Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Yogtze-Fall

14.853 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

30.03.2018 um 19:06
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Ich hatte tatsächlich auch schon mal meinerseits auf der bei XY eingeblendeten Karte versucht, die Lage der Stelle einzugrenzen. Ich wollte sogar selbst bei dieser Gelegenheit die kleine Unstimmigkeit hier ansprechen, dass der dort eingetragene Punkt ja genaugenommen keineswegs "kurz vor Hagen Süd" liegt, wie es in der Angabe des Film-LKW-Fahrers an der Notrufsäule sowie im anschließenden Kommentar heißt.

Vielmehr liegt er Punkt deutlich näher an der vorherigen Ausfahrt Lüdenscheid-Nord. Falls er sich tatsächlich dort befindet, wäre das natürlich ein Argument dagegen, dass der gesichtete Anhalter die an der Unfallstelle beobachtete Person war. Denn diesen weiten Weg bis zur Ausfahrt hätte er kaum zurücklegen können. Die Sache funktioniert natürlich nur wie vorgestellt, wenn er sozusagen bloß mehr oder weniger die Fahrbahn hätte unüberqueren brauchen. Dann wäre es wohl auch mit dem Auflesen durch die anderen kein Problem gewesen.


Die Frage ist natürlich, wie viel Mühe man sich bei XY mit der Exaktheit des Eintrags gemacht hatte. Vielleicht sollte man dem Zuschauer ja auch nur eine grobe geografische Einordnung ermöglichen - zumal der Kartenmaßstab auch sehr groß ist. Fast scheint es mir, als wäre die Markierung dort gelandet, weil man die drei Hinweis-Karten "Hagen", "Hagen-Süd" und "Fundort" so eng untereinander "quetschen" musste.

Jedenfalls würde ich persönlich eher nach der mündlichen Angabe: "Kurz vor Hagen-Süd" gehen - und ihn daher tendenziell weiter nördlich verorten.
Wenn die Polizei und Aktenzeichen XY Zeugen suchen, dann kann man sicher viele Nebensächlichkeiten erstmal weglassen, aber der Tatort/Fundort muss in seiner Lage schon zwingend korrekt wiedergegeben werden. Ich will ja als zuständiger Ermittler denjenigen finden, der zu der Zeit an genau diesem Ort war und nicht irgendwo 2 km weiter nördlich. Ungenauigkeiten kann man sich da keine erlauben. An den Angaben des LKW-Fahrers im Film würde ich mich auch nicht zu sehr aufhängen, der wird wahrscheinlich nur gewusst haben, dass Hagen-Süd die nächste Abfahrt ist, aber nicht, an welchem Kilometerpunkt er sich nun gerade befindet.
Das man die Karten nicht so eng beeinander quetschen wollte, kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre ziemlich amateurhaft, wenn man deswegen den Fundort einfach mal nach Süd verschiebt.


3x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

30.03.2018 um 19:41
Zitat von AdebarAdebar schrieb: Tatort/Fundort muss in seiner Lage schon zwingend korrekt wiedergegeben werden. Ich will ja als zuständiger Ermittler denjenigen finden, der zu der Zeit an genau diesem Ort war und nicht irgendwo 2 km weiter nördlich.
Na, das glaube ich in diesem Fall eher nicht. Auf 2 km mehr oder weniger weiter nördlich kann man die Angaben sowieso nicht eingrenzen. Dafür ist die Karte viel zu unscharf und der Maßstab zu groß. Ich denke, die angegebenen Orte werden auch nicht dort abzulesen sein - sondern es wird sich um eine entsprechende grobe Rekonstruktion in dem betreffenden Artikel handeln.

