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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 11:30
Zitat von SchisslerSchissler schrieb:In dem Zeitungsartikel (Dein post um 13:21) ist die Rede von einer Motordreiradverbindung. Wie genau kann man sich das vorstellen? Für mich hört sich das eher so an, als sollten damit eher Briefe und Pakete transportiert werden als Personen, lasse mich hier aber sehr gerne belehren.
Von mir brauchst du dich nicht belehren zu lassen, du vertrittst die Meinung, dass es im Zeitraum zwischen 1919 und 1922 wenig Verbindungen bis gar-keine Verbindungen im Raum Neuburg/Schwaben gab und wenn wurden Pakete mit einem Motordreirad ausgefahren?
Hier ein Auszug aus einem Dokument der Einwohnerwehr Schwaben/Neuburg.
EWNeuburgSchwabenOriginal anzeigen (0,5 MB)



Bemerkenswert:.... das Stafetten-netz wurde nach der Auflösung ...... von der Landespolizei in der Grundlage übernommen.
Bisher war immer die Rede von Fuhrwerken,Radel-touren, langen Fußmärschen und von Polizisten die erst ein Auto ordern mussten um an den entlegenen Tatort zu gelangen.

...und wo bitte war das Nachrichtennetz oder war es eine Vertuschungsoperation?


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 12:02
@jerrylee
Bitte WO vertrete ich die Meinung, dass es zwischen 1919 und 1922 wenig bzw. gar keine Verkehrsverbindung dort gab?

Lediglich kann ich mir nicht vorstellen, dass mit einem Motordreirad Personen befördert wurden sondern eher Postgut.

Nicht mehr und nicht weniger.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 13:25
Zitat von SchisslerSchissler schrieb:Lediglich kann ich mir nicht vorstellen, dass mit einem Motordreirad Personen befördert wurden sondern eher Postgut.
Die bayerische Posthoheit endete mit dem Poststaatsvertrag zwischen Bayern und dem Deutschen Reich am 1. April 1920. 

Für die abgehende Post besaß der Briefträger oder Postbote einen so genannten Landpost-Stempel, mit dem er die Sendungen abstempelte. Dieser Landpost-Stempel trug den Namen des jeweiligen Absendeortes und das jeweils für den Absendeort zuständige Leitpostamt. Die Ausgestaltung des Landpoststempels oblag dabei der jeweiligen Gemeinde des Absendeortes. So gab es einzeilige, zweizeilige und dreizeilige Landpost-Stempel, mit und ohne Umrandung, mit Umrandungen in den unterschiedlichsten Formen, in unterschiedlichen Schriftarten, Größen und mit und ohne zusätzliche Zeichen. Der Postbote nahm die mit dem Landpost-Stempel vorabgestempelten Sendungen sodann mit in das zentrale Leitpostamt, in welchem jedes Poststück dann nochmals mit einem normalem runden Poststempel mit Uhrzeit und Datum versehen wurde und auf die Reise zum Adressaten geschickt wurde.


Wichtige Nachrichten erfolgten über Telegrafie, ansonsten über Bahnpost, so weit der EW-Bericht.


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09.03.2017 um 13:31
Bei dieser Auflistung von Gegebenheiten fehlt mir aber irgendwie ein Motiv.
Das Nichtmitbringen einer Waffe spricht eigentlich gegen einen soldatischen Hintergrund.
Guten Tag. Ich lese sonst hier nur mit, jetzt mal eine Frage: was macht Sie so sicher, dass keine Waffe mitgebracht wurde. Eventuell wurde sie nur nicht eingesetzt; ein Gewehr beispielsweise, um die Opfer unter Vorhalt in den Stall zu dirigieren, ausgeführt wurde die Tat aber mit der Haue, da diese "leiser" war...


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 13:38
Danke, Pistorius, für diesen Hinweis! Nach allem, was wir wissen, sollte es sich wirklich um eine Tat im Affekt gehandelt haben. Vorsätzliche Mörder bringen Tatwaffen mit. Die Abgeschiedenheit des Hofes ist ein Garant dafür, dass die Opfer niemand schreien hört. Und ich bezweifle auch, dass Schüsse in einer stürmischen Nacht und innerhalb eines Gebäudes im Ort gehört worden wären. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass man die Opfer mit einer Waffe bedrohte und dann einen nach dem anderen mit einer Reuthaue erschlug. Noch dazu ohne Gegenwehr.


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09.03.2017 um 13:42
In unserem Fall- also ein Opfer nach dem anderen kommt durch die schmale Tür in den Stall- mag die Haue die leisere Alternative sein. Dies konnte der Täter jedoch nicht vorausberechnen. Opfer sinken nicht mit leisem Seufzer zu Boden. Sie schreien und wehren sich, wenn sie angegriffen werden. Davon hätte der Täter doch ausgehen müssen, oder? Mir erscheint die Tatbegehung eher zufällig. So, wie es sich abgespielt hat, würde niemand die Auslöschung einer ganzen Familie PLANEN!


