert wurde. Der Wechsel von Klein- zu Grossschreibung erfolgte manuell.
"Komme später. Das spiel war lustig nicht gegen England :-) Hdgdl bis später"
Mich verwundert diese Schreibweise.
(daneben es immer noch keine klingende oder tönende Sms sein kann)
Ich wundere mich, dass nach dem Smiley, die Umstellung auf Grossschreibung erfolgte, derweil `Das spiel`klein blieb. Das fehlende Komma, das grosse England ........ sieht gestresst geschrieben aus. Oder Oberflächlich ..... irgendwie gerotzt und halt immer der Situation nicht gemäss.

@twc
Bin sehr gespannt.

@MGunderson
Ich habe mir mal Texte von Frauke angeschaut und mir sind zwei Sachen aufgefallen:

1.
Frauke war es offenbar nicht so Wichtig dass die Rechtschreibung stimmig ist.
Du zitierst ja z.b die Schreibweise "Das spiel".

Mir sind Natürlich nicht alle Texte von Frauke bekannt aber ich würde es als "Frauke typisch" einschätzen. So tut es die Offizielle Seite ja auch.

Als Beleg will ich folgenden Text einbringen welchen Frauke an Florian geschrieben hat:

Hallo Florian!
ja, wir haben lange nichts voneinander gehört. Aber irgendwie denke ich wenig an die zeit in Lübbecke und an die Leute dort. Ich bin jetzt hier in Paderborn und fahre 1 mal im Monat nach hause.
bei mir läuft alles bestens. Ich hab nen richtig tolles Leben
ja, also mit Treffen weiß ich auch nicht Flo. ich glaube nicht, dass das so viel bringen würde.....mal sehen.....
also bis bald.....Frauke"

Da erkennt man ja durchaus ähnliche Fehler wie in der SMS.
Das Ja müsste Groß geschrieben sein, ebenso wie "die Zeit" statt "die zeit" und "nach Hause" statt "nach hause".
"Bei mir" statt "bei mir" und "Mal" statt "mal".
Das spiegelt den Schreibstil von Frauke im Jahr 2006 wieder.

2.
Frauke schrieb in einem Forum (von dem ich der Meinung bin dass Frauke Liebs diese Person ist) grundsätzlich klein.

Danke @Kangaroo. Stimmt, das sieht ähnlich aus. Ausser den Kommas. Hmmm...

Zeme38 schrieb:es gibt genug britische Zivilisten die hier leben und für die Army arbeiten.

@Zeme38
Ok, dann reden wir von Zivilisten (Britische).
Ich meine ja, der Ablegeort sieht nach der Handschrift eines Zivilisten aus (egal ob deutsch oder sonst was). Und nicht nach jemanden, der darin ausgebildet wurde, ein Gelände zu lesen oder sich in der Bodenbeschaffung auskennt.

Ich tippe sogar darauf, dass sich der Täter gar nicht in einen Waldweg mit seinem Auto rein fahren traute, weil er keinerlei Ahnung hatte, ob er nicht stecken bleibt oder dann dort nicht mehr umdrehen kann. Da bleibt ihm dann ja nicht mehr viel übrig, als die Leiche in der Nähe der Straße abzulegen. Vermute ich mal bei diesem von ihm gewählten Ablageort so.

@milli67

Ich find den Gedanken von dir gar nicht schlecht, ähnliches ging mir auch mal durch den Kopf. Es muss ja keine Ehefrau gewesen sein, die plötzlich nach Hause kam, aber die ganze Geschichte dauerte eine Woche. Am vorletzten Tag könnte etwas vorgefallen sein. Vielleicht hat der Täter aber auch Vorbereitungen treffen müssen, um Frauke verschwinden lassen zu können, weil sich für den Täter die Situation änderte. Nur Theorie, aber vielleicht erinnert sich wer an irgendetwas.

