Mordfall Hinterkaifeck
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Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 13:05Original anzeigen (1,9 MB)
Hallo @all
Ich hab in einer Ausgabe der Aichacher Zeitung von 2007 zufällig eine Beilage gefunden mit dem Titel Der Sonntag. Dort ist der letzte Teil einer (literarischen?) Aufarbeitung der Vorgänge auf HK abgedruckt. Siehe Anhang.
Meine Fragen nun: weiß Jemand die Titel der beiden Bücher des Autors Josef Ludwig (Hecker) aus den Jahren 1951 und 1972 und wenn Ja, wie gut sind diese Bücher recherchiert?
Ich frage deshalb, weil in diesem Artikel der Anschein entsteht, dass der Postbote Mayer Josef auch zu den Auffindepersonen gehört hat.
Vielleicht ist das alles aber schon bekannt und besprochen worden, dann bitte ich meine Fragen zu entschuldigen. Ich bin beim Durcharbeiten des Threads noch immer erst auf ungefähr seite 700.
Danke und Entschuldigung im voraus
Robert
Hallo @all
Ich hab in einer Ausgabe der Aichacher Zeitung von 2007 zufällig eine Beilage gefunden mit dem Titel Der Sonntag. Dort ist der letzte Teil einer (literarischen?) Aufarbeitung der Vorgänge auf HK abgedruckt. Siehe Anhang.
Meine Fragen nun: weiß Jemand die Titel der beiden Bücher des Autors Josef Ludwig (Hecker) aus den Jahren 1951 und 1972 und wenn Ja, wie gut sind diese Bücher recherchiert?
Ich frage deshalb, weil in diesem Artikel der Anschein entsteht, dass der Postbote Mayer Josef auch zu den Auffindepersonen gehört hat.
Vielleicht ist das alles aber schon bekannt und besprochen worden, dann bitte ich meine Fragen zu entschuldigen. Ich bin beim Durcharbeiten des Threads noch immer erst auf ungefähr seite 700.
Danke und Entschuldigung im voraus
Robert
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 14:19@flaucher, hey, gut ! Das Schild habe ich mir gleich abgespeichert ! Diese Funktion darf aber nicht mit dem NSDAP-Ortsgruppenleiter verwechselt werden.
*****
Bernie
*****
Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 14:49@AngRa
Im Staatsarchiv Augsburg ist (Zitat: Heinz Ulrich) sogar nachzulesen, daß Pöll Schlittenbauer in der Öffentlichkeit angeschrien haben soll, daß dieser die HKer erschlagen habe.
Ulrich dürfte diese Darstellung auch von Sigl übernommen, aber im Artikel etwas abgeschwächt haben.
Im Staatsarchiv Augsburg ist (Zitat: Heinz Ulrich) sogar nachzulesen, daß Pöll Schlittenbauer in der Öffentlichkeit angeschrien haben soll, daß dieser die HKer erschlagen habe.
Ulrich dürfte diese Darstellung auch von Sigl übernommen, aber im Artikel etwas abgeschwächt haben.
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 14:56Postschaffner Mayer scheint mit der Darstellung von Hecker nicht ganz einverstanden gewesen zu sein und sagt später aus, keine Zustimmung zur Veröffentlichung seines Fotos gegeben zu haben.
Ich kann das allerdings momentan nur (sinngemäß) aus dem Gedächtnis zitieren.
Mayer gibt an, ein Foto ursprünglich verweigert zu haben. Er sei aber dann von Hecker und einer Fotografin regelrecht überrumpelt worden.
Ich kann das allerdings momentan nur (sinngemäß) aus dem Gedächtnis zitieren.
Mayer gibt an, ein Foto ursprünglich verweigert zu haben. Er sei aber dann von Hecker und einer Fotografin regelrecht überrumpelt worden.
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 15:04@Badesalz,
und Lorenz S. ging dennoch rechtlich nicht gegen M. Pöll vor, schon sehr interessant !
Wohingegen er den Siegl sofort anging, wegen der besagten "Schlüsselaussage".
Was wusste der alte M. Pöll, womit hatte er den Lorenz in der Hand. Ging es nur um das Ansehen und die Autorität von Pöll, die dem LTV u. U. sein Amt hätten gefährlich werden können !??
