Mordfall Tristan

@Thorox Nicht die Frau hat den Mann mit Taschenspiegel beobachtet, sondern der Mann die Frau, weil er nervös wurde.
Welche Anhaltspunkte hat man nun? Ein Mann, der in einer U-Bahn sitzt und dann verschwindet........sonst keine weiteren Anhaltspunkte, vom ganz anderen Sichtungs-Standort mal abgesehen.
Die Frau hat sich an die FR gewandt, aber was halten die Ermittler von dem Hinweis? Dort hieß es ja seinerzeit, dass hunderte von Hinweisen auf den Zopfman abgegeben worden wären. Alle meinten, sie hätten ihn gesehen, konnten Angaben machen. Doch dann wäre jeder einzelne Hinweis wie eine Seifenblase zerplatzt, weil derjenige jedes Mal dem Phantom entweder kaum ähnlich sähe oder auch sonst keine Übereinstimmung festzustellen wäre.
Ich bin gespannt, ob diesem Hinweis nachgegangen wird, denn - wie ich schon sagte - man hat kaum Anhaltspunkte, wo und wie man den Mann aufspüren soll. Nach wie vor sollte man trotzdem alles dransetzen, jede Spur zu verfolgen.
Mittlerweile glaube ich, dass es ganz gut ist, wenn man mit Hinweisen direkt an die Öffentlichkeit geht - damit kein Hinweis verloren geht. Denn einigen Spuren ist man meiner Meinung nach viel zu spät gefolgt.
Morgen jährt sich wieder einmal der Todestag......

Natürlich wäre es gut, wenn man der Spur nachgehen würde, aber man hat quasi nichts, außer einen Mann, der sich nervös & komisch verhalten hat. Keinen Namen, nichts...

17 Jahre... Es ist unfassbar, wie man mit so einer Tat & Schuld leben kann. Aber so jemand wird wahrscheinlich auch keinerlei menschliches Denken besitzen.

LL-COOL-A schrieb:17 Jahre... Es ist unfassbar, wie man mit so einer Tat & Schuld leben kann. Aber so jemand wird wahrscheinlich auch keinerlei menschliches Denken besitzen.

Niemand weiß ob der Täter wirklich seit 17 Jahren mit seiner Schuld lebt.
Der Täter könnte bereits tot sein.
Falls der Täter mit dem Mann in der Kanzlei und dem Anrufer identisch ist, so plagte ihn ja anscheinend das Gewissen, sprich er kam mit seiner Schuld eben nicht zurecht.
Ich halte es für möglich, dass diese Person neben der Option sich zu stellen auch über Suizid nachdachte. Das Ausbleiben weiterer Taten würde dadurch erklärt.

Die Sichtung des Zopfmannes zwei Jahre nach der Tat passt da freilich nicht zu.

mal ne frage in die runde:


ich wohne ja in frankfurt. mal angenommen mir läuft in der ubahn ein mann über den weg, der mich an das phantimbild erinnert. was soll ich denn dann machen? ernsthafte frage. ist zwar hypothetisch, aber hab mir darüber noch nie so richtig gedanken gemacht,

@Vorsichtfalle
Ihm unauffällig folgen und die Polizei verständigen, denke ich.

Ich würde ihm auch folgen und evtl schon während der Beobachtung die Polizei rufen. Bestenfalls kommen die dann sofort mit einem Streifenwagen und überprüfen zumindest die Personalien.

Ich muss wohl sagen, wenn ich im Bus sitze und ich merke, dass ich von einem Mann beobachtet werde, dann werde ich auch unruhig und nervös.

@Feelee ich glaub nicht, dass da jemand mit dem Streifenwagen anrückt. Ich weiß gar nicht, wie ernst man solche Aussagen noch nimmt. Ich habe an anderer Stelle einen Dialog mitverfolgt, wo jemand auch angeblich einen Mann gesehen haben will, der dem Phantom ähnelt. Dieser wurde mit den Worten "zur Zeit gehen zu viele Hinweise ein" abgespeist. Dann später ein "man kümmert sich drum", aber nichts mehr von gehört . Ich weiß nicht, wie viel wiederum an solchen Geschichten dran ist.
Allerdings bin ich heute der Überzeugung, dass die Selektion der Hinweise direkt am Anfang eine ganz entscheidende Rolle, denn dort werden schon die Weichen gestellt, ob der Hinweis wichtig ist oder nicht.
Ermittler Uwe Frey sagt an einer Stelle, dass er 2006 nochmal alle Akten durchgegangen und dort auf den Hinweis gestoßen sei, dass ein Mädchen den Zopfmann direkt nach der Tat die Böschung hat hochlaufen sehen. Hatte man diesen Hinweis erst mal unter "ferner liefen" abgelegt, weil die Flut der Hinweise zu große war? Das mein ich mit entscheidender Selektion von Anfang an.
Gut, das sagt sich so einfach als Laie ....trotzdem ist da vieles einfach ärgerlich!

