Themen-Wiki: Mordfall JonBenét Patricia Ramsey
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Verknüpfte Diskussion: Mordfall JonBenét Patricia Ramsey
Wiki zum Thread "Mordfall JonBenét Patricia Ramsey" I. Wikipedia
Wikipedia (dt.)
Wikipedia (engl.)
II. Links zu Webseiten, die umfangreiche Datensammlungen zum Fall beinhalten
JonBenét Ramsey Case Encyclopedia
JonBenet Ramsey and other True Crime Discussion Forums
III. Foren
Websleuths Forum: JonBenet Ramsey
Jameson's Webbsleuths Forum: Ramsey Discussion
Forum for Justice Forum: Justice for JonBenet Discussion
Free Forum: The Unsolved Murder of JonBenet Ramsey
JonBenét Ramsey auf Reddit
IV. Blogs
Blog zum Thema von DocG
Blogbeiträge auf Psychology Today
V. Quellen zur Ransom Note
Scan der Ransom Note*
Links zu mehreren Analysen der Ransom Note auf acandyrose
Statement Analysis der Ransom Note von Mark McClish
Handschriftenanalyse der Ransom Note
Textanalyse der ransom Note von Bill Jameson
Linguistische Analyse der Ransom Note von Barbara J. Becker
VI. Vernehmungsprotokolle von Patsy und John Ramsey
Patsy Ramsey am 30. April 1997
Patsy Ramsey am 23. Juni 1998
Patsy Ramsey am 28. und 29. August 2000
John Ramsey am 30. April 1997
John Ramsey am 23. und 24. Juni 1998
John Ramsey am 29. August 2000
Videoaufzeichnungen der Aussagen von Patsy und John im Verleumdungsprozess Wolf vs. Ramsey:
Patsys Aussage 1
Patsys Aussage 2
Patsys Aussage 3
Patsys Aussage 4
Johns Aussage 1
Johns Aussage 2
Johns Aussage 3
VII. Der Autopsiebericht
Autopsiebericht von John E. Meyer
VIII. TV-Beiträge
The Case JonBenét Ramsey Teil 1 (2016)
The Case JonBenét Ramsey Teil 2 (2016)
Burkes Interview mit Dr. Phil (Auszug)
Verfilmung von "Perfect Murder, Perfect Town" von Lawrence Schiller (2000)
ABC Reportage zum Fall (2016)
Linda Arndt Interview auf ABC
IX. Grundrisse des Ramsey-Hauses:
Keller
Erdgeschoss
1. Stock (Kinderzimmer)
2. Stock (Elternschlafzimmer)
X. Timeline
Hier eine vorläufige Timeline - ich habe sie aus den Verhören von John und Patsy (1997 und 1998) rekonstruiert; dieZeit, zu der Fleet den Keller durchsucht hat, habe ich Schiller (1999, S. 44) entnommen. Schillers Quelle ist Fleets polizeiliche Aussage.
25.12.1996
~ 17:30 - zu den Whites
~ 20:30 - Aufbruch nach Hause (über Walkers und Stines)
~ 09:15 - zu Hause
~ 09:20 - John und Patsy bringen JonBenét zu Bett
~ 21:30 - John bringt Burke zu Bett
~ 22:30 - Patsy geht zu Bett (sie sieht John noch zu Bett gehen; schläft danach zügig ein)
~ 22:40 - John geht zu Bett (schläft zügig ein)
26.12.1996
~ 02:00 - Nachbarin vernimmt einen lauten Schrei (Aussage später zurückgezogen)
~ 05:25 - John steht auf (5 Minuten bevor der gestellte Wecker klingelt, duscht)
~ 05:30 - Patsy steht auf (sieht Licht aus Johns Badezimmer; zieht die Kleider vom Vortag an, schminkt sich)
~ 05:40-05:56 Patsy findet die Note, sieht nach JonBenét und ruft John, John sieht nach Burke
05:57 - 911-Call, John liest die Note
~ 06:00- 06:05 John zieht sich an und überprüft die Türen
~ 06:05 - erster Polizist am Tatort (durchsucht das Haus und den Keller; betritt weder "Weinkeller" noch "Train Room")
~ 06:15 - Fleet durchsucht das Haus und schaut auch in den "Weinkeller", entdeckt JonBenét aber nicht
~ 06:30-07:00 - Anruf bei Johns Finanzmakler (Geld besorgen)
~ 07:00-08:00 - John weckt Burke, Burke verlässt das Haus mit Fleet
~ 07:00-09:00 - John ist zum ersten Mal im Keller (stellt den Stuhl beiseite, der den Zugang zum "Train Room" versperrt)
13:05 - John und Fleet entdecken die Leiche
JonBenéts Todeszeitpunkt kann nicht exakt rekonstruiert werden. Der Obduzent Meyer hat weder die Rektaltemperatur gemessen, noch Angaben zu einem möglichen Todeszeitpunkt in seinem Bericht festgehalten. Später erklärte er, dass in seinen Obduktionsbericht keine Schätzungen eingeflossen seien. Die Todezeitbestimmung ohne Zeugen sei eine Frage der polizeilichen Ermittlungen und müsse sich auf die hieraus resultierenden Erkenntnisse stützen. Nach dem Ausmaß der Leichenstarre zu urteilen, kann der Tod zwischen 22:00 Uhr am Abend des 25. und 06:00 Uhr am Morgen des 26.12.1996 eingetreten sein (viele Einflussfaktoren).