@flaucher
Habe auch so eine Aufnahme gefunden, von 1935 herum: am Anwesen des Ortsbauerführers wurde so ein Schild angebracht.
Es ist zu vermuten, dass die Familie S. in Erinnerung an diese grossen Tage ein derartiges Schildchen noch privat deponiert hat.
http://www.deutschefotothek.de/obj80680161.html#|home
*******************************************
Bernie
und Lorenz S. ging dennoch rechtlich nicht gegen M. Pöll vor, schon sehr interessant !
Wohingegen er den Siegl sofort anging, wegen der besagten "Schlüsselaussage".
Was wusste der alte M. Pöll, womit hatte er den Lorenz in der Hand. Ging es nur um das Ansehen und die Autorität von Pöll, die dem LTV u. U. sein Amt hätten gefährlich werden können !??
@flaucher
Habe auch so eine Aufnahme gefunden, von 1935 herum: am Anwesen des Ortsbauerführers wurde so ein Schild angebracht.
Es ist zu vermuten, dass die Familie S. in Erinnerung an diese grossen Tage ein derartiges Schildchen noch privat deponiert hat.
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Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 15:08@flaucher:
Pompöses Schild! Daran konnte sich nach 1945 aber bestimmt kaum jemand erinnern.
"Adolf wer? Von dem höre ich ja das erste Mal! Der hat hier nicht gewohnt. Für wen soll der gespielt haben?"
Anpassungsfähig, wie der Mensch nun mal ist, war Vieles
-vergessen,
-verschleiert,
-verändert,
-verschwunden,
-verbrannt und was der "V-Wörter" mehr gewesen sein mochten. Ganz im Sinne des beliebten "Victory-Handzeichens" der Sieger...
@Bernstein:
Da war für Jeden ein Ämtchen oder Pöstelein dabei, damit sich Jeder wichtig fühlen konnte.
In der Aussage war wörtlich der "Ortsbauernführer Schl." erwähnt, ich habe mich noch gewundert, weil das Nazi-Terminologie ist, die es 1922 noch nicht gab.
@romai:
Halt´ durch, Du schaffst es.
MfG
Dew
Pompöses Schild! Daran konnte sich nach 1945 aber bestimmt kaum jemand erinnern.
"Adolf wer? Von dem höre ich ja das erste Mal! Der hat hier nicht gewohnt. Für wen soll der gespielt haben?"
Anpassungsfähig, wie der Mensch nun mal ist, war Vieles
-vergessen,
-verschleiert,
-verändert,
-verschwunden,
-verbrannt und was der "V-Wörter" mehr gewesen sein mochten. Ganz im Sinne des beliebten "Victory-Handzeichens" der Sieger...
@Bernstein:
Da war für Jeden ein Ämtchen oder Pöstelein dabei, damit sich Jeder wichtig fühlen konnte.
In der Aussage war wörtlich der "Ortsbauernführer Schl." erwähnt, ich habe mich noch gewundert, weil das Nazi-Terminologie ist, die es 1922 noch nicht gab.
@romai:
Halt´ durch, Du schaffst es.
MfG
Dew
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 15:15@Bernstein:
Die Erinnerung an die Zeit zwischen 1933 und ´45 neigte ziemlich kollektiv und flächendeckend dazu, eher vage und verschwommen zu sein. Schon wieder "V-Wörter"...
MfG
Dew
Bernstein schrieb:Es ist zu vermuten, dass die Familie S. in Erinnerung an diese grossen Tage ein derartiges Schildchen noch privat deponiert hat.Das glaube ich weniger. Nach ´45 war das ungesund und stand der Entnazifizierung entgegen. Wer sowas sammelte, kriegte keinen "Persilschein".
Die Erinnerung an die Zeit zwischen 1933 und ´45 neigte ziemlich kollektiv und flächendeckend dazu, eher vage und verschwommen zu sein. Schon wieder "V-Wörter"...
MfG
Dew
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 15:54@Dew,
sollte man annehmen, aber da gibts rechtsorientierte Gebiete, da wurde das nicht so "verkniffen" gesehen, man hat zwar die braune Zeit ziemlich totgeschwiegen, hatte bei bestimmten Themen plötzlich spontane Gedächtnisprobleme und dergleichen, aber
hintenrum waren grossdeutsche Erzählungen und Interpretationen sehr angesagt.
