Mordfall Tristan
25.05.2020 um 09:45Habe dieses WE nun auch den Roman von Seghers (Altenburg) "Menschenfischer" gelesen. Ist immer beeindruckend, wie er um reale Geschehnisse herum eine fiktive Geschichte bastelt. In diesem Buch hat er allerdings kein Klischee, einschließlich eines dumpfen Antiamerikanismus, ausgelassen und trägt schon sehr dick am Ende auf.
Wer Frankfurt und seine Stadtteile etwas besser kennt, der merkt schnell, dass Altenburg, ein klassischer linksliberaler Nordendler aus der "Kulturbourgeoisie" mit Redaktionsvergangenheit in der Frankfurter Rundschau, mit einer Mischung aus Mitleid, Überheblichkeit und einem Hauch von Geringschätzigkeit über den Frankfurter Westen und seine Bewohner schreibt. Der Mord an Tristan geschah in Höchst/Unterliederbach, im Roman wurde der Tatort in das Gallus verlegt, das ist zwar noch nicht ganz "Frankfurter Westen" aber geht schon in die Richtung. Das sind die klassischen Frankfurter Arbeiterviertel, die natürlich vom Strukturwandel nicht unerheblich getroffen worden sind. Aussagen wie "geboren in eine Welt, die nicht auf ihn gewartet hat" dürfte Altenburg nicht nur rein fiktiv, sondern auch real im Hinblick auf Tristan so gemeint haben.
Dass er den Roman nicht geschrieben hat, solange nahe Angehörige von Tristan noch lebten ist OK. Wenn man nämlich in dem Buch die fiktive Darstellung des weiteren Lebenswegs des besten Freundes nimmt, kann man dies auch mehrdeutig verstehen.
Ich hoffe, man klärt diesen grauenhaften Mord trotz allem noch auf. Eines würde mich interessieren: Die Stimme auf dem Tonband vom Höchster Bahnhof, konnte man ausschließen, dass es sich dabei um Seel handelte? Das ist jetzt sehr subjektiv: Als ich das Bild von Seel zum ersten Mal sah, habe ich genau eine solche Stimme (Stimmlage, Akzent) zu dem Bild assoziiert. Kommt ja oft vor, dass Personen Stimmen haben, die man gar nicht mit ihrer visuellen Erscheinung in Verbindung bringt.
Wer Frankfurt und seine Stadtteile etwas besser kennt, der merkt schnell, dass Altenburg, ein klassischer linksliberaler Nordendler aus der "Kulturbourgeoisie" mit Redaktionsvergangenheit in der Frankfurter Rundschau, mit einer Mischung aus Mitleid, Überheblichkeit und einem Hauch von Geringschätzigkeit über den Frankfurter Westen und seine Bewohner schreibt. Der Mord an Tristan geschah in Höchst/Unterliederbach, im Roman wurde der Tatort in das Gallus verlegt, das ist zwar noch nicht ganz "Frankfurter Westen" aber geht schon in die Richtung. Das sind die klassischen Frankfurter Arbeiterviertel, die natürlich vom Strukturwandel nicht unerheblich getroffen worden sind. Aussagen wie "geboren in eine Welt, die nicht auf ihn gewartet hat" dürfte Altenburg nicht nur rein fiktiv, sondern auch real im Hinblick auf Tristan so gemeint haben.
Dass er den Roman nicht geschrieben hat, solange nahe Angehörige von Tristan noch lebten ist OK. Wenn man nämlich in dem Buch die fiktive Darstellung des weiteren Lebenswegs des besten Freundes nimmt, kann man dies auch mehrdeutig verstehen.
Ich hoffe, man klärt diesen grauenhaften Mord trotz allem noch auf. Eines würde mich interessieren: Die Stimme auf dem Tonband vom Höchster Bahnhof, konnte man ausschließen, dass es sich dabei um Seel handelte? Das ist jetzt sehr subjektiv: Als ich das Bild von Seel zum ersten Mal sah, habe ich genau eine solche Stimme (Stimmlage, Akzent) zu dem Bild assoziiert. Kommt ja oft vor, dass Personen Stimmen haben, die man gar nicht mit ihrer visuellen Erscheinung in Verbindung bringt.