Im übrigen werte ich die Frage nach dem Anhalter, der "an der Auffahrt Hagen-Süd in der entgegengesetzten Richtung gesichtet" wurde, eher so, dass sich der Fundort tendenziell in der Nähe, jedenfalls nicht in 20 km Entfernung davon, befunden haben dürfte. Eine genaue Eingrenzung wäre aus meiner Sicht schon deshalb nicht erforderlich gewesen, weil ein Autofahrer, der die Strecke in der fraglichen Nacht zwischen diesen beiden Ausfahrten befahren hätte, ja in jedem Fall an der entsprechenden Stelle vorbeigekommen wäre.


Und als Information beim Zuschauer hängen geblieben war ohnehin nur: "kurz vor Hagen-Süd". Zuschauer, die es hinterher nochmal genau hätten wissen wollen, hätten die Sendung aufzeichnen und den Videorecorder bis Minute so und so zurückspulen und dann auf (höchst unscharfes) Standbild gehen müssen, um die Stelle zu finden. Denn "die Tube" gab es bekanntlich damals noch nicht. Schon aus diesem Grund kann ich mir vorstellen, dass man da bei den Karten-Einträgen nicht unbedingt über-akribisch vorging.


melden

Der Yogtze-Fall

30.03.2018 um 19:56
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Wenn die Polizei und Aktenzeichen XY Zeugen suchen, dann kann man sicher viele Nebensächlichkeiten erstmal weglassen,
Es werden Zeugen gesucht welche einen Anhalter auf der gegenüberliegenden Hauptstrasse zur Unfallstelle gesehen haben könnten. Eigentlich sehe ich auf google maps diese Hauptstrasse nicht. Welche dann noch von der Autobahn aus einen Anhalter erkennen lassen soll. Allenfalls denkbar wäre, dass sich der Unfall bei Hagen Süd kurz vor dem Ausstellplatz Brunsbecke ereignet hat. Dort wäre auf der gegenüberliegenden Seite eine Sichtung des Anhalters möglich.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

30.03.2018 um 21:49
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Es werden Zeugen gesucht welche einen Anhalter auf der gegenüberliegenden Hauptstrasse zur Unfallstelle gesehen haben könnten. Eigentlich sehe ich auf google maps diese Hauptstrasse nicht. Welche dann noch von der Autobahn aus einen Anhalter erkennen lassen soll. Allenfalls denkbar wäre, dass sich der Unfall bei Hagen Süd kurz vor dem Ausstellplatz Brunsbecke ereignet hat. Dort wäre auf der gegenüberliegenden Seite eine Sichtung des Anhalters möglich.
Im Film ist bei Minute 13:03 die Rede von einem Anhalter bei der "Einfahrt Hagen-Süd Richtung Frankfurt", nicht von einer Hauptstraße. Aber wie gesagt, der Parkplatz Hagen-Süd war schon in den 80ern ein beliebter Treffpunkt für Anhalter und Mitfahrer. Da steigen andauernd Leute ein und aus...

Habe aus Interesse auch nochmal die Strecke von dem Fundort auf der XY-Karte und der Abfahrt Hagen-Süd bei Google nachgemessen. Es sind keine 20, sondern tatsächlich nur 10 Kilometer. Von Rölvede muss man nämlich erstmal Richtung Lüdenscheid im Süden fahren, um auf die BAB Richtung Hagen im Norden zu kommen. Mit dem PKW sind es ohne dieses Manöver ab Höhe Rölvede nur 5 Minuten... ich würde das daher durchaus noch als "kurz vor der Ausfahrt Hagen-Süd" werten. Fußweg dagegen anderthalb Stunden.

In einem anderen Zeitungsartikel aus den 90er-Jahren habe ich jetzt auch gelesen, dass erst einer der LKW-Fahrer Stoll zudeckte, er war wirklich komplett nackt als man ihn fand. Wildlederjacke und Cordhose lagen auf der Rückbank. Hemd, Unterhemd, Unterhose und Socken fehlten jedoch. Die Schuhe standen im Fußraum. Stoll versuchte noch beide Beine rauszustrecken und aufzustehen, fiel dann aber in Ohnmacht. Sein Anblick war wohl derart schlimm, dass die Notfallsanitäter zunächst kaum glauben konnten, dass er mit den beiden LKW-Fahrern tatsächlich noch geredet hat... ich kann mir daher kaum vorstellen, dass Stoll und der Andere lange zusammen im Auto saßen. Der eigentliche Tatort kann nicht weit weggewesen sein.


