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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

12.11.2015 um 21:23
Gehörte nicht auch eine Familienbibel zu einem Haushalt, in die die Namen der Familie eingetragen wurden?


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Mordfall Hinterkaifeck

12.11.2015 um 21:56
@Frau Zimt, ich glaube die Katholiken (zumindest bei damals uns im Südwesten) haben es nicht so mit den Hausbibeln. Bei uns war es eher eine Heiligenlegende.

Wenn es so war, daß alles in die Hand der rechtmäßigen Erben gekommen ist, will ich jetzt auch gerne meinen Frieden damit schließen und niemanden weiter aufschrecken. Wenn...

Denn da gehört das Erbe schließlich ja auch hin. Woher sollen die Erben auch wissen, was man zu erfolgreichen Mordermittlungen alles heranziehen muß, wenn sich die Ermittler, soweit ersichtlich, selbst nicht darum bemühen. Gab ja noch kein Fernsehen und Aktenzeichen XY- ungelöst.

Immer wenn ich mir aber die Arbeit der "Ermittler" in diesem Fall nach dem Aktenbestand ansehe - dann krieg ich Blutdruck.

So hatten Cilly und Josef überhaupt keine Chance, daß ihre Ermordung samt Restfamilie aufgeklärt wird - außer durch Zufall - aber nicht durch eine systematische und kunstgerechte Arbeit, wie sie auch damals durchaus schon möglich war.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.11.2015 um 22:21
@pensionär

Aktenzeichen XY gab es noch nicht, aber juristisches Halbwissen war damals sicher trotzdem so weit verbreitet wie heute.
Und in ihrer Bauernschläue waren uns Alten sicher übelegen. Müssen ja auch nicht alle schlau gewesen sein. Da hätte ja einer gereicht, der sich vorauschauend die Papiere eingesteckt hätte.

Und , dass ich daran nicht gedacht habe:
Die Flurkarten, die Grundbuchblätter, ggf. Tauschunterlagen. Unterlagen von Landvermessungen.
Das kann zwar alles neu besorgt werden-aber besser man hat die Unterlagen.

Es schien ja auch so gewesen zu sein, dass sich Karl Gabriel und Viktoria trennen wollten. Er war ja schon einmal ausgezogen und von seinen Eltern zurückgeschickt worden. Nach dem der Karl gefallen ist, soll Frau Gruber gesagt haben: "Jetzt ist die Schjeidung da."

Ob jemand fürchtete, darüber könnte Korrespondez auftauchen?
Briefe, in denen Karl seine FRau angeklagt hat-und den Schwiegervater?

Vielleicht wollte die Familie tatsächlich die Unterlagen komplett mitnehmen, aus Sorge, da schwirren sonst peinliche Sachen durch die Gegend - oder es tritt die Gegenseite auf und erklärt, Gabriels haben nichts zu erwarten. Der Karl und die Viktoria waren längst getrennt. (Hier steht es schwarz auf weiss)


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13.11.2015 um 01:38
@pensionär
Zitat von pensionärpensionär schrieb:@Frau Zimt, ich glaube die Katholiken (zumindest bei damals uns im Südwesten) haben es nicht so mit den Hausbibeln. Bei uns war es eher eine Heiligenlegende.
Stimmt auffällig. Mit der Bibel, dem "Wort Gottes", hatten es die Katholiken nie so. Bis heute übrigens.
Wenn es so war, daß alles in die Hand der rechtmäßigen Erben gekommen ist, will ich jetzt auch gerne meinen Frieden damit schließen und niemanden weiter aufschrecken.... Denn da gehört das Erbe schließlich ja auch hin. Woher sollen die Erben auch wissen, was man zu erfolgreichen Mordermittlungen alles heranziehen muß, wenn sich die Ermittler, soweit ersichtlich, selbst nicht darum bemühen. Gab ja noch kein Fernsehen und Aktenzeichen XY- ungelöst.
Na, dann sind Schlüpper und Stachelbeeren ja geklärt!
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Immer wenn ich mir aber die Arbeit der "Ermittler" in diesem Fall nach dem Aktenbestand ansehe - dann krieg ich Blutdruck.
Blutdruck vielleicht; reicht aber nicht. Sie verweigern sich gleichzeitig, dieser "Arbeitsmoral" nachzugehen oder sie zu hinterfragen. 'Klassische Verdrängung', würde ich meinen.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