@Malli
das war mein Bekannter, den ich wg. des Falles über Facebook kontaktiert hatte bzw. dadurch kennenlernte...
Er ist auch heute noch fest davon überzeugt (und nicht nur er), dass es sich bei dem Mann, den er meint, um Tristan's Mörder handelt wg. der frappierenden Ähnlichkeit...tja, aber irgendwie... muss doch vll. mal die Reise nach Höchst/Unterliederbach auf mich nehmen und mir den Mann mal anschauen, sofern man ihn dort sieht...
Hatte ich alles schon geschrieben, aber es scheint alles zu passen: Alter damals (und dementsprechend heute), Zopf und Haarfarbe, Größe, Narbe Oberlippe, Affinität zu "kleinen" bzw. pubertierenden Jungs, Wohnortnähe... Messer!!! Krass... aber wir wissen zu viel und doch irgendwie zu wenig, so verwirrt der Fall mitunter mehr als dass er klarer wird...:/

Ich hoffe auf neue Beiträge / Zeitungsartikel heute, schliesslich ist Tristan's Todestag...:(

@funkygirl83 Warum ist diesem Hinweis nicht nachgegangen oder was ist weiterhin passiert? Vielleicht kannst du das mal schildern - danke!

nichts ist unmöglich ! diese Hoffnung haben viele von uns auch in diesem Fall

siehe Thread "Mord an Anotnella B. in Durlach/Karlsruhe"
mit Verlinkung dieses Textes
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mord-in-karlsruhe-mutmasslicher-taeter-stellt-sich-nach-28-jahren-a-1025695.html
hier ein Auszug:
"Karlsruhe - Fast 28 Jahre lang konnten die Ermittler keinen Täter ausfindig machen - nun steht ein Karlsruher Mordfall plötzlich vor der Aufklärung. Nach Angaben der Polizei von diesem Donnerstag hat sich Ende Februar in Basel ein Mann gestellt und angegeben, am 21. Juni 1987 im Karlsruher Hardtwald die 25-jährige Italienerin Antonella B. getötet zu haben.
Aufgrund seiner glaubhaften Aussagen sei der 47-Jährige dringend tatverdächtig, teilten die Ermittler mit. Der Mann sei inzwischen ausgeliefert und sitze in Untersuchungshaft. Zu einem möglichen Motiv machte die Polizei bislang keine Angaben.
Der damals 20-Jährige wohnte 1987 in Karlsruhe. Wenige Tage nach der Tat sei er in die Schweizausgereist, wo er seither lebte. "Er stand bis heute nie im Fokus der Ermittler", so die Polizei. "

@htrapped So könnte es auch hier gehen. Die dringlichste Frage nach Ermittlung des Täters wäre für mich "warum und warum auf diese grausame Art und Weise?!"

Auch wenn aktuell viele Opfer zu beklagen sind, werde ich um 15.30 Uhr eine Schweigeminute für Tristan einlegen. Vielleicht schließen sich dem einige an, auch wenn es einigen kitschig erscheint und nichts mehr ändern wird.

@Malli
dem schließe ich mich gerne an.
Allerdings glaube ich nicht an eine Klärung nach dem "Warum" es sei denn der Täter würde eine eindeutige Antwort darauf geben.
Viele Täter schweigen, oder bringen irgendwelche Schutzbehauptungen vor. Und die Frage nach dem "Warum" quält alle Angehörigen von Mordopfern/Opfern, wobei sie nicht zu beantworten ist, außer mit vielleicht "Zur falschen Zeit am falschen Ort", "sich mit dem Falschen Partner eingelassen", aber nur selten kommt man damit dem Ziel , endlich Ruhe finden zu können überhaupt ein Stückchen näher.
Weil es keine Garantie oder gar ein Recht für die Abwesenheit von Leid in unserem Dasein gibt.
das nur so mal als Gedankengang

