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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 08:37
@AngRa

Zum Inzest - wenn man sich nochmal folgende Daten betrachtet:

- Heirat Viktoria & Karl Anfang April 1914
- Schwangerschaft Viktorias ab ca. Mitte April 1914
- Einberufung Karls zum Militär August 1914
- Geburt der Cilli Januar 1915
- Verurteilung von Viktoria und Andreas Ende Mai 1915

bleibt als Zeitraum für den betriebenen Inzest eigentlich nur die Spanne von ca. Februar - April 1915.

Denn:

ich glaube nicht, daß während der (kurzen) gemeinsam vor Ort gelebten Ehe von Viktoria und Karl Inzest betrieben wurde. Während der Schwangerschaft dürfte dies ebenfalls nicht stattgefunden haben.

AngRa - wie lange vor dem Verurteilungstermin dürfte Anzeige gegen die beiden wg. Inzest erstattet worden sein ? So ein Prozeß hatte doch eine gewisse Vorlaufzeit.

Wurde das an einem Tage abgehandelt - oder ist es denkbar, daß der Prozeß mehrere Verhandlungstage hatte ?

P.S:

wie bekannt sein dürfte, ist Martin Asam - der allerdings Mitte Mai 1915 zum Militär eingezogen wurde - mein Kanditat für die Anzeigenerstattung.

Nur: Dann hätte er wohl kaum mehr hoffen können, nach einer Rückkehr aus dem Krieg (die ja durch seinen Tod im Lazarett verhindert wurde) wieder auf HK wohnen und arbeiten zu dürfen. Aber vielleicht war dies ja ohnehin nicht mehr geplant, da er evtl. Ausweichmöglichkeiten hatte (= spekulativ) !


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 08:47
Da mir ja hier ehe keiner antworten auf meine Fragen gibt kann ich ja auch auf hören zu schreiben.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 08:47
Da bin ich mit @AngRa d’accord.

„Ausgenommen“ wurde der LTV gefühlsmässig. Seiner Meinung nach war er als Respektsperson der Lächerlichkeit ausgesetzt und wurde gedemütigt. Es staute sich Hass, ungeheurer Hass, auf. Vorgeführt werden von Menschen, die zudem noch ständig gegen Anstand, Sitte und Moral verstiessen, das ist unerträglich.

Irgendwann reifte in ihm (ich weiss, jetzt gehen die Meinungen weit auseinander) der Plan/Vorsatz/die Absicht seine „Peiniger“ zu vernichten. Wahrscheinlich gab es im Hintergrund Ereignisse/Entwicklungen, die wir nicht kennen und die dann so was wie der zündende Funke für dieses Verbrechen waren.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 09:06
@Lara07:
Das ist doch mal endlich ein Ansatz. Das hier ist ein Thema zum LESEN und dann schreiben. 18.223 Beiträge wird Dir keiner vorkauen, da musst Du durch.

Abgesehen davon wurde Dir geantwortet, Hinterkaifeck.net ist eine gute Adresse, um SICH SELBST schlau zu machen.

MfG

Dew


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28.10.2008 um 09:13
Da hab ich doch schon Längst geschaut steht aber nicht viel brauch bares dabei


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 09:25
Guten Morgen Lara07,

also ich finde auf 'hinterkaifeck.net' ist doch alles zu erlesen. Auch der gewaltige Thread hier bietet doch viel :)

Welche Fragen hast Du denn?
Vielleicht kann ich Dir ja einige kurz beantworten.

Ich selbst gehöre zwar nicht zu den aktiven Schreiberlingen hier, habe aber ALLES hier gelesen und glaube mich mit Hinterkaifeck mittlerweile gut auszukennen, soweit man das halt eben kann ...

Gruß, valadon


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 09:36
@AngRa: Ein Beweggrund für die frühe Hofübergabe an Vic könnte für A.G. auch deren Bruder gewesen sein. Mit der Übergabe wurde ja verhindert, daß der Martin A. den Hof mal bekommen würde, obwohl der ihm rechtmäßig wohl zugestanden hat. Falls die beiden Männer also nicht miteinander klar kamen, könnte dies auch ein Grund gewesen sein.
Das mit dem Inzest ist für mich schwierig einzuschätzen. Aber sicherlich hört er nicht einfach so auf und paßt sich den äußeren Gegebenheiten an (wie der Ehe zwischen Vic und K.G.). Wenn es dieses Abhängigkeitsverhältnis zwischen den beiden gab, vielleicht sogar seit Vic 16 Jahre alt war, dann lief der Inzest bestimmt auch weiter. Oder aber es gab ihn gar nicht. Schwierig...