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09.03.2017 um 13:49
Aber diese Sachverhalte wurden ja nun schon mehrfach und erschöpfend diskutiert. Viel wichtiger scheint es mir, bei Punkten anzusetzen, die wir schon haben: im Besonderen das Motiv. Unzweifelhaft ist, dass es persönlicher Natur gewesen sein muss. Ich versuche genau dort fortzufahren. Was könnte- unter Berücksichtigung aller Fakten- so ein persönliches Motiv gewesen sein?


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09.03.2017 um 13:51
Ein sehr bedrohliches und existenzgefährdendes für den Täter. Cui bono? Wem nützt es?


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09.03.2017 um 13:54
Mit dem Dreirad oder doch Beiwagen habe ich so meine Probleme, denn Tempo oder Goliath kamen erst viel später.

Dreirad


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09.03.2017 um 13:56
Hihi. Wie konnten wir bloß so abschweifen? :-) Aber sehr süß! Würde ich auch gern mal mitfahren!


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09.03.2017 um 13:57
Jerrylee- wieso hast Du damit Probleme?


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09.03.2017 um 14:18
Um meinen Faden weiterzuspinnen: die Geschichte mit der Blutschande und der Vaterschaft des kleinen Josef, sowie die Unterhaltsdiskussionen waren doch längst kalter Kaffee. Damit hätte man LS nicht mehr bedrohen oder erpressen können. Also kommen nur aktuelle Ereignisse infrage. Was liegt da näher als eine weitergehende Affäre zwischen Vik und LS? Sie hätte sein Leben mit dem Ausplaudern durchaus vernichten können. Seine junge Ehefrau hat zu Protokoll gegeben, dass der " Lenz schon ein paarmal im Heu oben war, um nach Einbrechern zu schauen"  und dass er nächtens nicht immer zu Hause war. Der Hof war groß und nach HK waren es nur wenige Gehminuten. Gut denkbar, dass er sich nachts rausgeschlichen hat, um sich mit der Vik zu treffen. Bei dieser Gelegenheit hat sie wohl den Haustürschlüssel gebraucht und dann irgendwann verloren. Nicht unmöglich, das LS ihn an sich genommen hat. Wer sonst hätte übrigens Gelegenheit, an den Schlüssel zu kommen? Dass er ihn später hatte, wird von 2 Zeugen bestätigt. Siegl und Pöll. Über LS Verhalten beim Auffinden braucht man sich nicht länger auszulassen. Auch das wurde hinreichend diskutiert. Bemerkenswert erscheint mir jedoch, was er beim Verhör gesagt hat : " Wissen Sie- die Leut waren net gut. Da hat der Herrgott schon die rechte Hand am rechten Platz gehabt." Er verteidigt sich sozusagen! Er leidet noch immer unter der Demütigung, die er durch die HK`ler erfahren hat. Die Leute waren nicht gut. Dieser Satz ist für mich der Schlüssel. Ich glaube, dass sie ihn betrogen haben. Verarscht- auf gut deutsch. Und damit machen alle Begleitumstände plötzlich Sinn.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 14:36
Zitat von joeyyjoeyy schrieb:Jerrylee- wieso hast Du damit Probleme?
In einer Zeit wo Inflation herrscht, wo Artikel des täglichen Lebens Mangelware sind, wo Motorradreifen absolut schwer zu bekommen sind, wollen die eine Dreiradverbindung aufbauen. :-)


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09.03.2017 um 14:52
Sehr sportlich!!! :-) Ich finde das großartig! Besonders vor dem allgemeinen wirtschaftlichen Hintergrund.


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09.03.2017 um 15:24
@joeyy
Zitat von joeyyjoeyy schrieb: Die Leute waren nicht gut. Dieser Satz ist für mich der Schlüssel. Ich glaube, dass sie ihn betrogen haben. Verarscht- auf gut deutsch. Und damit machen alle Begleitumstände plötzlich Sinn.
Du hältst demnach LS für den Täter, verstehe ich das richtig?


