Mordfall Hinterkaifeck
09.10.2020 um 15:28dundee10 schrieb:Warum noch mal sollte Schlittenbauer seinen Nachwuchs töten?du denkst also das Schlittenbauer der Vater und der Mörder war?
dundee10 schrieb:Warum noch mal sollte Schlittenbauer seinen Nachwuchs töten?du denkst also das Schlittenbauer der Vater und der Mörder war?
Hathora schrieb:Und auch nicht nach der Meinung derer, die glauben, der Schlittenbauer war nicht der Vater und auch nicht der Mörder.Das wäre dann ich.
margaretha schrieb:Er war nicht die hellste Kerze auf der TorteDas darf man so nicht sagen
krimilover schrieb:Das wäre dann ich.Ich auch. Und von dieser, unserer Fraktion gibt es sehr viele, denke ich mal. Und weil wir nicht in den Chat-Modus (nur 1 Satz) verfallen dürfen, schreib ich auch noch diesen Satz.
margaretha schrieb:Sie beerbte ihren Vater zu ¾, also Karls Hälfte des Hofes die durch Heirat an ihn ging wurde im Erbvorgang zu ¼ an seine Witwe und zu ¾ an seine Tochter vererbt.Brucherweiterung
margaretha schrieb:Er war nicht die hellste Kerze auf der TorteDas kann man wohl sagen. Mit der Anerkennung der Vaterschaft wäre Schlittenbauer wohl über klein Josef erbberechtigt gewesen.
schluesselbund schrieb:Mit der Anerkennung der Vaterschaft wäre Schlittenbauer wohl über klein Josef erbberechtigt gewesen.Ne ich glaube nicht, auch umgekehrt wäre das m.W. n. nicht der Fall gewesen. Vielleicht kann @DerGreif da helfen?!
Hathora schrieb:Hat er doch nicht.Danke, ganz ehrlich, ich bin ein bisschen betrunken, aber die Frage hat schon Gewicht wie ich finde.
schluesselbund schrieb:Leider kann man den Link nicht näher Zoomen. Was viel Mühe bereitet beim einstudieren. Aber auch die Komplexität zu verstehen.
Hathora schrieb:Ich bedanke mich für Deine Ausführungen. Ohne die Quellen zu lesen (Obwohl ich einen Link nicht öffnen konnte und den anderen schlecht lesen), glaube ich Dir und kann sie nachvollziehen.Man kann das pdf aus archive.org herunterladen, der Button dazu ist oben rechts. Dann kann man das pdf mit Acrobat reader öffnen und Zoomen. Außerdem ist unten ganz rechts im Viewer auch ein Zoom-Button. Im Übrigen funktionieren bei mir alle Links.
Hathora schrieb:Ändern kann ja nun keiner mehr etwas an dieser tatsächlichen Erbverteilung. Und ich glaube, diese konnte auch kein Mensch vorhersehen. Aus diesem Grund kann man unter den Erben die Erbschaft als Mordmotiv vernachlässigen.Richtig ist, dass man an den Erbverteilung nichts mehr ändern kann. Konkret vorhersehen konnte man diese Erbverteilung auch nicht, da rechtswidrig. Aber sowohl Starringer als auch Gabriels konnten damit rechnen, einen erheblichen Anteil vom HK-Vermögen zu erben. Starringer hätte bei korrekter Rechtsanwendung 13/16 des Hofes geerbt. Und selbst mit der falschen sie stark benachteiligenden Auslegung hat sie immer noch 50 % von HK erhalten. Das ist soviel, dass das allemal als Motiv ausreicht. Menschen haben schon für weniger gemordet. Das gilt auch für die Gabriels, die zumindest einen kleinere Anteil von HK als Erben der Cilli erwarten konnten. Nur die Gruber-Familie hatte nichts zu erwarten und aufgrund der starken Zersplitterung auf ihrer Seite war da individuell nicht viel zu holen. Daher ziehe ich diese allenfalls ganz am Rande in Betracht.
schluesselbund schrieb:Mit der Anerkennung der Vaterschaft wäre Schlittenbauer wohl über klein Josef erbberechtigt gewesen.Wie @margaretha bereits zutreffend anmerkt, konnte LS von Josef nichts erben, da trotz Vaterschaftsanerkennung (die im Übrigen erfolgt ist, LS erkannte die Vaterschaft von Josef an!) Josef als uneheliches Kind damals nach § 1589 Abs. 2 BGB aF nicht als mit LS verwandt galt. Infolgedessen konnte weder LS von Josef, noch umgekehrt Josef von LS erben. daran hätte sich nur etwas geändert, wenn LS Viktoria geheiratet hätte, § 1719 BGB aF.
margaretha schrieb:Vielleicht ja, weil Cäzilia Gruber anders als ihr Ehemann vorverheiratet war? Also weil Viktoria Gabriel mütterlicherseits Halbgeschwister hatte, die ihr väterlicherseits fehlten?!Ich habe keine Ahnung, was das Gericht dazu bewogen hat, dass es hier entgegen den klaren und eideutigen gesetzlichen Vorgaben entschieden hat. Fakt ist nur, dass die Entscheidung des Gerichts objektiv falsch war, rechtswidrig und falls bewusst geschehen eine strafbare Rechtsbeugung darstellt.