3x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 00:09
Zitat von hotspurhotspur schrieb:ls die LKW-Fahrer sich näherten, suchte er das Weite und wechselte die Straßenseite, um sich dort von seinen Kumpels aufnehmen zu lassen. Diese waren vermutlich in einem zweiten Auto diem Golf hinterhergefahren und durch den Unfall überrascht worden. Sie wendeten daher an der Ausfahrt Hagen-Süd und ließen den Komplizen einsteigen
So einfach war das aber in der Praxis nicht.
Nehmen wir mal das Szenario der Golf fuhr vor, der/die Anderen hinterher.
Der Golf verunfallt, kommt von der Straße ab.
Woher sollte man wissen, ob und wo man den Komplizen hätte aufnehmen sollen?
Wenn man das überhaupt mitbekommen hat, wo der Wagen die Böschung runter ist in der Dunkelheit.
Wäre der Golf hinterher gefahren; noch schlimmer. Auf einmal wären die Lichter weg gewesen und keiner der Vorausfahrenden hätte erst mal was gemerkt.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 00:13
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Im Film ist bei Minute 13:03 die Rede von einem Anhalter bei der "Einfahrt Hagen-Süd Richtung Frankfurt", nicht von einer Hauptstraße. Aber wie gesagt, der Parkplatz Hagen-Süd war schon in den 80ern ein beliebter Treffpunkt für Anhalter und Mitfahrer. Da steigen andauernd Leute ein und aus...
Ich hatte das nicht mehr so genau auf den Schirm. Aber dieser Anhalter wird ja in Verbindung mit dem Unfall gebracht. Wie kommt der dann von Rölvede nach Hagen Süd-Richtung Frankfurt


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 01:32
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich hatte das nicht mehr so genau auf den Schirm. Aber dieser Anhalter wird ja in Verbindung mit dem Unfall gebracht. Wie kommt der dann von Rölvede nach Hagen Süd-Richtung Frankfurt
Vielleicht ist er dahin ja mit einem anderen Fahrer gekommen, der ihn nichtsahnend bis genau dorthin mitgenommen hat....
Ich gehe in meiner These ja noch immer davon aus, dass die anderen nicht hinterher, sondern voran gefahren sind, und deshalb logischerweise nichts von dem nicht beabsichtigtem Unfall mitbekamen ( außer evtl. im Radio später). Als Treff, wenn "was schief läuft", hat man im Vorfeld diesen Parkplatz ausgemacht...., wahrscheinlich mit einer ungefähren Zeitangabe. Also: "Wenn du mit dem Stoll nicht zu xy da bist ( wo der "final accident" stattfinden sollte), dann Plan B, und du musst dich dann i-wie dorthin (zu diesem Parkplatz), ohne Stoll, begeben. Sieh zu, wie du das dann hinkriegst."
Und, wie es scheint, hat das super geklappt...., es wurde ja nicht nach i-wem gesucht in der ersten Zeit...., und später dann, als man nicht mehr nur von einem Unfall ausging.... waren die über alle Berge...


melden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 03:31
@IamSherlocked
Also wenns nicht passt, dann hat man sich noch einen Plan B zurecht gelegt.
Und dann bezieht man einen xBeliebigen Aufnahmeort mit ein, damit es auch von der Strecke her passen könnte.

Da muss Stoll ja ne ganz schöne Größe gewesen sein in der Szene, welcher auch immer. Hat nur keiner sonst was von gemerkt.

