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Mordfall Hinterkaifeck

51.930 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 20:39
@frauZimt
Die Haustüre an der Nordseite hatte außen keine Klinke richtig, von innen war sie aber zu öffnen, der Postbote ging immer durch diese ins Haus.
Das Küchenfenster war ebenfalls an der Nordseite :D

Auf dieser Grafik aus dem HK-Wiki ist der Weg des Hofner nachgestellt, so wie er es 1925 ausgesagt hat:
HofnersWegOriginal anzeigen (0,3 MB)
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/images/HofnersWeg.png

@mimimia
Die alte Frau Si(e)gl (also die Schwester der Gruberin) lebte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Rachelsbach wenn sie überhaupt noch am Leben war! Und wie gesagt ob und inwieweit die Familien tiefere Beziehungen pflegten ist mir nicht bekannt.
Vielleichten fanden die das tatsächlich normal.
Eine Kuh hätte kalben können. Die Familie hätte mit Grippe im Bett liegen können usw.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 20:58
@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Die Haustüre an der Nordseite hatte außen keine Klinke richtig, von innen war sie aber zu öffnen, der Postbote ging immer durch diese ins Haus.
Das Küchenfenster war ebenfalls an der Nordseite :D
Die Tür an der Nordseite war als Eingangstür stillgelegt worden. Sie ließ sich nur noch von innen öffnen, aber nicht von außen.
Es gab bestimmt eine Absprache mit dem Postboten, dass er die Post/Zeitung ans Fenster klemmt, wenn er niemanden sieht, um ihm den Weg zum Innenhof zu sparen.

Aber Hofner, der ja recht ratlos war, was er nun tune sollte:
Wegfahren und erstmal den anderen Auftrag erledigen?
Nein. Dann schaft er HK nicht mehr.

Warten, bis jemand kommt?
Das hat er gemacht-und dann abgebrochen, weil niemand kam

Das Schloss eigenhändig abmachen?
st eigentlich ein Einbruch.
Er machte das dann, war aber mit sich nicht im Reinen.

Wer setzt sich eine Stunde wartend ins Kalte, wenn er evtl. jemanden im Innenhof antreffen könnte?
Außerdem sagte Hofner ja später auch, dass er sich umgesehen hat.

Ich glaube aber nicht, dass er die Toten im Stall gefunden hat.
Da hätte er mit Sicherheit anders reagiert.

Die freie Erfindung von Hecker in seiner Artikelserie, Hofner hätte sich nach der Arbeit in der Küche die Hände gewaschen, war ziemlich fies.
Der arme Kerl. Alle haben das gelesen und geglaubt, er sei über die Leichen hinweg gestiegen.
(Oder vielleicht sogar, er wäre der Täter)


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 21:12
Ich habe etwas bestimmtes gesucht und etwas anderes gefunden:

Falls das Vieh vom Hof weg verkauft worden ist, kamen diese Viehhändler in Frage:


Als häufige Viehaufkäufer in Gröbern und Hinterkaifeck waren zur damaligen Zeit die Händler von Schrobenhausen und ein gewisser Wendelin Kaspar von Waidhofen in dieses Gebiet gekommen. Wendelin Kaspar war auch der Hausmetzger bei Gruber und hat das meiste Vieh, welches zum Verkauf stand, dort erworben.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-12-17_Schr%C3%A4tzenstaller_Josef

Das ist aus der Aussage von Schrätzensteller


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 21:27
Das ist bekannt. Wendelin Kaspar wohnte in Waidhofen und wurde sogar als Täter gemunkelt (zusammen mit dem Bauern Thaler von Kaifeck)
>Sein Sohn hatte im Mai ´22 eine Tochter des Thaler geheiratet die wirtschaftl. Lage der Brautleute soll zwar eine gute gewesen sein, dennoch benötigte man für den Hausbau, der vor den Morden begann und mangels Geld stagnierte ein Darlehen, welches auch mit Bürge gewährt worden wäre. Nach der Tat wurde weitergebaut ohne das man den Bürgen geschweige denn ein Darlehen benötigte. Und angeblich wurden die Handwerker in Gold bezahlt. Die Väter der Brautleute sollen vor der Tat befreundet und sich hernach spinnefeind gewesen sein.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1924-05-23_Strasser_Anton