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09.03.2017 um 15:28
Richtig.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 16:09
@Pistorius
Zitat von PistoriusPistorius schrieb:was macht Sie so sicher, dass keine Waffe mitgebracht wurde.
Der Ausdruck, ein Täter habe keine Waffe mitgebracht, bezieht sich korrekterweise stets auf die Tatwaffe. Es ist selbsterklärend, dass kein Ermittler, ohne den Täter erwischt oder befragt zu haben, wissen kann, welche eventuell anderen Waffen jemand noch so im Gepäck mit sich rum schleppt oder zu einem Tatort mitbringt.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 21:16
@Pistorius
@joeyy
@off-peak
Wenn ein Täter diesen Mord an einer ganzen Familie inclusive Magd gut geplant hätte, dann wäre zu erwarten gewesen, dass er nichts dem Zufall überlassen hätte. Damit meine ich als allererstes, dass er die Tatwaffe, mit der er letztendlich die Menschen tötete, mitgebracht hätte. (Aus mehreren Gründen wie: einfache Handhabung, weil Waffe gewohnt oder genau um deren Wirkung bewußt). Ein Täter, der in Tötungsabsicht in ein Haus eindringt, seine Waffe bei sich hat und diese dann aber trotzdem nicht benutzt ist unwahrscheinlich. Ich würde dann nicht mehr von einer geplanten Tat sprechen. Und um @off-peak recht zu geben:
Selbstverständlich kann auch jemand zum Kaffeetrinken bei Grubers eingeladen gewesen sein und eine Waffe bei sich getragen haben. Im Streit hat er (der Besuch), dann die Leute erschlagen. Nachdem der Mörder ja nie gefasst wurde, kann man also nicht behaupten, dass er ohne Waffe ins Haus kam. Er hat sie nur nicht als Tatwerkzeug benutzt. Daraus schließt man aber: Die Tat war nicht geplant!
Abgesehen davon, ob der oder die Täter nun ein ganzes Arsenal mitbrachten oder nicht, sieht es für mich so aus, als ob die Reuthaue zufällig in Griffnähe stand und deshalb zum Tatwerkzeug wurde. Deswegen glaube ich, dass es ein Mord im Affekt war und in großer Wut begangen wurde. Das legt nahe, dass sich Opfer und Mörder (mehr oder weniger) nahe standen und dass der Täter vom ersten Opfer zur Weißglut gebracht wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 22:56
Genauso sehe ich das auch. 


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Mordfall Hinterkaifeck

09.03.2017 um 23:09
Hallo!
Ich bin die Neue hier 😺
Ich bin durch den Musiker Drangsal auf Hinterkaifeck gekommen -kennt ihr d Lied?

Youtube: Drangsal - Hinterkaifeck
Drangsal - Hinterkaifeck
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Zuerst dachte ich, was denn am einem 6-fach Mord Besonderes sein soll - dann habe ich angefangen, mich einzulesen.
Und je mehr ich erfahre, umso undurchsichtiger wird das Ganze.

Ausschließen kann ich für mich persönlich nur den Karl Gabriel.
Aber seine Familie steht bei mir immer noch hoch im Kurs, zusammen mit einigen Anderen, evtl auch Kooperationen.

Nachdem es mittlerweile so viele Ungeklärtheiten zu HK gibt, hätte ich hier noch ein paar Überlegungen meinerseits:

• Franz, der Bruder vom Monteur Albert Hofner, war im 1. WK in der Fliegerschule, Fliegerersatzabteilung, Schleißheim tätig (siehe HK-Wiki) - könnte dies ein Hinweis sein, dass Franz und Albert Hofner mit den "rechten Kreisen" bzgl OLT-Theorie zusammen unter einer Decke steckten?

• wurde der Spitz vor den Morden evtl betäubt?
Karl Bichler (Bericht Neuss 1922-05-02) hat sich vor den Morden für die Betäubung eines Hundes interessiert.
Bzw hat er vlt nicht nur den Spitz, sondern auch die Familie Gruber/Gabriel (Abendessen) betäubt?

• war der Spitz im selben Stadl eingesperrt wie die Opfer?
Dann wäre Leichen- bzw Hundefraß möglich, db, dass Leichen durch Bisse verstümmelt werden.
Ich habe diesbezüglich vor kurzem einen Artikel von dem Pathologen Dr. Tsokos gelesen, dass wenn Tiere, in dem Fall der Hund, keine Trink- u Fressmöglichkeit haben, ihre Besitzer "anfressen" u damit schlimmste Verletzungen an dem Toten herbeiführen. Vornehmlich werden Wangen u Nase abgeknabbert.

• LS hatte angeblich Asthma.
In seinen Kriegsstammrollen wird unter Bemerkungen als Dienstunfähigkeitsgrund aber nie Asthma, sondern nur Magen-, Zahn- u Kopfschmerzen angegeben.
Könnte somit Asthma nicht doch nur eine Ausrede gewesen sein?

• Franziska Schäfer, die Schwester der Magd, hat 2 Monate vor dem Verkauf des Gruber -Anwesens selbst ein Anwesen in Mühlried verkauft - weiss hierzu jemand vlt Näheres?

Der alte Gruber hat ja einscheinend mal gesagt: wenn das Kind nit nur vom Körblzäuner is..
Hier schließen ja viele auf den Gump.
Es war aber auch einer der Gebrüder Blunder (die den Raubüberfall am 4.4.22 bei dem Ehepaar Stadler, 5 km v HK entfernt, verübt haben) ein Korbmacher.

• Angenommen, die Opfer sind unabhängig voneinander u nacheinander in den Stadel gegangen, muss der Täter gar nicht gleich zugeschlagen haben, sondern es wäre auch Folgendes möglich:
Der Täter steht neben der Tür u wartet. Das Opfer läuft herein, der Täter schupft oder 'haxelt' das Opfer, dieses fällt zu Boden, dreht sich erschrocken um u der Täter schlägt zu.
Dies wäre zB auch eine Erklärung für den angeblichen Handgelenkbruch, der hier mal vor einiger Zeit mal diskutiert wurde.

So, das wars mal fürs Erste 😺
Ich freu mich auf eure Anregungen!


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