Mordfall Hinterkaifeck
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Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 20:15Die Baupläne von HK hat man jedenfalls schon in den 50er Jahren nicht mehr aufgetrieben. Aber wer weiß, ob das im 19. Jahrhundert alles so streng gehandhabt wurde.
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 20:18Danke für die Bilder, hexenholz.
Jetzt kann man sich den Hof gleich viel besser vorstellen...
Jetzt kann man sich den Hof gleich viel besser vorstellen...
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 20:19Was meinst Du jetzt mit: "...streng gehandhabt..."?
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 20:31@hexenholz
Der Hof ist 1873 (wenn ich mich nicht täusche) erstmals urkundlich faßbar und in Besitz eines Viehhändlers.
Es ist bisher eigentlich noch nicht abschliessend geklärt, aber ich denke mal, daß das Anwesen damals relativ neu gebaut war.
1866 soll HK ja noch nicht existiert haben.
Ich weiß über die damals geübte Praxis natürlich nicht Bescheid, aber mein "Bauchgefühl" läßt mich eher dazu tendieren, daß man in dieser Zeit auf dem Land weder genaue Pläne eingereicht noch nach genauen Plänen gebaut hat.
Man wird jedenfalls das Bauvorhaben angezeigt haben, aber dann hat man eben "nach Kassenlage" losgelegt und da und dort noch einen Meter zugegeben oder weggelassen.
Der Hof ist 1873 (wenn ich mich nicht täusche) erstmals urkundlich faßbar und in Besitz eines Viehhändlers.
Es ist bisher eigentlich noch nicht abschliessend geklärt, aber ich denke mal, daß das Anwesen damals relativ neu gebaut war.
1866 soll HK ja noch nicht existiert haben.
Ich weiß über die damals geübte Praxis natürlich nicht Bescheid, aber mein "Bauchgefühl" läßt mich eher dazu tendieren, daß man in dieser Zeit auf dem Land weder genaue Pläne eingereicht noch nach genauen Plänen gebaut hat.
Man wird jedenfalls das Bauvorhaben angezeigt haben, aber dann hat man eben "nach Kassenlage" losgelegt und da und dort noch einen Meter zugegeben oder weggelassen.
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 20:41@Badesalz
Ich bin kein Baurechts-Experte, sogar sehr weit davon entfernt. Aber Bauämter gibt es in Deutschland seit Anfang des 19.Jhdts. Alles, was gebaut wurde, musste mE aufgrund von Bauplänen dort vorab genehmigt werden.
Trotzdem könntest Du richtig liegen. StA Pielmaier hat sich 1926 nicht um die Einholung von Bauplänen bemüht. Hinsichtlich des Grundrisses usw. hat er sich von L.S. beraten lassen. In den 50iger Jahren war man auf die Schwaiger-Skizze angewiesen. Das alles könnte darauf hindeuten, dass es keine Baupläne gab. Aber schaun mer mal!
Ich bin kein Baurechts-Experte, sogar sehr weit davon entfernt. Aber Bauämter gibt es in Deutschland seit Anfang des 19.Jhdts. Alles, was gebaut wurde, musste mE aufgrund von Bauplänen dort vorab genehmigt werden.
Trotzdem könntest Du richtig liegen. StA Pielmaier hat sich 1926 nicht um die Einholung von Bauplänen bemüht. Hinsichtlich des Grundrisses usw. hat er sich von L.S. beraten lassen. In den 50iger Jahren war man auf die Schwaiger-Skizze angewiesen. Das alles könnte darauf hindeuten, dass es keine Baupläne gab. Aber schaun mer mal!
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 20:53@hexenholz
Auch wieder vielen, vielen Dank von mir für Deine tolle Arbeit und für Deine Mühen, welchen Du aufbringst! Super!
Auch wieder vielen, vielen Dank von mir für Deine tolle Arbeit und für Deine Mühen, welchen Du aufbringst! Super!