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 21:42
@pensionär
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Jetzt müßte man halt nur noch den Sack zumachen können und mich mit Tatsachen davon (auch nur annähernd) überzeugen :
- daß in HK so etwas wie ein Waffenversteck überhaupt war;
- daß das Massaker an 4 Erwachsenen und 2 Kindern kriminalistisch überhaupt in das bayrische Fememordschema passt (und nicht einfach mit Privatmorden von Freischärlern in Oberschlesien vergleichen);
Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Ich sehe hier auch keine konkreten Hinweise auf einen Fememord.

Bemerkenswert ist übrigens, dass Ulrike Hofmann in ihrem Buch "Verräter verfallen der Feme!", S. 297 f., sowohl Reingruber als auch Kestel (in seiner Funktion als Untersuchungsrichter, er war erst als OStA ab 1930 mit HK befasst) attestiert, dass diese als Ermittler sehr wohl auch in Richtung rechtsgerichteter Kreise ermittelten.

@Dumas
Zitat von DumasDumas schrieb:Dann verzeih meine Unwissenheit und danke für Deine detaillierte Berichtigung.
Kein Problem.

@mimimia
Zitat von mimimiamimimia schrieb:Das mag ja alles sein aber wenn Vieh vor allem Kühe nicht versorgt werde, das würde man anders hören. Bei uns auf dem Dorf ist vor gut 10 Jahren ein Bauer an einem Schlaganfall gestorben. Er lag zwei Tage unentdeckt im Bett. Am zweiten Tag haben die Milchkühe geschrien dass man es im ganzen Dorf gehört hat. Das ist ein schreien, dass vergisst man nie wieder. Wenn das Vieh wegen Hunger oder weil es nicht mehr gemolken worden wäre geschrien hätte, dann hätte das die in deinem Beitrag aufgeführten Personen zum Handeln veranlasst.
Es schien aber alles normal zu sein. Das schreien schien vermutlich normale Tiergeräusche gewesen zu sein. In wie weit "muhen" und "schreien" in diesen Aussagen Dialektbedingt das gleiche sind entzieht sich meiner Kenntniss.
Das sehe ich anders, zum Teil ist Deine Behauptung auch explizit falsch.

I. Zu den Aussagen
1. Die Kaffeevertreter waren schon am Samstag gegen 14.00 Uhr auf dem Hof. Da hatte das Vieh maximal ein Frühstück verpasst gehabt. Durchaus anzunehmen, dass das Vieh noch nicht in voller Lautstärke geschrien hatte.

2. Mayer hat erstens seine Aussage erst sehr spät gemacht, 30 Jahre nache der Tat. Aber auch er hat das Vieh am Montag früh um 8.30 Uhr, also maximal 58 Stunden nach der mutmaßlich letzten Fütterung, durchaus "brummen" gehört. Von "ruhig" kann da also keine Rede sein.

3. Hofner gibt explizit an, dass das Vieh stark gebrülllt habe. Hofner hatte nichts unternommen, weil er davon ausging, dass AGr ein Sonderlich sei, der so oder so schlecht um sein Vieh kümmere:
- "Mir fiel wohl das starke Brüllen der Kühe auf, nahm aber weiter davon keine Notiz, da ich schon oft gehört habe, dass der Hofbesitzer ein Sonderling ist und er oft den ganzen Tage vom Felde nicht nachhause ging, so, dass das Vieh sich selbst überlassen war."

4. Die Kinder des LS geben explizit an, dass das Vieh geschrien habe. Siehe Beitrag oben.

5. Selbst die Gerichtskommission, die nach der Auffindung und Fütterung der Tiere nachts eingetroffen war, stellte noch die Unruhe des Viehs fest.

