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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 10:17
@maschenbauer

O.k., Hauinolo stand auf dem Schlauch. Ich habe die Bezeichnung "Beschuldigter" in Verbindung mit diesem geführten Interview nicht verstanden und mich gefragt: Wer war während des Interviews beschuldigt?".

Aber o.k., das war nur als Aufzählung der No-Go's gedacht...sorry!


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 10:19
Nochwas: Im Film selbst sitzt Schweiger ja ganz alleine auf dem Sofa.
Das Drei-Mann-auf-einem-Sofa-Foto aus dem Leuschner-Buch könnte auch einfach als Foto zur Erinnerung an diese Dreharbeiten gemacht worden sein...


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hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 12:01
hihihihi, haui

den spruch mit dem kuchen und dem krümel muß ich mir merken
der ist gut

ein kräftiges lachen am morgen vertreibt kummer und sorgen, gell
und den ärger über die blöden spammer

grüßle hulla


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 13:19
Rückforderung der Reuthaue


@hauinolo, ich habe mich sicher missverständlich ausgedrückt. Ich gehe davon aus, dass Andreas Schwaiger mit Leuschner auf dem Sofa sitzend und in entspannter Atmospäre vielleicht anders redet, als wenn Konrad Müller ihn angehört hätte. Ich bin sicher, dass dieser dabei nicht neben ihm auf dem Sofa gesessen hätte, sondern ihm gegenüber am Tisch und dabei alles aufgeschrieben hätte. Zum Schluss hätte er ihm alles vorgelesen und ihn auch noch alles, was er aufgeschrieben hat, unterschreiben lassen, um die Ernsthaftigkeit zu dokumentieren.

Es hätte für mich mehr Gewicht, wenn Schwaiger die Rückforderung der Reuthaue Konrad Müller gegenüber erwähnt hätte im Rahmen einer etwas förmlichen Anhörung. Aber Konrad Müller ist ja zu spät auf ihn zugekommen.

Das umständliche Verstecken der Reuthaue unter Brettern, das Unterlassen einer entgültigen Entsorgung nach der Tat und möglicherweise später nach Bekanntwerden des Abbruchs des Hauses und auch die mögliche Rückforderung durch den LTV bleibt rätselhaft.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 15:43
@AngRa

Alles klar, ich konnte Dir folgen und stimme Dir zu, dass dieses Gespräch wohl anders verlaufen wäre, hätte Konrad Müller das Interview geführt. :-)


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 17:58
@kcefiak,
...Fortsetzung von 8:15Uhr heute morgen .. in hoffentl. abgekürzter Form :-)
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---- schon bei zwei Tätern kann nicht genau gesagt werden, inwieweit man mit der Reuhaue nach der Tat erfahren wäre, denn der Eine hätte sich absetzen können, dieweil der Andere mit etwas mehr Zeit und Nervenstärke, evtl. ein Ortsansässiger, das belasten-
de Mordwerkzeug entsorgte, nach dem Motto " Hau Du mal ab, ich mach' das hier schon, kenn' mich ja aus ...".

Bekanntermassen auch denkbar, dass bei zwei Tätern der eine dann den "Hausmeister" spielt, der Ortsansässige, der demnach einige Tage Zeit gehabt hätte, zur Entsorgung, zum Verstecken, zur Zerstörung, was auch immer.

--- bei einem/zwei Tätern UND dem Mitwisser ( "Hausmeister" ? ) eine ähnliche Situation, noch mehr Kombinationen im Anschluss der Tat denkbar, was das Handling mit der Reuthaue anbelangt ! Einer der Täter mag ja psychisch und emotional fertig gewesen sein, was ein bestimmtes "Tätertypisches Handling" nicht zwingend impliziert, da die Anderen von kühlerem Blut und grösserer Nervenstärke gewesen sein könnten.
Sehr schwierig hier einen Rückschluss auf einzelne Aktionen zu machen, kriminal-typische Verhaltensweise hieran festzumachen.

Aber eines scheint doch merkwürdig:
****************************
wenn ein Täter oder Mittäter in den Folgetagen den Hausmeister "gespielt" hat, dann wäre auch etwas Zeit gewesen, die vielleicht noch im ersten Affekt dort droben hastig versteckte Reuthaue endgültig und sicher zu entsorgen, oder zumindest fachmännisch abzuschrubben, und dem üblichen Werkzeug wieder einzugliedern.