BEiSPIEL:
Anfangs der Neunziger habe ich mitgeholfen, jahrelang, ein sehr altes Gebäude mit Anbauten zu renovieren. Der vorhergehende Besitzer -- längst verstorben -- war der NSDAP-Ortsgruppenleiter ! Nachdem dessen Frau nun ebenfalls hochbetagt verstorben war, und das Haus bald seinen Käufer fand, meinen alten Freund und dessen Frau, machten wir eine Begehung, was da alles in den nächsten Jahren zu machen sei. Ein Albtraum. Und an einem Zwischengang zum Nebengebäude fanden wir eine Emailtafel an der Wand, mit NSDAP bzw. ORTSGRUPPE , oder so ähnlich ! Wir standen davor und mussten schon wieder lachen, so grotesk war das !
Weil Du Entnazifizierung sagtest, da wurde längst nicht alles vernichtet !!
Als die AMI kamen wurde vieles versteckt, einiges, was es vielleicht doppelt gab, im Wohngebäude gelassen, damit die "Jungs" was zum Beschlagnahmen hatten, zufrieden ihr Soll erfüllen konnten ( Hitlerbilder/Zeitschriften/Mein Krampf&Co.. usw.) , und dann wieder a zogen. Irgendwann war die Entnazifierung abgeschlossen, der Altag kehrte ein, der Albtraum verflog langsam, wir wurden zu Mitstreitern der Alliierten, und dann hat der eine oder andere seine brauen Schätze wieder hervorgeholt, und im Wohnzimmer etc. deponiert.
In manchen Gegenden, wo die NPD früher über 20-30% Stimmen holte, und mehr, die CSU so ziemlich den Rest , hat mich da gar nichts verwundert !
*****
Bernie
sollte man annehmen, aber da gibts rechtsorientierte Gebiete, da wurde das nicht so "verkniffen" gesehen, man hat zwar die braune Zeit ziemlich totgeschwiegen, hatte bei bestimmten Themen plötzlich spontane Gedächtnisprobleme und dergleichen, aber
hintenrum waren grossdeutsche Erzählungen und Interpretationen sehr angesagt.
BEiSPIEL:
Anfangs der Neunziger habe ich mitgeholfen, jahrelang, ein sehr altes Gebäude mit Anbauten zu renovieren. Der vorhergehende Besitzer -- längst verstorben -- war der NSDAP-Ortsgruppenleiter ! Nachdem dessen Frau nun ebenfalls hochbetagt verstorben war, und das Haus bald seinen Käufer fand, meinen alten Freund und dessen Frau, machten wir eine Begehung, was da alles in den nächsten Jahren zu machen sei. Ein Albtraum. Und an einem Zwischengang zum Nebengebäude fanden wir eine Emailtafel an der Wand, mit NSDAP bzw. ORTSGRUPPE , oder so ähnlich ! Wir standen davor und mussten schon wieder lachen, so grotesk war das !
Weil Du Entnazifizierung sagtest, da wurde längst nicht alles vernichtet !!
Als die AMI kamen wurde vieles versteckt, einiges, was es vielleicht doppelt gab, im Wohngebäude gelassen, damit die "Jungs" was zum Beschlagnahmen hatten, zufrieden ihr Soll erfüllen konnten ( Hitlerbilder/Zeitschriften/Mein Krampf&Co.. usw.) , und dann wieder a zogen. Irgendwann war die Entnazifierung abgeschlossen, der Altag kehrte ein, der Albtraum verflog langsam, wir wurden zu Mitstreitern der Alliierten, und dann hat der eine oder andere seine brauen Schätze wieder hervorgeholt, und im Wohnzimmer etc. deponiert.
In manchen Gegenden, wo die NPD früher über 20-30% Stimmen holte, und mehr, die CSU so ziemlich den Rest , hat mich da gar nichts verwundert !
*****
Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 17:17@all
Siehe den alten Spruch:
Wos is dolos, wos werd' dö g'spuit ?
Im ganz'n Haus koa Hitlabuid!
Des is ned wohr, des is ned wohr,
im keller hägan no a boor!
Siehe den alten Spruch:
Wos is dolos, wos werd' dö g'spuit ?
Im ganz'n Haus koa Hitlabuid!
Des is ned wohr, des is ned wohr,
im keller hägan no a boor!