Dass das Schreien normale Tiergeräusche waren, ist reine Spekulation Deinerseits, die sich angesichts der Quellen so nicht halten lässt. Hofner gibt zB explizit an, warum er das "starke Brüllen" ignoriert hat. Wie wir hier sehen, ist eine deutliche Steigerung in der Reaktion des Viehs beobachtet worden, die dafür spricht, dass das Vieh nicht versorgt wurde und es ihm immer schlechter ging.

II. Die generelle Reaktion von Vieh auf Hunger und Durst ist unklar.

1. Einer der damals ansässigen Landwirte, Schwaiger, gab in seiner Aussage an, dass hungriges Vieh nicht schreien, sondern ruhen und schlafen würde:
- "Ich hatte den Eindruck, daß während der 4 Tage das Vieh unversorgt war. Wenn nämlich das Vieh 3 - 4 Tage nichts mehr zu fressen bekommt, dann fängt es zu ruhen an und schläft." Aussage Schwaiger vom 17.12.1951

2. Ein anderer Landwirt ging davon aus, dass das Vieh vor Durst nicht mehr schreien konnte:
- "Ich nehme an, dass das Vieh infolge Durst nicht mehr brüllen konnte." Aussage J Schlittenbauer vom 17.12.1951

3. Auch aktuelle veterinärmedizinische Veröffentlichungen (die hier schon mehrfach verlinkt worden sind), weisen daraufhin, dass Vieh sich bei Schmerzen eher ruhig verhält und derartiges Unwohlsein aus der Körpersprache abgeleitet werden muss.

III. Völlig unklar ist ferner, ob und inwiefern die Siuation damals auf HK mit der von Deinem Landwirt im Jahr 2005 vergleichbar war.

1. Das Vieh von damals ist auch überhaupt nicht mit den Milchkühen von heute vergleichbar. Damals gaben die Kühe ein Vielfaches weniger Milch als heute, was auch den Wasserbedarf drastisch reduziert. Der Milchertrag pro Kuh und Jahr schwankte zwischen ca. 2000 und 5000 Litern, wobei der Mittelwert um 3000 Liter lag, das sind gerade mal 8 Liter pro Tag. Die Tiere damals waren genügsamer als die überzüchteten Milchkühe, die es heute gibt, wo zum Teil eine Kuh 50 Liter Milch am Tag gibt. Einer der Gröbener Landwirte gab an, dass die Kälber ohne weiteres solange ohne Futter und Wasser überleben könnten.

2. Ferner ergibt sich aus Deiner Erzählung nicht, wieviele Kühe Dein Bauer gehabt hatte. Auf HK gab es 4 Kühe, das heißt 4 Tiere mit entsprechender Milchleistung, dazu 2 Ochsen, 2 Stiere, 3 Jungrinder, 2 Kalbinnen und 3 Kälber. Insgesamt sind das 18 Stück Vieh, davon nur 8 erwachsen. Eines der Jungrinder oder Kälber lief darüber hinaus frei herum, konnte eventuell also Milch saugen und wurde von den Auffindern ja beim Verzehr von Heu aus der Futterkammer beobachtet. Unklar ist ob die anderen Kälber bei ihren Müttern standen und eventuell auch Milch saugen konnten.

3. Auch die baulichen Gegebenheiten sind entschiedend bei der Frage, wieweit der Schall trägt. Auf HK gab es über dem Stall einen Heuboden, das dämpft Schall. Zwischen dem Stall und Göbern lag die Futterkammer, eine Seite des Stalles war zum Innhenhof gerichtet. Zur Straßenseite lag der Futtergang zwischen den Tieren und der Wand. All das spricht dafür, dass hier nicht allzuviel Lärm nach außen dringen konnte.

4. Hinzu kommen die äußeren Umstände. HK lag nicht direkt im Dorf. Zwischen HK und Gröbern betrug die Entfernung ca. 500 m, wenn ich mich recht erinnere. Auch soll zwischen beiden Orten eine Bodenwelle gelegen haben, was eine unmittelbare Sicht von HK nach Gröbern verhinderte - und sich logischerweise auch negativ auf die Ausbreitung von Schall auswirkt.