Schöne Geschichte.
Aber: Wozu das alles in seinem Zusammenhang.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 04:28
Zitat von AdebarAdebar schrieb: Ich will ja als zuständiger Ermittler denjenigen finden, der zu der Zeit an genau diesem Ort war und nicht irgendwo 2 km weiter nördlich.
Die Karte die bei XY gezeigt wird, erlaubt meiner Meinung nach keine Verortung mit einer Toleranz von 2 km.
Alleine die Ausmaße des roten Punktes, der den Fundort bezeichnet dürfte eine Strecke von 5 bis 10 Kilometern abdecken.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 07:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da muss Stoll ja ne ganz schöne Größe gewesen sein in der Szene, welcher auch immer.
Ich denke das ist ein entscheidender Punkt: Wer war GS wirklich? Dargestellt wird er ja eher als passiv introvertiert. Zumindest hatte er aber offensichtlich eine Stammkneipe. Und Kontakte nach Holland. Also war er wohl schon unter Leuten und nicht zurückgezogen. War er beliebt? Ein Mitläufer oder eine Stimmungskanone? Ein Schwätzer oder sogar eher ein Anführer? In welchen Kreisen war GS zugegen? Welche Interessen hatte GS? Wie war sein Charakter? Aggressiv oder mitfühlend? Impulsiv oder träge, extrovertiert? Je nachdem wie er so drauf war, wäre mE die eine oder andere Variante wahrscheinlicher.

Zog GS Waggons oder liess er sich ziehen? Eher so : "Hallo Günther darf ich mich dazusetzen, hab gehört Du hast dem Brazzo gestern ordentlich auf's Maul gehauen" oder "he schau mal da sitzt schon wieder der Stoll alleine rum,der hat wohl nicht viel zu lachen daheim"


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 10:21
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich hatte das nicht mehr so genau auf den Schirm. Aber dieser Anhalter wird ja in Verbindung mit dem Unfall gebracht. Wie kommt der dann von Rölvede nach Hagen Süd-Richtung Frankfurt
Die Person wurde dort von Zeugen gesichtet, vermutlich weil die späte Uhrzeit selbst für Tramper eher untypisch war. Allerdings gibt es auch keine exakten Angaben zur Uhrzeit der Sichtung. Im Film heisst es nur "etwa um die selbe Zeit wie der Unfall". Dafür müsste der Fundort dann aber wirklich viel näher an Hagen-Süd liegen, als auf der Karte dargestellt, damit der Anhalter überhaupt als Beteiligter in Betracht käme. Andererseits klammert sich die Polizei bei festgefahrenen Ermittlungen natürlich auch an jeden Strohhalm, denn eins ist klar: Irgendwie muss der Unfallfahrer ja wieder von dort weggekommen sein und das um diese unchristliche Uhrzeit, wo weder Bus noch Bahn fahren, wohl noch am ehesten als Anhalter. Und natürlich baut sie auch bewusst manche Fehlinformation ein oder lässt Dinge weg, um zwischen ernstzunehmenden und unnützen Hinweisen besser unterscheiden zu können. Von einem Freund, der bei unserer Lokalzeitung arbeitet, weiss ich aus erster Hand, dass im Nachgang an die Öffentlichkeitfahndung leider auch sehr viele Spinner und Wichtigtuer anrufen, die man erstmal rausfiltern muss.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Die Karte die bei XY gezeigt wird, erlaubt meiner Meinung nach keine Verortung mit einer Toleranz von 2 km.
Alleine die Ausmaße des roten Punktes, der den Fundort bezeichnet dürfte eine Strecke von 5 bis 10 Kilometern abdecken.
Dennoch ist es auffälllig, dass der Punkt für den Fundort sich soweit von der Abfahrt Hagen-Süd befindet. Es gibt für mich keinen unüberwindbaren Grund, dies nun ausgerechnet so darzustellen, wenn es doch gar nicht so war. Das Risiko wäre viel zu groß, dass jemand, der etwas Verdächtiges gesehen hat, sich nicht bei der Polizei meldet, weil der ungenau dargestellte Fundort nicht zum Ort seiner Beobachtung passt. Das der Punkt 5-10 Kilometer abdeckt, stimmt übrigens so nicht. Alleine die Distanz zwischen Fundort und Hagen-Süd in der Karte beträgt wie gesagt nur rund 9 Kilometer.