Was jedoch nicht passiert war, offenkundig !

Dieser sog. (spekulative) "Hausmeister" scheint von der Existenz dieses Tatwerkzeugs keine Ahnung gehabt zu haben !? ( siehe dazu weiter unter bei "BACKOFEN" ).

Und wenn ja: Hielt er dieses Versteck für sicher ......... im Fehlboden, wo schon ich als Jugendlicher wusste, dass da schon früher immer gern was versteckt wurde, auch im Krieg, in schelchten Zeiten, und gar manches spätestens bei Abrissarbeiten oder auch bei Dacharbeiten zu Tage trat.

Vielleicht war die Kommunikation zwischen dem Hausmeister und dem Reuthauentäter nach der Tat nur noch sehr "flüchtig", im wahrsten Sinn des Wortes,
es wurde hastig und evtl. etwas geschockt über den Mord geredet, die Motive, die ungewisse Zukunft des Täters, die Auswirkungen auf alle Beteiligten und Mitwisser, iund verständlicherweise wenige über genaue Tatdetails, dazu waren die zu grausig, man brauchte sich ihrer nicht zu "rühmen", dies nicht "breitzuwalzen", dazu gab es nun verdammt andere Dringlichkeiten für Täter und Mitwisser..

Wenn der Täter erwähnt haben mag, dass er "Sie "erschlagen habe, mit ner Hacke, die irgendwo rumhing oder stand, dann mag das im Moment als grausige Erst- Information ausgereicht haben, mit dem Effekt, die im Stall befindliche Spitzhacke in primären Verdacht als das (Haupt)-Tatwerkzeug zu bringen, da eine Reuthaue nicht vorhanden war.

Der Hausmeister wird sich demzufolge der Spitzhacke angenommen haben, und für weiteres Suchen gab es ja nun keinerlei Grund, aus seiner Sicht der Dinge !

Sollte diese Spitzhacke ebenfalls bei der Tat verwendet worden sein, mit einigen Spuren daher versehen, war das Thema dann scheinbar sonnenklar, bedurfte keiner weiteren Analyse oder Überlegungeaus Sicht eines Mitwissers/"Hausmeisters".

Als 10 Monate später diese Reuthaue auftauchte, waren wohl alle ziemlich perplex, und so sehe ich auch die Aktionen und Verhaltensweisen nach Auffinden Ende Februar 1923.

Nicht zu vergessen:
=============
Die Aktion am Samstag-abend ( 1.4.1922) am Backofen zeigt eine Person, die offerbar engagiert dabei war ( vermutlich mit Erfolg ... denn die Kripo hätte irgendwelche Reste wohl erwähnt ), etwas nachhaltig zu vernichten, zumindest auch Kleidungsstücke (brennender Filz / Wolle : Geruch !!) beweisst überdies, dass dieser Person es vermutlich nicht genügt hätte, eine Tatwaffe nur im Fehlboden zu verstecken, angesichts dieses uralten Tricks, denn fast jeder schon kannte !

Ein erneuter Hinweis darauf, dass zu diesem Zeitpunkt die Reuthaue schon versteckt war, UND diese unbekannte Person nachts auf HK davon definitiv nichts wusste !!

Die zwei "Buddellöcher" könnten der Hinweis sein, dass der/die Täter zunächst versucht hatten, die belastenden Kleidungsstücke zu vergraben, davon aber abkamen, weil viel zu unsicher und zu zeitaufwendig.

Der Freund und Hausmeister mag dies dann übernommen haben : "Haut ab, ich kümmere mich darum "

Ich vermute, die Reuthaue wurde sehr zeitnahe und in Hast versteckt, der Zeitaufwand dafür sehr gering: mit der Schneide die Bretter hochhebeln, nur zwei/vier kurze Nägel ( grosse Abstände, mussten ja nichts halten, und: Material sparen ! ). Dann die Reuthaue druntergeschoben ... Bretter runter, drauftreten, fertig !! ca. 2-3 min. maximal !

*********************
soweit für heute ! ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 18:58
@hauinolo,

ich bin absoluter Fan von Konrad Müller. Da gibt es nichts und ich bin ganz sicher, wenn er 1922 die Untersuchungen vor Ort geleitet hättet, dann wäre der Täter überführt worden.

