@Tajna Deine Aussage, dass "keine DNA der Familie gefunden wurde" ist aus mehreren Gründen kein Beleg für deren Unschuld:
(1) Die DNA der kompletten Familie, inklusive sämtlicher Freunde und Bekannten der Familie hätte überall auf Jonbenet gefunden werden müssen, da sie mit ihr in einem gemeinsamen Haushalt lebten und sich DNA
a) nicht nur punktuell verteilt
b) auch nicht nur für den Zeitraum eines Moments auf einem Körper anhaftet
c) sondern Tage, Wochen oder bei Kleidung auch Monate später auf einer Person gefunden werden kann
d) wie wir gelernt haben, nicht nur durch Körperkontakt überträgt sondern auch durch "Touch" anträgt (Touch ist dabei nicht gleichbedeutend mit Berührung oder Haftung durch vorherigen Körperkontakt, sondern z.B. durch Tröpfchenantragung wie beim Niesen o.Ä.). Bereits wenn sich das Opfer auf ein Sofa setzt, dürften an ihm sämtliche Hautschüppchen der Personen auf ihm finden lassen, die in den Wochen zuvor ebenfalls auf dem Sofa saßen.
(2) Wenn keine Familien-DNA gefunden wurde, kann das nur bedeuten, dass alle Mitglieder täglich mehrfach in Desinfektionsmittel gebadet haben, in Frischhaltefolie gekleidet waren und die komplette Wohnung aus Edelstahl bestand - also eine antiseptisch reine Vakuum-Umgebung war. Reichlich unrealistisch.
(3) Die logische Erklärung des vermeintlichen "Fehlens" von Familien-DNA kann nur darin bestehen, dass sie als nicht tatrelevant, sondern alltagsrelevant eingestuft wurde, was bei Ermittlung innerhalb eines Haushalts, der von mehreren Angehörigen bewohnt wird, immer eine komplizierte Angelegenheit ist, da nicht nur DNA gefunden werden muss, sondern auch geklärt werden muss, wie und wann diese auf den Spurenträger gelangte, um auszumendeln, ob diese Spur etwas mit der Tat zu tun hat oder nicht.
(4) Ausgerechnet an den vermeintlich tatrelevanten Stellen - und ausschließlich dort - seien nun lediglich fragmentierte DNA-Marker gefunden worden. Und das in so geringer Menge, dass deren Antragungsart bis heute fraglich ist. Selbst auf dem Stirnband Jonbenets, das sie noch als Leichnam trug, sei kein DNA-Material der Familie gefunden worden, was recht seltsam ist, denn 1. seit wann trug sie es?, 2. der Vater trug sie nach oben ins Wohnzimmer und deckte sie mit einer Familiendecke ab. Selbst dort hätte Familien-DNA gefunden werden müssen. 3. Was macht wohl eine Familie, deren tote Tochter gerade nach oben gebracht und auf dem Wohnzimmerboden abgelegt wird? Anfassen. Hände und Kopf böten sich an. Aber auch hier: vermeintlich keine Familien-DNA.
(5) Wenn in über 80 % der Tötungsdelikte der Täter im persönlichen Umfeld des Opfers zu finden ist:
Warum wurde die Familie seitens insbesondere der Ermittlungsübergeordneten Behörden außen vor gelassen und unter besonderen Schutz gestellt? Liegt hier vielleicht auch ein Grund, weshalb sehr wahrscheinlich vorhandene DNA-Spuren nicht als relevant eingestuft wurden?
Quintessenz:
Die korrekte Angabe zu den DNA-Funden kann nur lauten:
"Auf der Leiche wurden an drei verschiedenen Stellen DNA-Fragmente gefunden, von denen nur eine einzige Probe den Versuch eines Abgleichs zuließ. Lediglich diese gefundenen Fragmente wurden als tatrelevant eingestuft, d.h. als Spuren, die vom Täter auf das Opfer übertragen wurden. Alle anderen DNA-Spuren wurden als nicht tatrelevant eingestuft."
Ergo:
Es ist nicht möglich, nachzuvollziehen, ob (1) die Fragmente tatsächlich tatrelevant waren und (2) alle weiteren Spuren tatsächlich nicht-tatrelevant waren.