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 21:13Anhang: mt31345,1234124004,Hof.tif
@Badesalz
So, jetzt vergleiche das hier mal mit dem Hof-Foto, und dann sag mir, zu wie viel Prozent ich "daneben" liege.
@Badesalz
So, jetzt vergleiche das hier mal mit dem Hof-Foto, und dann sag mir, zu wie viel Prozent ich "daneben" liege.
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 21:27@hexenholz
Ich würde denken, daß das Dach des Haus-/Stallteils zu hoch ist.
Dies ergibt sich wahrscheinlich deshalb, weil die Giebelseite (mit der Stube der Alten und der Magdkammer) noch deutlich zu breit sein dürfte.
Ich würde denken, daß das Dach des Haus-/Stallteils zu hoch ist.
Dies ergibt sich wahrscheinlich deshalb, weil die Giebelseite (mit der Stube der Alten und der Magdkammer) noch deutlich zu breit sein dürfte.
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 21:53@hexenholz
Auch von mir, Danke für die Stunden, die Du wiedereinmal für HK verbracht und gearbeitet hast. Tolle Leistung.
Wenn Du jetzt noch das Dach vom Wohnhaus mit dem Stadel auf eine Linie bringen könntest, wäre alles perfekt.
Aber versteh mich nicht falsch, SEHR SEHR GUTE ARBEIT !!!!!!!
Auch von mir, Danke für die Stunden, die Du wiedereinmal für HK verbracht und gearbeitet hast. Tolle Leistung.
Wenn Du jetzt noch das Dach vom Wohnhaus mit dem Stadel auf eine Linie bringen könntest, wäre alles perfekt.
Aber versteh mich nicht falsch, SEHR SEHR GUTE ARBEIT !!!!!!!
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 22:49@all
Nachstehend ein Auszug aus „Liebe – Hochzeit – Heiraten im nordwestlichen Oberbayern“ von Dr. Wilhelm Kaltenstadler.
Vielleicht ist das so etwas wie ein klitzekleiner Baustein, der uns hilft, die damalige Landbevölkerung und ihre Denkweise besser zu verstehen. Wir können annehmen, dass in Ahnlehnung an diese „Rituale/Gebräuche“, die Ehe zwischen zwischen Karl Gabriel und Viktoria Gruber seinerzeit geschlossen wurde.
***Im Aichacher und Dachauer Raum wurde aber noch vor dem Ersten Weltkrieg in der bäuerlichen Gesellschaft „selten aus Liebe“ geheiratet, in der Regel wurden Ehen durch Unterhändler, sog. Schmuser, die im Hauptberuf oft sogar Viehhändler waren, vermittelt. Ludwig Thoma hat diesen Dachauer Schmuser in seiner „Hochzeit“ unnachahmlich geschildert. Mit Hilfe einer Vertrauensperson testete der Schmuser bei einem ersten Besuch der Aspirantin im Hause des Bewerbers zuerst einmal das Terrain. Der Besuch, das „B`schaugehn“, „galt zunächst der Musterung von Haus und Stall.“ Dieser Erstkontakt „mündete unter Mitwirkung beider Familien in Verhandlungen über die zukünftigen Vermögensverhältnisse.“
In Waidhofen bei Schrobenhausen ging es aber etwas weniger autoritär zu. Hier gingen
„Bub und Deandl“, die länger miteinander „gegangen“ und meist am Kammerfenster in
nähere Beziehungen zueinander gekommen sind, zum Vater und „bringen vor, daß `er`
die möchte“. Weitere „Möglichkeiten zum Kennenlernen boten die Tanzveranstaltungen
(Kirchweih, andere Hochzeiter), der Besuch der Jahrmärkte und der winterlichen Kunkelstuben.“ In vielen Fällen taten sich die jungen Leute auf dem Lande trotz Kammerfenster und Kunkelstube schwer, den richtigen Partner fürs Leben zu finden.
......