13.11.2015 um 09:57
Zitat von KailahKailah schrieb:Blutdruck vielleicht; reicht aber nicht. Sie verweigern sich gleichzeitig, dieser "Arbeitsmoral" nachzugehen oder sie zu hinterfragen. 'Klassische Verdrängung', würde ich meinen.
Was war eine Bauernfamilie eigentlich damals wert?
Dass die Morde mit großer Brutalität ausgeführt worden sind, wurde festgestellt und der Tod der beiden Kinder hat die Leute entsetzt. - Aber hätte man intensiver ermittelt, wenn ein gesellschaftlich angesehener Mann und seine Familie ermordet worden wären - ? Nur Bauern...
Jenseits der Vermutung dieser Fall "sollte aus politischen Gründen nicht aufgeklärt werden".


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Mordfall Hinterkaifeck

13.11.2015 um 11:19
@frauZimt
Das wird damals nicht anders als heute gewesen sein.
An "Intensität" hat es ja nicht gemangelt - Kopfgeld, Hellseher, Befragungen,...

Aber der "Wille"?!

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

13.11.2015 um 12:13
kennt irgendwer von euch den fall in tirol die drei teufel?
warum und das war die selbe zeit brachte man bauernsleute um?
der bauernhof bzw höfe wurden nur bewirtschaftet für die nahrungsmittel erzeugung. war es gier oder die macht die diese mörde besitzen wollten?


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Mordfall Hinterkaifeck

13.11.2015 um 13:03
Zitat von KailahKailah schrieb:Das wird damals nicht anders als heute gewesen sein.
An "Intensität" hat es ja nicht gemangelt - Kopfgeld, Hellseher, Befragungen,...
Lese ich eine gewiss Ironie in deinen Versen?
Es war damals nicht ungewöhnlich einen Hellseher zu befragen. - Und diese Gesellschaft (die Dr. Böhm, der Studienfreund von Ramer gegrüdet hat), hatte sich ja auf die Fahnen geschrieben, "Parapsychologische Ohänomene" wissenschaftlich untersuchen zu wollen.

Im 19Jh. wimmelte es von Tischerückern, Geisterbeschwörern, Kaffeesatzlesern usw. - Dass man den Kram ein/zwei Genratioinen später im Labor überprüfen wollte (und dabei genauso unwissenschaftlich war, weil es da eben nichts im Labor zu untersuchen gibt), ist uns heute klar.
Für mich ist das "Zeitgeist". - Schauerlich und dämlich aus unserer Sicht. - Aber damals dachte man, es könnte vielleicht ein Erfolg rausspringen.

Absurd, wnn man bedenkt, was vorher an Tatsächlichem versäut worden ist und die hellseherisch begabten Damen hatten natürlich auch vorher fleißig die Zeitungen studiert.

Das einzig Überraschende bei diesen Sitzungen war ja, dass die Eine gesagt hat: Die Mordwaffe liegt noch im Haus.
Zitat von saceysacey schrieb:warum und das war die selbe zeit brachte man bauernsleute um?
der bauernhof bzw höfe wurden nur bewirtschaftet für die nahrungsmittel erzeugung. war es gier oder die macht die diese mörde besitzen wollten?
Die Tat der drei Teufel kenne ich nicht, aber Gruber Gabriels hatten Geld.
Zum Einen haben die für sich so gut wie nix ausgegeben, wenn sie Personal hatten (nur saisonbedingt) haben sie die schlecht bezahlt und nichts in die Sozialkassn eingezahlt.
Steuern wurden auch nur unzureichend entrichtet (/so steht es zu lesen).
Sie haben auf einem recht großen Hof, der 7 Erwachsene ernährt hätte zu dritt gelebt und geschuftet. Da konnte was zur Seite gepackt werden.
Das richtige Geld haben Gruber/gabriel in der Nachlkriegszeit gemacht, als Lebensmittel teuer waren.

