Mordfall Tristan

Mal angenommen, dieser unbekannte Anrufer stammte aus dem Raum Gießen, war vlt beruflich / privat öfter im Raum Frankfurt. Dann ergibt es Sinn, das der Dialekt 'nicht eindeutig' zugeordnet werden kann. 

Wie sieht das denn im betrunkenen Zustand aus, kommt da der Dialekt nicht nochmal stärker zum Vorschein?

Da hab ich ja was losgetreten mit der Überlegung zum Fall Bögerl....ich halte die Stimme vom Anrufer im Fall Tristan nicht für den Täter, das ist vielleicht doch eher ein Trittbrettfahrer und beide scheinen nur Ähnlichkeit zu haben wegen des Dialektes. . Aber jemand, der sich mit einem speziellen Messer in den Wäldern rumtreibt und mit 47 Jahren noch zuhause wohnt, Einzelgänger ist und als seltsam gilt ....gibt es davon so viele?

Der Schriftsteller Hübsch hat wohl mit Tristan seinerzeit in einem Wohnblock gewohnt. Es ist durchaus möglich, dass Tristan zwar selbst hat viel einstecken müssen, aber auch an Jüngere ausgeteilt hat.  Ein Junge, dessen Mutter Suizid beging, dessen Vater ständig arbeitet und keine Zeit hat, selbst genug Probleme hat, die Familie durchzukriegen....ein Junge, der viel auf der Straße rumlungert und sonst niemanden hat als seine Freunde von der Straße und seine Großmutter. Vielleicht wollte sich ein Verwandter/großer Bruder etc eines dieser Kinder an Tristan rächen....was ist mit den beiden Typen auf der Parkbank? Haben sie sich dazu verabredet? Hat der eine "nur" Rache üben wollen, was aus dem Ruder gelaufen ist. Und der andere hatte weitere (düstere sexuelle) Motive und dann im Rausch alleine weitergemacht im Tunnel?
Auch wenn Tristan nicht der liebe, brave Junge war, für den man ihn hält, rechtfertigt das nicht solche Grausamkeit. Er war ein Kind seiner Umstände wie wohl viele andere auch.
Die Typen auf der Parkbank hat man nie gefunden. Warum haben sie sich nie gemeldet bei der Polizei? Ich bin sicher, sie wussten, dass man sie sucht und dass man ihnen bei Unschuld nichts nachweisen kann. Das macht die Sache sehr verdächtig.  

Malli schrieb:Aber jemand, der sich mit einem speziellen Messer in den Wäldern rumtreibt und mit 47 Jahren noch zuhause wohnt, Einzelgänger ist und als seltsam gilt ....gibt es davon so viele?

Ob es insgesamt viele davon gibt weiß ich nicht. Aber hier und da scheint es sowas zu geben. Bei Tristan hatte man ja auch mal jemanden in Verdacht. Die Polizei war sich sogar recht sicher den Täter zu haben. Diesen Mann im Wald bei Niedernhausen. Der konnte allerding nachweisen, dass er zum Tatzeitpunkt im Krankenhaus war.

@Malli
Den Tätertyp, den du da beschreibst, trifft in etwa genau auf den Tätertyp zu, den die Profiler/ Ermittler damals zuerst gesucht/ vermutet haben. Diesen halte ich ebenfalls für wahrscheinlicher als den sagenumwobene Zopfmann. @diegotristan

Für mich passen irgendwie einige Dinge nicht zusammen. Ich versuche das mal an ein paar Beispielen festzuhalten um genauer zu erklären was ich meine. Als Beispiele nehme ich (alles nur ganz grob gehalten zum Verständnis):

- die Tat an sich
- die Grabschändung
- Zopfmann
- Rucksackfund (beziehungsweise Fund der Karte im Rucksack
- Anruf
- Manfred Seel