In Waidhofen (Umfrage Dez. 1908) wird der Bräutigam beim Hochzeitszug vom Pfarrer,
die Braut vom Brautführer geleitet. Bei den Männern geht der Vater des Bräutigams ganz
am Schluß, ebenso beim Opfergehen in der Kirche und beim Johannesweintrinken. Auch
beim Mahl sitzt er am letzten Tisch „zum Zeichen, daß er nichts mehr gelte, nicht mehr
Herr im Hause sei.“ Bis zum Einzug in die Kirche spielen die Musikanten. Hat ein
Hochzeiter sein erstes Mädel sitzen lassen, so werden im Raum Waidhofen vor ihrem Haus und auf dem Weg, den der Hochzeitszug geht, am Hochzeitstage „Häcksel gestreut“.
In der Kirche während des Gottesdienstes gestaltet der Kirchenchor die Feier, die eingezogenen Musikanten spielen in den meisten Orten im Raum Aichach und Dachau
nicht. Bei der feierlichen „Einsegnung“ in der Kirche, dem Höhepunkt der Hochzeit – im
Raum Aichach wurde der Dienstag als Hochzeitstag bevorzugt - steht der Hochzeitlader
hinter den Brautleuten und hält in einem Teller den „Mahelring“ oder „Gmachelring“
für die Braut bereit, „denn die Männer tragen keine Eheringe“. Um die Herrschaft
im Hause zu behalten, versucht die Braut sich den Ring selbst an den Finger zu
stecken, was aber der Hochzeiter zu verhindern sucht. Auch die Trauung ist mit einer
Reihe von abergläubischen Vorstellungen verbunden. Alle Hochzeitsgäste achten neugierig darauf, auf welcher Altarseite „die Kerzen schöner brennen oder im Gegenteile
lebhafter zucken und fackeln, das entscheidet, ob der Bräutigam oder die Braut länger
lebt bzw. früher stirbt (rechts ist der Bräutigam, links die Braut).“ Nach der Einsegnung beginnt das feierliche Hochzeitsamt, die Hochzeitsgäste gehen in der bereits geschilderten Ordnung des Hochzeitszuges zum Opfern, „jeder Hochzeitsgast küßt sein Opfergeld, ehe er es in das hiefür bestimmte Teller niederlegt.“ Nach dem Ende des Hochzeitsamtes wird der Johanniswein gespendet. Zum Abschluß „reicht der Mesner den Brautleuten das Meßbuch zum küssen und erhält dabei ein kleines Geschenk.“ In der Kirche läßt der Pfarrer in Waidhofen nach der Trauung sämtliche Hochzeitsgäste aus einem Glase den Meßwein trinken, „wozu von den Musikanten ein Marsch geblasen wird.“ Beim Verlassen der Kirche erhalten die wartenden Ministranten eine angemessene Spende für ihren Dienst. Um möglichst niemand ungeschoren davon kommen zu lassen, spannen diese ein Seil beim Kirchenausgang.***
Nachstehend ein Auszug aus „Liebe – Hochzeit – Heiraten im nordwestlichen Oberbayern“ von Dr. Wilhelm Kaltenstadler.
Vielleicht ist das so etwas wie ein klitzekleiner Baustein, der uns hilft, die damalige Landbevölkerung und ihre Denkweise besser zu verstehen. Wir können annehmen, dass in Ahnlehnung an diese „Rituale/Gebräuche“, die Ehe zwischen zwischen Karl Gabriel und Viktoria Gruber seinerzeit geschlossen wurde.
