Sister101 schrieb:Wenn ich nur mal von mir ausgehe, was ich für Sachen schon alles gemacht und erlebt habe, davon ahnen meine Eltern sicherlich absolut nichts, für die bin ich einfach nur eine "LIEBE". :-)
wir haben aber nicht nur die aussagen der eltern, sondern auch die des mitbewohners, der gleichzeitig ihr ex-freund ist, ihrer besten freundin und wir haben alle aussagen der ermittler, die ihre internet-tätigkeiten durchforstet haben. und es gibt keine anhaltspunkte, dass FL ein "doppellleben" oder eine abgefahrene liebesbeziehung zu jemandem unterhalten hat.
Kangaroo schrieb:Fraukes Mutter geht z.b nicht mehr davon aus dass der Fall durch klassische Ermittlungsarbeit gelöst werden kann. Das spricht meines Empfindens nicht unbedingt dafür dass da wirklich eine Person "der heiße Kandidat" ist.
oder das spricht für genau das gegenteil: alle klassischen arbeiten wurden erledigt, man hat eine person praktisch umzingelt aber man findet den letzten beweis nicht, der alles dingfest machen würde. es hilft von nun an eben keine klassische ermittlungsarbeit mehr.
Emmeleia schrieb:Ich denke auch, dass eine Situation aus dem Ruder gelaufen ist und der Täter von Tag zu Tag dachte und sich noch irgendwie retten wollte.
so sehe ich es auch. für mich wirkt das nicht so geplant und strikt durchgezogen. ich könnte mir vorstellen, dass der täter jeden tag, den er FL eben nicht zuhause absetzte, sich mehr in die enge gedrängt fühlte und dadurch auch immer weniger "bereit" war, FL tatsächlich noch gehen zu lassen weil sich ja auch jeden tag die lage für ihn weiter zuspitzte. hätte er sie am nächsten abend einfach ziehen lassen, wäre es für alle beteiligten ja noch mal "glimpflich" ausgegangen. aber nach den tagelangen verschwinden, der such-aktionen, der handy-ortungen, der aussagen von FL am telefon wird seine schuldigkeit ja auch immer deutlicher und er würde eben nicht mehr so leicht aus der nummer rauskommen.
Emmeleia schrieb:Weil nicht alles in Ordnung war. Sie ist meiner Meinung nach zuerst freiwillig mitgefahren, hat die SMS selbst und freiwillig geschrieben. Danach ist etwas passiert oder getan worden, was alles verändert hat. Dann war ihr Verblieb beim Täter nicht mehr so freiwillig und am Ende eben gar nicht mehr.
Dass sie jemanden nicht verrraten wollte (beschuldigen, bloßstellen etc. und vielleicht auch irgendwie sich selbst), halte ich für absolut vorstellbar.
es ist ja durchaus möglich, dass es gar nicht darum geht, jemanden zu beschuldigen oder bloßzustellen, sondern einfach darum, dass man sein leben retten will und freigelassen werden will. wenn der täter sagt, er lässt sie ziehen, wenn sie jetzt mitspielt und immer wieder am telefon behauptet, dass sie freiwillig weg ist, um a) ihn aus der verantwortung für die tat zu befreien und b) die ermittlungen und die suche einzudämmen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sie auch mitspielt und trotz des wissens um den namen und die hintergründe des täters keine informationen am telefon preisgibt. es ist sicherlich etwas vorgefallen, was FL gezeigt hat, wie skrupellos oder gewalttätig der täter sein kann. mit dem wissen im hinterkopf und zusätzlicher bedrohung durch den täter vor bzw. während der telefonate, hält sie dann eben am telefon möglichst alle informationen zurück und hofft, dass alles so passiert, wie der täter es ihr sagt/verspricht.
Malinka schrieb:Also hat der Täter nun versucht mit diesen
Kontakten eine Art Freiwilligkeit zu erzeugen und hat
man versucht es so aussehen zu lassen als wäre Frauke
freiwillig unterwegs oder nicht`?
Denn diese Art der Interpretation würde ja
für das Gegenteil sprechen.
Also es ist schon sonderbar, dass man Frauke so was dann sagen lässt.
wenn ich weiterhin davon ausgehe, dass es diese "abmachung" zwischen FL und dem täter gab, dass sie freiwilligkeit vortäuschen muss, um dann letztlich tatsächlich wieder gehen zu dürfen, dann könnte ich ihre aussagen folgend interpretieren:
FL hält sich im großen und ganzen an die abmachung, pflegt aber immer wieder aussagen und antworten ein, die für eine unfreiwilligkeit sprechen können weil sie dem täter eben nicht vertraut, dass er sie tatsächlich ziehen lässt. sie will also "doppelgleisig" fahren, indem sie zwar die abmachung mit dem täter einhält (zumindest ein stück weit) aber gleichzeitig will sie auch, dass ihre familie weiß, dass sie eben nicht freiwillig weg ist und die suche durch die polizei weitergeht.
warum auch immer der täter ihr diese aussagen durchgehen lässt, verstehe ich auch nicht. vielleicht hat er sie in dem moment nicht richtig verstanden? er hat sie schließlich nur einmal gehört während des telefonats und hat vielleicht gar nicht so schnell realisiert, dass das nun "hinweise" waren? wir rätseln ja auch seit 11 jahren, ob das nun tatsächlich hinweisen waren oder nicht. und im gegensatz zum täter haben wir die aussagen schriftlich vorliegen... keine ahnung...