Mordfall Tristan

@GeorgeThorne

GeorgeThorne schrieb:Fakt ist: es gibt keine objektive Spurenlage, die zu einem der Phantome oder hypothetisch Verdächtigen führt. Es ist lediglich eine isolierte Tat bekannt, die mal als "weltweit einzigartig" titulierte wurde und nunmehr als durchaus einem, der sich mangels Lebendigkeit nicht mehr wehren kann, zuschiebbar wäre.

Es gibt eine objektive Spurenlage. Die Spuren, die es gibt sind nicht frei erfunden.

Die Aussage "weltweit einzigartig" wird ständig als Beleg für schlechte oder inkonsistente Ermittlungsarbeit verwendet.
Erstens stimmt sie natürlich, denn jede Wunde ist einzigartig. Und zweitens:
Die Ermittler sind auch nur Menschen und die Spurenlage hat sich verändert.

Manfred S. wird gar nichts zugeschoben. ER hat der Welt etwas hinterlassen, was schwer zu verdauen ist.

GeorgeThorne schrieb:Diese Zuschiebung haben wir der OFA zu verdanken und dann natürlich den Boulevard-Medien einschließlich diverser renommierter Magazine und Zeitungen bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wohltuende Ausnahmen sind lediglich die wenigen üblichen Verdächtigen und die Gerichtsreporterin vom hr.

Wenn man bedenkt, welche Verbrechen im Raum stehen, ist der mediale Umgang damit völlig normal.
Die Artikel, die ich gelesen habe, waren eher nüchtern.
Die Frage ist: Was kann man erwarten?
Ich glaube, über Kachelmann wurde mehr geschrieben.

GeorgeThorne schrieb:Wenn man mal sieht, wie dieser Thread hier blüht, ohne dass es wirklich etwas Neues gibt

Warum der Thread blüht? Da würde ich mich an die eigene Nase fassen.

Ich möchte Folgendes nochmals einstellen, mit der Bitte, dass die Frankfurter sich mal darüber unterhalten.

https://www.bka.de/nn_198450/DE/Fahndungen/Personen/UnbekannteTatverdaechtige/Bruebach/bruebachFingerabdruckma_C3_9Fnahme.html (Archiv-Version vom 22.07.2015)

Nach derzeitigen Ermittungsstand ist es nicht auszuschließen, dass der Mörder von Tristan heute nicht mehr in der unmittelbaren Tatregion wohnt, unter Umständen sogar aus beruflichen Gründen verzogen ist.

http://www.bka.de/nn_198450/DE/Fahndungen/Personen/UnbekannteTatverdaechtige/Bruebach/bruebachTristan.html (Archiv-Version vom 08.05.2016)

Der Beschriebene könnte sich zur Tatzeit in den Stadtteilen Unterliederbach, Zeilsheim und Höchst, insbesondere am Bahnhof Höchst und dem erweiterten Umfeld, einschließlich in den angrenzenden Main-Taunus-Gemeinden und sogar im Bereich Niedernhausen (damals Rucksackfund) regelmäßig aufgehalten haben, ohne dass er dort gewohnt haben muss.

Zu der Geschichte mit dem "mangelden Interesse" an der Aufklärung von Morden an Prostituierten... Da bist du fix in der Nähe des organisierten Verbrechens. Freier reden schon aus Eigeninteresse nicht, Prostituierte aus Angst nicht und der Otto-Normal-Bürger macht klugerweise einen Bogen ums Million. Schwierig.

als jemand, der sich an dem tag wie auch sonst arbeitsbedingt in höchst aufhielt, kann ich rein gar nichts sagen.

schade oder wasn glück, je nachdem.

@DaScully
Über was genau sollen wir uns unterhalten?

Das die Reihenuntersuchungen nur Quatsch waren? - Wie hätten sie vollständig sein können? Der Jugokrieg war um, etliche die zurück geführt werden sollten, waren untergetaucht. Der Kosovokonflikt hatte gerade begonnen, es gab schon Flüchtlinge die sich irgendwo versteckten. (Dies ist nur eine Anmerkung, keine Beschuldigung!)

Das die Reihenuntersuchungen noch mehr Personen ausschlossen, einfach daher, dass irgendwo ja ne Grenze gezogen wurde? Wäre doch möglich, dass die Person Jahre früher dort zur Schule ging und nie dort wohnte. - ist sogar nicht unwahrscheinlich. Auf die Schulen gehen einige die nicht aus diesen Stadtteilen sind.