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 17:34@Dew
@Bernstein
V-Wörter, Victory-Zeichen etc.
Nicht vergessen, es gibt es auch zusätzlich immer unzählige, zeitgeistig höchst flexible Menschen:
Der unlängst in München verstorbene und spät zum katholischen Glauben konvertierte, konservative Publizist Caspar von Schrenck-Notzing antwortete auf die Frage „Was fällt Ihnen eigentlich spontan ein, wenn Sie an Deutschland denken?“ folgendes:
„Der Heerwurm der deutschen Denunzianten: nach 1918, nach 1933, nach 1945.“
Nix fier unguat!
@Bernstein
V-Wörter, Victory-Zeichen etc.
Nicht vergessen, es gibt es auch zusätzlich immer unzählige, zeitgeistig höchst flexible Menschen:
Der unlängst in München verstorbene und spät zum katholischen Glauben konvertierte, konservative Publizist Caspar von Schrenck-Notzing antwortete auf die Frage „Was fällt Ihnen eigentlich spontan ein, wenn Sie an Deutschland denken?“ folgendes:
„Der Heerwurm der deutschen Denunzianten: nach 1918, nach 1933, nach 1945.“
Nix fier unguat!
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 17:46@troadputzer,
*** OT ****
da gibt es leider eine ganz neue aktuelle D-Variante, die der POLIT-GEIST GEBIERT:
"Sie, Herr Wachtmeister, DO DRÜBM BEIM HUBER-WIRT WIRD FEI GRAUCHT ... DÖS IST DOCH VERBOTEN .... DO MÜSSN'S OBA EISCHREITN........ DER GHÖRT ONZEIGT ! "
******
Ich bin Nichtraucher, habe ähnliches schon erlebt, .... die Polizei hat für solche Dinge Null-Bock, keine Zeit, kein Personal, (zum Glück) wenig Interesse ! Und als Gastronom erfährt man nicht, wer da wieder angerufen hat, denunziert hat ! Jener wird vom Gesetz gedeckt.
Richtig ???
********
schönes Wochenende: Bernie
***********************
*** OT ****
da gibt es leider eine ganz neue aktuelle D-Variante, die der POLIT-GEIST GEBIERT:
"Sie, Herr Wachtmeister, DO DRÜBM BEIM HUBER-WIRT WIRD FEI GRAUCHT ... DÖS IST DOCH VERBOTEN .... DO MÜSSN'S OBA EISCHREITN........ DER GHÖRT ONZEIGT ! "
******
Ich bin Nichtraucher, habe ähnliches schon erlebt, .... die Polizei hat für solche Dinge Null-Bock, keine Zeit, kein Personal, (zum Glück) wenig Interesse ! Und als Gastronom erfährt man nicht, wer da wieder angerufen hat, denunziert hat ! Jener wird vom Gesetz gedeckt.
Richtig ???
********
schönes Wochenende: Bernie
***********************
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 18:12@Bernstein
Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874) hat diesen Menschentyp treffend charakterisiert:
“Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant”
Ein Zitat, dessen Wahrheitsgehalt sich in diesen Tagen mehr denn je beweist. Du hast ja schon ein Beispiel aus Deinem privaten Umfeld aufgezeigt. Das ließe sich endlos erweitern.
Ich wünsche Dir ein schönes, ruhiges Wochenende.
Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874) hat diesen Menschentyp treffend charakterisiert:
“Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant”
Ein Zitat, dessen Wahrheitsgehalt sich in diesen Tagen mehr denn je beweist. Du hast ja schon ein Beispiel aus Deinem privaten Umfeld aufgezeigt. Das ließe sich endlos erweitern.
Ich wünsche Dir ein schönes, ruhiges Wochenende.
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 19:37@romai
Robert, Bücher von J. Ludwig bzw. Johann Ludwig HECKER gibt es nicht.
Es handelt sich um Fortsetzungsgeschichten im Donaukurier. Die erste Geschichte von 1952 trug die Überschrift: " Die Nacht von Hinterkaifeck". Damals sind noch Zeitzeugen zu Wort gekommen wie Käthe Kreutmeyr, eine Sangesschwester, die mit Victoria im Kirchenchor gesungen hat und eben der Postschaffner Mayr.