***Im Aichacher und Dachauer Raum wurde aber noch vor dem Ersten Weltkrieg in der bäuerlichen Gesellschaft „selten aus Liebe“ geheiratet, in der Regel wurden Ehen durch Unterhändler, sog. Schmuser, die im Hauptberuf oft sogar Viehhändler waren, vermittelt. Ludwig Thoma hat diesen Dachauer Schmuser in seiner „Hochzeit“ unnachahmlich geschildert. Mit Hilfe einer Vertrauensperson testete der Schmuser bei einem ersten Besuch der Aspirantin im Hause des Bewerbers zuerst einmal das Terrain. Der Besuch, das „B`schaugehn“, „galt zunächst der Musterung von Haus und Stall.“ Dieser Erstkontakt „mündete unter Mitwirkung beider Familien in Verhandlungen über die zukünftigen Vermögensverhältnisse.“
In Waidhofen bei Schrobenhausen ging es aber etwas weniger autoritär zu. Hier gingen
„Bub und Deandl“, die länger miteinander „gegangen“ und meist am Kammerfenster in
nähere Beziehungen zueinander gekommen sind, zum Vater und „bringen vor, daß `er`
die möchte“. Weitere „Möglichkeiten zum Kennenlernen boten die Tanzveranstaltungen
(Kirchweih, andere Hochzeiter), der Besuch der Jahrmärkte und der winterlichen Kunkelstuben.“ In vielen Fällen taten sich die jungen Leute auf dem Lande trotz Kammerfenster und Kunkelstube schwer, den richtigen Partner fürs Leben zu finden.
......
In Waidhofen (Umfrage Dez. 1908) wird der Bräutigam beim Hochzeitszug vom Pfarrer,
die Braut vom Brautführer geleitet. Bei den Männern geht der Vater des Bräutigams ganz
am Schluß, ebenso beim Opfergehen in der Kirche und beim Johannesweintrinken. Auch
beim Mahl sitzt er am letzten Tisch „zum Zeichen, daß er nichts mehr gelte, nicht mehr
Herr im Hause sei.“ Bis zum Einzug in die Kirche spielen die Musikanten. Hat ein
Hochzeiter sein erstes Mädel sitzen lassen, so werden im Raum Waidhofen vor ihrem Haus und auf dem Weg, den der Hochzeitszug geht, am Hochzeitstage „Häcksel gestreut“.
In der Kirche während des Gottesdienstes gestaltet der Kirchenchor die Feier, die eingezogenen Musikanten spielen in den meisten Orten im Raum Aichach und Dachau
nicht. Bei der feierlichen „Einsegnung“ in der Kirche, dem Höhepunkt der Hochzeit – im
Raum Aichach wurde der Dienstag als Hochzeitstag bevorzugt - steht der Hochzeitlader
hinter den Brautleuten und hält in einem Teller den „Mahelring“ oder „Gmachelring“
für die Braut bereit, „denn die Männer tragen keine Eheringe“. Um die Herrschaft
im Hause zu behalten, versucht die Braut sich den Ring selbst an den Finger zu
stecken, was aber der Hochzeiter zu verhindern sucht. Auch die Trauung ist mit einer
Reihe von abergläubischen Vorstellungen verbunden. Alle Hochzeitsgäste achten neugierig darauf, auf welcher Altarseite „die Kerzen schöner brennen oder im Gegenteile
lebhafter zucken und fackeln, das entscheidet, ob der Bräutigam oder die Braut länger
lebt bzw. früher stirbt (rechts ist der Bräutigam, links die Braut).“ Nach der Einsegnung beginnt das feierliche Hochzeitsamt, die Hochzeitsgäste gehen in der bereits geschilderten Ordnung des Hochzeitszuges zum Opfern, „jeder Hochzeitsgast küßt sein Opfergeld, ehe er es in das hiefür bestimmte Teller niederlegt.“ Nach dem Ende des Hochzeitsamtes wird der Johanniswein gespendet. Zum Abschluß „reicht der Mesner den Brautleuten das Meßbuch zum küssen und erhält dabei ein kleines Geschenk.“ In der Kirche läßt der Pfarrer in Waidhofen nach der Trauung sämtliche Hochzeitsgäste aus einem Glase den Meßwein trinken, „wozu von den Musikanten ein Marsch geblasen wird.“ Beim Verlassen der Kirche erhalten die wartenden Ministranten eine angemessene Spende für ihren Dienst. Um möglichst niemand ungeschoren davon kommen zu lassen, spannen diese ein Seil beim Kirchenausgang.***
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 23:01@hexenholz
Auch von mir herzlichen Dank für Deine Arbeit!
