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Mordfall Tristan

24.574 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

02.06.2016 um 00:14
@Nici85
Zitat von Nici85Nici85 schrieb:Ich hab hier mit gelesen und werfe jetzt mal ein paar Fragen in den Raum (wahrscheinlich hab ich es überlesen, es gibt eine logische Erklärung usw.).

1. Woher weiß die Polizei, dass es einen Kampf im Bachbett gab?
2. Wenn es einen Kampf gab, warum keine DNA Spuren? Tristan hätte sich doch bestimmt gewehrt?
3. Tristan hatte massive Verletzungen im Gesicht, Blutergüsse etc. Wovon? ( er wurde also geschlagen, mit einem Gegenstand? Mit der Hand? Gegen etwas?)
4. Warum hatte er eigentlich überhaupt so schlimme Hämatome und Schwellungen? - dumme Frage, ich weiß. Aber so ein Veilchen braucht ja auch seinen Moment. Der Junge wurde aber ausbluten lassen. Hätte dies nicht in diesem kurzen Zeitraum irgendwelche Auswirkungen haben müssen?
5. Der Liederbach ist ein flaches Gewässer, knöchelhoch. Fällt es überhaupt jemandem auf, wenn man nasse Füße hat?
6. Wie war das Wetter in den Tagen davor? Hatte es geregnet?
7. Am Höchster Bahnhof hielten sich schon so lange ich denken kann seltsame Gestalten auf. Evtl. ist der Zopfmann ja nur ein Junkie, der dort im Gebüsch seinen Stoff versteckt hatte? Vielleicht hat er er was beobachtet, tauchte dann in der Kanzlei auf und hatte Angst, dass er für den Mörder gehalten werden könnte?
8. Die Sache mit dem Vincenz-Haus habe ich jetzt zum 1. X gehört. Eine heilpädagogische Anstalt. Ohne den Bewohnern nun zu nahe treten zu wollen, haben sie vielleicht ein Märchen erzählt?
Ins Vincenz-Haus kommt man nicht ohne Grund und der Einzugsbereich schließt Höchst eindeutig ein. Von Höchst nach Hofheim sind es mit der S 2 nur ein paar Minuten. Sicher kannten die Kinder den Bahnhof und vielleicht auch jemand den Tunnel und mit ihnen ist die Phantasie durchgegangen.
9. Ich finde die Behauptung, dass der Täter blutbespritzt sein muss fraglich. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man z.b. auf der Hüfte des Jungen auf dem Durchgang saß und den kompletten Oberkörper so über den Bach hielt, recht sauber bleiben könnte. Er müsste ihn ja nur an den Haaren gehalten haben.

Wäre schön, wenn mir das jemand erläutern könnte.
Ich hatte Dir ja geraten folgendes durchzulesen, oder den Beitrag vom Spiegel TV anzusehen. dort wird ja bereits schon einiges erklärt, den Rest kann man sich einfach denken...