Dann gab es 2007 im Donaukurier eine Neuauflage dieser Geschichte:" Hinterkaifeck Eine düstere Erinnerung." In der Neuauflage der Geschichte sind Zeitzeugen nicht mehr zu Wort gekommen.
Die Verion aus 2007 siehst Du hier:
http://www.aichacher-zeitung.de/internet/redaktion/downloads/hinterkaifeck/hinterkaifeck.htm
In beiden Geschichten sind Anspielungen enthalten, dass der Täter einen Soldatenmantel trug usw. Karl Gabriels Täterschaft wird irgendwie in den Raum gestellt. Er wurde damals vermutlich von Hecker, der wohl auch gemerkt hat, dass kein Raubmord vorliegt , sondern ein Liebesmord, als Täter favorisiert.
Im Anschluss an die Geschichte aus 1952 hat sich dann Matthäus Eser beim Donau-Kurier gemeldet und die Story erzählt, dass ihn der Hinterkaifecker Mörder, der inzwischen in verantwortlicher Position in Russland tätig war, aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen habe.
Alsbald hat er die Story nach seiner Inhaftierung jedoch komplett widerrufen.
@Bernstein
Meiner Meinung nach war L.S. ein Überlebenskünstler. Er wusste genau gegen wen er vorgehen kann und gegen wen nicht.
So wie er mit fadenscheinigen Erkrankungen seine Entlassung aus dem Kriegsdienst erreicht hat, so wusste er auch 1922 ff seinen Hund zu leiten.
Sigl war jung und ohne viel Lebenserfahrung und damit auch ohne große Autorität. Ihn konnte er angehen. Pöll war ein erfahrener Mann an ihm hätte er sich vermutlich die Zähne ausgebissen, zumal er vermutlich zu Lebzeiten Pölls beide Auffindungszeugen gegen sich gehabt hätte. Da hat der Herr halt abgewartet bis Pöll tot war und nicht mehr reden konnte. Dann hat er den jungen und unerfahrenen Sigl geknackt.
Robert, Bücher von J. Ludwig bzw. Johann Ludwig HECKER gibt es nicht.
Es handelt sich um Fortsetzungsgeschichten im Donaukurier. Die erste Geschichte von 1952 trug die Überschrift: " Die Nacht von Hinterkaifeck". Damals sind noch Zeitzeugen zu Wort gekommen wie Käthe Kreutmeyr, eine Sangesschwester, die mit Victoria im Kirchenchor gesungen hat und eben der Postschaffner Mayr.
Dann gab es 2007 im Donaukurier eine Neuauflage dieser Geschichte:" Hinterkaifeck Eine düstere Erinnerung." In der Neuauflage der Geschichte sind Zeitzeugen nicht mehr zu Wort gekommen.
Die Verion aus 2007 siehst Du hier:
In beiden Geschichten sind Anspielungen enthalten, dass der Täter einen Soldatenmantel trug usw. Karl Gabriels Täterschaft wird irgendwie in den Raum gestellt. Er wurde damals vermutlich von Hecker, der wohl auch gemerkt hat, dass kein Raubmord vorliegt , sondern ein Liebesmord, als Täter favorisiert.
Im Anschluss an die Geschichte aus 1952 hat sich dann Matthäus Eser beim Donau-Kurier gemeldet und die Story erzählt, dass ihn der Hinterkaifecker Mörder, der inzwischen in verantwortlicher Position in Russland tätig war, aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen habe.
Alsbald hat er die Story nach seiner Inhaftierung jedoch komplett widerrufen.
@Bernstein
Meiner Meinung nach war L.S. ein Überlebenskünstler. Er wusste genau gegen wen er vorgehen kann und gegen wen nicht.
So wie er mit fadenscheinigen Erkrankungen seine Entlassung aus dem Kriegsdienst erreicht hat, so wusste er auch 1922 ff seinen Hund zu leiten.
Sigl war jung und ohne viel Lebenserfahrung und damit auch ohne große Autorität. Ihn konnte er angehen. Pöll war ein erfahrener Mann an ihm hätte er sich vermutlich die Zähne ausgebissen, zumal er vermutlich zu Lebzeiten Pölls beide Auffindungszeugen gegen sich gehabt hätte. Da hat der Herr halt abgewartet bis Pöll tot war und nicht mehr reden konnte. Dann hat er den jungen und unerfahrenen Sigl geknackt.