@dahergelaufene
In welchen Jahren hast du da gearbeitet?

@Nici85
bis 2005.

Du hast recht, das bikuz war ein Sammelbecken, auch für mich. Viele Jahre vor dem schrecklichen ereignis sind meine Freundinnen und ich - Chronisch verspätet, um einen vernünftigen Parkplatz zu ergattern - unzählige Male durch den Tunnel gelaufen. Wir waren nicht besonders mutig und nicht leichtsinnig, es war normal.

Der Mörder kam nicht aus höchst, sonst hätte er gewusst, wie frequentiert dieser Tunnel war. Glaube ich.

@Nici85
Na, es liefen dort doch viele Projekte. Der Flughafen, die U-Bahn oder die ICE-Strecke, usw. usw. Holzmann ist ins Wanken gekommen,... es war viel los.

Mag ja sein, irgendwer erinnert sich daran, diesen Zopf-Mann in einer Arbeiterunterkunft gesehen zu haben.

Kann auch sein, er hat z.B. Baustelle beliefert. Kann sein er war in Bauttrupps, die Spezialarbeiten gemacht haben. Das meine ich.

Er ist ab ca. März 1998 in den Stadtteilen von Frankfurt gesehen worden, dann lange nicht und plötzlich war er wieder da. Sieht nach Projektarbeit aus.

Noch was zur Örtlichkeit.

Ich bin kein Höchster Kind. Aber ich war oft, sehr oft, ich schätze 2 x wöchentlich um den Bahnhof. Früher muss Höchst ein schöner Ort gewesen sein. Meine Eltern erzählten das immer. Es gab die Einkaufsstraße mit großen Kaufhäusern, viele Geschäfte, die Bank und Ärzte.

Man ging wohl gern dahin.

Ich kann mich daran nicht erinnern.
Ich erinnere mich aber sehr wohl daran, dass ich den Bahnhof nicht mochte. An viele komische Gestalten, Betrunkene, Uringeruch, Erbrochenes, daran dass ich nie durch diesen Park lief, sondern meine Eltern immer sofort die Straßenseite wechselten. Im Park oder besser der Anlage, saßen oder lagen immer Gestalten rum.

Ich erinnere mich auch, dass ich im Bahnhof nie zur Toilette durfte. Man blieb auch nicht im Bahnhof, man ging gleich aufs Gleis.

Auf der anderen Seite neben der Adelonstraße ist das Bikuz. Damals auch heruntergekommen. Mit den Jahren wurden es immer weniger Geschäfte, man zog sich aus Höchst zurück. Meine Eltern z.b. fuhren nicht mehr hin, "da es da zu schmutzig sei."
Ich bin nicht sicher, glaube aber, dass sogar der DB Schalter im Bahnhof lange geschlossen war.


Erst in den letzten Jahren wird es wieder besser.

Noch was: der Tatort liegt nur wenige 100 m von einer großen Frankfurter Polizeiwache entfernt. Die Polizei war immer um den Bahnhof rum zu sehen.

@DaScully
Leider bekomme ich meine Beiträge nicht editiert, sorry.

Hey, guck dir das Phantombild doch mal an. So oder so ähnlich sehen echt viele Junkies aus. In Frankfurt war das doch nix ungewöhnliches lange Haare und Zopf zu tragen, schon gar nicht in den westlichen Vierteln.

Die Stadt hatte das Bahnhofviertel angefangen zu Säubern, die Obdachlosen, Alkis etc. haben die S-Bahnen genommen und sind 1,2,3 Stationen gefahren. Anfang/Mitte der 90er wimmelte es plötzlich von seltsamen Personen.

Die Jugendlichen in den Stadtteilen führten Krieg gegeneinander, alles war etwas aus den Fugen geraten. Die Polizei traute sich in manche Straßen nicht mehr rein. Große Arbeitgeber gingen pleite, die Arbeiterfamilien litten, viele Jugendliche hingen auf den Straßen rum.

Ich denke als Junkie oder Obdachloser bist du relativ gut bekannt bei der Polizei. Ich denke auch, dass die (wie üblich) zuerst Ihre bekannten Übeltäter abgecheckt haben. Der wirkte lt. Spiegel-TV Zeugen auch nicht allzu ungepflegt, das sagt auch Tristans Nachhilfe-Lehrerin MH.