https://www.google.de/maps/dir/51.287507,7.5770953/51.3442536,7.5253174/@51.2833353,7.5746271,14z/data=!4m2!4m1!3e0


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 14:13
@Nightrider64
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:hotspur schrieb:
ls die LKW-Fahrer sich näherten, suchte er das Weite und wechselte die Straßenseite, um sich dort von seinen Kumpels aufnehmen zu lassen. Diese waren vermutlich in einem zweiten Auto diem Golf hinterhergefahren und durch den Unfall überrascht worden. Sie wendeten daher an der Ausfahrt Hagen-Süd und ließen den Komplizen einsteigen.
(Du : )
So einfach war das aber in der Praxis nicht.
Woher sollte man wissen, ob und wo man den Komplizen hätte aufnehmen sollen?
Ich bin bei meiner Überlegung von der anderen Seite her gekommen.
Ausgangsfrage war doch : Könnte der Anhalter an der angegebenen Stelle etwas mit der Tat zu tun gehabt haben ?

Da kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass es dann (und nur dann !) in etwa so vorgegangen war wie von mir dargelegt.
Ob letzten Endes einfach oder nicht - Vorstellen kann man es sich ja, dass die Komplizen sich gesagt hätten: "Leute, der Wagen ist nicht auf einmal mehr hinter uns, was ist da los?" - "Wenden können wir nicht, anhalten wäre zu aufällig - aber da vorne kommt die nächste Abfahrt. Wenden wir doch dort mal und schauen von der anderen Seite, was los ist." Und der Knabe in Stolls Golf hätte sich seinerseits überlegt, dass seine Kumpels so vorgehen würden. Vielleicht waren die beiden Autos auch nahe genug beieinander, dass er davon ausgehen konnte, dass sie den Abgang über die Böschung mitbekommen hatten. (An eine - hier gleichfalls schon angedachte - Vorab-Verständigung, was wer in welchem Fall tun würde, glaube ich natürlich auch nicht.)

Wie gesagt: Im Rahmen des Gesamt-Szenarios braucht man ja nicht behaupten, dass es so war. Und natürlich funktioniert die Annahme überhaupt nur dann, wenn die Orte tatsächlich nicht allzu weit voneinander entfernt lagen, das versteht sich ja von selbst. Wie schon mehrfach gesagt: Selbstverständlich kann der Anhalter auch ein völlig normaler Anhalter gewesen sein.

Aber umgekehrt würde ich es zugleich so formulieren: Wenn und vorausgesetzt, dass wir den Anhalter als irgendwie Tatbeteiligten annehmen, würde mir ein grundsätzlich anderer Ablauf als der von mir beschriebene nicht einfallen. Darum ging es mir im wesentlichen.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 14:50
@Adebar
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Es gibt für mich keinen unüberwindbaren Grund, dies nun ausgerechnet so darzustellen, wenn es doch gar nicht so war. Das Risiko wäre viel zu groß, dass jemand, der etwas Verdächtiges gesehen hat, sich nicht bei der Polizei meldet, weil der ungenau dargestellte Fundort nicht zum Ort seiner Beobachtung passt.
Tja, da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung.

Denn das war es ja, was ich vorhin darlegte: Der normale XY-Zuschauer hat diese Karte seinerzeit nur wenige Sekunden überhaupt gesehen. Für meine Begriffe war sie, in Verbindung mit der zuvor gezeigten, hauptsächlich dazu gedacht, ihm einen kursorischen Überblick geben über die verwirrend vielen Örtlichkeiten, die bei der Rekonstruktion des Tat-Geschehens eine Rolle gespielt hatten - Anzhausen, Wilsdorf, Haigerseelbach, Fundort, Ausfahrt Hagen-Süd, unbekannter erster Unfallort etc. - sowie ferner dazu, ihm die weite Entfernung (ca. 100 km) zwischen der Stelle des Unfalls und den Stationen des früheren Abends vor Augen zu führen.