XI. Mögliche Szenarien - Pro und Contra:
Was gegen die Eindringlings-Theorie spricht
Häufig wird die Frage diskutiert, ob ein Eindringling die Tat verübt haben könnte. Die folgende Zusammenfassung bündelt Argumente und/oder Indizien, die gegen die sog. Eindringlings-Theorie sprechen. Im ersten Teil der Zusammenfassung (1-5) finden sich Punkte, die die Ramseys belasten (und damit indirekt gegen einen Eindringling sprechen), im zweiten Teil (5-10) solche, die direkt gegen einen Eindringling sprechen:
01. Umstände der Ransom Note: d.h. der Auffindeort (Orts- und Verhaltenskenntnisse); Schriftart und –weise (Ähnlichkeiten zu Patsy); Schreibutensilien (Notizblock und Stift gehören in den Haushalt bzw. zu Patsy) bzw. Ort, an dem die Note verfasst wurde (vor Ort), Fingerabdruckspuren (keine bzw. von Patsy (am Block)); Auffindesituation (Patsy liest, ohne die Note in die Hand zu nehmen);
persönliche Kenntnisse des Verfassers (z.B. Höhe der Forderung entspricht Johns Bonus); Länge bzw. notwendiger Zeitraum der Erstellung; Patsys genaue Kenntnisse des Inhalts ("Name" der Entführer), obwohl sie aussagte, die Note zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig gelesen zu haben (nur bis zum ersten Absatz: („we have you daughter“); sinnvolle Funktion der Note (Cover up).
02. Tatwerkzeuge: Pinsel aus Patsys Malutensilien diente als Penetrationswerkzeug und Bestandteil der „Garrotte“; Kaufbelege (Kolar 2003) sollen dafür sprechen, dass Patsy die Kordel bzw. das Klebeband gekauft hat.
03. Zwei mögliche Tatwerkzeuge: Taschenlampe sowie Baseballschläger, die u.a. von Ermittlern als mögliche Tatwaffen (Kopfverletzung) betrachtet werden, konnten im Haus bzw. auf dem Grundstück sichergestellt werden (in beiden Fällen äußerte wenigstens John (vgl. Verhörprotokolle) Zweifel daran, ob a) die Taschenlampe tatsächlich die eigene sei und b) ob der Baseballschläger im Garten tatsächlich Burke gehöre).
04. Tatgeschehen/Cover up: Fesselung und Knebelung dienten während der Tat keinem Zweck, da das Kind zum entsprechenden Zeitpunkt schon bewusstlos war (dafür sprechen die Art der Kopfverletzung, die Art der Fesselung und die Abwesenheit typischer Abwehrverletzungen)
05. Faser- und DNA-Spuren: Die Ermittler sind überzeugt, dass das Fasergutachten Patsy (und John) schwer belastet (vgl. Verhörprotokolle); es wurden keine DNA-Spuren gefunden, die einem Täter bzw. Tatverdächtigen außerhalb der Familie zugeordnet werden konnten. Die gefundenen unidentifizierten DNA-Spuren wurden auf Grundlage sehr geringer Mengen Fundmaterials bestimmt, die vermutlich vollständig oder wenigstens in Teilen durch Kontamination erklärbar sind. Dafür spricht, dass diese genetischen Spuren von min. 6 verschiedenen Individuen stammen, darunter wenigstens eine Frau (Kolar 2003).
06. Notwendige Verweildauer des Eindringlings im Haus
07. Notwendige Kenntnisse des Eindringlings über das Haus (wo ist was?, wo schläft wer?)
08. Fehlende Einbruchsspuren: John Ramsey brachte, als möglichen Eintritts- und Austrittpunkt, gelegentlich/nicht kontinuierlich (zum ersten Mal 4 Monate nach dem Verbrechen) das zerbrochene Kellerfenster ins Gespräch. Dabei verwickelte er sich in den Vernehmungen in Widersprüche (er hat es selbst zerbrochen/weiß nicht, ob es repariert wurde/erinnert sich, dass die Tür dieses vermeintlichen Fluchtraums von außen (sic!) durch einen Stuhl blockiert gewesen sei); sowohl John als auch ein Polizist (Officer French), der als erster am Tatort war, gaben zu Protokoll (später durch John teilweise widersprochen), alle Türen seien verschlossen vorgefunden worden.