IV. Es gibt deutliche anderweitige Hinweise darauf, dass das Vieh nicht gefüttert worden war.

1. Die Aussage von JSchl, dass das Vieh nach der Auffindung den ganzen Brunnen leergetrunken hatte:
- "Gehört habe ich, dass das Vieh hernach viel Wasser gesoffen haben soll. Es soll der ganze Brunnen ausgeschöpft worden sein." Aussage JSchl vom 17.12.1951
Das wird durch Schwaigers Aussage bestätigt:
- "Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser."

2. Die Aussage von Schwaiger, dass es im Futtergang keinerlei Spuren einer Fütterung gegeben habe, sehr wohl aber, dass das Vieh in seinem eigenen Mist stand:
- "Den Stall selbst habe ich in bester Ordnung gefunden, genau so wie man ihn am Abend zusammenrichtet. Meiner Anschauung nach ist es ausgeschlossen, daß vorher entweder Schlittenbauer, Siegl oder Pöll im Stalle etwas gemacht haben. Ich meine hier, daß die den Stall aufräumten, das Vieh getränkt, gefüttert und gemolken haben. Diese sind nämlich höchstens 10 Minuten vor mir an den Tatort gekommen. Es ist somit nicht möglich, daß sie vor mir, bzw. vor meinem Eintreffen den Stall gerichtet haben. Der Mist war nicht aufgeräumt. [...] In der Zwischenzeit versorgten Schlittenbauer, Pöll und Sigl das Vieh. Nochmals möchte ich erwähnen, daß ich nicht glauben kann, daß während der 4 Tage jemand das Vieh gefüttert hat, denn der Stall war, wie ich schon sagte sehr gut aufgeräumt." Aussage Schwaiger vom 17.12.1951

3. Es gibt ferner mehrere Aussagen, die explizit den schlechten Zustand der Tiere ansprechen:
- Schwaigers schon zitierte Aussagen zum gekrümmten Rücken, s. oben.
- Eine weitere Feststellung Schwaigers zu 2 Kälbern, die seiner Ansicht nach kurz davor waren zu verenden.
- Zwei Ferkel, denen es aufgrund von Hunger und Durst so schlecht ging, dass sie LS zur Obhut übergeben wurden (Bericht Reingruber).

V. Die Annahme, das man schon früher hätte nachsehen müssen, wenn man das Vieh gehört hätte.
Mal abgesehen davon, dass den obigen Aussagen und anderen Untersuchungen zufolge es keinesfalls als gesichert gelten kann, dass Vieh damals so schreit, wenn es Hunger und Durst hatte, noch dass aufgrund der konkreten Umstände man das im Dorf oder auf der Straße zwingend hören musste, ist es auch nicht so, dass die Beobachter konkreter Geräusche hier sofort hätten reagieren müssen:

Die HKler lebten äußerst zurückgezogen. Eine Einmischung in die eigenen Belange schien von Seiten der HKler unerwünscht. Auf der anderen Seite gab es auch durchaus Ressentiments gegenüber den HKlern, die eine gewisse Zurückhaltung auch bei ersten Anzeichen eines Problems verständlicher machen. Und schließlich muss bedacht werden, dass keiner der drei Beobachter vor Ort Landwirt gewesen ist (Kaffeevertreter, Postbote, Monteur), zwei dieser Beobachter kamen nicht mal aus dem näheren Umfeld von Gröbern (die Kaffeevertreter, Hofner). Hinweise haben aber aber sowohl die Kaffeevertreter als auch Hofner gegeben. Auf den Bericht der Kinder von LS wurde dann auch reagiert.

In dem Zuge fände ich es auch nicht unwahrscheinlich, dass eventuell die Zeugen ihre Aussagen rückblickend etwas schönten, um dem Vorwurf zu entgehen, man hätte schon früher etwas unternehmen müssen.

