@traces schrieb:
traces schrieb:Welchen möglichen Tathergang/ Ablauf in diesem Fall stellst du dir vor?
@traces Ich vermute, dass JonBenet durch ein Familienmitglied im Affekt einen so heftigen Schlag auf den Kopf erhielt, der so schwere Gehirnverletzungen verursachte, dass sie augenblicklich ins Koma fiel.
Seit ich James Kolars Buch gelesen habe, tendiere ich dazu, dass Burke es war, der seiner Schwester im Streit diese schwere Kopfverletzung zufügte.
Der Schlag muss mit einem stumpfen Gegenstand ausgeführt worden sein, da die Kopfhaut unverletzt blieb.
Da aus der Schädeldecke durch den Schlag ein größeres Stück Knochen herausgebrochen war, konnte man das Loch im Schädel höchstwahrscheinlich durch die 'Delle' in der Kopfhaut fühlen.
Allein diese Verletzung hätte bereits zum Tod geführt.
Ich denke, das es für die so sehr auf Außenwirkung bedachten Ramseys bie einem so schweren Schädel-Hirn-Trauma keine Option mehr war, den Krankenwagen zu rufen.
Denn selbst wenn wenn sie beahuptet hätten, JB wäre durch einen Unfall zu Tode gekommen, wäre ja der 'Unfallverursacher' ebenfalls herausgekommen. Denn eine derartige Kopfvelertzung musste durch einen Schlag entstanden sein.
Burke hatte sein Schwester schon einmal mit einem Golfschläger im Gesicht verletzt. Die damalige Veretzung war jedoch vergleichsweise harmlos; wenn aber ein Geschwister durch das andere zu Tode kommt, ist die 'Außenwirkung' für die Familie eine ganz andere - so etwas ist geradezu verheerend.
Schon bei der damaligen Gesischtsverletzung hatte Patsy sich immense Sorgen gemacht, JonBenet könnte davon eine Narbe zurückbehalten, die ihre Chancen bei zukünftigen Schönheitswettbewerben schmälern könnte.
Was aber erst, wenn JonBenet die Schädelverletzung Weihnachten 1996 bei rechtzeitiger Behandlung zwar gerade noch überlebt hätte, aber für den Rest ihres Lebens als schwerstbehinderter Pflegefall dahingedämmert wäre, und jedermann hätte gewusst, wer der 'Verursacher' war?
Die Ramseys wollten Burke und sich selbst diese Exposition in der Öffentlichkeit ersparen. Weshalb sie beschlossen, die Wahrheit mittels diverser Täuschungsmanöver zu verbergen.
Sie gingen hier aber nicht 'rational und logisch' vor, was auch nicht verwundert, wenn man bedenkt, in welch emotionalen Zustand sie sich befunden haben müssen.
Bei Handlungen, welche eine Affekttat vertuschen sollen, sind solche 'Logikbrüche' seitens der Vertuscher ja keineswegs selten, sondern fast schon die Regel: da passt dann das eine Versatzstück nicht zum anderen, usw.
Was auch bei den Ramseys der Fall war.
Ich glaube, dass sie zuerst versuchten, mit der Genitalverletzung und dem Fesselungs-/Erdrosselungs-Szenario ein sexuell motiviertes Verbrechen eines 'perversen Killers' vorzutäuschen, der sich heimlich Zugang ins Haus verschafft hatte, das Kind entführte, zu Tode folterte, und es dann irgendwo draußen liegenließ.
Sie könnten auch versucht haben, einen möglicherweise zuvor erfolgten chronischen sexuellen Missbrauch durch das Zufügen einer akuten Genitalverletzung zu vertuschen.
Aber dann standen sie vor dem Problem, die Leiche hierzu aus dem Haus schaffen zu müssen. Enweder war ihnen das dann doch zu riskant, weil Nachbarn sie dabei beobachten könnten; oder aber sie brachten es letztlich doch nicht über sich, ihr totes Kind draußen abzulegen.
Wie aber sollte nun ihr getötetes Kind im eigenen Haus der Polizei gegenüber "erklärt" werden?
Es musste also unbedigt etwas in die zu präsentierende Story eingebaut werden, was von der Familie als potentielle Täter ablenken sollte - ein 'familienfremdes' Element sozusagen.
Die Ramseys erfanden in ihrem fingierten absurden Lösegeldschreiben gleich eine ganze 'familienfremde Tätergruppe': die 'foreign faction', die JonBenet angeblich entführt hatte.
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Jeder meiner Beiträge gibt lediglich meinen persönlichen Eindruck wieder, ohne Anspruch auf Faktizität.