@Mauro Mauro schrieb:Für mich ist der Verdacht bezgl. eines Saisonarbeiters nicht vom Tisch, denn die Ermittler konnten nur sporadisch in diese Richtung ermitteln.
Ok. Ich gehe mal davon aus dass es ein ICE Trassenarbeiter war. Die meinst du doch, oder?
Der Typ ermordet in Höchst Tristan, ist warscheinlich nass, dreckig und hat auch Blut an den Klamotten. Dann läuft er mit dem Rucksack von Tristan zum Bahnhof, besteigt die S2 nach Niedernhausen und läuft die 2-3 km zu Fuß durch Niedernhausen zum Containerdorf?
Halte ich für unwarscheinlich.
Dass er ein Auto hat kann sein, kann nicht sein. Da einen solch verdreckten Mann niemand sah, lässt für mich den Schluß zu dass er entweder ein Auto hatte oder in der Nähe wohnte / Zutritt zu einer Wohnung hatte in der er sich umziehen konnte.
Das wäre die einzige Lösung wieso niemand einen so dreckigen Menschen sah.
Mauro schrieb:Natürlich kann jeder an eine Karte und einen Kocher herankommen….doch warum ausgerechnet an eine tschechische Karte und Kocher?
Warum nicht? Ein chinesischer Kocher wäre wohl sofort ausgemustert worden. Tschechien liegt in der "Nähe".
Und falls Seel für die Tat in Frage kommt, der ja in Bad Schwalbach wohnte, dann kannte der die Arbeiten an der Theißtalbrücke ICE Trasse und konnte den Lokalnachrichten entnehmen dass da vorwiegend tschechische Arbeiter eingesetzt wurden.
Mauro schrieb:Das erschließt sich mir nicht…falsche Spuren legen? Wozu? Dann hätte auch ein Mülleimer (wie Du geschrieben hast) gereicht.
Wenn solche Typen wie Seel, oder auch Bundy, nicht nur die Opfer verhöhnen (durch die Drapierung der Körper) sondern auch wissen das sich die Polizei nach einem Täter umsehen wird, dann wäre für mich eine nachvollziehbare Art der Verhöhnung der Ermittlungsbeamten, wenn er den Rucksack so deponiert dass er gefunden wird über kurz oder lang, und im Rucksack noch irgendwelche Hinweise deponiert, die die Ermittler in die Irre führen werden. Wieso der Rucksack nicht im Müll landete ist wirklich ne gute Frage. Denn dann hätte man ihn nie gefunden.
Der Platz an der Stromtrasse ist ziemlich leicht einsehbar, besser als im Unterholz des im Taunus manchmal echt dichten Waldes, wo keine Straßen entlang führen.
Mauro schrieb:Ein Mensch mit derartigen Veranlagungen ist jederzeit imstande, ähnlich zu reagieren, ganz gleich in welchem Land er sich aufhält.
In einem gewissen Rahmen ja, sehe ich aber etwas anders.
Mauro schrieb:Er ist nicht mehr aufgefallen, doch das bedeutet nicht, dass er nicht weiter gemordet hat, es wurde bisher kein vergleichbarer Mord entdeckt.
So wie das BKA klang nach den Entdeckungen in dem Fass in Hofheim, sind da große Ähnlichkeiten....
@t34 t34 schrieb:Ich glaube schon das man instinktiv in Waldstücke fährt, die man für sich geeignet einschätzt und kennt.Also im Gehirn läuft quasi ein automatischer Prozess ab, der einem dazu treibt in gewisse Muster zu verfallen und auch so zu reagieren.Wir fahren zu einem Punkt den wir kennen und nicht wahlos irgendwo hin.
Wie gesagt Seel kannte sicherlich auch Niedernhausen und Umgebung. Ich glaube nicht das z.B. Seel immer in Muster verfiel, sonst hätte man ihn früher erwischt. Ich glaube das Grundkonzept bleibt gleich, es wird variiert durch andere Faktoren. Niemand reagiert immer 100% gleich.
Die Stromtrasse ist gut erreichbar mit dem Auto, da stehen oft Jäger oder Landvermesser, andererseits ist es recht still weil da kaum Jogger oder Gassigeher vorbei kommen. Eigentlich ideal, denn da schaut kein Mensch hin der dran vorbei fährt.
t34 schrieb:Das würde zumindestens die Sichtung des vermeintlichen Zopfmannes 2 Jahre später am Tunnel erklären, sowie das Erscheinen beim Rechtsanwalt.Aber warum in Gottes Namen dann nur diese eine Tat?
Niemand weiß ob der Zopfmann der Täter ist.
Was wäre wenn der Zopfmann ein "Bekannter" von Tristan ist? Der evtl. auch eine unsaubere Polizeiakte hat. Sich deswegen nie meldete. Den hat Tristan kurz vor der Tat gesehen, mit dem hat er noch eine geraucht. Man verabschiedet sich. Tristan will durch den Tunnel gehen, der Zopfmann "geht am Bahnhof noch einen trinken" (oder was auch immer).