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 20:45@AngRa und ich rätseln gerade, ob wir eigentlich schon mal wußten, wann J. L. Hecker verstorben ist. Man kann sich ja auch nicht alles merken... ;-)
Die ersten Fortsetzungsgeschichten der Hecker-HK-Serie erschienen 1951.
1972 wurde der Text in veränderter Form erneut gedruckt.
Nach dem "Tannöd"-Erfolg wurde diese zweite Version 2007 wiederum im "Donaukurier" abgedruckt.
Wir haben hier auch mal diskutiert, daß ein Neffe Heckers Peter Leuschner vorgeworfen habe, dieser habe sich (wohl für die erste Leuschner-Version von 1978) bei Heckers Story "bedient". Für die zweite und dritte Leuschner-Auflage kann das ja wohl kaum gelten.
War es nicht so, daß Leuschner im Zuge seiner Recherchen in den 70er Jahren Josef Hecker persönlich aufgesucht hat?
Jedenfalls finden sich Hecker-Titel im antiquarischen Buchhandel.
"Der Heuberg schweigt", "Der unheimliche Berg" und "Im Schein der Totenlichter" wären derzeit im Angebot.
Interessant klingt auch der Titel "Die Nonnen von Mariastein".
Wer bestellt freiwillig?? ;-)
Die ersten Fortsetzungsgeschichten der Hecker-HK-Serie erschienen 1951.
1972 wurde der Text in veränderter Form erneut gedruckt.
Nach dem "Tannöd"-Erfolg wurde diese zweite Version 2007 wiederum im "Donaukurier" abgedruckt.
Wir haben hier auch mal diskutiert, daß ein Neffe Heckers Peter Leuschner vorgeworfen habe, dieser habe sich (wohl für die erste Leuschner-Version von 1978) bei Heckers Story "bedient". Für die zweite und dritte Leuschner-Auflage kann das ja wohl kaum gelten.
War es nicht so, daß Leuschner im Zuge seiner Recherchen in den 70er Jahren Josef Hecker persönlich aufgesucht hat?
Jedenfalls finden sich Hecker-Titel im antiquarischen Buchhandel.
"Der Heuberg schweigt", "Der unheimliche Berg" und "Im Schein der Totenlichter" wären derzeit im Angebot.
Interessant klingt auch der Titel "Die Nonnen von Mariastein".
Wer bestellt freiwillig?? ;-)
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 20:56...Herr Hecker ist jedenfalls 1910 in Pfarrkirchen geboren. Ja, die Niederbayern!
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 20:59...er war freier Mitarbeiter bzw. Kulturredakteur des "Donaukurier" und ist im Jahr 2000 verstorben.
Den kenna ma iatz aa nimmer fro´ng!
Den kenna ma iatz aa nimmer fro´ng!
Mordfall Hinterkaifeck
06.02.2009 um 21:33Der is fei oid worn!
Mordfall Hinterkaifeck
07.02.2009 um 02:03@AngRa
@Badesalz
Danke Euch für die interessanten und vor allen Dingen für mich teilweise neuen Infos. Ich werde mal in der Bibliothek meiner Schwester stöbern (die hat ungefähr 800 Bücher vielerei coleur) ob da nicht was von Hecker dabei ist. Also Dank euch nochmal recht herzlich.
@Badesalz
Danke Euch für die interessanten und vor allen Dingen für mich teilweise neuen Infos. Ich werde mal in der Bibliothek meiner Schwester stöbern (die hat ungefähr 800 Bücher vielerei coleur) ob da nicht was von Hecker dabei ist. Also Dank euch nochmal recht herzlich.
Mordfall Hinterkaifeck
07.02.2009 um 12:23@romai
@Badesalz
Das ist mir nun doch etwas peinlich, dass ich die Bücher von Hecker unterschlagen habe, weil ich gar nicht wusste, dass er Romane veröffentlicht hat. Ich muss zugeben, dass mir nicht bekannt war, dass er offensichtlich Heimatromane verfasst hat. Ich hielt ihn für einen Journalisten wie Hans Lautenbacher, Heinz Ulrich oder Peter Leuschner.
@alle
Der Zwischenfall, den @Badesalz gestern am Nachmittag erwähnt hast, wo Pöll L.S. angeschrien haben soll, er habe die Hinterkaifecker erschlagen, ist schon interessant.