@frauZimt
Was Hofner betrifft, irrst du dich.
Wen jemand den Bauern sprechen will, geht er natürlich um das Haus herum , zur Haustür und guckt auch auf cem Hof nach.
Die Haustür an der Staße hatte keine Klinke. Es musste also eine andere Tür geben und, dass jhemand eher im Haus oder im Innenhof anzutrffen ist, ist auch logisch.
Nein, ich irre nicht.

Hofners Aussage ist klar und eindeutig. Er hatte nach dieser Aussage vor der Reparatur den Innenhof nicht betreten. @margaretha hat Dir dazu ja auch schon die sehr schöne aufgrund der Aussage erstellte Grafik präsentiert.

Das, was Du hier schreibst, sind reine Spekulationen Deinerseits, auf der Basis dessen, was Du an Hofners Stelle getan hättest, und zwar in explizitem Widerspruch zu dem, was Hofner nach eigener Aussage machte. So kann man nicht an einen Fall herangehen.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 21:58
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Auf HK gab es 4 Kühe, das heißt 4 Tiere mit entsprechender Milchleistung, dazu 2 Ochsen, 2 Stiere, 3 Jungrinder, 2 Kalbinnen und 3 Kälber.
Zum Melken:

4 Kühe und 3 Kälber:
wenn die Kälber nun bei/neben der Mutterkuh standen und regelmäßig am saugen waren, würde sich denn das auf eine Kuh die man hätte melken müssen reduzieren?

2 Kalbinnen:
Unter Kalbin versteht man weibliche Rinder, die noch nicht gekalbt haben:
Milch gibt eine Kuh ja erst nach dem ersten kalben- fällt dann hier wohl auch weg, oder?

2 Ochsen, 2 Stiere
da kommt bekanntlich keine Milch ;)

Seht ihr das auch so das da zur Tatzeit tatsächlich nur eine zu melkende Kuh im Stall stand?

Das alle Tiere gefüttert und getränkt werden mussten ist ja nun klar und das das Ausbleiben ab ??? den Ferkelchen gar nicht gut tat wissen wir.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:13
@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Seht ihr das auch so das da zur Tatzeit tatsächlich nur eine zu melkende Kuh im Stall stand?
Gut möglich. Immer abhängig davon, wo die Kälber standen, was sich mangels brauchbarer Dokumentation leider nicht mehr nachvollziehen lässt.

Bemerkenswert ist auch, dass die Möglichkeit, die Tiere seien noch nach der Tat von dem oder den Tätern gefüttertt worden, erstmals in Pielmayers Zusammenfassung von 1926 am Rande Erwähnung findet. In den überlieferten Aussagen und Akten vorher findet sich dazu gar nichts. Allzuweit kann es also mit entsprechenden Mutmaßungen in den Jahren nach der Tat nicht gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:26
@alle
Sorry, wenn ich von der Ernährungssituation ablenke. Aber ich habe auf meine Frage von Seite 2122 von niemandem eine Stellungnahme bekommen. Hat sich jemand die Mühe gemacht und den Anhang mit der Zeichnung eines menschlichen Schädels mit den Verletzungen eines der HK-Opfer angeschaut? @jaska hat sich zwar lang und breit über die Lichtverhältnisse, die Stufe, den Standort des Mörders, den Tatort usw geäußert, aber um das ging es doch gar nicht. Ich wollte wissen wie ein Rechtshänder, der mit der Waffe nach rechts ausholt, seinem Gegenüber derartige Verletzungen, wie sie der Schädel zeigt, anbringen kann, weil ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen kann. Das kann ich mir nur bei einem Linkshänder vorstellen.
@mimimia Im Hinterkaifeck sind die Verletzungen an den HKlern gut beschrieben und auch gut skizziert!