09. Logik des Tatgeschehens: vermeintlicher Einbruch - vermeintliche Entführungsabsicht - Schlag auf den Kopf - Penetration mit dem Pinsel - Fesselung - Strangulation - Zurücklassen der Leiche UND des Erpresserschreibens
10. Logik des Verbrechers: Die zurückgelassene Note hatte keine Funktion mehr für den Täter, nachdem er – offensichtlich – den Plan, JonBenét zu entführen bzw. Lösegeld zu verlangen, fallen gelassen hatte. Nach dieser Entscheidung hatte es für ihn nur noch Nachteile, das handschriftlich verfasste Schriftstück im Haus zu belassen.
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*dt. Übersetzung der Ransom Note:
Herr Ramsey,
Hören Sie gut zu! Wir sind eine Gruppe von Individuen die eine kleine fremdländische Fraktion repräsentieren. Wir achten Ihr Geschäft aber nicht das Land dem es dient. Zu diesem Zeitpunkt haben wir ihre Tochter in unserer Gewalt. Sie ist sicher und unverletzt und wenn Sie möchten, dass sie 1997 erlebt, müssen Sie unseren Instruktionen in diesem Brief folgen.
Sie werden 118.000 $ von Ihrem Konto abheben. 100.000 in 100 Dollarnoten und die übrigen 18.000 in 20 Dollarnoten. Stellen Sie sicher, dass sie eine ausreichend große Tasche zur Bank mitbringen. Wenn sie nach Hause zurückkehren, werden Sie das Geld in eine braune Papiertüte packen. Ich werde sie zwischen 8 und 10 Uhr morgen Vormittag anrufen, um Sie über die Lieferung zu instruieren. Die Lieferung wird anstrengend, also rate ich Ihnen ausgeruht zu sein. Wenn wir beobachten, dass Sie das Geld frühzeitig bekommen, werden wir sie vielleicht anrufen, um eine frühere Lieferung des Geldes und damit eine frühere (Lieferung**) Übergabe ihrer Tochter zu arrangieren. Jegliche Abweichung von meinen Instruktionen wird in der sofortigen Exekution ihrer Tochter resultieren. Sogar ihre sterblichen Überreste werden Ihnen für eine ordentliche Beerdigung verweigert werden. Die zwei Herren, die gerade über Ihre Tochter wachen, mögen sie (nicht***) besonders, deshalb rate ich Ihnen, sie nicht zu provozieren. Mit irgendjemandem über ihre Situation zu sprechen, so zum Beispiel mit der Polizei, dem FBI, etc., wird darin resultieren, dass ihre Tochter geköpft wird. Wenn wir Sie dabei erwischen, wie sie mit einem Ihrer parasitären Freunde ("stray dogs"****) sprechen, stirbt sie. Wenn sie die Bankenchefs informieren, stirbt sie. Wenn das Geld in irgendeiner Weise markiert oder manipuliert ist, stirbt sie. Sie werden auf elektronische Hilfsgeräte hin überprüft und wenn irgendwelche gefunden werden, stirbt sie. Sie können versuchen uns reinzulegen aber denken Sie darüber nach, dass wir mit den polizeilichen Gegenmaßnahmen und Taktiken vertraut sind. Sie stehen einer 99-prozentigen Chance gegenüber, dass Ihre Tochter getötet wird, wenn Sie versuchen, schlauer zu sein als wir. Folgen Sie unseren Instruktionen, dann stehen Sie einer 100-prozentigen Chance gegenüber, sie zurück zu bekommen. Sie und Ihre Familie befinden sich unter dauernder Beobachtung, genauso wie die Behörden. Versuche nicht, schlau zu sein, John. Du bist nicht der einzige große Fisch hier, also denke nicht, dass es schwer wäre, zu töten. Unterschätze uns nicht, John. Benutze diesen guten Südstaaten-Verstand, den Du besitzt. Nun hängt es von dir ab, John!
Sieg!
S.B.T.C
** delivery=Lieferung wurde durchgestrichen und durch pick up=Abholung ersetzt.
*** nicht=not wurde anschließend eingefügt.
**** Übersetzungskommentar: Wörtlich übersetzt einfach „streunende Hunde; sinngemäß bedeutet der Ausdruck soviel wie ‚parasitäre Freunde‘ (eigene Übersetzung in Ermangelung eines besseren Worts), Leute also, die sich bei einem zu Hause einnisten und den Kühlschrank leer machen oder Gäste, die man nicht mehr los wird und die sich ungeniert an den Ressourcen der Gastgeber laben. Quelle: https://www.urbandictionary.com/define.php?term=stray%20dog