Der Yogtze-Fall
15.05.2018 um 00:59
Hab mir den Bereich der Unfallstelle vor einigen Jahren einmal angesehen. Alles natürlich im Vorbeifahren im Bereich vom letzten Autobahnparkplatz, bis hin zur Abfahrt Hagen-Süd. Es gibt dort eine leichte Linksneigung. Dort habe ich den Unfall vermutet
Das geht da nicht weit runter in dem Bereich. Sämtliche Vegetation ist vermutlich in den ganzen Jahren verändert, aber könnte mir vorstellen, dass der Wagen dort geradeaus in die Botanik raste.
Ebenso habe ich mir vor einigen Jahren über die Umsetzung des XY-Falles in Bezug auf die reellen Ereignisse über einen Bekannten Journalisten bei der Kripo in Hagen Erkundigungen eingeholt. Der Filmfall wurde mit allen Einzigartigkeiten und den wenigen Details so umgesetzt, wie es der Kripo bekannt war. Anscheinend wurden aufgrund der wenigen Kenntnisse in dem Fall, sämtliche Ansätze zur Aufklärung preisgegeben. Dazu gehören auch die gesprochenen Dialoge. Man hat versucht damals Zeugen zu finden, die das spätere Opfer in der Zwischenzeit (Papillion-Hellfritz; Hellfritz-Auffindeort) möglicherweise irgendwo gesehen haben. Letztlich natürlich auch, ob jemand allgemein etwas zu den Gesamtumständen sagen kann. Die Kripo soll mit der gesamten Umsetzung des Filmfalles sehr zufrieden gewesen sein.
Menschen die Suizid betreiben, machen dies
statistisch gesehen mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit an einem Ort,
den sie gut kennen und zu dem sie einen gewissen Bezug haben.
Viele Menschen wählen dafür ihren Lieblingsort aus.
Da das Opfer 100 km weiter im Norden, mit schweren Überrollverletzungen aufgefunden wurde, ist es eher sehr unwahrscheinlich, dass dieser Akt
der Beförderung eine Hilfeleistung aus unmittelbarer Nähe zum Heimatort gen Norden war.
Natürlich käme noch ein Lieblingsort in unmittelbarer Nähe zum Auffindeort in Betracht. Eine Hilfeleistung sieht ebenfalls anders aus!
Es fehlen dafür Maßnahmen, wie zum Beispiel der Versuch, die Blutungen am abgerissenen Arm zu stillen.
Ob durch Kleidung oder Verband, der Wille ist entscheidend.
Da gibt es in diesem Bereich keine Maßnahmen, die nur annähernd getroffen worden sind.
Das Opfer wurde förmlich seinem Schicksal überlassen.
Auch der bereits von mir angedachte Suizid auf einem Autobahnparkplatz vor dem Auffindeort scheidet meiner Meinung nach aus den oben bereits beschriebenen Gründen aus, weil zu viele Komponenten dagegen sprechen, so wie ihr das auch schon ausgiebig formuliert habt.
Stattdessen denke ich, dass unser Opfer tatsächlich absichtlich überrollt wurde und man ihn an einen anderen Ort schaffen wollte, um keine Rückschlüsse auf den Tatort und den Tätern zu erhalten.
So wie es auch Petermann beschrieiben hat.
Wären es junge Menschen gewesen, die zu Viert aus der Disko gekommen sind und alkoholisiert waren, hätte vermutlich schon unlängst einer dieser Beifahrer geplaudert, oder sich jemandem anvertraut. Muss nicht, aber die Wahrscheinlichkeit steigt mit Zunahme der Beteiligten.
Ich vermute andere Machenschaften dahinter, in denen S. hineingeraten war.
Nur durfte er in der eigenen Familie nicht wegen dieser kriminellen Sache auffliegen, da er bereits von den Eltern seit seiner Arbeitslosigkeit kaum Gehör fand. Er war daher isoliert, bei dem Versuch Geld zu beschaffen, ist er irgendwie in illegale Strukturen hineingerutscht. Mal nebenbei eine lockere Mark machen ist grundsätzlich in die Hose gegangen. Wie hätte es ausgesehen, wenn er mit der vorliegenden Problematik zur Polizei gegangen wäre? Freiheitsstrafe auch für ihn, denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Vielleicht war es auch ein lukratives Angebot, bei dem er nicht Nein sagen konnte.
Dies zwang ihn zu einem absoluten Stillschweigen, selbst gegenüber der eigenen Frau.
Es könnte auch sein, dass er den Ausweg aus dem Ganzen nicht mehr gesehen hat. Eine Offenbarung gegenüber seiner Frau war ihm daher vielleicht auch peinlich und gerade in den 80er Jahren war für ihn diese Doppelbelastung ( Arbeitslos=Taugenichts; Kriminell= Taugenichts) ein weiters Manko.
Auch könnte die Stellung und das Ansehen der Familie eine Rolle gespielt haben.
Da gibt es generell viele Möglichkeiten.
Grundsätzlich käme in Betracht, dass diese Herrschaften ihm bereits seit Wochen Drohungen aussprachen und diese auch verschärften. Seine Angst stieg ins Unermessliche, und er hatte Angst vor diesen Leuten! Deshalb rückte er nicht mit der Sprache heraus, da er die Durchschlagskraft dieser Brüder kannte.
Weiterhin vermute ich deshalb, dass diese ominöse Kneipe „Papillion“ eine entscheidene Rolle in diesem Fall spielt. So wie es hier bereits von einem Anwohner dargestellt wurde.