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:32
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich wollte wissen wie ein Rechtshänder, der mit der Waffe nach rechts ausholt, seinem Gegenüber derartige Verletzungen, wie sie der Schädel zeigt, anbringen kann, weil ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen kann.
Ein Rechtshänder kann sowohl nach rechts als auch nach links ausholen. Dazu wird die Waffe unten mit der rechten Hand gefasst, mit links weiter oben und über die linke Schulter geführt. Ist wirklich ganz einfach.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:36
@Hathora:

Wenn der Täter das Opfer mit einer Reuthaue attackiert sind wir uns bestimmt alle einig, daß der Geschlagene wenn auch nicht beim ersten Schag aber vlt. beim dritten Treffer zu Boden geht. Einen auf dem Boden liegenden Menschen kann der dann auch hinter ihm stehend final erledigen. Die Reuthaue war m. W. n. knapp 1 m lang, die umfasst man mit beiden Händen!
Ich denke z. B. nicht das sich Opfer und Täter zu Beginn frontal gegenüber standen.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:43
@Hathora
Ich wollte Dir nur den Grundstein Deiner Überlegungen nehmen: dass der Täter gegenüber den Opfern stand, als diese den ersten Schlag abbekamen, ist überhaupt nicht wahrscheinlich.
Aber ich erspar mir weitere lange und breite Einwände :)


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:47
@DerGreif
Finde ich gar nicht. Ich habs probiert, bekomme dabei aber gar keinen Schwung rein. Und dabei muss ich mich auch noch regelrecht konzentrieren. Dabei bleibt doch in einem Extremfall (Mord ist bestimmt einer) keine Zeit zum Überlegen und sich darauf zu konzentrieren, wie man schlägt.
In einem Extremfall greift man ohne zu überlegen mit seiner gewohnten Hand nach der Waffe.
Egal, wie weit weg man vom Opfer steht und in welchem Winkel man zum Opfer steht - um ihm Verletzungen wie am Schädel sichtbar beizubringen, glaube ich, ist der Täter viel wahrscheinlicher Linkshänder.
@margaretha
Jeder Schlag traf die Opfer im Stadel auf dieser Kopfseite. Also auch der erste. Um den geht es vorrangig.
@jaska
Ich gehe davon aus, dass der Auffindeort auch der Tatort ist und folge damit den Ermittlern, die sogar meinten, dass die Opfer so dalagen, wie sie zusammengesunken sind. Da ich nun nicht annehme, dass die Opfer rückwärts den Stadel betreten haben und auch nicht, dass der Täter hinter ihnen her durch den Stall lief, bleibt wohl nix anderes übrig, als anzunehmen, dass der Täter den Opfer gegenüber stand. Fraglich ist nur, in welchem Abstand und in welchem Winkel.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 22:50
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Nein, ich irre nicht. Hofners Aussage ist klar und eindeutig. Er hatte nach dieser Aussage vor der Reparatur den Innenhof nicht betreten.
Das lese ich nicht so klar wie du
Dort (HK) angekommen wollte ich bei dem Gartentürchen, dass beim Stadel war in den Hof, konnte aber da nicht hinein, weil verschlossen war. Ich ging dann um das Haus herum, um von hinten in das Haus gelangen zu können. Da von hinten die Haustüre verschlossen war, sah ich durch das Küchenfenster und durch das Stallfenster hinein, ob ich niemand sehen könnte, was aber nicht der Fall war.
Um das Haus herum, heißt für mich "um das Haus herum" ud nicht die "Straßenfront entlang".
Auch sein "von hinten" in das Haus gelangen zu können ist nicht wirklich eindeutig.
Man geht ja davon aus, dass an der Straße nicht der Hintereingang ist. Wenn Hofner den stillgelegten Hauseingang als Hintereingang bezeichnet, dann wusste er, dass sich der Vordereingang im Innenhof befindet.
Dass er wusste, wie man dahinkommt, zeigte er, in dem er nach der Reparatur dort hingegangen ist.

Der ihn Befragende hat leider nicht explizit nachgehakt. Das ist schade.


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08.11.2015 um 22:52
@frauZimt

Du hast es doch gerade selbst zitiert u. geschrieben

Dort (HK) angekommen wollte ich bei dem Gartentürchen, dass beim Stadel war in den Hof, konnte aber da nicht hinein, weil verschlossen war.
Vielleicht hilft es Dir ja Dich bei der gesamten Aussage mal ausschließlich auf seine Wege zu konzentrieren?!