Zu Deinen Fragen
1: Tristans Kleidung war komplett durchnässt, es hatte aber nicht geregnet...
2: Der Täter schlug wohl mit den Fäusten brutal auf Tristan ein, und würgte ihn bis zu Bewusstlossigkeit...
( Der Rechtsmediziner nennt es Angriff gegen den Hals in Form von Drosseln oder Würgen...
Täter soll ihn laut Berichten im Unterarmgriff von hinten igewürgt haben, deshalb vermutlich keine grosse Gegenwehr...)
3: Faustschläge
4: Massive Gewalteinwirkung, vermutlich Faustschläge... Von Hämatomen wurde berichtet, aber Schwellungen?
Im Spiegel TV Bericht sieht man Skizzen... Sieht nach blutiger Schramme an der Lippe aus und irgendwas an der Nase...
5: Wenn man daran denkt das der Täter nach dem Kampf im Bachbett noch 15min mit Tristan beschäftigt gewesen ist,
glaube ich nicht das es unbedingt jemanden aufgefallen ist...
Bis heute gab es ja auch keine Augenzeugen, oder Angaben die jemanden gesehen haben wollen der nasse Sachen trug...
6: So um die 12 Grad, kein Regen...
7: Nochmal und immer wieder das Phantom Zopfmann entstand erst später aufgrund mehreren Augenzeugen...
Die Zeugin Maria H. (Tristans Lehrerin?) sagte der Mann hätte nicht ungepflegt, verschlappt ausgesehen wie ein
Obdachloser oder Drogenabhäniger... Aber ein Drogendealer, mit Drogenbunker im Gebüsch wäre schon möglich...
8: Warum sollten die Jungs nach so vielen Jahren im Erwachsenenalter noch lügen? Aber fraglich ist ob es nicht ein anderer
Mann war...
9: Es wird doch berichtet das der Mann Tristan im Bach stehend ausbluten lies, nachdem er bewusstlos war...
Ein tiefer Schnitt der den Kopf fast vom Körper trennte... Also lief das Blut direkt ins Wasser...
Ich möchte jetzt nicht beschreiben wie ich mir das vorstelle...
Das Blut dürfte nicht so wild umher gespritzt sein, als wenn man jemanden den Schädel einschlägt, oder mit mehreren
Messerstichen tötet... Man verglich das immer mit einer Ar des Schächtens...

Aber wie gesagt in sämtlichen Berichten war ja schon alles beschrieben...


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 00:25
@Nici85

Achso wegen der DNA... Umgebung war zu verschmutzt, Opferkleidung nass... So ein paar Hautschüppchen oder Haare bei dem Dreck zu finden? Wenn der Täter Tristan nach dem Kampf bewusstlos im Bach ausbluten liess, dann wären die DNA Spuren dahin...
Aber die Technik schreitet ja voran, vielleicht findet man ja irgendwann doch noch was...

Dazu ein Auszug von Spiegel Online...

Tristans Leichnam entsetzt die Pathologen

Noch in der Mordnacht, ab 22.50 Uhr, protokolliert das Frankfurter Zentrum für Rechtsmedizin in einer über sechsstündigen Obduktion unter der Sektionsnummer 282/98 ein Verletzungsbild, wie es weltweit kein zweites Mal bekannt geworden ist: Das Gesicht des Opfers ist von großflächigen Hämatomen gezeichnet, Spuren schwerster Gewalteinwirkung, vermutlich Faustschlägen. Bis zur Bewusstlosigkeit würgt der Täter den Jungen danach mit einem Unterarmgriff. Schließlich trennt er ihm hinterrücks die Kehle durch: mit einem einzigen Schnitt, von einem Ohr bis zum anderen, so dass der Kopf beinahe vom Rumpf getrennt wird.

Die Polizei findet um den Fundort der Leiche kaum Blut, da der Täter während der Tat mit seinem Opfer im fließenden Wasser des Liederbachs steht. Tristan kann sich während des Kampfs offenbar kurzfristig befreien. Doch der Mörder holt ihn nach kurzer Flucht im Bachbett wieder ein. Dort findet das Leben des Jungen sein tragisches Ende.

Als der Junge längst tot ist, lässt der Mörder noch immer nicht von dem Kind ab: Er schleift Tristan 28 Meter in die Dunkelheit in der Mitte des Tunnels, schneidet große Hautteile und Muskelgewebe aus dem Ober- und Unterschenkel sowie der Hüfte des Opfers heraus.

Quelle:http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-tristan-auf-der-spur-des-schlaechters-a-487490.html
Zitat von Nici85Nici85 schrieb:Was das Thema Undoing betrifft: warum hat er es dann nicht vollbracht? Keine Zeit mehr?
Der Täter wurde gestört...
Von beiden Seiten näherten sich Kinder...
Zitat von Nici85Nici85 schrieb:Weiß man eigentlich warum Tristan mit dem Bus zum Bahnhof fuhr, im Bahnhof war, dann wieder Bus fuhr und dann zum Bahnhof zurück kehrte?
Wo hast Du das denn aufgeschnappt?