Und du musst bedenken: Auf der einen Seite viele abgerissene Teufel, mit nichts im Magen, ohne Beruf, ohne Perspektive - und auf der anderen eine Familie mit Grundbesitz, mit Tieren im Stall, mit einem Bankkonto. Dazwischen lagen Welten.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.11.2015 um 13:30
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Zum Einen haben die für sich so gut wie nix ausgegeben, wenn sie Personal hatten (nur saisonbedingt) haben sie die schlecht bezahlt und nichts in die Sozialkassn eingezahlt.
Das sie sparsam waren stimmt wohl, das wurde ja verschiedentlich bestätigt, aber nur saisonbedingtes Personal das zudem nicht angemeldet war ist mir zu drastisch:

Die Rieger war Magd ab November 1920 bis bis Ende August - Anfang September 1921 auf dem Hof. Sie wurde nochmals ohne das sie dort arbeitete vom 9. Oktober 21 bis 2. Februar 22 bei der Ortskrankenkasse Schrobenhausen als in Stellung gemeldet (sprich V. Gabriel zahlte wohl den AG-Anteil zur KV)


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Mordfall Hinterkaifeck

13.11.2015 um 15:53
@margaretha,
@frauZimt,
das hängt wohl auch mit der Schwangerschatft von Kreszenz R. zusammen. Die Geburt ihrer Tochter war die letzte Geburt im Hause Hinterkaifeck, und nicht zuletzt bekam das neue Gesicht den Namen Viktoria. Ich denke, dass Viktoria Gabriel ihrerseits diese zwei Leben nicht hängen lassen wollte, sie ein wenig unterstützte.
**********
Bernstein


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13.11.2015 um 17:48
Zitat von saceysacey schrieb:warum und das war die selbe zeit brachte man bauernsleute um?
der bauernhof bzw höfe wurden nur bewirtschaftet für die nahrungsmittel erzeugung. war es gier oder die macht die diese mörde besitzen wollten?
Das wurde aber mehrfach bestätigt.

Du musst die Größe des Hofes (ich glaube knapp 16Ha. (1 Ha hat 10.000m²) ) mit der damaligen Technik in Verbindung bringen. Damals war noch fast alles Handarbeit. Gepflügt wurde mit einem Ochsengespann, was sehr ühsam ist. Die Tiere laufe nicht so leicht wie Pferde. Gruber/Gabriels hatten Wald. Da wurde Holz gemacht. Die harte Arbeit, die Viktoria zu erledigen hatte, sind wir alle nicht gewohnt.

Personal: Es hätte ein Knecht ständig bei den Tieren schlafen müssen.
Ohne festes Personal, dem man trauen konnte, war das bestimmt unheimlich schwer.
Gruber hat ja vor seinem Tod einen Knecht umworben, den er nicht gekriegt hat. Die guten Knechte und Mägde konnten natürlich gute Behandlung verlangen, sonst sind sie woandes hingegangen. Ich glaube , dass letzlich diese Sparsamkeit - oder sagen wir Geiz - den Untergang dieser Familie mitverursacht hat.

Die jenigen, die den Hof ausgespäht hatten, wussten, dass da kein Kecht und nur ein Hofhund ist.
Und die anderen Einzelheiten. Mit mehr Personal wäre das vielleicht auch passiert - aber die Mörder hätten es nicht so leicht gehabt.


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