Ich stelle es mir so vor:
L.S. hat seinen Nachbarn Pöll, der 21 Jahre älter als er war, möglicherweise als Vaterersatz angesehen, da sein Vater schon 1906 oder 1907 verstorben war. Mit seinem minderjährigen Sohn, den drei Töchtern und der Schwiegermutter konnte er sich über die galante Geschichte betreffend Victoria nicht unterhalten. Da dürfte er sich bei Pöll öfters ausgesprochen haben über alles, was ihn bedrückt hat. Daher hatte dieser wohl einige Kenntnisse über das, was sich im Vorfeld der Tat abgespielt hat. Wenn er darüber berichtet hätte, wäre L.S. möglicherweise geliefert gewesen.
Vor der Polizei darüber gesprochen hat Pöll allerdings nicht. Er ist aber auch nur ein einziges Mal am 5.4.1922 vernommen worden, also einen Tag nach Auffindung der Leichen. Ich kann mir vorstellen, dass er dabei noch unter Schock gestanden hat und sich erst nachträglich Gedanken zu dem Mordfall und zum Täter machen konnte.
Außerdem konnte L.S. Pöll auch nicht anzeigen, weil dann wäre Sigl möglicherweise auf den Plan getreten und hätte die Aussagen von Pöll gestützt. Nein taktisch war es schon richtig zunächst abzuwarten bis einer der Auffindungszeugen tot ist und dann den einzigen Zeugen anzuzeigen.
Beim Sühnetermin stand dann Aussage gegen Aussage. Verhandlungsleiter war der Bürgermeister, Antragsteller war der Ortsführer und das Ergebnis, dass der Antragsgegner im Rahmen des Vergleichs eine Geldstrafe von 20 Mark zahlen musste,kann daher niemanden ernshaft überraschen.
@Badesalz
Das ist mir nun doch etwas peinlich, dass ich die Bücher von Hecker unterschlagen habe, weil ich gar nicht wusste, dass er Romane veröffentlicht hat. Ich muss zugeben, dass mir nicht bekannt war, dass er offensichtlich Heimatromane verfasst hat. Ich hielt ihn für einen Journalisten wie Hans Lautenbacher, Heinz Ulrich oder Peter Leuschner.
@alle
Der Zwischenfall, den @Badesalz gestern am Nachmittag erwähnt hast, wo Pöll L.S. angeschrien haben soll, er habe die Hinterkaifecker erschlagen, ist schon interessant.
Ich stelle es mir so vor:
L.S. hat seinen Nachbarn Pöll, der 21 Jahre älter als er war, möglicherweise als Vaterersatz angesehen, da sein Vater schon 1906 oder 1907 verstorben war. Mit seinem minderjährigen Sohn, den drei Töchtern und der Schwiegermutter konnte er sich über die galante Geschichte betreffend Victoria nicht unterhalten. Da dürfte er sich bei Pöll öfters ausgesprochen haben über alles, was ihn bedrückt hat. Daher hatte dieser wohl einige Kenntnisse über das, was sich im Vorfeld der Tat abgespielt hat. Wenn er darüber berichtet hätte, wäre L.S. möglicherweise geliefert gewesen.
Vor der Polizei darüber gesprochen hat Pöll allerdings nicht. Er ist aber auch nur ein einziges Mal am 5.4.1922 vernommen worden, also einen Tag nach Auffindung der Leichen. Ich kann mir vorstellen, dass er dabei noch unter Schock gestanden hat und sich erst nachträglich Gedanken zu dem Mordfall und zum Täter machen konnte.
Außerdem konnte L.S. Pöll auch nicht anzeigen, weil dann wäre Sigl möglicherweise auf den Plan getreten und hätte die Aussagen von Pöll gestützt. Nein taktisch war es schon richtig zunächst abzuwarten bis einer der Auffindungszeugen tot ist und dann den einzigen Zeugen anzuzeigen.
Beim Sühnetermin stand dann Aussage gegen Aussage. Verhandlungsleiter war der Bürgermeister, Antragsteller war der Ortsführer und das Ergebnis, dass der Antragsgegner im Rahmen des Vergleichs eine Geldstrafe von 20 Mark zahlen musste,kann daher niemanden ernshaft überraschen.