Palio schrieb:Aber für die Parkplätze an der A45 gilt das Gleiche wie für die Kattenohler Straße: Diese wurden von der Polizei abgesucht und man fand keine Spuren. Man müsste ggf. davon ausgehen, dass diese von der Polizei übersehen wurden. Halte ich aber für möglich, weil die Spurensuche erst später stattfand, einen recht großen Bereich umfasste und ja schon ganze Leichen bei der Absuche eines Gebiets übersehen wurden, siehe den Fall Jutta Hoffmann.
Die Kattenohler Straße alleine reicht nicht. Man kommt von dort aus einfach runter an Volme und Lenne oder nach Hagen. Alle möglichen Orte absuchen ist schlichtweg unmögich an diesem Ort.
Wenn der Herr Stoll sich freiwillig und aus guten Gründen ausgezogen hat, könnte er in ein Rohr gekrabbelt sein, oder ein Gewässer durchquert haben. Nicht sehr angenehm bei den Temperaturen, die für diese Nacht überliefert sind - also müsste das wirklich wichtig gewsesn sein. Passend zu diesem Szenario war er sehr verdreckt.
Wie dem auch sei, wo auch immer der Herr Soll einen Unfall - oder einen "Unfall" - in einiger Entfernung zu seinem Wagen erlitt, musste man im Anschluss wissen, wo sein Wagen steht. Weil die Zuordnung eindeutig war, oder weil man ihn gehört oder gesehen hat, als er ankam. An der Brunsbecke hätte man sofort gewusst, welcher Wagen der des Herrn Stoll ist. So viele werden dort nachts nicht längere Zeit stehn. Übrigens im Gegensatz zur Raststätte Kaltenborn - das könnte schwierig werden. Aber den Wagen musste man finden:
Sonst hätte man den Herrn Stoll nicht in seinem Wagen gefunden. Das ging nur an einem sehr einsamen Ort, wo die Zuordnung vom Auto zu dem (nackten) Herrn Stoll sofort möglich war - oder an einem Ort, wo jedes ankommende Fahrzeug bemerkt wurde. Dafür musste dort aber noch jemand wach sein.
Von Lenne oder Volme ist es aber auch zu lang, um selbst fahrend mit kaltem Motor am Auffindeort anzukommen, wenn vorher keine Unterbrechung stattfand.
Palio schrieb:Dann hätte der Wagen dort wohl mindestens 20 Minuten stehen müssen, bevor die Motorhaube wieder kalt gewesen wäre, was die Frage aufwirft, warum sich der Mann dort immer noch herumtrieb, sofern er der Fahrer war
Das sehe ich auch so.
Dort (in der Nähe) warten wäre nur sinnvoll, wenn Hilfe benötigt wurde. Egal, wo man herkam. Deshalb kam ich auf abschleppen. Dabei sollen übrigens auch schon Menschen unter die Räder gekommen sein. - aber nicht Ende Oktober nackt.
Zum Abschleppen braucht es ein Kabel / Seil. Das hat nicht jeder immer dabei.
Von der Raststätte hätte man im Vor-Handy-Zeitalter bestimmt unauffällig vom öffentlichen Fernsprecher um Unterstützung telefonieren können. Von der Brunsbecke nur, wenn man jemanden bei der Autobahnmeisterei kannte - und dort schon damals eine Notrufsäule stand. Dann wäre es aber wohl auch rausgekommen - die werden ihre Anrufe auch damals schon protokolliert haben.
Dann stellt sich die Frage, warum man da Hilfe braucht. Hat man eine Panne? Tank leer? Auto kaputt? Warum? Falls ja: Warum ist am Auffindeort der Tankdeckel offen? Tankt man dort hoffnungslos in der Böschung steckend nach? Warum? Warum fährt man überhaupt da hin und lässt den Wagen mit dem Herrn Stoll drin nicht einfach woanders stehen? Vor allem: Der ist um die Zeit noch wach und kann kommen?
Als weitere völlig abseitige Idee spekulierte ich, der Herr Stoll hatte seinen Beweis gefunden und ihn in den Tank seines heißgeliebten Wagens versenkt. Dann ist er im Benzin aufgelöst, weg, nicht mehr am Mann oder im Fahrzeug aufzufinden. Vielleicht wollte er noch herausfinden, wo der Beweis herkommt, und verfolgte jemanden. Zu Fuß, mit dem Wagen. Entweder fiel das auf - oder er fand auch das heraus, wurde aber erwischt. Oder der Wagen wollte nicht mehr weit fahren nach dem Beweise sichern, und der eigentliche Adressat findet den Herrn Stoll nachts um zwei mit kaputtem Wagen und denkt sich seinen Teil.
Jemand, der des Herrn Stolls Beweis sucht, könnte sehr rabiat werden, um rauzufinden, wo er ist, vor allem, wenn der Beweis sehr teuer ist. Er könnte mit unfreundlichem Nachdruck darauf bestehen, dass der Herr Stoll sich auszieht - wenn er das nicht schon ist. Man könnte dem Herrn Stoll so lange zusetzen, bis er sagt, wo der Beweis gesichert ist. Eventuell will man auch wissen, ob noch jemand weiß, wo man Beweise finden kann. Man könnte den Beweis samt Benzin wiederhaben wollen. Dann wäre der Tank leer - das dauert aber ein bisschen, bis man den abgeschläuchelt hat. Das macht man eher nicht in der Böschung. Wenn man einen Schlauch hat. Eventuell ist der Motor ganz kalt, bis das alles erledigt ist.
Dafür brächte man Hilfe... wo kriegt man 1984 nachts um zwei, halb drei einen Schlauch her und Reservekanister oder andere geeignete Behälter? Und Benzin, wenn das Benzin, das man im Tank hat - sehr teuer ist?
Allerdings hätten die Ermittler dann was im Tank gefunden. Wenn man gesucht hat, und der Tank nicht leer war.
Er hätte ja auch beim Aufprall kaputt gehen können. Oder er war schon kaputt, weil man ein Loch reingemacht hat, um das Benzin rauszubekommen. Dann musste man am Unfallort tanken - sonst wäre sofort aufgefallen, dass da gar kein Benzin im Tank war, beziehungsweise der Tank schon vorher kaputt gewesen sein musste. Ermittelnde Behörden hätte dann auf jeden Fall wissen wollen, was da drin war. So könnte man Glück haben, alle denken, der Tank sei beim Unfall kaputt gegangen, und man hat diesbezüglich gar keine Fragen.
Dafür brauchte es aber einen Unfall, bei dem der Tank auch kaputt gehen kann. Einfach so auf dem Parkplatz, im Wald oder sonstwo stehen lassen reicht da nicht. Auch nicht, wenn man ihn anzündet. Das Loch im Tank fällt auf, auch, wenn da kein Sprit aus dem Tank gelaufen ist und es unter dem Loch dementsprechend zu wenig brennt.
Diese Therorie ist nicht nur abseitig, sondern unmöglich, wenn der Tank beim Auffinden nicht leer, oder nicht kaputt war, oder der Tank auf Spuren von in Frage kommenden Substanzen untersucht wurde und nichts gefunden wurde.