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08.11.2015 um 23:02
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:bleibt wohl nix anderes übrig, als anzunehmen, dass der Täter den Opfer gegenüber stand.
Doch, eben schon. Der Täter gegenüber den Opfern macht keinen Sinn.
Aber jeder nach seiner Façon...


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08.11.2015 um 23:07
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Finde ich gar nicht. Ich habs probiert, bekomme dabei aber gar keinen Schwung rein. Und dabei muss ich mich auch noch regelrecht konzentrieren. Dabei bleibt doch in einem Extremfall (Mord ist bestimmt einer) keine Zeit zum Überlegen und sich darauf zu konzentrieren, wie man schlägt.
Ich habe das jetzt auch in Gedanken probiert. Bei mir klappt das auch nur mit kontrollierter Kraft, wenn meine linke Hand den Stiel unten anfasst, die rechte oben und die Klinge des Werkzeugs über meine rechtenSchulter zeigt.

Aber das sollte nicht dazu verleiten alle, die Rechtshände waren auszusortieren.
Es gibt ja recht viele, die beidhändig stark sind und trotzdem im Alltag unauffällig als Rechtshänder durchgehen.

Für mich ist die Frage ob der Täter Rechts- ode Linkshänder war, gar nicht so wichtig.
Ich denke, dass zwei Täter eine Strategie überlegt haben, wie sie ihre Opfer möglichst geräuschlos töten können. Eine Schusswaffe wollte man darum nicht einsetzen. Gleichwohl könnte einer der Täter die Opfer mit einer Schusswafffe in eine Ecke dirigiet haben. Wer weicht vor einer auf ihn gerichteten Waffe nicht zurück? Der Überaschungsmoment hat den Opfern die Sprache verschlagen, dass sie nicht schreien konnten. Der zweite Täter hat die Opfer hinterrücks niedergeschlagen.

Ich denke, dass ein Täter Gefahr gelaufen wäre, dass die Sache schief läuft.

Ich glaube aber auch nicht an den Einzelgänger, der aus pesönlicher Rache gehandelt hat und auch nicht an ein Stelldichein zwische Viktoria und dem späteren
Der Überfall wurde meiner Ansicht nach von Tätern verübt, die schon Menschen getötet haben - im Krieg z.B.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 23:10
@margarethe

Du hast es doch gerade selbst zitiert u. geschrieben

Dort (HK) angekommen wollte ich bei dem Gartentürchen, dass beim Stadel war in den Hof, konnte aber da nicht hinein, weil verschlossen war.
Vielleicht hilft es Dir ja Dich bei der gesamten Aussage mal ausschließlich auf seine Wege zu konzentrieren?!


Ich weiß, was ihr meint. Du brichst aber in deinem Zitat gerade da ab, wo ich es interessant werden sehe. Absicht?

Er sagte, er sei um das Haus herumgegangen.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 23:14
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Finde ich gar nicht. Ich habs probiert, bekomme dabei aber gar keinen Schwung rein. Und dabei muss ich mich auch noch regelrecht konzentrieren. Dabei bleibt doch in einem Extremfall (Mord ist bestimmt einer) keine Zeit zum Überlegen und sich darauf zu konzentrieren, wie man schlägt.
In einem Extremfall greift man ohne zu überlegen mit seiner gewohnten Hand nach der Waffe.
Egal, wie weit weg man vom Opfer steht und in welchem Winkel man zum Opfer steht - um ihm Verletzungen wie am Schädel sichtbar beizubringen, glaube ich, ist der Täter viel wahrscheinlicher Linkshänder.
Doch, das ist einfach. Vielleicht für Dich nicht. Für mich hingegen schon. Als die Leute im Mittelalter noch mit Äxten kämpften, wurde im Kampf regelmäßig rechts und links ausgeholt.

Darüber hinaus ist es völlig zutreffend, was @jaska hier geschrieben hat: Wenn der Täter auf der rechten Seite der Opfer stand (also auf der Seite der Tür zwischen Stall und Stadl, an der die Stalltür nicht angebracht war), dann konnte er auch problemlos rechtsausholend die rechte Gesichtshälfte treffen.