Man wollte ihn nach der verunglückten Mission fortschaffen. Den Tatort vermute ich in unmittelbarer Nähe zu den Tätern im Umkreis um Haigerseelbach, welche das Opfer unmittelbar nach dem Besuch bei der alten Frau aufsuchte. Vielleicht kam es auch schon vor dem Auftritt bei Frau Hellfritz zu einem Kontakt, eines ihm noch einmal gelang, für einen kurzen Moment, dem Ultimatum zu entrinnen.
Ebenfalls sehe ich den nächtlichen Auftrag bei Frau Hellfritz nicht als eine Art Trost und Suizidberatung einer religiösen Dame, sondern eher als einen aussichtslosen Weg, um noch eine Möglichkeit auszuschöpfen. „Dann geh doch zu deiner Mutter!“ „Die verstehen mich ja auch nicht‘“
Diese Aussage wirkt für mich ratlos, quasi so, als wolle er sich grundsätzlich mit diesen Problemen vom Elternhaus fernhalten.
Aber auch wenn dies alles eher in den Bereich Kapitaldelikt anzusiedeln ist, so wie auch die Polizei glaubt, ist es doch beachtlich, wie diese Leute letztlich dicht gehalten haben.
Schließlich muss eine Verbringung direkt im Anschluss erfolgt sein. Aber warum hat man ihn nicht an Ort und Stelle das Leben genommen? Vermutlich dachte man, dass er tot wäre und hat dann entschieden, ihn und seinen Wagen in sicherer Entfernung zu entsorgen.
Der Auffindeunfall war sicherlich so nicht geplant, davon gehe ich fest aus.
Vielmehr sieht es danach aus, als wenn Opfer und Wagen in sicherer Entfernung entsorgt werden sollten.
Man war davon ausgegangen, dass GS nicht mehr lebt.
Er erwachte jedoch aus seiner Position liegend auf dem Beifahrersitz und der Fahrer geriet in Panik.
Ein Unfall ist nicht kalkulierbar und die Geschwindigkeit bei 60 Metern durch Buschwerk auch nicht gerade leicht angesetzt. Da scheint meines Erachtens im PKW etwas vorgefallen zu sein! Vielleicht erwachte Stoll, griff zum Fahrer und der Verbringer riss schockiert am Lenker, oder übersah die Linksneigung der Autobahn und bretterte in die Botanik. Das ist nur eine Annahme, denn ich sehe keinen Nutzfaktor für den Verbringer, dieses riskante Szenario an einer Autobahn so gewollt durchzuführen.
Vermutlich vergingen etliche Minuten, in denen der Verbringer versuchte, noch irgendwie Herr der Lage zu werden, es schließlich aufgab, als die LKW‘s anhielten und dann das Weite suchte.
Nochmal kurz meine Gedanken zusammengefasst.
Suizidthese hat Schwachpunkte in folgenden Bereichen:
1) Ort des Suizids liegt weit im Norden ohne jeglichen Bezug zum Opfer
2) Verbringen zur Hilfeleistung in ein KH ohne Eigeninitiative in Punkto Erste Hilfe
3) Die Polizei wertet den Fall nach meinen Recherchen als Kapitaldelikt prozentual 80%
4) Wären tatsächlich vier Hilfeleister am Unfall beteiligt, wäre die Gefahr eines Redners mit den Jahrzehnten drastisch gestiegen. Auch nur um sein Gewissen zu erleichtern
5) Es sind keine psychologischen Vorerkrankungen trotz Arbeitslosigkeit bekannt, auch wenn es sich um die anfänglichen 80er Jahre handelt
Kapitaldelikt hat Schwachpunkt in folgenden Bereichen:
1) Es sind keine Leute bekannt, die S. aus irgendwelchen Gründen bedroht haben könnten
2) Das Töten eines Menschen durch Überrollen ist arg ungewöhnlich, wenn man jemanden sicher bei Seite schaffen möchte
3) Das Überrollen hinterlässt Schäden am PKW.
4) Das Opfer wird weit transportiert und lebend zurückgelassen, wobei den Tätern die letztlich Gewissheit fehlt, ob er es nicht doch überleben könnte.
5) Durch eine Bedrohung im Vorfeld wäre es ein hohes Risiko für die Beteiligten gewesen, da sie nicht von einem Stillschweigen ihres Opfers im Vorfeld der Tat ausgehen konnten. Übermittlung der Namen an die Ehefrau zum Beispiel.
Mörder findet man in sämtlichen Bevölkerungsschichten. Dieses Zitat stammt von einem Kriminalisten aus Das Kriminal Magazin, Ausgabe 5
Somit könnte ich mir in dem vorliegenden Fall auch eine unerfahrene Gruppe von Männern, eher unscheinbar und mit Familie vorstellen. Also keine kaltblütigen Killer, denn diese passen nicht in das Bild dieses Falles. Sie hätten anders agiert.
Zwischenzeitlich war ich ein Verfechter der Suizidtheorie, auch weil ich aus meiner Sicht glaubte, dass Stoll das Heft des Handelns selbst in der Hand hatte an dem besagten Abend. Aber man weiß nicht, worum es ging und welche Ängste tatsächlich das Bild dieses MANNES prägten. Der späte Aufbruch in die Kneipe scheint mir eher so auszusehen, als wäre er für ein Ultimatum bestellt.
Da er jedoch genau wusste, dass er es nicht einhalten konnte, äußerte er sich auch dementsprechend seiner Frau gegenüber.
Die Überlebenszeit nach einem solchen Überrollen ist entscheidend und abhängig von den Verletzungen des Geschädigten. Da jedoch im XY-Filmfall von einem Unfall irgendwo zwischen Dillenburg und Hagen ausgegangen wird, halte ich dies für eine Aussage, die bestätigt, dass der Verletzte auch durchaus von Dillenburg Richtung Hagen transportiert worden sein könnte, ohne bereits vorher seinen Verletzungen zu erliegen.