Bezüglich des Fundortes wäre beim Zuschauer lediglich angekommen "kurz vor Hagen Süd" - weil das insgesamt zweimal, sowohl im Film als auch in der anschließenden Fahndungs-Frage explizit so gesagt worden war. Zu genauerer Überprüfung hätte er sich, wie schon gesagt, allenfalls die Sendung aufzeichnen und hinterher auf die Karte zurückspulen müssen - eine andere Möglichkeit hätte ihm bekanntlich im Prä-Internet-Zeitalter nicht zur Verfügung gestanden.

Aber selbst unabhängig davon: Hätte sich tatsachlich ein Zuschauer in diesem Augenblick erinnert: "Ja, in der Nacht war ich wirklich dort unterwegs - und ich habe sogar etwas beobachtet" (einen Unfall, eine verdächtige Person, was auch immer) - Datum, Uhrzeit und Autobahnabschnitt (in der Eingrenzung der Ausfahrten) hätten genau übereingestimmt. Glaubst Du wirklich, der Betreffende hätte - selbst für den Fall, dass er noch einmal das wacklige Standbild seines VHS-Videorecorders nachträglich hätte betrachten können - sich daraufhin gesagt: "Ach nein, der Punkt lag ja weiter südlich. Da wird meine Beobachtung wohl nichts zu bedeuten haben - da muss ich die Polizei gar nicht erst damit behelligen" ? Ich bin mir sicher, dass er auch dann in jedem Fall zum Telefonhörer gegriffen hätte.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 15:36
@Adebar

Also sollte sich dieser Unfall zwischen Winkeln und Rölvede ereignet haben, so wäre die Aussage kurz vor Hagen Süd auch wenig korrekt. Dies zwei Orte liegen gerade mal 3-4 KM von Lüdenscheid Nord entfernt. Nahe liegen wäre doch die Benennung der Unfall ereignet sich kurz nach Lüdenscheid Nord.

Wie auch immer, dass die Benennung der Unfallstelle kurz vor Hagen Süd zutreffen könnt und diese 2-3 entfernt liegt da wäre die Sichtung des Anhalters unter dem Aspekt: Etwa um die selbe Zeit wie der Unfall geschah noch stimmend.

Klar dass der Anhalter in Verbindung mit dem Unfall gebracht wird bleibt wohl fragwürdig. Diese Annahme beruht ja auf der Aussage der LKW Fahrer welche eine Person um das Unfallfahrzeug gesehen haben wollen.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 15:59
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Denn das war es ja, was ich vorhin darlegte: Der normale XY-Zuschauer hat diese Karte seinerzeit nur wenige Sekunden überhaupt gesehen.
Geh mal davon aus, dass die Karte nicht nur 1 x kurz bei Aktenzeichen XY zu sehen war, sondern auch in diversen Zeitungen und auf polizeilichen Fahndungsplakaten abgedruckt wurde (es waren jedenfalls 3.000 Mark Belohnung ausgesetzt). Das habe ich noch nie erlebt, dass der Fundort/Tatort einfach so weit verschoben wird. Wozu? Für eine ungefähre Lagebeschreibung reicht auch der dicke rote Punkt aus.

Kurz nach der vermeintlichen Stelle bei Rölvede kommt übrigens der Rastplatz Kaltenborn. Für den Fall, dass es wirklich noch ein zweites Auto mit beteiligten Insassen gab, wäre hier Gelegenheit gewesen, abzufahren, zurückzulaufen und den Unfallfahrer einzusammeln. Das das der ursprüngliche Plan war, glaub ich allerdings weniger. Ein fingierter Unfall an dieser forstreichen Strecke wäre viel zu gefährlich.


