@mattschwarz mattschwarz schrieb:Ich möchte mal ein etwas abgewandeltes Szenario zur Diskussion stellen:
Sehr gerne, mal wieder ein "echter mattschwarz", gut zu lesen und in sich stimmig. Trotzdem denke ich, wir waren mit früheren Szenarien schon näher dran.
mattschwarz schrieb:Ich möchte mal ein etwas abgewandeltes Szenario zur Diskussion stellen:Stoll hat im Laufe der Jahre und v.a. abends beim Weggehen viele Leute kennengelernt. Darunter auch richtig harte Typen. Stoll ist nicht wirklich in was drin, wird aber akzeptiert. Er ist verlässlich und bringt schon mal was aus Holland mit. Die Situation ändert sich, als Stoll plötzlich und unverschuldet arbeitslos wird. Das Geld wird wird knapper. Und wenn man ehrlich ist, tut das ständige Daheimsein der Ehe entgegen der ursprünglichen Erwartungen auch nicht so richtig gut. Stoll zieht fortan abends häufiger los. Bestimmte Kontakte werden jetzt intensiviert.
Bis hierhin absolut stimmig. Möglicherweise über eine zurückliegende Freundschaft zu einem der Mitglieder angebahnt.
mattschwarz schrieb:Zum einen ist Stoll froh, dass er in der Gruppe integriert ist ("Da kommt beileibe nicht jeder rein").
Hervorhebung von mir.
Das glaube ich nun nicht. Nach G.S.´s eigenen Worten waren die alle gegen ihn und es gibt m. E. keinen Hinweis darauf, dass er sich zwischendurch mal etwas entspannter oder besser gefühlt hätte.
Das spricht für mich eher gegen eine schon stattgefundene Integration in der von uns angenommenen Gruppe. Ich sehe ihn eher in einer Vorstufe als Handlanger ( Kundschafter, Kurier, Verteiler, Kleindealer ).
Oder einfach als Kunden ( Geldleihe ) bei der Gruppe, an deren Rand er mitbekam, dass da größere Geldsummen hin- und hergeschoben wurden.
Oder als Opfer im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel, in dem er möglicherweise eine Chance zur Aufbesserung seiner Finanzen sah.
mattschwarz schrieb:Zum anderen tun seine nächtlichen Aktivitäten aber auch seiner chronisch leeren Kasse gut.
Vielleicht. Dafür sehe ich keinen direkten Hinweis, auch hier wieder keine zeitweilige Entspannungs- oder Aufwärtstendenz festzustellen.
Es kann natürlich sein, dass die Einnahmen so gering waren, dass sie nicht zu Euphorie reichten. Deshalb das "vielleicht" und kein klares "nein".
mattschwarz schrieb:Stolls Performance steigt, was auch weiter oben in der Gruppe wohlwollend zur Kenntnis genommen wird. Intern wird schon angedacht, ob Stoll nicht auch einer für höhere Aufgaben wäre. Klar, noch ein bisschen lasch, aber das kann ja noch werden. Aber es gibt auch kritische Stimmen. War Stoll nicht einer, der sich eher zurückhält, ein Mitläufertyp, der die anderen machen lässt und nur grosse Töne spuckt? Rado, der zugegebenermaßen etwas sauer ist, dass Stoll immer häufiger dabei ist und die Gefahr sieht, dass Stoll "an ihm vorbeiziehen " könnte, äussert sogar den Verdacht, dass Stoll ein Spitzel sein könnte.
So weit "drin" sehe ich ihn nicht.
mattschwarz schrieb:Man beschliesst jetzt, Stoll auf die Probe zu stellen. Er soll zeigen, dass er auch eine gewisse Härte hat, aber v.a. loyal ist. Die Sache muss wehtun. War da nicht von einer alten Dame die Rede,mit der Stoll früher aus welchen Gründen auch immer abgehangen hat? Hatte Stoll nicht sogar erwähnt, dass die ein paar ganz passable Familienerbschmuckstücke hat? Das ist die richtige Feuerprobe. "Stoll, die alte ist fällig, Zaster und Schmuck sind um 2 bei mir, ich bin heute auch im Einsatz, muss was mit den Russen klären. Geteilt wird wie immer. Ach ja Rado kommt mit Dir, falls was ist. Danke. Tschüss",.
Als Testszenario für einen "Neuen" sicher denkbar, aber wie schon angemerkt. So weit "drin" sehe ich ihn nicht.
mattschwarz schrieb:Stoll wird unruhig. Jetzt ist genau das passiert, was er befürchtet hat. Er steckt in der Klemme. Die Jungs sind schon in Ordnung, aber nur wenn man dazugehört.