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 00:40
Ihr verennt Euch da in was... Die Tat schien schon immer ungeplant, so nach dem alten Sprichwort:
Gelegenheit macht Diebe...

Der Täter hätte doch Tristan in einem Lieferwagen entführen können auf dem Nachhauseweg und an einen ungestörten Ort verbringen können...
Den Liederbachtunnel, bei dem Durchgangsverkehr zu wählen wäre wirklich dumm gewesen...
An einem ungestörten Ort hätte der Täter seine Tat noch vollenden können, so aber wurde er gestört und er liess von Tristans Körper ab...
Es wird von angefangenen , aber nicht zu Ende geführten Schnitten berichtet... Also war der Täter noch nicht fertig...
Der Rucksack, der dann als Transportmittell diente, ist doch ein weiterer Beweis das da nichts geplant war...
Bei einer geplanten Tat hätte der Täter doch sein Tupperdöschen mitgebacht...


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 00:47
Die Argumentation macht Sinn, man hätte - wollte man so etwas in Ruhe ausführen - eine leerstehende Lagerhalle in der Urbanisation ausgewählt oder sicherere Orte....

Mögliche Szenarien:
1. Der umherfahrende (Trieb-) Täter der umherfuhr und sich dachte, an Tristan vollende ich meine Fantasie?
2. Der Fremdenlegionär oder Kriegsveteran, der beim Anblick von Tristan eine Traumatisierung erfuhr und "durchdrehte"?
3. Mord aus Rache eines Bekannten?

Ist jetzt auch Spekulation, aber welcher dieser Szenarien erscheint denn nach der Faktenlage am Wahrscheinlichsten?


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:03
Wenn wir das wüssten... Das Rätsel endlich gelöst würde... Ich glaube wir würden staunen...
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...

Ich tendiere so ein bisschen zu EINS...
Jemand der die Nähe zu Kindern sucht, wobei hier ja kein sexueller Missbrauch stattfand...
Der Täter wollte wie wir wissen ja was ganz anderes...
Einen Sadisten wiederum schliesse ich aus...
Der hätte doch bestimmt sein Opfer mehr quälen wollen... am lebendigen Leib...
Tristans Mörder schlug zwar brutal auf Tristan ein, vielleicht weil der Junge sich wehrte und fortlaufen wollte?
Dann aber würgte er ihn bis zu Bewusstlosigkeit...
Er geht ganz sicher das er tot ist, bevor er anfängt...
Gruselig finde ich die vielen Messersiche nach seinem Tod...
Warum sticht man noch mehrmal auf jemanden ein, wenn der doch schon offensichtlich tot ist?
Das einzige Ziel scheint hier die Entnahme/Mitnahme von Fleisch und den Hoden zu sein...
Hätte er jetzt nur die Hoden mitgenommen, hätte ich gedacht: Okay, Trophäe...
Aber das Muskelfleisch ist doch eindeutig zum Verzehr mitgenommen worden...
Also bleibt doch nur Kanibalismus...

Zu ZWEI: Es gab noch kein vergleichbaren Vorfall auf der Welt, wobei es massenhaft traumatisierte Soldaten gibt...

ZU DREI: So jemand bringt doch einen einfach um , und gut ist... Halsumdrehen fertig... Man will den Bekannten treffen und betreibt dann nicht soviel Aufwand...


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:13
Ziel des Täters war wohl die schnellstmögliche Tötung Tristans, dafür spricht das Verletzungsbild und die Wahl des Tatorts.
Ein Sadist war es wohl nicht. Das Hauptziel war wohl die Entnahme der Hoden/Muskelstücke zum Zwecke der Ausübung der sexuellen Triebe (Kannibalismus?!).