@alle
Mal ganz plump gefragt: Wiese haben die das Motorenhäuschen ausgerechnet an die Nordseite "rangeklebt"?
Hätten die Wasser gepumpt, so könnte es damit zusammenhängen, dass der Brunnen ja auch in Richtung Weg stand...
Aber stand nicht irgendwo, dass die Motoren eher irgendwelche Futterschneide- /Dreschmaschinen o.Ä. antreiben sollten?
In diesem Fall würde es mich wundern, dass man die teuren Maschinen genau dort unterbrachte. Immerhin waren es ja teure Motoren und nächtliche Diebstähle konnte man von den Schlafstuben aus nicht verhindern, dazu war das Motorenhäuschen zu weit weg.
Außerdem würde man im Falle der Futterzubereitung oder des Dreschens ja auch die Maschinen eher in Hofnähe haben wollen, oder? Da wären die Transportwege kürzer (Futter vom Keller zum Verarbeiten und dann in den Stall bzw. Getreide in der Tenne gedroschen und dann auf den Dachboden).
Als Laie würde ich sagen, die haben tatsächlich Wasser gepumpt und konnten wegen der Leitungslänge nicht weiter in Richtung Stall/Hof.
Was meinen die Experten?
Auch von mir herzlichen Dank für Deine Arbeit!
@alle
Mal ganz plump gefragt: Wiese haben die das Motorenhäuschen ausgerechnet an die Nordseite "rangeklebt"?
Hätten die Wasser gepumpt, so könnte es damit zusammenhängen, dass der Brunnen ja auch in Richtung Weg stand...
Aber stand nicht irgendwo, dass die Motoren eher irgendwelche Futterschneide- /Dreschmaschinen o.Ä. antreiben sollten?
In diesem Fall würde es mich wundern, dass man die teuren Maschinen genau dort unterbrachte. Immerhin waren es ja teure Motoren und nächtliche Diebstähle konnte man von den Schlafstuben aus nicht verhindern, dazu war das Motorenhäuschen zu weit weg.
Außerdem würde man im Falle der Futterzubereitung oder des Dreschens ja auch die Maschinen eher in Hofnähe haben wollen, oder? Da wären die Transportwege kürzer (Futter vom Keller zum Verarbeiten und dann in den Stall bzw. Getreide in der Tenne gedroschen und dann auf den Dachboden).
Als Laie würde ich sagen, die haben tatsächlich Wasser gepumpt und konnten wegen der Leitungslänge nicht weiter in Richtung Stall/Hof.
Was meinen die Experten?
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 23:16@jaska
Vermutlich hat man mit dem Motor auf HK keine Wasserpumpe angetrieben. Angetrieben wurden wahrscheinlich diverse landwirtschaftliche Geräte. Technisch lief das über eine sogenannte Königswelle (siehe Bild) und den entsprechenden Transmissionsriemen. Je nach Durchmesser der Antriebsräder, konnten die benötigten Umdrehungszahlen realisiert werden
Mordfall Hinterkaifeck
08.02.2009 um 23:21@Flaucher. Danke für die schnelle Antwort. Wäre der Motor dann nicht besser irgendwo im Bereich der Tenne bzw. des Hofes aufgestellt worden? Und hätte man sich dann diesen komischen Anbau nicht sparen können?
Mordfall Hinterkaifeck
09.02.2009 um 02:01Flaucher, vielen Dank für Deine Hochzeitsbrauchtumrecherche. Ich stelle fest, dass die Bräuche hier in der Oberpfalz sehr ähnlich sind. Das mit dem Schnurspannen wird heute noch praktiziert, auch das Sägespänestreuen, lediglich im Zuge der Emanzipation kann es auch der Braut passieren, dass von ihrem Haus bis zum Haus desjenigen, den sie dann doch nicht geheiratet hat, eine solche Spur zieht. Auch hier sitzt der Bräutigam rechts und die Braut links.
