Mordfall JonBenét Patricia Ramsey
06.03.2018 um 09:54Tajna schrieb:die Art und die Brutalität der TatBezogen auf die Strangulation kann man Dir evtl. recht geben; bezogen auf den Schlag trifft diese Aussage keineswegs zu.
Tajna schrieb:und das Schreiben des Kidnapperbriefs, das für die Ramseys keinen Sinn gemacht hätteDas wird hier zwar immer wieder einmal ins Feld geführt, kann aber klar als widerlegt betrachtet werden, denn das Erpresserschreiben ist überhaupt das einzige Indiz, dass auf einen Fremdtäter hinweist - ja, diesen sogar explizit behauptet ("small foreign faction"). Man stelle sich vor, es habe kein Entführungs-Cover up gegeben - kein Erpresserschreiben, kein Versuch, die Leiche verschwinden zu lassen (wenigstens im Keller) - wie hätte man dann überhaupt plausibel annehmen können, dass der Täter nicht aus dem Haus stammt?
Ohne Erpresserschreiben hätten die Handschellen - aller Wahrscheinlichkeit nach - noch am selben Tag geklickt! Das geht z.B. aus dem Umstand hervor, dass die Polizeibehörden die Ramseys von Tag 1 der Untersuchungen als Hauptverdächtige betrachtet haben und allein die Annahme einer Entfürhung oder eines Entführungsversuchs anfangs noch von diesem Verdacht ablenkte. (- Das war schlagartig vorbei, als das Papier und der Schreibstift für das Erpresserschreiben sich (noch am 26 Dezember 1996) als Utensilien aus dem Ramseyhaus erwiesen hatten).
Tajna schrieb:Es spricht auch nichts dagegen, dass der Täter von außen kamDas ist wieder ganz klar ein Fall von "schwarzen Schwänen" (siehe oben; Exkurs Wissenschaftstheorie)! - Es kann nicht darum gehen, wogegen nichts spricht, denn es spricht auch nichts dagegen, dass Gott ein Spaghettimonster ist und auf - sagen wir - Vega 19 lebt, sondern es kann immer nur darum gehen, wofür vieles spricht! Und diesem Grundsatz redlicher Argumentationsweise folgend, sieht es schlecht aus für die Ramseys (was ihre Schuld allerdings nicht beweist!)
Tajna schrieb:das Haus war nicht gut gegen Einbruch gesichert, mehrere Fenster sollen offen gewesen sein und eine Tür war unverschlossenOb das Haus nun gut oder schlecht gegen Einbruch gesichtert war ("sollen...gewesen sein"); es gibt keine Einbruchspuren,die von Bedeutung wären, in diesem Fall. Nehmen wir das - nach JRs Aussage allein - geöffnete Kellerfenster: Dies wäre zunächst ein starker Hinweis auf ein unbefugtes Eindringen, aber
- JR entdeckt das geöffnete Fenster (keine weiteren Zeugen), verschließt es und erwähnt beide Umstände erst im April gegenüber der Polizei!???
Zudem:
- Als JR gemeinsam mit FW den Kellerraum (Spielkeller) betritt, ist das Fenster geschlossen!!!!
Und:
- Eine der Scheiben ist zerbrochen, JR sagt aber aus, dass er den Schaden im Sommer '96 selbst verursacht habe!
Wenn die Geschichte mit dem angeblich geöffneten Kellerfenster ein Beweis für irgendetwas ist, das die Ramseys entlastet, dann für den Umstand, dass sie erheblichen Anteil daran hatten, dass der Verdacht fast ausschließlich auf sie fiel!
Zu den weiteren Punkten aus dem obingen Zitat:
- Aus den polizeilichen Verhörprotokollen gehen keine eindeutigen Informationen über weitere unverschlossene Türen und Fenster (abgesehen vom Schlafzimmerfenster der Ramseys im dritten Stock, das gekippt gewesen sein soll) hervor!
- Im Gegenteil, JR korrrigiert eine Aussage vom 26. Dezember '96 im Verhör von April '97: Ursprüngliche Polizeinotizen hatten festgehalten, JR habe am 26. Dezember ausgesagt, er habe die Türen vor dem Zubettgehen überprüft, dem widerspricht er in seinem Aprilverhör. Er sei zu müde gewesen, habe rasch ins Bett gewollt und deshalb nicht alle Türen überprüft!???
Tajna schrieb:JonBenet war in der Öffentlichkeit nicht unbekannt, es waren Filme und Bilder von ihr veröffentlicht wordenDie Veröffentlichung der Bilder und Filme erfolgte erst nach dem Verbrechen; ursprünglich - das sagt JR in einer seiner Vernehmungen klar aus - waren die Schönheitswettbewerbe eher kleine, intime Veranstaltungen, zu denen nicht mehr als 50 Personen aus dem Familienumfeld der Teilnehmerinnen zugegen waren. Das Argument, die Peagant stünden in Zusammenhang mit der Tat sind absolut abstrakt und entbehren jeglicher objektiven Grundlage!
Tajna schrieb:auch ihr Vater war in der Stadt eine bekannte PersönlichkeitDem widerspricht eines der Protokolle ausdrücklich! Von Bekanntheit kann, trotz des im Dezember durch die "Camera" veröffentlichten Erfolgsberichts über "Access Graphics" keine Rede sein. 'Reich aber nicht berühmt' heißt es sinngemäß in den Akten!
Und - last but not least - ist auch diese Aussage, die häufig für einen möglichen Fremdtäter herangezogen wird:
Tajna schrieb:das Haus konnte vor Weihnachten sogar besichtigt werdennachweislich falsch! Die Teilnahme dieser Boulder-Haustouren lag min. ein Jahr zurück! Im Jahr 1996 und ganz sicher im zeitlichen Umfeld der Tat, hat keine dieser Haustouren bei den Ramseys stattgefunden. Damit ist auch der von @Tajna an einer Stelle gemachte Hinweis, der Täter könnte eine solche Tour genutzt haben, um sich Zutritt zu verschaffen, hinfällig.