Vielleicht erinnert sich ja jemand an einen Mitschüler, der problematisch war. Jemand, der Jüngere drangsaliert hat, der übergriffig war.
(Ich kann mich jedenfalls noch gut an unsere Pappnasen erinnern, der eine hat es gepackt und der andere hat weiterhin Probleme mir den Regeln.)

So Jahrgang 1960 bis 1970, mittelgroß, schlank und mittelblond, vielleicht auch ne Klasse wiederholt, so ein Desperado-Typ, der dann eventuell einen Handwerksberuf erlernt hat und seitdem nur noch beruflich nach FFM kommt.

Das wollte ich dir ja gerade sagen, Frankfurts Struktur veränderte sich in diesen Jahren stark. Wenn du untertauchen wolltest, dann wahrscheinlich hier. Die Polizei hatte es nicht mehr im Griff. Folglich kannten sie viele einfach auch nicht (mehr).

@Nici85
Ich glaube, ich hab dich verstanden. :-)
Ich meine, der muss auch wenn, er aufgescheucht wurde, in den Akten zu finden sein.

Um wieder mal den Alexander Horn zu bemühen... Er sagt, die meisten Sexualstraftäter sind polizeibekannt, aber eben nicht wegen der Sexualstraftat, sondern wegen Eigentumsdelikten und / oder Körperverletzung. :-(

Jetzt kann es sein, es war eine Jugendstrafe oder es ist schon verjährt. Aber wie du schon sagst,... es war Bewegung und dann noch der Aufruhr wegen des toten Kindes.

Mir ist aufgefallen, dass hier immer wieder die anatomischen Kenntnisse des Täters betont werden, der dem Opfer die Hoden durch einen "gekonnten" Schnitt ins Schambein entfernt hat. Auf der Internetseite der Polizei steht jedoch:

Der Mörder zieht Tristans Hose und Unterhose herunter und setzt einen tiefen Schnitt oberhalb des Schambeines. Dann schneidet der Mörder den Hodensack des Jungen auf und entnimmt beide Hoden.

http://www.bka.de/nn_198450/DE/Fahndungen/Personen/UnbekannteTatverdaechtige/Bruebach/bruebachVerletzungsbildTathergang.html (Archiv-Version vom 13.07.2016)

Wenn ich das richtig verstehe, wurde also durchaus ein Schnitt oberhalb des Schambeins gesetzt, der evtl. auch zum Ziel hatte, die Hoden zu entnehmen. Aus welchen Gründen auch immer (Entnahme war vielleicht aufgrund doch nicht vorhandener Kenntnisse nicht möglich) wurden die Hoden dann jedoch durch Aufschneiden des Hodensacks entnommen.

Falls das Thema schon besprochen wurde, entschuldige ich mich. Aber bei so vielen Seiten ist es wirklich schwer den überblick zu behalten und auf der Seite des BKA steht "Neue Informationen zum Verletzungsbild"

Klingt irgendwie wie ein Bikinischnitt also ein Kaiserschnitt.

Es wird immer seltsamer. Bikinischnitt wird angewendet, wenn man innenliegende Hoden entfernt. Betrifft aber nur Intersexuelle.
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.fluter.de/de/154/thema/14042/&ved=0ahUKEwjh3Yr6h4fNAhXD6xoKHd_-BaoQFggiMAI&usg=AFQjCNGOfW8GJSHEjHavBkHLKGYFt3uxtA
Aber vielleicht stand das Vorgehen nur in der widerwärtigen "Schlachtanleitung für Knaben".

Mein Edit ist weg :/

Ich weiß, dass viele schon mal auffällig waren. Aber das muss ja nicht in Deutschland oder Europa gewesen sein.

Es waren soooo viele Menschen in Frankfurt zu dieser Zeit.

Und ich denke mir, dass dieser Mann bekannt ist, genauso die Kerle von der Bank. Die Frage ist nur, ob man darüber redet.

Vielleicht illegal in Deutschland, Schwarzarbeit und ein paar Drogen? - da meldet man sich doch nicht als Zeuge bei der Polizei

@Nici85
Was auch immer sie getan haben, es ist nach 17 Jahren verjährt.., außer der Mord.

Da hast du natürlich Recht, dies könnte aber damals ein Grund gewesen sein zu schweigen. Vielleicht ist er sogar inzwischen tot.

Und wenn Zopfmann jetzt reden würde? Würde ihm einer glauben?