@htrapped Nicht Klärung nach dem "Warum" . Aber in der Regel äußert sich ein Täter später in irgendeiner Form.....ob er wütend war, ob es einen Streit gab..... ein Täter gibt ungern Mißbrauch oder sexuelle Absichten zu. Aufgrund von Recherche im Umfeld des Täters könnte man aber Antworten auf das Warum bekommen - zumindest Ansätze

@Malli
@Kodama
@Feelee


hmm, also ich muss zugeben, dass es für mich ein problem wäre da die polizei zu rufen. "hier auf der straße ist eine person, die sieht dem phantombild im fall tristan ähnlich" mir käme das schwer von den lippen. im zweifel würde ich evtl nicht anrufen. kann mir vorstellen dass es den meisten so ginge

Ich kann mir vorstellen, dass es Situationsbedingt ist. Ich würde evtl. auch nicht immer und sofort die Polizei anrufen. Ich war vor einigen Jahren einmal nach Weihnachten im Wintersport. In einem Lokal sah ich einen jungen Mann, der einem Mann aus einer Vermisstenanzeige sehr ähnlich sah. Zuerst zögerte ich, weil ich dachte, ach, er ist es eh nicht. Dann musste ich an die Eltern des Vermissten denken. Was, wenn jeder so denkt und der junge Mann ist es tatsächlich? Die Eltern würden ja vielleicht nie erfahren, dass ihr Sohn noch lebt.

Ich rief dann die Polizei an. Sie kam sehr schnell und überprüfte den Mann. Er war es nicht. Ich fühlte mich mies und entschuldigte mich bei der Polizei. Die Beamten waren sehr nett und meinten, dafür wären sie da. Und der Mann sehe ja nun wirklich dem Vermissten sehr ähnlich.

Somit denke ich, handelt man intuitiv.

@Kodama
Was war denn mit dem Mann in der Kanzlei? Das habe ich leider nicht mitbekommen. Wenn das evtl. noch mal kurz jemand zusammenfassen könnte?

Ansonsten denke ich auch, dass es vllt. ganz gut ist, in solchen Fällen die Polizei zu verständigen. Da diese eben dafür da sind und mitunter auch auf solche Hinweise angewiesen sind. Allerdings weiß ich auch nicht genau, wie seitens der Polizei mit solchen Hinweisen umgegangen wird?! Aber schlecht kann es nie sein. Ich verstehe es aber auch im anderen Teil, wenn man da nicht unbedingt die Polizei verständigen möchte. Vor allem, wenn man Zweifel hat.

@LL-COOL-A
Der Zopfmann soll kurze Zeit nach der Tat in einer Höchster Anwaltskanzlei mit den Worten "Ich hab Scheiße gebaut" aufgetaucht sein. Dort wurde er abgewiesen, weil es eine Kanzlei für Wirtschaftsrecht war. Genaueres ist leider nicht bekannt.
Sollte diese Person mit Täter und Anrufer identisch sein, so deutet das darauf hin, dass der Täter einen Gewissenskonflikt hatte.
Ich kann mir daher vorstellen, dass der Täter inzwischen Suizid begangen haben könnte oder, dass der Fall doch noch auf ähnliche Weise aufgeklärt wird, wie der von @htrapped verlinkte.

Das war mir nicht bekannt. Wurde denn damals von dieser Kanzlei die Polizei verständigt bzw. dem ganzen nachgegangen?

Wäre wirklich zu wünschen, dass dieser Fall irgendwann noch mal aufgeklärt wird. Unfassbar traurig und grausam!

@LL-COOL-A
Die Beobachtung der Kanzleiangestellten wurde, soweit ich weiß, bei einer Tür zu Tür Befragung des Tatortumfeldes von der Polizei aufgenommen und ist nur deshalb der Öffentlichkeit bekannt.

Scheint dann aber wohl auch im Sande verlaufen zu sein oder man konnte der Spur nicht folgen. Ob die Stimmen identisch waren wurde nie bekannt, oder? Hat sich mit dem Rucksack oder der Spur in die Tschechei noch was ergeben? Hatte kürzlich einen Bericht gesehen, wo die Frankfurter Polizei 2007 den Fall noch mal aufgerollt hat.