@Tajna Leider können auch Eltern und/oder Geschwister zu solch sadistischen Taten fähig sein. Ich glaube für viele ist das einfach schwer begreifbar und fassbar, dass sie es gar nicht für möglich halten, dass die eigenen Eltern ihrem Kind sowas antun können. Deswegen wird die Misshandlung von Kindern leider viel zu oft tabuisiert und verhindert so das Einschreiten gegen solche Eltern. JonBenét kam natürlich dazu noch aus einer reichen und gut angesehenen Familie. Da ist das natürlich noch ein viel größeres Tabu und wäre umso schädlicher für die Familie, wenn das rauskommen würde.
Aber betrachte das Ganze doch mal logisch: Kein Einbrecher will, auch wenn niemand zu Hause ist, länger als nötig in dem Haus bleiben. Das Risiko erwischt zu werden steigt dadurch immer mehr. Und noch risikoreicher ist es dann natürlich, wenn man einbricht und die Leute sind alle zu Hause. Wer ist dann auch noch so dumm und schreibt so einen langen Erpresserbrief mit den Utensilien aus dem Haus? Die Garrotte mit der sie erdrosselt wurde wurde auch aus dem kaputten Pinselstiel von Patsy gefertigt. Das bringt man doch alles vorher vorbereitet mit wenn man so ein Verbrechen begehen will. Und dann war das doch alles für die Katz, weil er sie dann auch ohne das Geld zu bekommen umgebracht hat. Macht für mich echt absolut keinen Sinn. Es ist auch ein riesiger Zufall, dass der Kidnapper eine ähnliche Handschrift hatte wie Patsy.
Das Buch, das ich gelesen habe, stammt von Steve Thomas, einem führenden Kriminalbeamten in dem Fall, der von Anfang an dabei war. Er schreibt, dass die Ramseys, wie
@Photographer73 schreibt, sich 4 Monate lang geweigert haben mit der offiziellen Ermittlungsgruppe zusammenzuarbeiten und es stattdessen vorzogen ihre eigenen Anwälte zu beauftragen. Die Ramseys wurde nur deswegen von Anfang an nicht als Verdächtige angesehen, weil die Staatsanwaltschaft dies nicht erlaubte und die Ermittlungen von den Anwälten der Familie gesteuert wurden. Wichtige Polizeibeamte dieses Falls wurden nie angehört und die ganze Zeit über haben die Anwälte der Familie die Arbeit der Polizei behindert. Und als sie dann endlich von der Polizei befragt wurden, geschah das nur unter ihren Bedingungen. Das ist für mich nicht das Verhalten von Eltern, die wollen dass der Mord an ihrem Kind aufgeklärt wird. Noch dazu wenn man anscheinend nichts zu verbergen hat.
Für mich auch noch ein wichtiger Punkt: Die endgültige Todesursache war ja Strangulation. Der Schlag auf den Kopf mit was auch immer für einem Utensil geschah aber schon ca. eine Stunde früher. Wie ist das zu erklären? Hat der Kidnapper sie vielleicht zuerst bewusstlos geschlagen, dann eine Stunde im Haus verbracht, um den Brief zu schreiben und dann doch entschieden sie umzubringen? Sehr unwahrscheinlich.
Es gab auch keine Einbruchsspuren und für viele Polizeibeamte sah das alles sehr inszeniert aus, als ob man etwas vertuschen wollte. Ich kann nicht sagen ob ich denke dass es ein Unfall oder Absicht war. Aber ich denke wenn es ein Unfall war, kann man das doch zugeben und darüber sprechen. Klar ist das unangenehm, aber dann lieber in Kauf nehmen, dass die Wahrheit nie ans Licht kommt, dass jeder glauben soll es wäre ein Einbrecher gewesen und der Kleinen niemals Gerechtigkeit widerfährt? So oder so kein anständiges Verhalten für Eltern.
@Wozzeck Leider gibt es zu wenig Beweise für einen Prozess. Und wenn nicht keiner von der Familie oder Mitwisser ihr Schweigen brechen, was ich für unwahrscheinlich halte, wird dieser Fall auch nie zur Aufklärung kommen.