@jaska Danke für die Antwort, aber die Bilder kenne ich. Deswegen meine Frage: auf dem Bild, auf dem man die Opfer nebeneinander liegend teilweise erkennen kann, ist Andreas Gruber am deutlichsten auszumachen, man sieht sozusagen seinen ganzen Körper, und es sieht so aus, als wäre der Oberkörper etwas angehoben. Müsste man dann nicht auch seinen Kopf sehen, von dem aber auf dem Bild nichts zu sehen ist, nicht einmal der Hals?
Ich habe mir hier jetzt einige dutzend Seiten durchgelesen. Ich habe jetzt noch eine Frage, bzw. eine Anregung. Wie schätzt ihr das Verhältnis der Dörfler ein, bzw. wäre es möglich, dass im Dorf selbst etwas gegen die Grubers vor sich ging?
Ich bin selbst auf einem kleinen Dorf aufgewachsen, in einer konservativen Gegend. Nun kann man das nicht mit der Situation damals vergleichen, aber ich stelle mir die Verhältnisse dort um noch einiges "düsterer" vor als bei uns. Das Leben war hart, der erste Weltkrieg war gerade vorbei, Bayern war damals relativ arm (gerade auf dem Land) und die Menschen weitaus religiöser und dadurch moralisch "engstirniger" als heute. Jedes Dorf hat seine eigene Gruppendynamik und dann ist da diese Familie, die tatsächlich recht vermögend und geizig ist, der Vater hat ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Tochter, die zu dem Zeitpunkt auch noch ledig war aber ein kurzes Verhältnis mit einem Nachbarn hatte. Dazu kommt dann noch die Zurückgezogenheit der Familie.
In meinem Dorf wäre das alles äußerst negativ aufgefallen, logischerweise.
Wenn man bedenkt wie die Morde vonstatten gingen: ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einer oder mehrere Menschen aus dem Dorf aufgrund der obigen "Zustände" die Morde verübten und vorher durch das Dorf sozusagen ermutigt worden sind, dass es eine negative Grundstimmung gab, Misstrauen und hintergründige Empörung.
Vater und Tochter sind amtlich wegen "Blutschande" verurteilt worden. Dorftratsch bleibt nicht aus, dazu käme dann noch eine konservativ-dörfliche moralische Vorstellung von richtig und falsch.
Der Lorenz Schlittenbauer hätte zwar auch seine Gründe gehabt, aber er wird als schwach und an sich gutmütig beschrieben. Aber selbst wenn er unschuldig ist, kann er dennoch zumindest passiv Einfluss auf den oder die Täter gehabt haben. Man redet ja viel und Herr Schlittenbauer hätte gute Gründe gehabt, einiges Negatives zu äußern.
Beweisen lässt sich das alles natürlich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Verhalten und die Lebensweise der Familie Gruber einfach so hingenommen und akzeptiert wurde.
Wie seht ihr das?
Ich finde, dass ein Täter (oder mehrere) aus dem Dorf zumindest naheliegender ist als irgendwelche Rechtsextreme, die einen Fememord begangen haben sollen.