Banshee202 schrieb:Es wurde von den Ermittlern mitgeteilt, daß M.Seel nicht nur in der Nähe zum Bahnhof Hoechst zu tun hatte, sondern auch als Entrümpler in der Nähe der Wohnung von Tristan, in der Liederbacher Strasse. Er hätte dort bereits auf ihn aufmerksam geworden sein können, also zwar zufällig auf ihn gestoßen sein können, aber sicherlich wurde die Tat nicht spontan im Affekt begangen, sondern geplant und vorbereitet.
Ich habe mir gestern die 45-minütige Spiegel TV Reportage über Manfred Seel nochmal angeschaut. Die Ermittler sprechen sogar davon, dass Seel zum damaligen Zeitpunkt im unmittelbaren Nahbereich des Tatortes und im Nahbereich der Wohnung von Tristan Brübach zu tun hatte.
Hinzu kommen die Ähnlichkeiten der Manipulationen an den Körpern der Getöteten.
Meiner Meinung nach kann es nicht so viele Zufälle geben, dass man Seel nicht in Verbindung mit dem Mord bringt. Es fehlen halt noch die zwingenden Beweise. Vielleicht wissen die Ermittler bereits mehr als wir. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es Seel war. Er ist gerissen und weiß, wie er die Ermittler von sich ablenkt. Vielleicht wurde der Zopfmann von ihm als Bauernopfer instrumentalisiert bzw. irgendwie in den Fall verwickelt....
Ich glaube nicht an einen Drogenabhängigen, Psychotiker oder Auftragskiller als Mörder. Die hätten Spuren hinterlassen.
Bis vor kurzem habe ich selber in einem Stadtteil von Frankfurt gewohnt. Wenn man täglich auf der Straße ist, kennt man die Gesichter der Leute. Da ist Frankfurt wie ein großes Dorf, wenn man nicht unbedingt in den Bankenvierteln wohnt. Tristan pendelte viel zwischen Wohnung und Bahnhof. Seel soll dort zu tun gehabt haben. Jemand mit seinen Absichten kommt leicht mit jemandem wie Tristan in Kontakt.
Banshee202 schrieb: Das muss nicht sein. Vor ein paar Jahrzehnten haben noch viele Leute selbst geschlachtet. Die Vorgehensweise könnte also ein Hinweis auf einen etwas älteren Täter sein, möglicherweise vom Dorf stammend, der das Hausschlachten noch selbst miteerlebt oder gar damals dabei mitgewirkt hat.
Muss also kein beruflicher Fachmann gewesen sein.
Das sehe ich auch ganz genauso. So ein Tötungs-Erlebnis kann gerade bei Kindern bestimmt auch traumatische Folgen in der Seele hinterlassen, und somit die spätere Persönlichkeitsentwicklung prägen, z.B. in Richtung Abstumpfung u. Verrohung.
Ich bin noch keine 40 und habe als Kind selbst regelmäßig Hausschlachtungen mitbekommen, da ich auf einem Bauernhof groß geworden bin. Leben und Sterben waren für mich alltägliche Dinge auf dem Hof. Ich kann aber nicht sagen, dass mich dieser Umstand hat verrohen lassen oder meine Persönlichkeitsentwicklung negativ beeinflußt hat, im Gegenteil eher. Von daher schließe ich auch hier jemanden mit diesem Hintergrund aus.