Mordfall Tristan

Ich würde ganz gerne nochmal auf das Fenster NACH 13.30 Uhr. Ich habe wirklich meine Probleme damit, alles nachvollziehen zu können.

Warum konnte man das nicht mehr eingrenzen? Der Polizei muss doch aufgefallen sein, dass die Zeiten hinten und vorne nicht passen. Warum werden sie dann so der Öffentlichkeit präsentiert?

Ich sage mal so: nach dem Ablauf zu urteilen, kann Tristan definitiv nicht im Bus von Boris gesehen worden sein. Nur, warum sollte Boris lügen. Und sollte Boris sich lediglich im Tag vertan haben, warum wird diese Sichtung dennoch von der Polizei der Öffentlichkeit gesagt? Für mich ist der Nachmittag ab 13.30 Uhr einfach nicht rund.

@S_C eventuell irrt sich die Zeugin vom Südausgang auch. das ist halt das Problem mit nur einer Zeugensichtung und keiner gesicherten Gruppensichtung am Südausgang.

Genau. Wer irrt sich hier wann und bzgl. was? Und was wurde von der Polizei gezielt verdreht oder nicht veröffentlicht?
Die Bank gab es schon mal nicht und was Boris gesehen hat... ich weiß es nicht.

@S_C nach der Videoaufnahme am Kiosk,wo er zu den 3 Wandtelefonen läuft muß etwas entscheidenes passiert sein.Das Boris ihn im Bus verwechselt hat,davon würde ich ausgehen,oder er hat sich im Tag geirrt.
Im Mordfall Schemmer behaupteten 3 Renter das Opferehepaar noch in der Bäckerei gesehen zu haben,als beide schon von der Schwiegertochter getötet worden waren.Also das Zeugen sich in der Warnehmung irren ist alltäglich.

@bura007
Warum ist Tristan früher aus dem Unterricht? Beim Doc war er nicht.
Warum ist er durch den Bahnhof gelaufen oder auf dieser Parkbank gewesen?
Warum sollte Boris lügen? Oder hat er sich einfach geirrt? Kann nicht, denn seine Schilderungen klingen recht bewusst. Nur passen die nicht. Ach... ich könnte noch ewig weiterfragen, klinke mich aber mal wieder aus.

DANKE für die tolle Diskussion!

@S_C Danke dir auch! Ich teile nicht die Ansichten der hier schon nicht erwünschten Seite.Trotzdem ist das Video geschnitten worden von der Polizei, und es ist nicht auszuschließen,dass Tristan hier mit dem Mann gemeinsam unterwegs ist.

@jemand_4U
Deine Draufsicht auf den Bahnhof müßte ebenfalls in die gerade von mir angesprochene Faktensammlung rein.


Schade, dass deine Karte auf Seite 409 versteckt ist. Spätestens auf Seite 450 werden dann wieder über die Örtlichkeiten am Bahnhof Höchst Vermutungen angestellt.

Die meisten Langthreads mit über 100 Seiten wären doch viel kürzer, wenn nicht alle paar Dutzend Seiten wieder etwas durchdiskutiert werden muß, was eigentlich längst verifiziert wurde.

Wer möchte sich die Mühe machen um eine Faktensammlung erstellen? Ich fände es auch sehr hilfreich.

@S_C
Hier werden alle Varianten der Nekrophilie detailliert erläutert:
http://scienceblogs.de/bloodnacid/2011/05/27/wtf-forensik-nekrophilie-reloaded/

Sehr interessant und erklärt letztendlich warum ich weder den Einzeltäter (homizidale Nekrophilie) noch mehrere Täter (Mörder und Leichenschänder sind unterschiedliche Personen) ausschließen kann.

Und ja, die dritte Möglichkeit wäre, dass all die Verletzungen nur so inszeniert wurden, um die Ermittlungen zu erschweren und die Profiler auf eine falsche Fährte zu locken. Dann wäre Tristan in etwas verstrickt gewesen, das nicht auffliegen durfte.

Wenn wirklich keine weitere DNA an Tristan oder dem Tatort gefunden wurde, muss/müssen der/die Täter gut vorbereitet gewesen sein und z.B. auch Handschuhe (medizinische) getragen haben, denke ich. Das spricht für mich gegen einen Zufall.

@S_C

S_C schrieb:Warum ist Tristan früher aus dem Unterricht? Beim Doc war er nicht.
Warum ist er durch den Bahnhof gelaufen oder auf dieser Parkbank gewesen?
Warum sollte Boris lügen? Oder hat er sich einfach geirrt? Kann nicht, denn seine Schilderungen klingen recht bewusst.

Ich denke an dieser Aussage von Boris ist nichts dran. Warum sollte er quer durch die Fußgängerzone rennen um Tristan abzufangen? Bei solchen Fällen ist es doch oft so, dass jeder irgendetwas gesehen haben will um Hauptsache im Gespräch zu bleiben. Besonders Kinder neigen da leider oft zu Übertreibungen.

Dazu nochmals den Hinweis: Viele Fälle die in XY filmisch rekonstruiert wurden (Anhand von Zeugenaussagen), haben sich dann bei Aufklärung ganz anders zugetragen. Bestes XY-Beispiel der Klassiker "Akazienweg", schaut euch den Film an und dann den zugehörigen Eintrag in der XY-Wiki.

@AveMaria
Ich denke, die Polizei hätte schon allein anhand von Spuren, Fußspuren etc festgestellt, wenn es mehrere Täter gibt.