Jaska, wohin hätte das Motorenhäuschen denn sollen? Vermutlich war der Motorantrieb ja überwiegend für die Futterschneidemaschine gedacht - und die steht nunmal in der Futterkammer. Innen im Hofraum würde das Häuschen einerseits nur "im Weg umgehen" und andererseits waren die damaligen Motoren sicherlich auch sehr geräuschintensiv und der Schall hätte sich dann womöglich im Innenbereich des L-Hofes verfangen.
Jaska, wohin hätte das Motorenhäuschen denn sollen? Vermutlich war der Motorantrieb ja überwiegend für die Futterschneidemaschine gedacht - und die steht nunmal in der Futterkammer. Innen im Hofraum würde das Häuschen einerseits nur "im Weg umgehen" und andererseits waren die damaligen Motoren sicherlich auch sehr geräuschintensiv und der Schall hätte sich dann womöglich im Innenbereich des L-Hofes verfangen.
Mordfall Hinterkaifeck
09.02.2009 um 06:58@flaucher
Das sind interessante Hochzeitsbräuche aus Waidhofen, die Du uns vorgestellt hast! Besonders interessant finde ich, dass der Dienstag der bevorzugte Hochzeitstag war!
@alle
Noch zur Ergänzung, die standesamtliche Trauung von Karl und Victoria war am Freitag, den 3.4.1914, Ostern war am 12.4.1914.
Vor Ostern ist Fastenzeit, da wurde bekanntlich nicht kirchlich geheiratet, weil die Ehe nicht vollzogen werden durfte. In der Osternacht, also vom 11. auf den 12.4. wurde traditionell getauft, zumal frisches Weihwasser hergestellt wurde.
Vermutlich fand die kirchliche Trauung dann am Dienstag nach Ostern statt. Das war der 14.4.1914.
Exakt am 14.4.1886 fand auch die kirchliche Trauung von Andreas Gruber und Cäzilia Asam, geb. Sanhüter statt.
Das sind interessante Hochzeitsbräuche aus Waidhofen, die Du uns vorgestellt hast! Besonders interessant finde ich, dass der Dienstag der bevorzugte Hochzeitstag war!
@alle
Noch zur Ergänzung, die standesamtliche Trauung von Karl und Victoria war am Freitag, den 3.4.1914, Ostern war am 12.4.1914.
Vor Ostern ist Fastenzeit, da wurde bekanntlich nicht kirchlich geheiratet, weil die Ehe nicht vollzogen werden durfte. In der Osternacht, also vom 11. auf den 12.4. wurde traditionell getauft, zumal frisches Weihwasser hergestellt wurde.
Vermutlich fand die kirchliche Trauung dann am Dienstag nach Ostern statt. Das war der 14.4.1914.
Exakt am 14.4.1886 fand auch die kirchliche Trauung von Andreas Gruber und Cäzilia Asam, geb. Sanhüter statt.
Mordfall Hinterkaifeck
09.02.2009 um 08:23@hexenholz
Vielen Dank für die sensationelle Arbeit und die Mühen, die Du in Dein "Baby" investiert hast. Danke! :-)
Vielen Dank für die sensationelle Arbeit und die Mühen, die Du in Dein "Baby" investiert hast. Danke! :-)
Mordfall Hinterkaifeck
09.02.2009 um 08:58„....andererseits waren die damaligen Motoren sicherlich auch sehr geräuschintensiv und der Schall hätte sich dann womöglich im Innenbereich des L-Hofes verfangen..... „
@topfsekret @jaska
....richtig ... und da es sich mit Sicherheit um einen Verbrennungsmotor gehandelt hat, darf man auch die Abgasemmissionen, die so ein Motor entwickelt, nicht ausser Acht lassen. Das wäre sicher nicht vorteilhaft für Mensch und Tier (Futter) gewesen.
@topfsekret @jaska
....richtig ... und da es sich mit Sicherheit um einen Verbrennungsmotor gehandelt hat, darf man auch die Abgasemmissionen, die so ein Motor entwickelt, nicht ausser Acht lassen. Das wäre sicher nicht vorteilhaft für Mensch und Tier (Futter) gewesen.