@ all: Habe ich gerade im Tanja Gräff Fall gefunden. Ich finde, hier passt vieles zum Fall Tristan.Fallanalyse und Täterprofil
6.3.3.2 Der nicht planende Sexualmörder (disorganized murderer) Seite 132/133
Charakteristika des Tatortes und des Tathergangs
Der Tatort hinterlässt den Eindruck, als wäre die Tat impulsiv und ungeplant
durchgeführt worden. Das Opfer war dem Täter möglicherweise bekannt. Alter
oder Geschlecht sind selten Auswahlkriterien für die Opferwahl, die Attacke
erfolgt meist spontan. So überrascht der nicht planende Sexualmörder das Opfer
beispielsweise aus einem Hinterhalt oder mordet unmittelbar nach der ersten
Kontaktaufnahme. Die Kommunikation zwischen Täter und Opfer ist gering,
im äußersten Fall gibt der Täter kurze Drohungen oder Befehle von sich.
Sexuelle oder sadistische Verhaltensweisen vollzieht der nicht planende
Sexualmörder gewöhnlich erst, nachdem er sein Opfer getötet hat. Er verstümmelt
häufig den Leichnam und depersonalisiert sein Opfer, indem er dessen
Gesicht verdeckt, es verunstaltet oder den Körper des Opfers auf den Bauch
dreht. Exzessive Verstümmelungen, auch als Übertöten (overkill) bezeichnet,
werden in der Regel an Körperteilen durchgeführt, die sexuelle Signifikanz
besitzen, wie etwa primäre und sekundäre Geschlechtsteile, aber auch Schenkel,
Hals und Bauch. Am Tatort oder auf dem Körper des Opfers finden sich oft Spuren
von Sperma, Fäkalien oder Urin. Gelegentlich nimmt der nicht planende Täter
die Leiche seines Opfers oder einzelne Körperteile mit sich und vollzieht an
diesen fetischistische Handlungen. Meist hinterlässt er jedoch die Leiche am
Tatort, manchmal in eine bestimmte Position gebracht, die symbolische
Bedeutung für den Täter besitzt. Er unternimmt keinen Versuch, seine Spuren
zu beseitigen, weshalb sich am Tatort oft Fingerabdrücke und Fußspuren finden.
In der Regel verwendet der nicht planende Täter einen am Tatort befindlichen
Gegenstand als Waffe und lässt diesen nach der Tat dort zurück.
Charakteristika der Persönlichkeit und des Lebensstils
„Es ist wahrscheinlich, dass der nicht planende Straftäter einen unterdurchschnittlichen
Intelligenzquotienten besitzt und einen späten Platz in der
Geschwisterreihe einnimmt. Die Arbeitsverhältnisse des Vaters sind ungeregelt,
der nicht planende Täter scheint dies in seinen eigenen unregelmäßigen und
unqualifizierten Tätigkeiten widerzuspiegeln. Typischerweise ist dieser Tätertyp
in seine obsessive und / oder primitive Gedankenwelt versunken und
befindet sich während der Tat in einem verwirrten und gequälten Geisteszustand.
Der nicht planende Straftäter ist sozial isoliert. Er ist meist unverheiratet,
lebt alleine oder zusammen mit einer Person mit Elternstatus, seine
Wohnung befindet sich in unmittelbarer Nähe des Tatortes. Er ist Menschen
gegenüber ängstlich und leidet unter Umständen an ausgeprägten Wahnvorstellungen.
Unter Stress agiert er impulsiv. Häufig ist der Straftäter sexuell
unerfahren und hat niemals sexuelle Intimität mit Gleichaltrigen erfahren.“
QUELLE:
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