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 09:43
Wenn es den Inzest nicht gab, dann wurden Vic und ihr Vater Opfer eines Justizirrtums. Immerhin sind sie rechtskräftig verurteilt worden und ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Richter eine so hohe Freiheitsstrafe leichtfertig verhängt hat. Etwas muss vorgelegen haben.

An heutigen Beispielen kann man sehen, dass soche Dinge oft sehr früh in der Kindheit beginnen und prägenden Einfluss auf das ganze Leben haben. Vielleicht war die Vic deshalb eheunfähig (im psychischen Sinn) und beziehungsgestört und etwaige Heiratskandidaten hatten es nicht leicht mit ihr.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 10:23
@Mellowmind:
Wenn man sich vorstellt, welche Kränkungen der M.A. durch die "Enterbung" erfahren hat, dann wäre ein Racheakt durchaus denkbar. Da der Inzest ja nur über Augenzeugen "bewiesen" werden kann, wird sich das Gericht auf den glaubwürdigsten Zeugen verlassen haben. Wäre auch nicht das erste Mal gewesen, daß Unschuldige verurteilt wurden.
Andererseits sprechen einige Zeugen von dem Mißbrauch. Da sind L.S.'s erste Ehefrau, seine Tochter, er selbst, die ehemalige Magd ... Eigentlich zu viele Hinweise, als daß es den Inzest nicht gegeben hätte.
Meine Meinung tendiert eher dazu, daß es ihn gab und er (auch während der kurzen Ehe) weiterhin etabliert war.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 10:43
@jaska

nein - ich denke nicht, daß der Inzest so extrem dominant war.

Es könnten m.E. mehrere Komponenten zum Tragen gekommen sein, die zum Prozeß führten:

- Martin Asam, der offensichtlich benachteiligt wurde
- der Krieg (geänderte Lebensplanungen / der Tod Karls)
- die räumliche Nähe zu Laag und die besorgten und (ehrverletzten) Großeltern der Cilli
- Verletzung der religiösen Gefühle von bestimmten Leuten

letztendlich bräuchten wir noch ein paar mehr Informationen, um hier Klarheit zu gewinnen (die Prozeßakten wären natürlich ultrawichtig).


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 10:53
@AngRa da hast du schon recht, Gerüchte sind schnell entstanden, ich kenne einen Mann dem seit vielen Jahren nachgeredet wird, er hätte seine Tochter vergewaltigt.
Fakt ist, er hat es nicht getan, das Gerücht hält sich bis heute.

Aber die Gedanken mal anders herum gedacht....Vic wird die ganzen Jahre von ihrem Vater nicht schwanger, weder kanns an ihm noch an ihr gelegen haben.
Sie wird aber sofort von ihrem Ehemann schwanger und beim Sch. dauerts auch nicht lange.
Wie oben schon angesprochen, entweder wurde gut aufgepasst, oder aber es fand überhaupt kein Inzest statt.
Über Jahre hinweg so gut aufpassen das nie etwas passiert dürfte ziemliches Glück sein.

Ich sehe folgende Varianten:
1. Es fand gar kein Inzest statt oder sehr selten.

2. Der Josef war ein Unfall und man musste nun ganz fix einen Vater herzaubern, dass man sich Sch. aussuchte ist für mich kein Zufall, denn in dem Fall hätte man auch Knecht x oder y aussuchen können, das wäre wohl einfacher gewesen als einen Sch. zu umgarnen der ansich kein Interesse an der Frau hat. Es müsste auch mehr Kontakt im Vorfeld dagewesen sein als Sch. weismachen wollte.

3. und die Version finde ich recht interessant, wenn auch etwas wirr gedacht.
Davon ausgehend dass der Inzest wirklich so oft statt fand, aber keine Schwangerschaft folgte, muss ich annehmen dass die Schwangerschaft vom LTV gewollt war. Dazu würde auch die Aussage vom Sch. passen, dass Vic in quasi zum Sex drängte.
Was passiert heute noch oft genug wenn man einen bestimmten Mann zur Ehe zwingen möchte oder erpressen möchte?
Nur erschliesst sich da der Sinn nicht, denn die HK`ler haben an ihn bezahlt, nicht umgekehrt.