Eben. Er gehörte ( noch? ) nicht dazu. Den anscheinend zunehmenden Druck, in dem G.S. geraten ist, kann man aus der Fallschilderung entnehmen.
Sein Plan scheint nicht aufgegangen zu sein.
Der Ablauf stellt sich für mich eher wie ein Fristablauf dar. Aus meiner Sicht gab es eine Verbindlichkeit ( Geld oder Ware von der Gruppe am G.S. ), die eingefordert wurde ( mehr Geld oder den Verkaufserlös der Ware an die Gruppe ), die G.S. aber nicht bedienen konnte.
mattschwarz schrieb:Aussteigen ist nicht, man wird ausgestiegen. Stoll kennt die Fälle, da wird nicht gefackelt. Da wird ein Exempel statuiert. Er will gar nicht dran denken, was die mit Radek gemacht haben. Jetzt muss er erstmal seiner Frau einen Grund liefern, warum er jetzt noch aufbricht. Wahrheitsgemäß berichtet er von seiner Angst. Er beschliesst vor seinem Treffen mit Rado auch tatsächlich ins Papillon zu gehen. Ein Beruhigungsbier kann nicht schaden. Ausserdem könnte es gut sein, Wenner später vielleicht ein Alibi hätte. Der Auftritt im Papillon verläuft anders als gewollt. Peinlich. Auf blöde Sprüche hat er keinen Bock, Stoll geht.
Diese Punkte passen wieder, sowohl für das vorliegende, als auch für schon früher ausgearbeitete Szenarien.
mattschwarz schrieb:Rado ist heiss, auch wenn er nur im Auto bleiben soll. Entweder es wird lukrativ oder Stoll versagt, was ihm ehrlich gesagt auch ganz recht wäre.
Verwerfungen und Konkurrenzspielchen innerhalb einer Gruppe sind vorstellbar.
mattschwarz schrieb:Stoll versagt. Aber dass der allen Ernstes bei der alten geklingelt hat und dann laut über die Strasse geplärrt wurde, ob sie ihn reinlässt, kann er nicht fassen. Er hat schon viel erlebt, aber so was noch nicht.
Auch das für sich nachvollziehbar, wenn man dem vorgegebenen Szenario folgt.
mattschwarz schrieb:Rado und Stoll kommen pünktlich zu den vereinbarten Treffen. Ersterer berichtet mit gewisser Häme über Stolls Auftritt. Man kann es nicht glauben. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden. Stoll ist offenkundig nicht handlebar.
G.S. kam letztendlich zu dem Treffen, ob er alleine kam oder schon irgendwo aufgegriffen wurde, lässt sich nicht sagen. Man hat im Grunde schon damit gerechnet, Maßnahmen mussten folgen. Es bestand nach Ansicht der Gruppe ( oder deren Chefs )
keine Aussicht, dass G.S. noch zahlt / liefert.
mattschwarz schrieb:Besondere Umstände machen besondere Maßnahmen erforderlich. Es muss ein Internes Zeichen gesetzt werden.
Eher ein deutliches externes Signal an andere Aspiranten oder Kunden / Spielschuldner. Dann wäre die Sache noch für etwas gut. Innerhalb der Gruppe weiß man Bescheid.
mattschwarz schrieb:Rado ist für Dir Choreografie zuständig. Die Dinge nehmen ihren Lauf.
"Rado" passt das natürlich, die Konkurrenz auszuschalten. Es könnte aber, sofern noch Mitglied der Gruppe, aber auch derjenige gewesen sein, der G.S. als Aspiranten oder Opfer angeschleppt hat. Der hätte nämlich jetzt
intern eine Scharte auszuwetzen. Beides Gründe für eine sehr exzessive Strafe.
mattschwarz schrieb:Die Leitung ist zufrieden. Seine Perfomance wird positiv bewertet. Dass die LKWler zu früh eingriffen, Schwamm drüber. Seine Leistung in der Nacht wird honoriert.
Den Schluss nehme ich wieder. ;-)
In einem Versagen, wie von Dir angedacht, sehe ich keinen Grund für eine exzessive Bestrafung. Davonjagen, das "Weichei", sich jedes Mal, wenn man ihn sieht, über ihn kaputtlachen. Man wird auch daran gemessen, wen man wie bestraft. An einem "Omabeschützer" macht man sich doch nicht die Hände schmutzig. Als nächstes klauen wir den Kindern Lutscher oder was?
Er hat es einfach nicht gebracht, aber die Gruppe ja nicht verraten oder materiell geschädigt.
Ganz anders die ( zugegeben von mir gedachte ) Reaktion, wenn greifbare Verbindlichkeiten nicht eingehalten werden.
MfG
Dew