1. Die Tat an sich:

Die Tat an sich war ja relativ kurz. Der Täter hat aber eine gewisse Ordnung an den Tag gelegt. Damit meine ich verschiedene Dinge, beispielsweise wurden die Schnitte die an Tristan vorgenommen wurden um Fleisch zu entnehmen wohl sachgemäß durchgeführt, halt nicht stümperhaft. Nach der Tat nahm der Täter sich für bestimmte Dinge Zeit. Beispielsweise hat er Tristan aufgebahrt. Versucht ihm die Hose wieder hochzuziehen und ging sogar den Schuh holen um beide Schuhe auf die Wunden zu legen. Ebenso wurden kaum verwertbate Spuren des Täter aufgefunden, lediglich der verschmierte Fingerabdruck, ein Teil wird da natürlich der Liederbach weggespült haben. Der Täter nahm sich also nach der Tat Zeit um den Tatort und Tristan zu 'arrangieren'. Es wirkt schon teilweise nach einer gewissen Ordnung, einen Spleen des Täters sozusagen.
Das einzige was unordentlich war, war der Rucksackinhalt, dieser lag vertreut herum.


2. Die Grabschändung:

Bekannt ist ja, dass der Grabschänder nicht bis zum Grab kam (vermutlich gestört worden). Allerdings wirkt es hier auch sehr sauber und ordentlich. Die Erde wurde auf eine Plane gelegt, sogar sortiert, die Blumen wurden achtsam neben das Grab gelegt. Also wieder wirkt es ordentlich. Irgendwie mit Bedacht gemacht, da hat nicht einfach jemand wild im Grab rumgehackt oder rumhewühlt, sondern hatte ein persönliches 'System' eine Ordnung.


3. Der Zopfmann:

Der Zopfmann hingegen wurde eher als unsauberer Mann beschrieben. Verschwitzt, mit fettigen Haaren und hagerem Gesicht. Er sprach Deutsch in der Anwaltskanzlei.

4. Anruf:

Kurz nach Tristans Beerdigung ging ein Anruf bei der Polizei ein, ein Mann behauptez der Mörder von Tristan zu sein. DieStimme des Mannes hört sich für mich verwaschen an, als ob der Mann unter Alkoholeinfluss oder Drogen steht evtl auch einfach Übermüdung oder ähnliches. Die Stimme hört sich verlebt an. Der Mann bittet darum festgenommen zu werden, als die Polizei antrifft ist der Mann nicht mehr da.


5. Der Rucksackfund:

Im März 1999 wurde Tristans Rucksack gefunden. In diesem Rucksack befand sich eine tschechische Karte. Der Rucksack wurde in Niedernhausen gefunden. Ob der Täter den Rucksack dort abstellte oder jemand unbeteiligtes in den Besitz des Rucksacks kam ist nicht bekannt.

6. Manfred Seel

Ja, da fand man in einer Garage von Manfred Seel Leichenteile einer Frau. Vermutwt wird, dass er noch bei weiteren Fällen der Täter sein könnte. Der Fall Tristan wird/ wurde auch überprüft, da es einige Parallelen gibt. Bisher ist es noch zu keinem Ergebnis gekommen.

So, was ich damit ausdrücken möchte, 1 (Tat) und 2 (Grabschändung) wirkt alles in einer Art strukturiert, ordentlich etc.
Dann gibt es 3 (den Zopfmann), der passt da irgendwie für mich nicht rein. Ein 'schmuddeliger', unsauberer Typ und dann so eine Sorgfältigkeit bei der Tat und bei der Grabschändung. Das kann ich nicht in Einklang bringen, überhaupt nicht. Das passt nicht.
4 (Der Anruf) wiederrum passt irgendwie nicht zu der Ordnung und dann kommt 5 (tschechische Karte) dazu, der Zopfmann sprach akzentfrei Deutsch (klar es kann auch jemand bilinguales sein), aber es passt wieder nicht für mich.
6 (Manfred Seel) Da passt auch was nicht, es ist unwahrscheinlich, dass er der Zopfmann ist, soll aber Alkoholiker gewesen sein...

Das snd nur ein paar Punkte die ich aufgezählt habe. Klar, kann alles irhendwie auch passen, mir liegen ja nicht alle Details und Fakten vor. Allerdings habe ich das Hefühl, dass hier ein oder mehrere Begebenheiten nichts mit dem Fall Tristan zu tun haben. Ob das nun der Zopfmann (zufällig am Tatort), die tcheschische Karte (Zwischenbesitzer des Rucksacks) oder was anderes war.

Die große Frage ist halt niemand weiß ob überhaupt alle Dinge zusammenhängen oder nur einzelne oder ganz viele zur falschen Zeit am falschen Ort waren.