Bleiben eigentlich nur noch die beiden Varianten übrig:
1. Man musste fix einen Vater finden
2. Es war wirklich geplant zu heiraten

Es gab aber keine Hochzeit, zwei Gründe kommen dafür in Frage, entweder war der Gruber nicht einverstanden, aus welchen Gründen auch immer, oder Vic konnte sich (mal wieder) nicht lösen.

Beide Gründe sind ein Schlag ins Gesicht für den LTV.
Für mich aber kein Grund in Blutrausch zu verfallen und sechs Leute zu erschlagen.
Zumal ihm wohl von Anfang an klar gewesen sein musste dass er unter Umständen nicht Josefs Vater ist, für was wäre sonst Geld an ihn geflossen?
Diese Nachricht kann ihn also nicht aus heiterem Himmel am Mordtag getroffen haben bei einer Aussprache.
Ich werde einfach das Gefühl nicht los dass ein wichtiges Ereignis fehlt.

@topfsekret, du sagst eine Scheidung war damals im katholischen Bayern ein Skandal, was also konnte der Grund gewesen sein dass die Familie diesen Skandal in Kauf nahm?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 11:01
Bezüglich des Inzests:

@Mellowmind
Einer Verurteilung geht ja erstmal die Beweisführung und Beweissicherung voraus. Das heisst im Umkehrschluss, dass Beweise für den Inzest vorgelegen haben müssen. Es muss doch demnach, @AngRa korrigiere mich bitte, mindestens eine Zeugenaussage vorgelegen haben, die möglicherweise unter Eid, zur Verurteilung führte.

@AngRa
Könnte hierfür eine "einfache" Zeugenaussage ausreichend sein? Wie hätte bei der Inzest-Verhandlung die Beweisführung aussehen können, vielleicht sogar müssen?

A.G. und V.G. hätten doch auch leugnen und sich als Opfer hinstellen können? Das haben sie nicht getan bzw. die Plädierung auf "Nicht schuldig" hatte kein Gewicht.....

Der Grund hierfür kann doch eigentlich nur sein, dass die Beweislage erdrückend war. Einen Anwalt (der was kann halt) werden sie möglicherweise gar nicht mit einem Mandat beauftragt haben....


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 11:37
@valadon:
Respekt für´s Durchhaltevermögen!

@Lara07:
Zitat von Lara07Lara07 schrieb:Da hab ich doch schon Längst geschaut steht aber nicht viel brauch bares dabei
Keine Ahnung haben, aber ´ne Meinung, ich empfehle Dir eine politische Laufbahn.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 11:39
@kcefiak:
Was verstehst Du unter "extrem dominant"? Neigungen sind doch gerade im sexuellen Bereich immer dominant. Die kann man nicht einfach abschalten, nur weil da plötzlich ein Ehemann da ist oder man verurteilt wurde. Ohne räumliche Trennung und aufwändige Therapie wird man kaum eine "Heilung" erzielen.
Ich gehe davon aus, daß der Inzest nicht aufhörte und die Ehe nur der Fortpflanzung diente und sicherstellen sollte, daß das Ehepaar Gruber später versorgt war. Vielleicht spielte auch eine Rolle, daß eine Ehe dem M.A. endgültig einem Anspruch auf HK ein Ende setzte. Nachdem Vic verwitwet war stellte man dann evtl. fest, daß man eigentlich keinen neuen Mann brauchte, aber ein männlicher Nachkomme fehlte.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 11:43
@alle,
zur geschichtlichen Ausgestaltung:
Falls der/die Mörder von Hinterkaifeck in den Jahren bis zum WK-II gefasst worden wären, wäre wohl der bekannteste Scharfrichter Deutschlands, Johann Reichhart, deren Henker geworden !
"Notfalls" bzw. auf Anfrage wäre J. Reichart auch mit seiner mobilen Guillotine angereist.

Hier ein weiterer Fall aus dieser Zeit, der zudem das seltsame Schicksal des Johann Reichart beleuchtet, ein Leben, über das selten reflektiert wurde. Er war es auch, der die Geschwister Scholl im staatlichen Auftrag der Nazis vom Leben zum Tode brachte. Ein Mann, der in seiner Eigenschaft als Scharfrichter 3165 Menschen in den Tod führte.

http://www.oberpfalznetz.de/onetz/859455-118,1,0.html
*****************************************
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 11:49
@jaska,
da muss ich Dir beipflichten. Die kleine "Cilli" hatte leider das Problem, dass sie nicht der gewünschte "Stammhalter" war, daher wurde sie nach vemutlich stark venachlässigt.
Bei dem kleinen Josef war das anders: ENDLICH ein Stammhalter, egal, ob von Andreas G. gezeugt, oder vom Lorenz S., egal: HAUPTSACHE, ein Stammhalter !
Ihm gehörte vermutlich das tiefere Interesse bzw. die Zuwendung von Viktoria und Andreas !
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 12:08
@jaska und @Bernstein:

die Viktoria selbst war ja auch kein Stammhalter - trotzdem wurde sie bevorzugt und bekam den Hof. Ich denke nicht, daß Josef so zentral als Stammhalter gesehen wurde - eher als "Zankapfel" oder "Inzestproblem".