Tage später kommt der Mord an Tristan ans Licht und geht durch die Presse. Der Zopfmann macht sich Vorwürfe wieso er Tristan alleine ließ, in den "Tod schickte" weil er ihn am Tunnel alleine weitergehen ließ. Die Vorwürfe werden stärker aber er kann mit niemandem sprechen. Macht sich am Ende für den Mord an Tristan verantwortlich. Im Suff macht er einen verzweifelten Anruf bei der Polizei und bezichtigt sich des Mordes - der Anrufer spricht für mich so schleppend dass er auf mich "besoffen" bzw. "breit" klingt. Macht sich dann aus dem Staub voller Panik.
In der Tonaufnahme in der die Polizei Fragen stellt und der Anrufer nur "Ja" sagt, für mich kommt dieses Ja rüber wie jemand der "endlich alles sagen will, sich mitteilen, beichten". Denn das "Ja" ist von einem hörbaren Atemgeräusch (ausatmen) begleitet, wie ein Seufzen.
Manchmal treibt es ihn noch zu dem Tunnel in dem Tristan ermordet wurde, er macht sich weiter Vorwürfe und glaubt irgendwie verantwortlich zu sein. "Hätte" er nur 5 Minuten länger mit Tristan geredet, "hätte" er nur mit Tristan die Pommes auf die er Lust hatte doch gegessen - wäre Tristan noch am Leben.
Irgendwann als der Druck zuviel (und der Alk zu stark und die Dämme brechen) wird rennt er in eine Kanzlei, plappert Unsinn und verschwindet wieder. Wird nochmal am Tunnel gesehen, aber verschwindet wieder, weil er Angst hat bei seiner Vorgeschichte sofort "etwas angehängt zu bekommen".
Der Zopfmann kann durchaus kurz vor der Tat und auch danach gesehen worden sein, muss aber nicht der Täter sein und muss auch nichts über die Tat wissen und muss auch nicht zwingend ein Komplize sein. Aber die zeitl. Nähe zur Tat, die Bekanntschaft zu Tristan und eine eigene leicht kriminelle Vorgeschichte würden nachvollziehbar dazu führen dass der Mann schweigt und diese "Sichtungen" und auch der Anruf, die Momente waren in denen sein eigener Druck einfach zuviel wurde und er sich mitteilen wollte. Da er aber schlechte Erfahrungen mit den Ermittlungsbehören machte, und sowas auch keinen Freunden erzählen kann, schweigt er und frisst es in sich hinein.
So macht die Sichtung und das "Schweigen" des Zopfmannes durchaus Sinn, und evtl. hat er sich danach äusserlich verändert oder ist weggezogen und niemand kann ihn benennen, trotz Plakat und Aufrufe der Polizei.
@Trafo Trafo schrieb:Ich frag mich, warum man einen Rucksack den man loswerden will nicht in kleine Teile zerschneidet?
Je nach Material ist ein zerschneiden nur unter großem Kraftaufwand möglich. Wenn das ein Markenrucksack war, dann ist das echt schwer.
@FF FF schrieb:Wenn der Rucksack gestohlen wurde, konnte der Dieb nicht wissen, dass er zu einem Mordfall führen könnte. Er kann auch in der Hoffnung, dass er in er Verbrennungsanlage verschwindet, in den Müll geworfen und von einem Pfand-Sammler gefunden worden sein. Der Mörder kann ihn jemandem geschenkt haben, von dem er sich sicher war, dass der von dem Fall nichts weiß.
Der Inhalt muss darum auch nicht zum Mörder gehört haben.
Kann auch sein. Aber wie kommt dann das Schulbuch mit dem Fingerabdruck in den Rucksack? Wenn man den einen Rucksack verschenkt oder "verliert", dann wird der nächste Besitzer doch alles entsorgen was noch drin ist.
@t34 t34 schrieb:2.Ich gehe davon aus, das das Treffen zwischen Tristan und dem Täter geplant war und kein zufälliges Treffen am Tunnel war.
Also muss eine Kommunikation stattgefunden haben und ich meine das die eher in deutsch stattgefunden hat.
Sie hätten auch englisch sprechen können, macht das einen Unterschied?
TeIch habe in Tschechien lediglich 1 Fall recherchieren können, der in etwa die Brutalität aufweist aber aufgrund der Täter die gefaßt wurden, vom Alter nicht in Frage kommen können.xt
Magst du den mal verlinken?
t34 schrieb:Weiss zufällig jemand wann die Arbeiten an der ICE Trasse beendet wurden?
Im Jahr 2000 waren die Arbeiten abgeschlossen. D.h. wäre es einer dieser Arbeiter gewesen, hätte er noch 1 1/2 Jahre seinen Trieb unterdrücken müssen, damit in Hessen kein zweiter Mord in dieser Art passiert.
@Analyser @InferiorityInferiority schrieb: aber in den Artikeln steht nie was davon, außer dass der Zopf aus einer Kappe rausragte.
Und deswegen bezweifel ich dass der Zopfmann etwas mit der Tat zu tun hat. Und der Anrufe und der Mann in der Kanzlei ein Mensch war der sich "schuldig" fühlte und von irgendwas zuviel intus hatte. Evtl. Tristan auch kannte, ihn kurz vorher noch sprach. Aber nicht der Mörder oder Helfershelfer ist.