Ist jetzt doch ein längerer Text geworden als beabsichtigt, sorry. Ich habe schon einiges herausgenommen, damit es nicht zu lange wird.

@Teegarden  Wo finde ich etwas über den Mann im Wald bei Niedernhausen, der angeblich im Krankenhaus war? Meinst du den man tschechischer Herkunft oder jemanden anderes?

In meinen Augen sind bei den meisten Theorien zu viele Sackgassen dabei. Ich denke, dass man sich letztendlich auch zu lange mit diesen Einbahnstraßen beschäftigt hat , somit gingen wichtige Details und Anhaltspunkte unter. Nicht umsonst lässt man von Zeit zu Zeit andere Ermittler noch mal neu auf einen Fall "kucken", die unbefangen rangehen und vielleicht etwas entdecken, was anderen, die schon zu festgefahren in eine Richtung denken sind, nicht auf dem Schirm haben.
Der Fall Manfred Seel war nochmal so ein Hoffnungsschimmer bezüglich Fall Tristan. Mittlerweile scheidet das wohl aus.

Wenn sich da nicht jemand mal auf den Totenbett offenbart oder ein Mitwisser plaudert mal, dann wird sich der Fall wohl nie lösen lassen. Es ist traurig und frustrierend.
Was mich anbelangt, möchte ich mich nicht damit abfinden, dass eine ganze Familie auf so eine traurige Art verschwindet (Mutter begeht Selbstmord/ Sohn wird brutal und grausam ermordet/ Vater ist körperlich am Ende, wird Alkoholiker und stirbt, ohne dass er jemals erfuhr, wer seinen Sohn umbrachte/Oma tot)

An alle:   Über  was  und  wann  , habt   ihr   das   erstemal  von   dem    Mordfall  Tristan   erfahren ?

@s.Oliver
Über youtube als ich mir ein Video von so selbst genannten geisterjägern angesehen habe :D die waren an dem tatort von tristan und ab da hat mich der Fall richtig gefesselt...

s.Oliver schrieb:An alle:   Über  was  und  wann  , habt   ihr   das   erstemal  von   dem    Mordfall  Tristan   erfahren ?

Ich glaube, bei Allmystery hier. Obwohl ich wegen Frauke Liebs hier unterwegs war. 
Oder im TV eine Reportage, aber ich glaube, das war erst später.

Seit dem ersten Tag, da ich aus Frankfurt komme und es gleich durch Radio & Fernsehen erfahren habe.

( Ich habe glaube ich habe ), schon gleich  1998 / war damals 11/ von dem Fall erfahren,und (zwar durch die TV ZEITSCHRIFT AUF EINEN BLICK, auf  der Seite  ZEUGEN GESUCHT , Polizeireport,  stand damals  der MORDFALL TRISTAN in der Zeitschrift) drin,wenn ich mich recht erinnere?

Immer diese Satzbaufehler > (           ) >  Klammer zu> siehe oben  , Mist!



Hier nochmal der ganze Text, korrekter geschrieben :    Ich habe, glaube ich , schon gleich  1998  ( war damals 11) von dem Fall erfahren,und zwar durch die TV ZEITSCHRIFT AUF EINEN BLICK, auf  der Seite  ZEUGEN GESUCHT , Polizeireport,  stand damals  der MORDFALL TRISTAN   drin, wenn ich mich recht erinnere?

Malli schrieb:Wo finde ich etwas über den Mann im Wald bei Niedernhausen, der angeblich im Krankenhaus war? Meinst du den man tschechischer Herkunft oder jemanden anderes?

Ja, den meinte ich diesen Schäfer (ich hoffe ich verdrehe jetzt nicht was). Aber der ist ja raus aus der Sache.

s.Oliver schrieb:alle:   Über  was  und  wann  , habt   ihr   das   erstemal  von   dem    Mordfall  Tristan   erfahren ?

In den Nachrichten von Anfang an mktbekommen. Wobei es dann etwas in Vergessenheit geraten ist. Als Teenager ist das das Interesse nicht ganz so groß. Richtig bewusst wurde es mir dann ein Jahr später, der Rucksack wurde in der Nähe meines Heimatdorfes gefunden.