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:23
Was mir dennoch nicht einleuchten will und was diesen Fall irgendwie anders erscheinen lässt als vergleichbare (wenn es sie denn überhaupt gibt) Fälle ist, dass es doch Zeugenbeschreibungen gibt (Zopfmann, Jugendliche), diese auch recht eindeutig sind, das Phantombild auch markant ist und dennoch all diese Leute niemals auffindbar gewesen sind bzw. auffindbar gewesen sind (die Polizei wird ja breitgefächert ermittelt haben) und ihnen nichts nachzuweisen war. Das ist das, was mich verwundert.
Sind die dort am Tatort/Nähe des Tatorts Gesehenen wirklich nur Unbeteiligte? Es fällt mir schwer zu glauben.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:24
Das Gruselige ist ja, das dies keine Einzeltat gewesen sein kann...
Manche Schnittführungen waren zu fachmännisch...
Oder er hatte oft genug geübt...
Jeder fängt ja mal klein an...
Also in der Kindheit mit Tiere quälen...
Es müsste doch irgendwie Auffälligkeiten in einem solchen Lebenslauf geben...
Irgendjemand der mal jemanden getroffen hat, der plötzlich abartige Wünsche oder so hatte...
Aber auf der anderen Seite ist der Täter auch behutsam...
Das er Tristan auf den Sockel ablegte, das ist der Bequemlichkeit geschuldet sehen wir das mal als eine Art OP-Tisch...
Da lässt es sich einfach leichter schnippeln...
Nun aber Verdeckt er die Verletzungen mit den Schuhen...
Macht er das, weil er nicht wollte, das die Kinder das sehen, die ihn bei der Ausführung störten?


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:28
irgendein Ermittler sagte mal: Es gab viele Spuren, die ins Nichts führten...
Der Mann von Phantombild kann, muss aber nicht so ausgesehen haben...
Solche Betrachtungen können auch subjektiv sein...

Duden beschreibt das so:

zu einem Subjekt gehörend, von einem Subjekt ausgehend, abhängig
von persönlichen Gefühlen, Interessen, von Vorurteilen bestimmt; voreingenommen, befangen, unsachlich

Synonyme zu subjektiv

eigen, individuell, persönlich, privat
befangen, einseitig, nicht neutral, parteiisch, parteilich, unsachlich, verzerrt, voreingenommen; (bildungssprachlich) nicht objektiv; (abwertend) engstirnig, tendenziös


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:42
Catwhisperer
Zitat von CatwhispererCatwhisperer schrieb:Mögliche Szenarien:
1. Der umherfahrende (Trieb-) Täter der umherfuhr und sich dachte, an Tristan vollende ich meine Fantasie?
So sehe ich das. Spontan viel mir hierzu der Fall Mirko Sch. ein, der sich hier bei uns am Niederrhein abspielte.
Der Täter, Olaf H., wurde hauptsächlich durch seinen PKW überführt. Ein Zeuge hatte ihn beim Abgreifen des Jungen am Straßenrand gesehen und konnte Marke, Typ/ Modell ZWEIFELSFREI zuordnen. Das war für die Ermittler um Ingo Thiel ein Glücksgriff.
Vielleicht wäre es ohne ihn anders verlaufen.
Bei Tristan ist der Täter ein enorm hohes Risiko eingegangen. Die nähere Tatortumgebung war/ ist derartig hoch frequentiert,
man versteht einfach nicht warum nicht mehr Zeugen Aussagen machen konnten.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 01:42
@Menetekel:

Der mann der im anwaltsbüro erschien, wurde der nicht als genau der zopfmann vom phantombild eingeschätzt? Dass kinder ggf sehr unsachliche beschreibungen abgeben, denk ich auch, aber Anwaltspersonal? "Ich habe scheisse gebaut"...glaube nicht dass er der "chirurg" war, da stellt man sich ja nicht oder? Aber vielleicht jemand der von einem tatplan eines anderen wusste und durch untätigkeit es nicht verhinderte.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 08:00
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:Der Rucksack, der dann als Transportmittell diente, ist doch ein weiterer Beweis das da nichts geplant war...
Bei einer geplanten Tat hätte der Täter doch sein Tupperdöschen mitgebacht...
Du musst hier zwei Dinge trennen. Jemand, der sich regelmäßig am Bahnhof /Liederbach aufhielt, die Gegebenheiten dort also kannte, könnte EINE Tat geplant und dort auf seine Gelegenheit gewartet haben, weil er wusste, dass sich dort regelmäßig Kinder aufhalten. Tristan könnte dann zufällig Opfer geworden sein, Opfer einer allgemein geplanten Tat. Die Örtlichkeit ist hinsichtlich Abgriffsmöglichkeit, ausbluten lassen und relativ ungesehen im Tunnel agieren können, perfekt gewählt. Und dass trotz so zeitnahem Auffindens der Leiche scheinbar keine Spuren hinterlassen wurden, spricht für große Professionalität.

Wir wissen nicht, was Tristan an dem Tag wirklich dort wollte, ob er verabredet war, oder ob er dort nur abhing, weil er keine Lust mehr auf Schule hatte. Auch hieraus ergibt sich sowohl die Möglichkeit einer Verabredung mit seinem Mörder, als auch die Möglichkeit, zufällig als Opfer ausgewählt zu sein, weil er alleine war, und damit die Gelegenheit zuzugreifen, endlich gekommen war. Wenn Tristan sich häufiger am Bahnhof Höchst aufhielt, könnte er seinen Mörder /Auftraggeber durchaus gekannt haben, und arglos Richtung Liederbach mitgelaufen sein. Er könnte also durchaus schon als potentielles Opfer im Visier gewesen sein.

Für mich spricht gegen eine Verabredung eigentlich, dass er seinen Vater noch angerufen hat, und ihm ebenfalls von dem geplanten Arztbesuch erzählte. Wenn er nur schwänzen wollte, oder verabredet war, wäre es widersinnig gewesen, den Vater zu informieren. Das macht doch kein Kind. Vielleicht hat er seinen Vater auch nur angerufen, weil ihm wegen der Verabredung mulmig war, und er wollte, dass der Vater wusste, wo er sich aufhält.

Für mich könnte der Zopfmann auch durchaus ein Junkie gewesen sein, der sich etwas Geld damit verdiente, Tristan Richtung Bach zu dirigieren. Er hat vielleicht erst später gecheckt, woran er gerade mitgewirkt hat. Und dann hätte er in der Tat große Scheiße gebaut. Er muss an der Tat selber nicht beteiligt gewesen sein.

Aber vielleicht war ja alles auch ganz anders. Manchmal sind Abgründe ja so tief, dass man gar nicht hinschauen möchte.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 08:29
https://www.allmystery.de/themen/km113810-86#id16527781
@DaScully schrieb:
Der Junge wurde aber mehrfach in Begleitung des Zopf-Mannes gesehen, nie aber mit MS.
Mir geht in dem Zusammenhang durch den Kopf, dass Tristans Vater ja auch einen Zopf trug. Und ich frage mich, ob er vielleicht vorher gelegentlich mit seinem Vater gesehen wurde? Zeugen, die den Vater nicht kannten, würden sich dann lediglich daran erinnern, Tristan mit einem Zopfmann gesehen zu haben. Er war ja auch recht neu in der Gegend und so viele Menschen dürften die beiden dort noch nicht gekannt haben. Das könnte natürlich für ziemliche Verwirrung sorgen.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 08:45
@Menetekel

Ich hatte es in der Vergangenheit gesehen, aber irgendwie ist mir einiges durch die Lappen gegangen, sorry.

Ich frage mich insbesondere, ob dass was man weiß, eine Annahme oder eine bewiesene Tatsache ist.