@Bernstein und @alle
Ich kann mir bezüglich der Tatausführung nicht vorstellen, dass mehrere Täter vor Ort arbeitsteilig herumgewuselt haben und die Hinterkaifecker erschlagen haben. Es gab immerhin sechs Tote. So etwas lastet schwer. Ich bin überzeugt davon, dass einer der Täter, wenn es denn mehrere gegeben hätte, geplaudert hätte, weil das Maß an Schuld unerträglich war und nicht jeder gleichermaßen vor seinem Gewissen, mit dem man nachts ganz alleine ist, Rechtfertigungsgründe gefunden hätte.

Aber das ist meine persönliche Meinung.

Was meint ihr denn, warum der Täter überhaupt auf die glorreiche Idee gekommen sein könnte, die Reuthaue oben zu verstecken? Irgendwie macht es keinen Sinn.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 20:01
Daß für das Versteck der Reuthaue gerade dieser Platz ausgesucht wurde deutet doch mehr auf jemanden hin, der im Haus gut Bescheid wußte. Psychologisch ist es ohnehin ein Rätsel, warum der Täter sie dort überhaupt verbarg. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen die blutige Haue einfach verschwinden zu lassen; der Stiel hätte gut gebrannt; das Eisenstück nächtlings in der Paar entsorgt. Der Täter hatte dazu die eisernen Nerven, was der Zwischenfall mit der Taschenlampe vor dem Backhaus beweist. Drei Nächte standen ihm dafür zur Verfügung und es wäre sicherer gewesen, als sie unter den Bodenbrettern blutbespritzt aufzubewahren. Er mußte ja mit den Einsatz von Spürhunden rechnen. Außerdem muß er sich völlig sicher gewesen sein, keine Fingerabdrücke hinterlassen zu haben. Deshalb hätte er sie nicht einmal verschwinden lassen müssen. Ich hätte die Blutspuren, Haare und noch zusätzlich die überstehende Schraube entfernt, mit Erde wie nach Gebrauch verschmutzt und hätte er sie einfach zu den anderen landwirtschaftlichen Geräten in der Scheune gestellt. Bei den oberflächlichen Untersuchung wäre das ohnehin nicht aufgefallen. Wenn, dann hätte man sich die sternförmigen Verletzungen an den Schädeln der Ermordeten auch nicht erklären können, weil die Schraube ja von mir entfernt wurde. Diese Verletzungen hätte ich vorher beim Stapeln der Toten bemerkt. Zeit zum Überlegen was tun und zum Präparieren der Haue war genug vorhanden. Ich habe auch nirgendwo gelesen, daß die anderen Werkzeuge, außer der Spitzhacke im Futterbarren, jemals inspiziert wurden. Es wäre ohnehin völlig belanglos gewesen, wenn die Reuthaue schon früher als Tatwaffe erkannt worden wäre. Man hat ja auch nach deren Auffinden im Jahre 1923 keine Rückschlüsse auf den Täter ziehen können, weil Fingerabdrücke fehlten.

Und jetzt auf zum fröhliches Haberfeldtreiben!


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hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 20:23
troadi,

das weißt du heute, daß nach dem 6fach mord geschlampert wurde, daß im 2ten weltkrieg diverse papiere verbrannt sind, andere nicht mehr auffindbar sind oder verschollen.

ich denke, hätte es der täter damals gewußt, wäre er ganz anders vorgegangen.

er hätte weniger streß gehabt, glaubst nicht?

grüßle hulla


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 20:27
hulla,

ja, ich glaub' Dir alles!


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 20:28
@Bernstein

Bernie - vielen Dank für Deine detaillierte Analyse. Aber Du bist mir immer noch die Antwort auf meine Frage schuldig: Wie hättest Du persönlich als Täter reagiert ?

Ich sehe das mit dem Verstecken der Reuthaue so:

Diese einfache Reuthaue war in den Händen des Täters ein monströses Mordinstrument geworden.

Ich denke, nachdem der Blutrausch vorbei war und der Täter sich einigermaßen gefangen hatte, wurde ihm das klar. Dieses ekelerregende widerliche Ding mußte weg - und dabei genügte es nicht, das Teil einfach neben den Leichen liegenzulassen und mit Heu zu bedecken. Nein - die Reuthaue mußte so aus den Gesichtsfeld, daß man nicht zufällig darüberstolpern oder der Erstbeste sie gleich entdecken konnte.