Nochmal meine persönliche Einschätzung zum Inzest:

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß AG mit der Viktoria während der Ehe laufend Inzest betrieben hat - ich denke, daß die Anwesenheit eines Ehemannes dies wirksam verhindert hat. Unmittelbar nach Beginn der Ehe kam die Schwangerschaft und zur Jahreswende 1914/1915 die Geburt und bald darauf die Verurteilung.

Nach der Verurteilung bzw. nach Absitzen der Gefängnisstrafe (AG) wird es wohl wieder inzestuöse Kontakte zwischen Viktoria und AG gegeben haben. Wie intensiv diese waren, kann keiner von uns sagen.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 12:58
@kcefiak

Das Aktenzeichen des Strafprozesses lautet: 105/15. Ich gehe daher davon aus, dass das Ermittlungsverfahren Ende Januar/Februar 1915 eingeleitet wurde.

Die Dauer der Gerichtsverhandlung hängt von der Länge der Anklageschrift und der Dauer der Beweisaufnahme, insbesondere dem Zeugenaufgebot und davon ob ein sachverständiger Zeuge mit Gutachten gehört werden muss.

Fallbezogen meine ich, dass die Gerichtsverhandlung maximal einen Tag gedauert hat. Die Anklage war kurz, der vorgeworfene Tatbestand einfach, Zeugen dürfte es nicht allzuviele gegeben haben, ein sachverständiger Zeuge war nicht notwendig.
Das Urteil muss am Ende der Hautverhandlung gesprochen werden, der Richter muss unter dem Eindruck der Beweisaufnahme stehen.

Also am 28.5.1915 fand die Hauptverhandlung statt und es muss auch zwingend das Urteil verkündet worden sein.

Abgeurteilt worden ist der Inzest im Zeitraum von 1907 bis Sommer 1910. Zur Aburteilung stand mE jedoch der Inzest im gesamten Zeitraum also ab 1907 bis 1915 an. Die Taten hätten in Fortsetzungszusammenhang gestanden und wären nach einem einmal gefassten Gesamtvorsatz als eine Tat gewertet worden. Es wäre ein Aufwasch gewesen.

Die Angeklagten müssen dem Richter einen plausiblen Grund dafür genannt haben, warum nach dem Sommer 1910 kein Inzest mehr stattfand, denn ansonsten hätte das Gericht ihnen keine moderate Strafe verpasst, wenn es im Hinterkopf den Eindruck hatte, dass die Angeklagten hartnäckig leugnen und nicht reinen Tisch gemacht hätten.

Für Inzest betrug der Strafrahmen 5 Jahre Zuchthaus. Eine Zuchthausstrafe von einem Jahr ist moderat und nur erklärbar, dass der Richter den Angeklagten an sich geglaubt hat.

@hauinolo

Die glaubhafte Aussage eines glaubwürdigen Zeugen reicht ohne Weiteres zur Aburteilung aus, auch wenn die Angeklagten leugnen.

Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind schwer nachweisbar. An sich muss ein Zeuge, die Hand dazwischen gehabt haben ( ich will nicht ordinär werden, aber so wird es unter Strafjuristen gelegentlich deftig formuliert).

Ganz so gravierend sind die Anforderungen aber nicht. Es reicht die Beobachtung des Inzests durch den Zeugen aus einiger Entfernung aus. Ich gehe schon davon aus, dass es einen solchen Zeugen gegeben hat, denn ein Geständnis werden die Hker nicht abgelegt haben.


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28.10.2008 um 13:52
hallo an alle..
der fall ist echt mal gruselig..
ich habe vor kurzem das buch Tannöd gelesen und muss sagen der autor hat seine idee bestimmt aus diesem fall das ähnelt sich total..
hat das buch schon jemand gelesen?????


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2008 um 14:06
sandria,
Du hast recht. Dem Krimi "Tannöd" liegt der Sechsfachmord von Hinterkaifeck zu Grunde...


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