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 17:13
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Geh mal davon aus, dass die Karte nicht nur 1 x kurz bei Aktenzeichen XY zu sehen war, sondern auch in diversen Zeitungen und auf polizeilichen Fahndungsplakaten abgedruckt wurde
Gut, bei dem verwackelten Standbild handelte es sich natürlich um eine Zuspitzung meinerseits. Aber das war ja nicht der springende Punkt. Primär ging es um Deine These, dass man peinlich genau auf einen korrekten Eintrag des Unfalkortes hätte achten müssen, weil:
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Das Risiko wäre viel zu groß, dass jemand, der etwas Verdächtiges gesehen hat, sich nicht bei der Polizei meldet, weil der ungenau dargestellte Fundort nicht zum Ort seiner Beobachtung passt
Und auch mit dem zuletzt von Dir Gesagten würde ich da meine Frage wiederholen - entsprechend modifiziert - :

Hätte sich tatsachlich ein Zuschauer in diesem Augenblick erinnert: "Ja, in der Nacht war ich wirklich dort unterwegs - und ich habe sogar etwas beobachtet" (einen Unfall, eine verdächtige Person, was auch immer) - Datum, Uhrzeit und Autobahnabschnitt (in der Eingrenzung der Ausfahrten) hätten genau übereingestimmt: Glaubst Du wirklich, der Betreffende hätte - selbst denn er die Karte nochmal in Zeitungen oder auf Fahndungsplakaten gesehen hätte - sich daraufhin gesagt: "Ach nein, der Punkt lag ja weiter südlich. Da wird meine Beobachtung wohl nichts zu bedeuten haben - da muss ich die Polizei gar nicht erst damit behelligen" ?

Darum ging es mir doch. Dass "etwas Verdächtiges gesehen" doch in jedem Fall: In mehr oder weniger weitem Raum um den Fundort; und das können in einem Fall, in dem Autos im Spiel sind, ja ohne weiteres 10, 20 oder mehr Kilometer sein. An dem von Dir erwähnten Parkplatz "Kaltenborn" könnte man es ebenso verdeutlichen, was ich meine - gerade mit der von Dir vorgestellten Szene des Unfallfahrer-Einsammelns - : Dieser Parkplatz liegt nun zufällig innerhalb des angenommenen Abschnitts. Würdest Du sagen, ein Zeuge, dem stattdessen auf dem Parkplatz "Brunsbecke" - der Kilometer davon entfernt, wirklich unmittelbar vor Hagen-Süd liegt - etwas in dieser Richtung aufgefallen wäre, hätte dann auf eine entsprechende Meldung an die Polizei verzichtet ?


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 18:15
@Adebar

Was Du über den Unfall als solchen schreibst, da gehe ich mit Dir völlig d'accord :
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Dass das der ursprüngliche Plan war, glaub ich allerdings weniger. Ein fingierter Unfall an dieser forstreichen Strecke wäre viel zu gefährlich.
Und ebenso über diesen Punkt :
Zitat von AdebarAdebar schrieb:Sein [Stolls] Anblick war wohl derart schlimm, dass die Notfallsanitäter zunächst kaum glauben konnten, dass er mit den beiden LKW-Fahrern tatsächlich noch geredet hat... ich kann mir daher kaum vorstellen, dass Stoll und der Andere lange zusammen im Auto saßen. Der eigentliche Tatort kann nicht weit weggewesen sein.



melden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 18:52
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ich denke das ist ein entscheidender Punkt: Wer war GS wirklich?
Tscha, da brauchen wir wohl Leute die ihn kannten und über ihn sprechen wollen würden. Aber woher nehmen und nicht stehlen?
Vielleicht kann man ja als junger, motivierter Mensch eine Recherche starten?