Und nachdem er sich ja nicht seine Hände und Arme - die ja die eigentliche Mordarbeit verrichteten - abhacken konnte, wurde dieses Mordinstrument oben unter den Brettern versteckt. Kein besonders gutes Versteck - aber immerhin.

Übrigens:

Ich glaube, daß das Verstecken der Reuthaue der Startpunkt des Verdrängungsprozeßes beim Täter war. Er mußte die Tat so weit wie möglich verdrängen, um selbst überleben zu können. Denn mit dieser Tat leben zu müßen, war mit Sicherheit nicht einfach und ich denke es war phasenweise schier unerträglich für ihn.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 21:12
@troadputzer
Wenn Du oder ich oder viele andere von uns der Täter gewesen wären, so hätten wir die Reuthaue einfach in den Backofen, zusammen mit den anderen Dingern, die verbrannt werden mußten, reingeschmissen. Der Stiel wäre verbrannt, das Eisenteil ist schnell entsorgt, wie Du schon geschrieben hast.
Aber, was ist, wenn der Täter die Tatwaffe einfach gar nicht entsorgen wollte?
Ein Versteck unter den Bretterboden war zu der Zeit, wo es noch keine Fliesen, und Betondecken ect. gab, also nur Fehlboden und darüber Bretterdielen, ein beliebtes Versteck für alles mögliche.
Also versteckt er die Haue dort, wie es damals üblich war.
Und ob die gefunden wird oder nicht, war ihm egal.
Er hat es ja vielleicht schon bereut, was er getan hat.
Ist vielleicht auch bereit zu sühnen - im Falle einer Überführung.
Dann wäre vielleicht sein Gewissen erleichtert. Aber ihm wurde nichts angelastet.
Der Täter, (für mich LTV, alleine) war Christ. Und er hat sich eine schwere Bürde aufgelastet, die er für den Rest seines Lebens mit sich herumschleppte.
Aus diesem Grunde hat er das Mordinstrument nicht aus dem Mordhaus geholt, als es zum Abriss kam.
Er hat es vielleicht wieder einmal dem "Gottesgericht" überlassen.


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15.10.2008 um 21:15
@troadputzer
um Gotteswillen, die erste Zeile mußt Du vergessen. Ganz schnell. Sorry


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 21:38
@kcefiak

Ich habe mit dem Verstecken wegen des Verdrängens Schwierigkeiten. Die Reuthaue hätte ich doch sofort vernichtet oder so präpariert, daß man sie nicht mehr so leicht als Mordwaffe erkannt hätte. Zeit war reichlich vorhanden. Auf einem Bauerhof liegt ja immer viel altes Zeug herum. Den Stiel entfernt, verbrannt und die Haue zum alten Eisengerümpel oder in die Paar geworfen, keinem wäre das aufgefallen. Dann wäre sie doch völlig aus meinem Gesichtsfeld verschwunden und ich hätte nie Angst haben müssen, daß sie als Mordwerkzeug entdeckt wird. Beim Gerümpel, ohne Stiel, wäre es ja nur ein Stück Eisen gewesen, nicht mein Mordwerkzeug, dessen Anblick ich eventuell nicht ertragen hätte!


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 22:08
@troadputzer

Ja, ich stimme Dir zu, es bleibt ein psychologisches Rätesl, warum die Tatwaffe nach der Tat nicht vernichtet wurde, um sie aus der Welt zu schaffen. Das wäre die beste Methode der Spurenbeseitigung und der Verdrängung gewesen.

@kcefiak

Schon möglich, dass die Verdrängung damit eingeleitet wurde. Nur die endgültige Vernichtung wäre die beste Verdrängung gewesen. Aber das Verstecken unter Brettern ist natürlich besser als das Verstecken unter Heu oder das Bedecken mit einem Handtuch oder so, weil die Tatwaffe wenigstens wie weggeschlossen ist.

@elfeee

Ein interessanter Gedanke, dass der Täter letzten Endes das Corpus delicti nicht vernichtet hat und nicht geholt hat, weil er es darauf ankommen lassen wollte, ob er nicht vielleicht doch überführt wird, damit er sühnen kann, als Christ!


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 22:23
M.E. hat der Täter dieses Versteck kurz nach der Tat gewählt und hat sich vielleicht noch über seine Idee "gefreut".