Es ist zwar möglich, dass der Täter Linkshänder war, aus dem was über die Verletzungen bekannt ist, lässt sich das jedoch nicht ableiten. Auch sonst gibt es keine konkreten Hinweise zur Händigkeit des Täters.

@frauZimt
Du ignorierst leider den Kontext dieser Teilaussage. Der Blick durch das Küchenfenster ist nur von der Straßenseite aus möglich, der folgte unmittelbar auf den Versuch, die Haustür zu öffnen. Dass Hofner davon ausging, dass der Vordereingang im Innenhof liegt erscheint auch nur folgerichtig, wenn man bedenkt, dass vor der straßenseitigen Türe die Wasserrinne zum Stall vorbeiführte. Diese musste erst einmal beiseite geschoben werden, weshalb diese Türe eben normalerweise nicht mehr benutzt wurde. Das die Straßenseite für ihn "hinten" war, ergibt sich ferner ganz klar von der Beschreibung seines Weges in den Innenhof. Da heißt es:
"ging ich von hinten durch den Wurzgarten in den Hofraum" Von hinten, dh vom Motorenhaus also der Straßenseite kommend. Er bezeichnet auch den Innehof ans Hofraum, und nicht etwa als "hinter dem" Haus.

Ferner erfolgt erst hier eine detailierte Beschreibung dieses Hofraums. Die wäre sonst bereits vorher erfolgt. Das ist alles völlig klar und eindeutig.

Das "ums Haus herumgehen" bezieht sich auf das L, das der Stadel gebildet hat. Um dieses Eck musste er wieder herum.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 23:16
@frauZimt
Ich kenne ja auch die Aussage und bin gefühlte hundertmal mit ihm den Weg gegangen bis mir das dämmerte was im Wiki steht => das er eben vor seiner Auftragserledigung nicht an der südlichen Haustüre war!
Zudem ging es auch nur um das verschlossene Gartentürchen, am Nachmittag nimmt er den anderen Weg über den Wurzgarten :D

@Hathora:
Zitat von HathoraHathora schrieb:Jeder Schlag traf die Opfer im Stadel auf dieser Kopfseite. Also auch der erste. Um den geht es vorrangig.
Das ist absolut falsch!!! Zur Lokalisation äußere ich mich gleich noch ausführlicher, aber weder Du noch ich noch sonstwer, (vermutlich nicht einmal der Obduzent) können sagen wo der erste Schlag traf!

Cäzilia Gruber hatte z. B. sieben Schläge auf den Kopf
Viktoria Gabriel hatte an der oberen Schädeldecke war eine kleine runde Verletzung von einem spitzen Werkzeug kommend
Andreas Gruber hatte den Kopf zusammengeschlagen (inwieweit das auf „oben“ zutrifft unklar)
Cäzilia Gabriel´s Schädeldecke war zertrümmert

Also das sind bei jedem der Stadelopfer Nachweise, das es eben nicht ausschließlich auf der rechten Kopfseite getroffen wurde!

Für mich macht der Überraschungsangriff seitlich an der Wand vielmehr Sinn, das Opfer auf den Stufen verlor da auch wahrscheinlich schneller den Halt.
Generell ist dieser Tatort strategisch so günstig das man schon fast denken kann der Täter kannte sich aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.11.2015 um 23:28
Was ist an der Frage, "wo wurde von welchem Standort, mit welcher Führhand, mit welcher Hand an welchem Teilstück des Hackenstiels, wie oft und mit welcher Wucht und Zielgenauigkeit, als Einzelperson oder in Verbund mit einem oder mehreren Tätern" eigentlich so interessant oder gar irgendwie von Belang.

Wer will welche Position dazu schon irgendwie belegen.

Unverändert sind doch Motivsuche, belegbare Aussagen und Widersprüchlichkeiten zielführender, als solche 'Gimmicks'.

Grüße aus Gröbern


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