melden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 20:31
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Hätte sich tatsachlich ein Zuschauer in diesem Augenblick erinnert: "Ja, in der Nacht war ich wirklich dort unterwegs - und ich habe sogar etwas beobachtet" (einen Unfall, eine verdächtige Person, was auch immer) - Datum, Uhrzeit und Autobahnabschnitt (in der Eingrenzung der Ausfahrten) hätten genau übereingestimmt: Glaubst Du wirklich, der Betreffende hätte - selbst denn er die Karte nochmal in Zeitungen oder auf Fahndungsplakaten gesehen hätte - sich daraufhin gesagt: "Ach nein, der Punkt lag ja weiter südlich. Da wird meine Beobachtung wohl nichts zu bedeuten haben - da muss ich die Polizei gar nicht erst damit behelligen" ?
Ich persönlich würde mich immer melden, aber ich kenne genauso gut manche Charaktere, die ihre Beobachtung dann sofort verwerfen und aus ihrem Oberstübchen löschen würden, weil sie sich mit sowas dann nicht länger unnötig beschäftigen wollen. Kann man wohl nicht so pauschal beantworten. Die Kripo zumindest kann es sich bei ihren Ermittlungen nicht erlauben, irgendwas dem Zufall zu überlassen.
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Würdest Du sagen, ein Zeuge, dem stattdessen auf dem Parkplatz "Brunsbecke" - der Kilometer davon entfernt, wirklich unmittelbar vor Hagen-Süd liegt - etwas in dieser Richtung aufgefallen wäre, hätte dann auf eine entsprechende Meldung an die Polizei verzichtet ?
Kommt drauf an, was er oder sie gesehen hat. Wurde da jemand weggetragen, dann wäre das Monate später sicher noch präsenter als eine Gruppe junger Männer, die sich nach Ansteuern des Parkplatzes (mutmaßlich zum Urinieren) Richtung Wald begeben hätte.

Bei Brunsbecke beginnt übrigens die gleichnamige, längere Talbrücke und 200 Meter danach nochmal die Talbrücke Kattenohl. Dort jedenfalls ist der Golf nicht von der Fahrbahn abgekommen, soviel ist bei aller Theorie sicher. ;-)


melden

Der Yogtze-Fall

31.03.2018 um 20:57
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Da kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass es dann (und nur dann !) in etwa so vorgegangen war wie von mir dargelegt.
Ob letzten Endes einfach oder nicht - Vorstellen kann man es sich ja, dass die Komplizen sich gesagt hätten: "Leute, der Wagen ist nicht auf einmal mehr hinter uns, was ist da los?" - "Wenden können wir nicht, anhalten wäre zu aufällig - aber da vorne kommt die nächste Abfahrt. Wenden wir doch dort mal und schauen von der anderen Seite, was los ist." Und der Knabe in Stolls Golf hätte sich seinerseits überlegt, dass seine Kumpels so vorgehen würden. Vielleicht waren die beiden Autos auch nahe genug beieinander, dass er davon ausgehen konnte, dass sie den Abgang über die Böschung mitbekommen hatten. (An eine - hier gleichfalls schon angedachte - Vorab-Verständigung, was wer in welchem Fall tun würde, glaube ich natürlich auch nicht.)
Ja, so dachte ich ja auch. Meine "Plan B" -Theorie war auch nur Spekulatius. Aber warum können die nicht zumindest kurz vorm Losfahren was ausgemacht haben, was der Fahrer mit Stoll tun "soll", wenn i-was nicht so läuft wie geplant? Bzw. eben auch, wo man sich im Falle eines Schiefgehens des eigentlichen Plans, trifft? Ich halte das gar nicht für zu weit hergeholt. In Zeiten von "einfacher" bzw. direkter Kommunikation mangels Funk/ Mobiltelefon, ist es doch nicht abwegig, wenn man sich vorher auf eine "Notlösung" einigt? Oder? Für mich passt das auch, wie ich schon mal schrieb, dazu, dass der Fahrer relativ lange mit Stoll im/am Auto war. Er musste sich erst noch besinnen, und sich was ausdenken, bzw. überlegen, was er nun am besten mit Stoll und Auto macht..... Ich gehe davon aus, dass er noch lange nicht fertig war, mit dem, was er tun wollte, als die LKW- Fahrer ankamen...


melden