Wenn ihm in den Tagen danach überhaupt aufgefallen sein sollte, daß das Versteck doch mit Risiken behaftet war (Spürhunde), dann war es vielleicht eine psychologische Hürde, die Sache im Wortsinn noch einmal in die Hand zu nehmen.

Aber ich denke noch nicht einmal, daß der Täter selber dieses Versteck als so schlecht angesehen hat, wie es hier von manchen dargestellt wird.

Es gilt wie immer der Grundsatz: Hinterher ist man immer schlauer.
Dieses "Hinterher" würde ich beim Täter nicht in den Tagen nach dem Verstecken sehen, sondern in den Tagen nach Auffindung der Reuthaue 1923.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 22:35
Dieses "gefreut" sollte ich vielleicht so formulieren:
Der Täter hat möglicherweise eine innere Befriedigung über seine (vermeintlich) ´schlaue´ Idee verspürt.
Durch sein aktives und aus seiner Sicht planvolles und geschicktes Handeln hat er innere Ruhe zurückgewonnen und sich auf das kommende Geschehen (Entdeckung der Opfer, Polizeieinsatz) vorbereitet.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.10.2008 um 23:15
@AngRa
LS hatte nach der Tat mit der Anna keine weiteren Kinder mehr, so weit ich informiert bin.
Gut, Kinder kriegen oder nicht - das ist ja hier nicht die Frage.
Aber unter normalen Umständen hätte noch eines oder zwei entstehen können.
War es der Grund, daß die Anna bescheid wußte und nichts mehr mit dem LTV zu tun haben wollte und ihn einfach abwies - was ja auch dafür spricht, daß die ihm kein Alibi gegeben hat,
oder aber der LTV hatte durch die Tötung - vielleicht auch nur durch die Tötung des kleinen Josef - solche Gewissensbisse, daß er einfach nicht mehr dazu fähig war.
Es ist eine grauenhafte Vorstellung.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.10.2008 um 06:37
@elfeee

Doch soweit ich weiß hatte L.S. in seiner 2. Ehe insgesamt fünf Kinder, vier geboren nach 1922.

Ich will es mal so formulieren, während die Opfer in Waidhofen in der Gruft lagen, hat sich das Leben des möglichen Täters weiter entwickelt. Er hat weitere Kinder gezeugt, er hat nach einem Brand 1926 seinen Hof neu aufgebaut und er hat seinen Hof noch lange persönlich geführt, ist im Wirtshaus aufgetaucht, wo er Leute erschreckt hat, indem er sich der Tat bezichtigt hat und er hat Prozesse geführt gegen jemanden, der ihn der Tat bezichtigt hat.

ME hat der mögliche Täter, mit der Zeit ganz gut mit der Tat leben können, denn so verhält sich jemand nicht, der unter der Tat leidet. Wenn er gelitten hätte, dann hätte ihn die schlimme Tat wirklich zerstört. Dann wäre er wirklich zu nichts mehr fähig gewesen, hätte nur noch deprimiert und handlungsunfähig im Bett gelegen oder in der Ecke gesessen und auf den Tag gewartet, wo sein Sohn Johann 18 Jahre alt wird, so dass er ihm den Hof übertragen kann. Wahrscheinlich hätte er sein Leben aber schon vorher durch Alkohol oder sonstwie beendet.

Wie er aber unter dem Eindruck des Geschehens mit der Tat umgegangen ist, das ist eine andere Frage. Da kann ich es mir gut vorstellen, dass er aufgrund seiner katholischen Erziehung noch Vorstellungen von Schuld und Sühne im Hinterkopf hatte und vielleicht auch mit seiner schnellen Überführung gerechnet hat und ihn dieses evtl. anfangs sogar erleichtert hätte.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.10.2008 um 09:40
Zum Versteck der Reuthaue:

Ich habe mir längst abgewöhnt, irgendwelche Handlungen meiner Mitmenschen nach ausschließlich streng logischen Kriterien beurteilen zu wollen. Man wird nicht wirklich glücklich dabei.
Und das ist mit Sicherheit bei einem Menschen in einer Extremsituation (z.B. nach so einem Reuthauen-Massaker) eher noch weniger möglich.
Vielleicht wollte ja der Täter die blutbesudelte Reuhaue einfach so schnell wie möglich los werden...


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