Für einen einzigen Täter war das Risiko bereits sehr groß, entdeckt zu werden. Das Zeitfenster für die Tat selber ist nur 15-20 Minuten. Und dann hälst Du es für möglich, dass 2 weitere Täter zufällig vorbei kommen und die Gelegenheit für ihre Neigungen nutzen? Auch diese weiteren Täter werden nicht gesehen.

Für mich nicht vorstellbar.

@jemand_4U
Boris ist von dem Ganzen so traumatisiert, dass seine Eltern damals wegzogen.

Allg glaube ich, dass Zeugen Dinge sehen, die es so nicht gab. Sie vertauschen, verdrehen etc. Hier aber geht es um den besten Freund! Ich glaube nicht, dass er sich wichtig machen wollte und ich glaube auch nicht, dass er sich in der Uhrzeit vertan hat.

Es gibt Schicksalsschläge, da weiß man ganz genau, was man an dem Tag, um die Uhrzeit gemacht hat.

Und da man Tristan schnell fand, glaube ich auch, wusste Boris genau, dass er ihn noch gesehen hat.

@Feelee
Nein ich hatte es für möglich, dass Tristan sich mit jemandem verabredet hatte, der oder die ihn zusammenschlugen und dass jemand anderes ihn tötete und die Teile entnahm. Die Personen könnten einander auch zugearbeitet haben, dann käme das Zeitfenster hin. Zudem merken wie ja hier alle, dass den Zeitangaben der Zeugen nicht so ganz zusammen passen. Das Zeitfenster könnte also auch größer sein.

Da es aber die homizidale Nekrophilie zu geben scheint, kann es auch nur ein Täter gewesen sein. Ist aber eben sehr selten.

Ich lege mich einfach nicht fest. Hätte aber als Profilier nun eine Vorstellung von den möglichen Täterprofilen und in welchem Milieu ich suchen müsste.

Wäre es eigentlich auch denkbar, dass Boris verhindern wollte, dass Tristan sich mit jemandem trifft? Ich meine, weil er ihn so dringend noch erreichen wollte und deswegen extra durch die Stadt gerannt ist.

@AveMaria
Wäre denkbar. Wenn ich aber überlege, wie ich mit 13 so drauf war. Wenn meine Freundin im Bus an mir vorbei fahren würde und ich hätte den Nachmittag über Zeit, dann wäre ich ihr auch irgendwie hinter her gelaufen. Im Zeiten des Nicht-Handys musste man das ja so machen.

@Feelee

Feelee schrieb:Und da man Tristan schnell fand, glaube ich auch, wusste Boris genau, dass er ihn noch gesehen hat.

Aber wenn Tristan um 13:46 von der Überwachungskamera vor dem Kiosk gefilmt wurde, dann stimmen die Zeitangaben doch nicht. Das kann man drehen und wenden wie man will.

Ich weiß @S_C. Habe mir nochmal alle Zeiten angeschaut. Boris wird Tristan nicht gesehen haben.

Wie viele Fälle gibt es denn, wo zwei Personen so eine Tat voll bringen gemeinsam?!!

Meiner Meinung nach, sind bei sowas krankem, eher Einzeltäter am Werk.
Internet Chatts zum Verabreden, für eine solche Tat, gab es damals noch nicht.
Ich glaube auch kaum, daß sich Zwei zusammen tun, bei so einem durchdachten Mord.

Bei Raub, Diebstahl und Co sind meist mehrere dabei. Aber so etwas grausames, mit irgendwem Besprechen, und in die Tat um zu wandeln, denke da währe ein Zeuge zuviel dabei, in dem Fall der Mittäter.

@fucktheworld

Ich kann mir das auch nicht wirklich vorstellen aber an eine zufällige Tat glaube ich ebenfalls nicht.

Tristan wird seinen Mörder gekannt haben, dieser wird sich an diesem Tag mit ihm verabredet haben um diese Tat zu vollbringen.

Derjenige hat es geplant, daß steht fest, tue ich es oder nicht, kann er bis zur letzten Sekunde, vor der Tat gedacht haben. Aber was er genau geplant hatte, denke ich sind die Schnitte, die Tat selbst, dann kommt einer vorbei, in dem Fall Tristan. Hier wurde so oft gesagt Drogenmillieu- ich glaube kaum, das ein Junge in dem Alter, irgendwas zu sagen hat im Drogenmillieu.

So steht es beim BKA:

Da Tristan schon früh selbständig werden musste, bewegte er sich trotz seiner 13 Jahre ziemlich selbständig in Höchst. Dabei könnte es zu flüchtigen Kontakten zu Personen der sogenannten "Szene" gekommen sein, ohne dass man Tristan deshalb als Angehöriger des kriminellen Milieus bezeichnen könnte.
Er erscheint eher so, dass Tristan seinem Mörder zufällig begegnete. Allerdings kann auch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Tristan bereits zuvor einmal mit seinem späteren Mörder zusammentraf.

Das lässt m.E. Spielraum für so manche Spekulation und eine "Milieutat" kann durchaus mehrere Teilnehmer oder wenigstens Mitwisser samt Auftraggeber haben. Um welches Milieu es sich handeln könnte, bleibt ja auch noch offen, aber auch da gibt es nicht unendlich viele Möglichkeiten. Drogen oder Strich. Mehr fällt mir gar nicht ein.

Elefant100 schrieb:Tristan wird seinen Mörder gekannt haben, dieser wird sich an diesem Tag mit ihm verabredet haben um diese Tat zu vollbringen.

Das würde zumindestens Tristans Verhalten so einigermaßen erklären, @Elefant100.