Um es vielleicht deutlicher zu machen: der Junge soll mit einem Unterarmgriff gedrosselt worden sein. Ich wunderte mich, dass man das so genau weiß, wo ihm doch so eine tiefe Schnittverletzung zugefügt worden ist. Dies ist natürlich mein Unwissen.

Oder: du hast Recht, die Hämatome, ich ging automatisch davon aus, dass das Gesicht nach massiver Gewalteinwirkung geschwollen sein muss.

Das BKA sucht einen ungepflegten Mann.

Wo ich das mit dem Bahnhof her habe? Irgendwo gab es doch ein Überwachungsvideo aus dem Bahnhof. Es soll Tristan zeigen. Die Uhrzeit lag aber nach meiner Erinnerung vor dem Zeitpunkt, an dem Boris ihn im Bus sah.

Ich kann mich irren, inzwischen bin ich hier völlig verwirrt.


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H01 ehemaliges Mitglied

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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 09:19
@AveMaria
Zitat von AveMariaAveMaria schrieb:Du musst hier zwei Dinge trennen. Jemand, der sich regelmäßig am Bahnhof /Liederbach aufhielt, die Gegebenheiten dort also kannte, könnte EINE Tat geplant und dort auf seine Gelegenheit gewartet haben, weil er wusste, dass sich dort regelmäßig Kinder aufhalten. Tristan könnte dann zufällig Opfer geworden sein, Opfer einer allgemein geplanten Tat. Die Örtlichkeit ist hinsichtlich Abgriffsmöglichkeit, ausbluten lassen und relativ ungesehen im Tunnel agieren können, perfekt gewählt. Und dass trotz so zeitnahem Auffindens der Leiche scheinbar keine Spuren hinterlassen wurden, spricht für große Professionalität.

Wir wissen nicht, was Tristan an dem Tag wirklich dort wollte, ob er verabredet war, oder ob er dort nur abhing, weil er keine Lust mehr auf Schule hatte. Auch hieraus ergibt sich sowohl die Möglichkeit einer Verabredung mit seinem Mörder, als auch die Möglichkeit, zufällig als Opfer ausgewählt zu sein, weil er alleine war, und damit die Gelegenheit zuzugreifen, endlich gekommen war. Wenn Tristan sich häufiger am Bahnhof Höchst aufhielt, könnte er seinen Mörder /Auftraggeber durchaus gekannt haben, und arglos Richtung Liederbach mitgelaufen sein. Er könnte also durchaus schon als potentielles Opfer im Visier gewesen sein.

Für mich spricht gegen eine Verabredung eigentlich, dass er seinen Vater noch angerufen hat, und ihm ebenfalls von dem geplanten Arztbesuch erzählte. Wenn er nur schwänzen wollte, oder verabredet war, wäre es widersinnig gewesen, den Vater zu informieren. Das macht doch kein Kind. Vielleicht hat er seinen Vater auch nur angerufen, weil ihm wegen der Verabredung mulmig war, und er wollte, dass der Vater wusste, wo er sich aufhält.
So sehe ich das Ganze ebenfalls. Ich denke Tristan war leider zufällig an einem Ort und traf dort leider einen Menschen der diese Tat begehen wollte. Das Ganze war spontan, aber nicht ungeplant.

Wegen des Zopfmanns - dieses Phantombild ist kein Photo. Das ist die Masse der Gemeinsamkeiten auf die sich die Zeugen einigten. D.h. der Mann muss keine Narbe am Mund gehabt haben, so nah wird ihm niemand gekommen sein, das könnte auch eine Hautentzündung sein die kurz danach verheilt war. Dünne, lange Haare sehen schnell ungepflegt aus, wenn man sich nicht permanent kämmt.

Die Beschreibungen sind sehr ungenau und ich glaube dass die Polizei bisher viele Hinweise bekam, aber keinen der wirklich Sinn machte / verdächtig war.

