schluesselbund schrieb:Sonst wäre ja bekannt wer ihn angeblich verfolgt hat und ihm was antun könnte.
Wenn es einfach nur "dunkle Kräfte", innere Dämonen" waren, dann fehlten ihm die Worte, dies zu benennen. Wenn es Leute aus Holland waren, hätte er die Leute aus Holland erwähnen können. Seine Antwort war: "Ich weiß es nicht." (Er fühlte es aber ganz deutlich).
schluesselbund schrieb:Das wird zwar so bei XY Dargestellt, dient wohl mehr dem Unterhaltungszweck.
Das interpretierst du so, weil du fest davon aus gehst, dass es reale Verfolger gab. Es kann sich aber auch um einen typischen Dialog handeln, den die Eheleute Stoll führten: Angst äußern, Nachfragen, Ratlosigkeit.
schluesselbund schrieb:Jedenfalls nennt Leppler im sowas im aktuellen Podcast nicht. Und wohl auch zurecht.
Eine reale Bedrohung, reale Verfolger konnten nicht ermittelt werden. Das ist Fakt. Was soll Herr Leppler da benennen oder ausschließen? Er hat alles benannt, was die Ermittlungen ergaben - nämlich nichts. Er kann trotzdem eine persönliche Präferenz haben. Wenn er wenig bis gar keine Berührungspunkte hatte mit psychisch Erkrankten, die unter Wahnvorstellungen litten, aber viel mit gewalttätigen Schwerverbrechern, dann wird seine Präferenz dadurch bestimmt. Die Psychologin hat eine andere Präferenz.
Mehr als eine individuelle Präferenz ist es aber nicht.
schluesselbund schrieb:Oder kennst du jemand der unter Psychose was sagt, was dann auch eintritt?
Diese Frau hier sagte verblüffenderweise voraus, dass Eisbären ihr etwas antun wollen:
https://www.allmystery.de/bilder/km48898-70Das ist der Hammer, oder? Woher wusste sie das?
Du verstehst hoffentlich, was ich damit sagen will: Wer Gefahr unter Wahnvorstellungen voraussagt, sich dann unter ebensolchen durch irrationales Handeln in Gefahr begibt, dem könnte dabei etwas passieren. Deswegen muss er keine seherischen Kräfte haben und es muss nicht zwingend eine Vorgeschichte in der Außenwelt geben.
Zum x-ten Mal sei der Hinweis erlaubt auf die
selbsterfüllende Prophezeiung .
schluesselbund schrieb:Im Weiteren hält Frau Hellfritz Stoll für betrunken.
Er war aber nicht betrunken. Er konnte nur nicht klar denken.
schluesselbund schrieb:Wenn du glaubst, dass ihm die Ohrfeig zur Psychose verholfen hat, dann lasse ich dir den Glauben.
Das glaube ich aber nicht.
ayahuaska schrieb:Dort steht, das es keine Frühwarnzeichen gibt, welche beim den ersten Ausbruch einer Psychose hindeuten und selbst Fachleuten es oft nicht gelingt dies zu deuten.
Danke für den Link.
schluesselbund schrieb:Da war also der Patient schon in Psychiatriescher Behandlung. Also wurde vom Umfeld gemerkt das da was nicht stimmt.
Herr Stoll wäre früher oder später wohl auch in entsprechende Behandlung gekommen. Es gibt immer ein "vor der Behandlung". Und diese Zeit geht auch schon mit Symptomen einher, auch sehr plötzlich mit sehr starken. Das ist der springende Punkt. Die Frau, die ins Eisbärengehege sprang, kam danach erst in Behandlung. Wäre sie von Eisbären getötet worden, wäre sie ihr Leben lang behandlungsfrei geblieben. Deswegen wäre sie aber nicht psychisch gesund gewesen. Genauso sehe ich es auch bei Herrn Stoll und Herrn Mittank. Eine schnelle Steigerung in der Krankheitsentwicklung, die unbehandelt durch ein zufälliges Geschehen unter einer selbstgeschaffenen Gefahrenlage zum Tod führte.
Slaterator schrieb:Es kann ja sein, daß GS tatsächlich unter Stimmungsschwankungen oder einer Depression gelitten hat.
Nicht Stimmungsschwankungen sind hier selbstgefährdend, sondern vermutlich eine Psychose. Diese Berührungsängste mit dem Eingestehen, dass eine Psychose durchaus möglich ist, sind schon auffällig. Sogar wenn du einräumst, dass man eine psychische Erkrankung nicht ausschließen kann, was ja nunmal zutrifft, magst du das Kind nicht beim Namen nennen.
Slaterator schrieb:Hier wird offenbar die Bewertung von Fr. Stoll über den Geisteszustand ihres Mannes über die professionelle Einschätzung des Chefermittlers gestellt
Der Mann kannte Günther Stoll doch gar nicht. Wie soll der eine Beurteilung zum Geisteszustand abgeben können? Das macht im Podcast die Psychologin. Die hat entsprechende Erfahrungen und kann diese auf den vorliegenden Fall übertragen.
Slaterator schrieb:Wie kam Stoll zu Tode, wenn es keine reale Bedrohung gab?
Das wurde ja auch schon so oft gesagt. Es geht um die Schaffung einer Gefahrenlage. Von Unfall über Selbstverteidigung bis Vorsatz ist alles denkbar. Es ist für einige wahrscheinlicher, dass es bei fehlenden entsprechenden Spuren nunmal keine kriminelle Vergangenheit gab, bei der Günther Stoll irgendwelchen Drogenbossen einen Grund lieferte, dass man ihn derart misshandelte.
Wenn es keine Vorgeschichte gab, keine Hinweise auf ein Mordmotiv, keine Kontakte zu einem Verbrechersyndikat, insbesondere auch keine langsam eskalierende Gewalt - dann ist der Kontakt vielleicht erst in dieser Nacht ganz zufällig entstanden.
petersi schrieb:Er sagt dort eindeutig, dass er von einem Verbrechen ausgeht und einen Unfall für enorm unwahrscheinlich hält.
Er wird gefragt, welche These
er denn bevorzugt, mehr nicht. Er sagt zum Ende ganz klar, dass die Straftat völlig ungewiss ist.
petersi schrieb:enorm unwahrscheinlich
petersi schrieb:eindeutigsten
Ich korrigiere: Er sagt, dass die konkrete Straftat enorm, völlig, völliger am völligsten, absolut, garantiert total unbekannt ist. Um jetzt mal mit Superlativen Klarheit zu schaffen
;) Herr Leppler glaubt übrigens auch, dass man GS über die Autobahn fuhr, damit "irgendwelche anderen Leute Hilfe holen, damit man selbst nicht auffällt." Er glaubt nicht, dass man GS dort am Rand der Autobahn still und heimlich entsorgen wollte. Vermutlich, weil die Stelle dafür viel zu auffällig ist.
Und diese Annahme, dass der Fahrer noch auf Hilfe hoffte, beinhaltet wieder den Rettungsgedanken, der hier so strikt verneint wird.
Wie man es auch dreht und wendet:
Das einzige richtige Ergebnis ist, dass es mögliche Thesen gibt, wovon keine besser ist als die andere. Sie sind alle mit sehr viel Mutmaßungen und Fantasie verbunden und alle gleichermaßen möglich. Nichts ist "komplett unsinnig."