Slaterator schrieb:Wenn wir jetzt mal von einem Kapitaldelikt ausgehen, braucht es ein Motiv. Ein arbeitsuchender Ex-Praktikant aus Haigerseelbach ist nun nicht gerade wie ein Mafiapate aus Palermo.
Wie gesagt, ich bin ja auch kein Verfechter dieser Theorie.
Dennoch ist es so, dass man jetzt nicht unbedingt große Geheimnisse aufdecken oder gar bei der Mafia anheuern muss.
Vor langer Zeit habe ich während meines Studiums auf dem Bau ausgeholfen, weil man da eben am meisten Geld verdienen konnte. Die meisten waren natürlich ganz normale mittelständische Betriebe.
Es gab aber auch Betrieber darunter, deren Chefs schon etwas rustikaler waren. Ich kann mich an einen Kleinstbetrieb von damals erinnern, da war der Chef selbst schon wegen Körperverletzung mehrjährig im Gefängnis gewesen und konnte auch entsprechend sehr schnell aggressiv werden. Wenn diese Person dann Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit oder was auch immer betreibt, was ja am Bau auch nicht selten ist, dann hat man da schon eine Möglichkeit diese Person damit zu erpressen. Also wäre dies der Fall gewesen und ich hätte dieser Person gesagt "10000 DM oder ich schwärz dich beim Finanzamt an.", dann hätte er mich bestimmt mit seinen Motorradfreunden besucht und bedroht.
Klar, mit der Bedrohung wäre die Sache dann auch schnell erledigt gewesen. Man hätte mich sicherlich nicht versucht, durch dauerhaftes Beobachten zu verunsichern und mich dann schließlich körperlich anzugehen. Der Tod am Ende kann ja durchaus ein unglückliches Versehen sein.
Daher halte ich das auch eher für Unwahrscheinlich. Wenn mich jemand erpresst, dann beobachte und verunsichere ich ihn nicht dauerhaft, sondern greife direkt zu härteren Maßnahmen.
Allerdings weiß man auch nicht, wie genau sich GS geäußert hat. Sich bedroht fühlen und Angst haben, dass man zusammengeschlagen oder gar umgebracht wird, kann schon zu solch einer Situation passen. Aber dauerhaft unter Beobachtung stehen und daraus eine solche Situation zu konstruieren, passt eher nicht dazu.