@jaska @pappalardi Am 31.03.1935 ereignete sich in Daberg (Furth im Wald) ein Mord, begangen von einem 24-jährigen, der den Tatort reinigte, das Vieh versorgte, dort aß und schlief.
Der Täter: Ludwig Weber (24)
Opfer: Katharina Weber (79), deren Tochter Maria Weber (44) und deren Sohn Richard Weber (17)
Ludwig Weber, der bereits wegen diverser Vergehen kriminell auffällig geworden war wurde von seiner Verwandtschaft geächtet und man wollte ihn nicht im Haus haben, auch nicht als er am 30.3.35 plötzlich dort in der Wohnstube stand und um Unterkunft bis zum 1.4.35 bat.
Er wohnte eigentlich in Mering bei Augsburg und hatte aber wegen eines alten Delikts am 1.4. einen Strafantrittstermin im im Amtsger.Gefängnis Furth im Wald.
Er fuhr zwei Tage eher am 30. März morgens mit der Bahn los. Um 17:00
kam er in Furth an und nach einem Besuch auf dem Friedhof lief er nach Daberg zu
seinen Verwandten - mit dem eigentlichen Ziel dort um Quartier bis zum 01.04. zu
bitten. Nachdem er fortgejagt wurde
“schau das fort kommst wir wollen kein Verbrecher im Haus...“ und die ganze Nacht hungrig durstig und frierend umherirrte plante er die drei Weber's zu töten und sich danach zu stellen.
Am nä. Morgen (Sonntag, 31.03.) schlich er sich ans Haus das leer war da die
Familie in der Kirche war. Er gelangte über die Scheune und den angrenzenden Stall
ins Haus, wo er am Treppenaufgang beim Backofen ein Beil endeckte. Bei seinem
weiteren „Rundgang“ zog er von den Betten die Leintüchern und wartete dort. Um
09:30 kam Maria zurück, er warf ihr das Leintuch über, schlug mit der Breitseite des
Beils mehrmals zu, als Maria am Boden lag und sich eine Lache bildete riß er die
Wäscheleine, die sich neben dem Bett befand runter und legte diese über dem
Leintuch um den Hals der Maria bis sie tot war. Die Leiche schob er unters Bett.
Um 11:15 kam Richard heim, dem ging er mit dem Beil entgegen. Mit der freien
Hand packte er ihn bei der Brust und mit der anderen holte er aus und traf ihn seitlich
am Kopf- Richard war von dem ersten Schlag nur benommen und bot ihm seine
Geldbörse an die er ihm vor die Füße warf. Weitere Schläge trafen ihn dann am
Kopf. Den Schwerverwundeten schleppte er in den Keller und legte ihn zwischen
zwei aufgeschüttete Kartoffelhaufen, dann lief er nach oben, holte das zweite
Leintuch und schnitt von der um den Hals der Maria gewickelten Schnur ein
Teilstück ab und ging wieder zu Richard in den Keller. Dem ohnehin nur noch
Röchelnden zog er das Leintuch über und legte ihm die Schnur um den Hals. Ihm zog
er dann Strümpfe und Schuhe aus um sie wie Richards Geldbörse-in der sich eine
Reichsmark befand anzueignen.Als Katharina nach Hause kam und ihn erblickte wollte sie ihn wieder verjagen aber wurde sofort mit dem Beil nieder- und erschlagen. Ludwig schleifte sie in den Keller, legte den leblosen Körper neben Richard und deckte ihn wie die beiden anderen Ermordeten mit einem Leinentuch zu. Er hatte dieses vom Ziertisch im Hausflur genommen, wo es offen gelegen hatte.
Nach dem letzten Mord begann er mit der Beseitigung von Tatspuren. Aus dem Pumpbrunnen vor dem Haus holte er Wasser, aus der Wohnstube einen Stofflumpen und wischte zuerst in der Schlafkammer und dann am Kellereingang das Blut auf. Den Hausflur säuberte er mit einem nassen Besen.Nach dem Hausputz wurde der noch richtig Hausmann und kochte
Mittags fütterte Ludwig Weber die Kühe, entnahm den Essensvorräten Pökelfleisch
und kochte sich davon eine Mahlzeit. Gesättigt streifte er durchs Haus, öffnete
Truhen, Kästen und Schränke und verstaute in zwei Koffern alles, was er an Wäsche
und Kleidung für brauchbar hielt. Sein altes, mit Blut bespritztes Gewand legte er ab
und warf es hinter einen Kartoffelhaufen im Keller. Dann zog er den dunklen Anzug
des getöteten Richard an. Die alten Schuhe tauschte er gegen schwarze Stiefel, und
einen neuwertigen Herrenmantel hängte er sich über die Schultern. Nachmittags fuhr
er, nachdem alle Türen verriegelt und sämtliche Fenster im Haus von ihm abgedeckt
worden wa-ren, mit Richards Fahrrad nach Furth. Er brachte die Koffer mit den
gestohlenen Sachen zum Bahnhof und zechte anschließend zwei Stunden in der
Bahnhofswirtschaft. Fröhlich gelaunt radelte er weiter ins 20 Kilometer entfernte
Cham, hielt sich dort aber nicht lange auf. Spät nachts war er wieder in Daberg. In
der Schlafkammer, auf dem Fensterbrett über Marias Leichnam, stand ein großer
Milchweitling. Aus ihm schöpfte er eine Holzschüssel voll, schnipselte vom Laib
Bauernbrot hinein und löffelte es genüsslich heraus. Seelenruhig und gesättigt schlief
er bis morgens um 5 Uhr auf einer alten Chaiselongue in der Wohnstube.