Für das britische Armee arbeiteten übrigens nicht nur britische Zivilisten sondern auch Deutsche.
Zum Beispiel wurde die Einfahrtkontrolle (Security) teilweise auch von deutschen Zivilisten durchgeführt.

Ebenso wie deutsche Zivilisten auch Verwendung für die Arbeit in den Küchen der Kasernen fanden.

@abberline

...Nur Theorie, aber vielleicht erinnert sich wer an irgendetwas.[/quote]

Genau so dachte ich auch.

MGunderson schrieb:Habe ich das richtig in Erinnerung, irgendwo von Fraukes Schwester gesagt, gelesen zu haben, dass es am Ende des Gesprächs einen Knall gab? So vielleicht, wie wenn jemand den Hörer aufknallt. Leider finde ich diesen Hinweis gerade in der Crime nicht.

Das liegt daran, dass diese Aussage von @beautiful im Taxiblog stammte (der inzwischen runter ist vom Netz). Sie sagte aus, dass es eine Knall gab und das Telefonat dann beendet war. Aber ob das stimmt und ob es diesen Knall wirklich gegeben hat ist nicht sicher.
Von der offiziellen Seite gab es da nichts zu.

Denke, da wird nichts dran sein.
Hätte es da Wirklich ein Knall gegeben, hätten es auch andere gehört und die Schilderung von beutiful bestätigt.
Das hätte man dann Sicherlich von einer offiziellen Stelle erwähnt oder im Crime Artikel.

Von einem Hörer kann das Ganze ja gar nicht stammen da man ja mit dem Handy angerufen hatte.

Hätte der Täter FL in dem Moment geschlagen, wäre ihr wohl das Handy aus der Hand geflogen, allenfalls konnte er gegen eine Wand oder so geschlagen haben.
Was die Briten anbelangt, so leben die doch größtenteils in Wohnblöcken oder Reihenhäusern in und um PB, glaube nicht wirklich, dass man da eine Woche lang eine Geisel versteckt halten kann, ohne dass jemand etwas mitbekommt, aber natürlich irgendwo in einem Depot oder dergleichen auf dem Kasernen- oder Truppenübungsplatzgelände, das selten frequentiert wird, halte ich aber insgesamt eher für unwahrscheinlich, der Täter hatte mMn detaillierte Regionskenntnis, und das haben die Briten eher nicht vorzuweisen.

Zeme38 schrieb:Kaserne Driburger Straße in Paderborn

Und ein Stadtgebiet dort in der Nähe nennt man auch Englische Siedlung.

Apropos Bad Driburg...

Kangaroo schrieb:Deine Auflistung der Lokalitäten ist aufjedenfall Interessant, zwei davon sind generell ja eher "etwas in verruf".

Meinst du mit dem Irish Pub das Auld Triangle bei dem Frauke dann letztendlich war oder das im Ü-Kern?
Wobei ich mir gerade nicht sicher bin ob der Pub im Ü-Kern schon so lange existiert (meine aber, ja)

Im Ükern war lange Zeit ein schottischer Pub, ich glaube der hieß Highlander. Das war sehr wahrscheinlich auch 2006 so. Später (auch heute noch?) war/ist da ein britischer Pub anderen Namens.

Ist dieser in obiger Liste schon dabei?

Genau den Laden meinte ich, ich dachte bisher das war schon immer ein Irish Pub.
Den Laden gibt es immer noch, ja.

Nein der ist in der obrigen Liste nicht dabei.

Zeme38 schrieb:Ebenso finde ich es für eine
Mädchengruppe ungewöhnlich ohne Bezug zu den Briten in den Irisch Pub zu gehen.

Finde ich nicht. Und ich würde diesen Pub konkret als recht "harmlos" einschätzen. Ich glaube, die hatten dort auch öfters Karaoke. Vielleicht kann das jemand bestätigen, der dort öfter zu Besuch war als ich. (Ich war dort vielleicht höchstens 5 mal im Laufe von vielen Jahren.)