@PastorBrown PastorBrown schrieb:Ich tue mich hier etwas schwer, weil ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, es ginge hier nicht um ernsthaftes Interesse an diesem Thema, sondern nur darum, mich als Diskutanten hier zu disqualifizieren.
Woher denn...
PastorBrown schrieb:In der Zeit der Weimarer Republik ist die Zahl der Blutschande-Prozesse in die Höhe geschnellt. 1919 waren es um die 200, zehn Jahre hat sich die Zahl verfünffacht, also über 1000 Fälle. Nur mal zum Vergleich: 2014 waren es 9 Fälle. (Quelle: statistisches Bundesamt).
In der wissenschaftlichen Debatte hat Magnus Hirschfeld m.W. das Problem der Glaubwürdigkeit als Argument für die Abschaffung des Blutschande-Paragraphen ins Feld geführt (müsste im Buch "Sexualität und Kriminalität" sein). In der Debatte im Reichstag über §176 von 1929/30 wurde die hohe Zahl strittiger Fälle m.W. von der SPD hier als Argument angeführt. Die Protokolle, Anträge und Beschlüsse dieser Debatte sind einsehbar.
Hast Du dazu vielleicht Links, wo man das genauer nachlesen kann oder sind das reine Schriftwerke, auf die Du Dich beziehst? Dann wäre es nett, konkrete Textstellen zu liefern.
Ich sehe aus Deinen bisherigen Ausführungen keinen Zusammenhang mit Fehlurteilen, auf die Du Dich beriefst. Man könnte ohne weitere Informationen gleichwertig argumentieren, die Aufmerksamkeit hinsichtlich dieser Art der Verbrechen sei gestiegen, was den Anstieg der Verhandlungen zu verantworten hatte.
Und dass öffentlich geführte Politikdiskussionen keine hilfreichen Indizien für Realitätsbewertungen sind dürfte klar sein. Die Grünen wollten auch schon mal Polizei abschaffen oder sexuelle Beziehungen zu Kindern legalisieren. Beides Beispiele, die schwerlich für was anderes stehen als für eine gewisse Haltung einer gewissen Gruppe.
PastorBrown schrieb:Fakt ist weiterhin, dass Pfr. vorbehaltlos den Grubers kommuniziert hat.
Woher nimmst Du eigentlich dies? Woher weißt Du über das Verhältnis zwischen Pfarrer Haas und den späteren Opfern? Woher weißt Du, ob er Ihnen nicht die Leviten gelesen hat?
Ich meine, die Kirchen wären relativ leer (gewesen), würde jeder Sündern so langfristig und konsequent bestraft wie Du das in Deiner Schwarzweiß-Welt gerne hättest.
PastorBrown schrieb:Fakt ist, dass wir bei Victoria Gabriel von keinen unerklärlichen Schwangerschaften wissen.
Ja, aber das sagt überhaupt nichts aus. Weil das in den Akten kein Thema war. Danach wurde Stand heute nicht ermittelt. Genauso wie es sein kann, dass sie mehrfach abtrieb kann es sein, dass die Empfängnisverhütung erfolgreich war oder dass sie außerhalb der Ehe bis zur Affäre mit Schlittenbauer keusch lebte. Alles kann sein, nichts muss. Das kannst Du doch nicht ernsthaft als Fakt heranführen und damit den aktenkundigen Inzest anzweifeln.
PastorBrown schrieb:Fakt ist auch, dass die Grubers in einem zweiten Inzest-Prozess 1919 freigesprochen wurden.
Ernsthaft? Das hatte doch überhaupt nichts mit Prüfung der Realitäten zu tun sondern mit dem von Natur aus schlechten Beweislage in Kombination mit einem unglaubwürdigen Hauptbelastungszeugen, der widersprüchliche Angaben machte und ein eigenes Interesse an der Belastung hatte.