Zudem glaube ich dass der Zopfmann evtl. damals oft am Höchster Bahnhof war oder sich in der Gegend aufhielt, immerhin gibt es da in der Nähe drei oder vier Schulen, aber das nicht zwingend etwas mit der Tat zu tun haben muss. Er ist einfach jemand den Tristan evtl. vom sehen kannte, mit Tristan im Gespräch gesehen wurde, der aber weder mit der Tat noch dem Täter etwas zu tun hat. Evtl. weil auch er einfach "kurz danach" oder "kurz davor" in der Nähe war. Immerhin kam das Phantombild lange Jahre nach der Tat, was mich damals schon wunderte wieso dieses Bild so spät veröffentlicht wurde.

Dieser Tunneldurchgang ist nicht wirklich "hoch frequentiert". Von Kindern o. Jugendlichen ja, aber normalerweise geht da keiner durch. D.h. die Angst entdeckt zu werden hält sich in Grenzen. Die Tat war zwar risikoreich weil an einem öffentlichen Platz und am Tag, aber es gibt ja keinen "Publikumsverkehr".


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 09:42
@Catwhisperer
Der Vater von Tristan hat nach dem frühen Tod der Mutter Vollzeit gearbeitet. Tristan war ein sogenanntes "Schlüsselkind". Es gab aber noch eine Oma, die für den Jungen da war.

Da der Vater gearbeitet hat, um den Lebensunterhalt zu verdienen, konnte er Tristan z.B. nicht von der Nachilfelehrerin abholen. Auch an den anderen Orten könnte er nicht sein. Also, der Vater war es erwiesenermaßen nicht.

@Nici85
Die Gerichtsmedizin hat die Drosselung festgestellt, es gibt für so etwas Anhaltspunkte, auch nach dem Tode.
Es kommt beim Drosseln oder Würgen zu einer Blutstauung. Es kommt z.B. zu punktförmigen Einblutungen (Petechien) im Bereich der Lider in und der Augen, weil die kleinen Blutgefäße platzen.
Wikipedia: Petechie


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 09:45
Sorry erster Teil soll an @AveMaria gehen. Die Polizei hat die Zeugenaussagen geprüft und auf Basis mehrerer Aussagen ein Phantombild des Mannes erstellt, der als Zeuge gesucht wird.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 09:55
Wikipedia: Erwürgen
Hier noch für Interessierte typische Zeichen für Erwürgen: Brüche von Kehlkopf und Zungenbein, Würgemale am Hals.
Auch wenn du dann noch den Halsschnitt hat, bleiben obige Zeichen plus Petechien im Bereich der Augen und Lider.

PS: Auch Fischer setzen einen Schnitt und lassen den Fisch über Wasser ausbluten, um feines weißes Filet zu erhalten.


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 10:12
Ok, jetzt verstehe ich. Die Einblutungen bleiben also auf alle Fälle erhalten. Auch nach dem Ausbluten.

Ich finde aber, dass du zum Ausbluten / Schlachten nicht unbedingt Fachmann sein musst. So wurden früher die meisten Tiere bei Hausschlachtungen getötet.

Dann bleiben immer noch die Organentnahmen. Wie macht man sowas im Dunklen?


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Mordfall Tristan

02.06.2016 um 10:47
Im Dunkeln ist es schwer für mich vorstellbar, das WIE ist wohl wieder mal Täterwissen.

Im Tunnel hatte er eine ebene Fläche, kein Licht und ein hohes Entdeckungsrisiko.

Im Gebüsch hatte er keine ebene Fläche, aber Licht und ein geringeres Entdeckungsrisiko.

Er hätte ihn im Gebüsch liegen lassen können, aber nein er hat ihn aufgebahrt, so dass zeitnah gefunden wurde.

Zynisches Zeichen eines Menschen, der sich für Gott hält und die Ungebung in Schrecken versetzen möchte? Warum dann das Unding.

Vielleicht sollte er sofort gefunden werden, aber warum?


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