Drosselpart schrieb:Das Kennzeichen eines sadistischen Mörders ist, dass er seine sexuelle Erregung primär aus der bedingungslosen Macht über das Opfer und dessen physischen und psychischen Leiden bezieht.Der Täter plant seine Verbrechen methodisch und achtet darauf, KEINE SPUREN zu hinterlassen.Typisch für den sadistischen Sexualmörder ist auch, dass er seine Opfer über einen längeren Zeitraum in seiner Gewalt behält (in 60 % der Fälle mehr als 24 Stunden).Dafür bringt der Täter das Opfer üblicherweise an einen zuvor ausgewählten Ort.
Nach meiner Überzeugung treffen diese Merkmale auf den Täter zu.
frauZimt schrieb:Ihre Telefonanrufe klangen nicht so (Mein Eindruck, nach dem wie Freund Chris und Schwester berichtet haben)--- Zwar müde, erschöpft- aber doch so, als hätte sie Hoffnung
Das widerspräche dieser These nicht. Es würde durchaus in das Konzept eines psychopathischen Täters mit sadistischem Motiv passen, seinem Opfer Hoffnungen zu machen, die er dann um so grausamer zerstören kann.
frauZimt schrieb:Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Täter in erster Linie FLs Angehörige beruhigen wollte.
Aber die nicht eingehaltenen Rückkehrankündigungen bewirkten doch das Gegenteil - das müsste doch auch dem Täter klar gewesen sein.
Ich finde eher, dass ein völlig blauäugiger Täter völlig überfordert gewesen wäre und nicht die Kaltblütigkeit aufgebracht hätte, mit Fl in die - offenbar sehr gut ausgewählten - Industriegebiete zu fahren und nach ihrem Tod einen günstigen Ablageort für ihre Leiche zu suchen.
Ich gehe auch davon aus, dass der Täter ein gezieltes Interesse an FL hatte, aber mir gelingt es nicht, von einer "normalen" Verliebtheit auszugehen. Ich glaube, dass sein Interesse an FL von Anfang an psychopathisch geprägt war.
Drosselpart schrieb:Am Anfang ist der sadistische Stalker kaum vom verliebten Belästiger zu unterscheiden.
Ich kann mir nicht vorstellen, das ein blauäugiger und "normal" verliebter Täter imstande ist, die von ihm geliebte Person - im Fall des Verdurstens sogar tagelang - sterben zu lassen, ohne psychisch zusammenzubrechen. Dazu gehört nach meiner Meinung ein außerordentlicher Mangel an Empathie. Deshalb gelange ich in meinen Überlegungen immer wieder zu der Schlussfolgerung, dass der Täter ein Psychopath sein muss. Aber wie Du mal geschrieben hast: Es kann so sein, aber auch anders.
frauZimt schrieb:Ich komme wohl darauf, weil ich denke, dass sie verdurstet ist. Der Täter hat sie irgendwann nicht mehr versorgt, weil er sie so loswerden wollte - oder weil er nicht gepeilt hat, wie schnell ein Mensch ohne Wasser umkommt,- oder es erschien ihm zu riskant das Versreck aufzusuchen.Vielleicht fühlte er sich beobachtet? Vielleicht war der Entführungsfall FL Gesprächsthema in seiner Familie/auf seiner Arbeit?
Die Möglichkeit, dass der Täter sie verdursten ließ, halte ich für sehr plausibel. In ihrem letzten Telefonat wird nach meiner Ansicht deutlich, dass FL ihr Leben in Gefahr sieht. Und diese Einschätzung spricht für mich eher dafür, dass ihr Tod kein Versehen war, sondern vom Täter beabsichtigt. Da ich das Verhalten des Täters als kaltblütig wahrnehme und es ihm ja offenbar gelungen ist, von der Kripo nicht verdächtigt zu werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass er durch Gespräche am Familientisch über den Fall FL so leicht zu verunsichern war, dass er Angst bekam, das Versteck aufzusuchen.
frauZimt schrieb:Der Täter hat über den besten Zeitpunkt nachgedacht und sich für die Fußball Wm entschieden.Warum? Dem Täter war klar, dass während der WM-Spiele im eigenen Land sehr viele Menschen abgelenkt sein würden. Bis auf die Fußball-Muffel würden sich Alle mehr oder weniger auf die WM konzentrieren.
Dem stimme ich völlig zu. Die WM war außerdem eine Zeit, in der die Bewohner der Innenstädte (wenn FL in PB entführt wurde, dann ja in der Innenstadt) schnell bereit waren, ein ansonsten eher beunruhigendes Verhalten (z. B. Schreie) betrunkenen Fans zuzuschreiben.