dundee10 schrieb:Warum noch mal sollte Schlittenbauer seinen Nachwuchs töten?Um Unterhaltszahlungen zu entgehen, ein typisches Mordmotiv auch heute noch. Zwar gab es zwischen LS und Josef einen Abfindungsvertrag, der allerdings aus verschiedenen Gründen nichtig war und einer rechtlicher Überprüfung nicht standgehalten hätte. Viel entscheidender aber ist, dass Anfang März 1922 - also wenige Wochen vor dem Mord - ein Urteil des LG Neuburg aD im Schrobenhausener Wochenblatt veröffentlicht wurde, nach dem unterhaltsrechtliche Abfindungsverträge durch eine inflationsangepasste Zusatzrente ergänzt werden sollten. Neben der finanziellen Belastung hätte das auch eine erhebliche emotionale Belastung für LS Familie dargestellt. Ausweislich seiner eigenen Aussage von 1931 machte ihm sein Sohn wegen des unehelichen Kindes Vorwürfe. Es ist auch fraglich, ob LS sich als Vater von Josef gesehen hat (völlig unabhängig davon, dass er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sein Vater war). Generell sind weitere emotionale Motive denkbar. Die Eliminierung eines Zeugen kann im Übrigen auch für LS als Motiv angeführt werden, wenn das eigentlichj Mordziel Viktoria war oder es sich nur um einen eskalierten Streit handelte.
DerGreif schrieb:Um Unterhaltszahlungen zu entgehen,ja, stimmt, eine Bekannte von mir ist genau deswegen ermordet worden, unglaublich aber war. Sie war schwanger und der Typ wollte nicht zahlen, hat sie umgebracht.
DerGreif schrieb:Aber sowohl Starringer als auch Gabriels konnten damit rechnen, einen erheblichen Anteil vom HK-Vermögen zu erben. Starringer hätte bei korrekter Rechtsanwendung 13/16 des Hofes geerbt.Bleiben noch 3/16 offen.
DerGreif schrieb:Das gilt auch für die Gabriels, die zumindest einen kleinere Anteil von HK als Erben der Cilli erwarten konnten.Kann ich noch nachvollziehen.
DerGreif schrieb:Nur die Gruber-Familie hatte nichts zu erwartenWarum das dann? Aus rechtlicher Sicht kann es die Zersplitterung wohl nicht sein.
dundee10 schrieb:Danke, ganz ehrlich, ich bin ein bisschen betrunken, aber die Frage hat schon Gewicht wie ich finde.🤣 herrlich! Cooles Statement!
Hathora schrieb:Was soll das jetzt? Ich hoffe du meinst nicht mich, weil ich meine Meinung darüber gepostet habe?Ach i wo. Alles gut.
schluesselbund schrieb:Bleiben noch 3/16 offen.Die übrigen 3/16 wären (wie auch tatsächlich geschehen) an die Familie Gabriel gegangen. Es handelt sich um die Hälfte der 3/8, die Cilli gehörten.
schluesselbund schrieb:Warum das dann? Aus rechtlicher Sicht kann es die Zersplitterung wohl nicht sein.Bei korrekter Rechtsanwendung - und nur davon konnte man im Vorfeld ausgehen - hatte die Familie gar nichts zu erwarten. Und selbst bei falscher Rechtsanwendung hat das einzelne Familienmitglied wenig erhalten, weil sich die Erbschaft sehr zersplittert hat. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass ein Familienmitglied der Grubers fälschlicherweise davon ausging erbberechtigt zu sein und der zu erwartende Anteil ausreichend für den Betreffenden war, einen Mord zu motivieren. Es ist aber weniger wahrscheinlich, als bei den beiden anderen Familien, die zu Recht eine Erbschaft erwarten konnten und auch erhalten haben, wobei es sich auch um recht großzügige Anteile handelte.
Hathora schrieb:Das Gericht darf nicht "gerecht" urteilen, sondern es muss muss nach dem "Recht" urteilen. Und das ist leider oft nicht das selbe.@Hathora
Merowinga schrieb:Ich hatte jetzt mal bei den Bildern gesucht, da habe ich nix gefunden. Aber vielleicht ist der Link schon gepostet wurden. Kann also jemand bestätigen, dass das die HKler sind? Und falls ja, wisst Ihr woher das stammt? https://pin.it/1Go7LyINein, das Bild zeigt nicht die "Hkler".
In Gregers Haus in Wangen fand nachts die erste Vernehmung statt.Auf diesem Bild sind Personen aus der Familie Greger vor ihrem Haus abgebildet.
War als einer der ersten am Tatort : Bürgermeister Georg Greger aus Wangen.Die Personenähnlichkeit bei beiden Bildern ist m. E. eindeutig.
Caradonna schrieb am 01.11.2020:Herrn Müller auf jeder lesung auf zu tauchen.Herr Müller macht sehr gern Lesungen zu dem Thema, er hat sich ja was die Mord Theorie betrifft schon sehr oft dazu geäußert.