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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

20.01.2015 um 23:01
@Dew
Mit der Auffindung der Reuthaue, des Taschenmessers und des Bandeisens und vor allem der demonstrativen Abgabe der Gegenstände bei de Polizei demonstrierten die Ga.´s eine hohe Kooperationsbereitschaft mit den Ermittlern... Gut aussehen tut sowas allemale, "würde ein Mörder das tun?" mag ein möglicher Hintergedanke gewesen sein.
Es stellt sich dann allerdings die Frage, warum die Gabriels das hätten tun sollen?
Sie wurden ja von den Ermittler nicht mal beachtet. Kein einziges Mitglied der Familie Gabriel wurde vernommen. Nicht mal die Tatsache, dass Karl Gabriel sen. mit allen Mitteln ums Erbe kämpfte brachte auch nur einen Ermittler auf die Idee, sich mal bei der Familie "umzuschauen" oder gar eine Zeugenbefragung zu machen.

Erst nach einem Hinweis von Gendarm Goldhofer sieht sich Riedmayer im Jahre 1930 die Akten zum Erbschaftsstreit an:
Hinweis Goldhofer und Anforderung der Akte:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1930-12-24_Kriminalinspektor_Riedmayr,_Zwischenbericht_an_den_Oberstaatsanwalt_Neuburg_a.D.

Resümee Riedmayer:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1932-02-07_%C3%9Cbersendung_der_Zivilklage_bzgl._Erbschaftsverh%C3%A4ltnisse

D.h., es stünde bei einer Kooperation mit der Polizei (Abgabe der Tatwaffe) die Gefahr, dass sie schlafende Hunde wecken. Bis zum Abriss im Februar 1923 war die Fam. Gabriel völlig unbehelligt und sie hätten sich mit Absicht bei den Kriminalern "auf den Plan" gerufen.
Dass die Reuthaue bei der Staatsanwaltschaft und nach der Übergabe an die Polizei in München zu wenig bis gar keine Beachtung findet, konnte man vor der Abgabe dieser nicht wissen.

Ich denke nicht, dass die Reuthaue woanders war. Ich denke eher, dass sie von den Tätern dort zurück gelassen wurde und die Täter nach dem Mord nie mehr in die Nähe von HK kamen, um sie zu holen...


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Mordfall Hinterkaifeck

20.01.2015 um 23:02
@alle
Beim Durchlesen der Posts der letzten tage fällt mir ein Aspekt auf, über den meines Wissens noch gar nicht diskutiert wurde. Das ist das Interesse von verschiedenen Protagonisten am Boden ..wohlgemerkt, nicht am Haus oder sonstwelchen Werten von HK, sondern am Grund und Boden und zwar direkt am/im Gebäude. L.S. hat in ein Loch geguckt, als Yblagger ihn dort traf, L.S. hat gemeint, der Mörder hätte die Leichen vergraben wollen, weil in der Scheune eine Grabloch war, die Gabriels haben das haus abgerissen, obwohl es doch sooo schlecht nicht war für die damalige Zeit. Könnte es unter dem Gebäude etwas gegeben haben, das 1. für den Mörder belastend war? Das 2. vielleicht wertvoller war als ein kompletter Bauernhof? Das 3.in einem Versteck etwas war, das die wahren Motive offenlegte? Das 4. die Grubers kompromittierte?
@dexter Morgan
Dass die K.Rieger in diese Mordsache mehr involviert war als sie zugab und sie in weiten Teilen Märchen erzählte (mit einem wahren Kern?) ---- das sehe ich auch so. Wir haben schon mal kurz hier angesprochen, dass sie sogar der Auslöser für die Morde gewesen sein könnte. Sehr schade, dass wir diese Spur nicht weiter verfolgen konnten, es ist m.M. nach eine HEISSE SPUR.


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20.01.2015 um 23:17
@Heike75
Aber liebe Heike du übersiehst da einen wichtigen Punkt...
Wann war der Abriss? 1923 (nicht lange nach der Tat)
Und wir wissen bis in welche Jahrzehnte ermittelt wurde,intressanter Aspekt wäre das das der Grund sein könnte warum nicht ermittelt wurde.Falls diese Geschichte nicht passiert wäre mit der Übergabe wäre es vielleicht doch vorgekommen schon früher zu ermitteln.Vielleicht hatte sich darum Goldhofer erstmal zurückgehalten?!


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20.01.2015 um 23:19
Hofner wurde einige Jahre später verhört vielleicht wären dann einige Gabriels auch auf dem Zettel gewesen???


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21.01.2015 um 00:08
@Siegessicher
Du redest hier einen Stuss zusammen, da stellen sich mir die Haare zu berge!
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:Sogenannte Profiler haben die Fakten, Bilder und noch ein paar Zeugenaussagen...
Erstmal: Es gibt in Deutschland keine Profiler. Die findest Du beim FBI.
Hier in D gibt es Fallanalytiker. Das ist keine "Korintenkackerei", was die Berufsbezeichnung angeht, weil sich die Berufe unterscheiden.
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:Es braucht nicht lange, um sich als erfahrener Ermittler ein Bild vom Mörder zu machen. Sogenannte Profiler haben die Fakten, Bilder und noch ein paar Zeugenaussagen...und ratz fatz ein Täterprofil... und DIESES Täterprofil ist nicht Zeitabhängig!
und
es ist bei Mordmerkmalen an der Leiche nicht wichtig, welche Zeit es war. und nur DARUM ging es... Ob die Menschen damals wenig zu essen hatten oder nicht. Der 1. Weltkrieg war, der 2. oder der 3....alles nicht wichtig!
Damals gab es nicht mal eine deutschlandweite Datenbank. Die wurde erst ab 1930 eingeführt. Von statistischer Auswertung kann also keine Rede sein. Erst recht nicht von Mordmerkmalen und ihren Rückschlüssen. Ergo: Wenn man sich in einem Menschen von 1922 hineinversetzen kann, gelingt es wohlmöglich, das Motiv besser einzuschätzen. Aber darum geht es bei Mordmerkmalen überhaupt nicht. In keinster Weise! das ist der allergrößte Schwachsinn. Weil es kein Internet, TV usw. gab, ticken die Menschen anders? nee nee...Die unterschiedliche Emotionalität Fremden und Bekannten gegenüber, ist damals und auch 1000 Jahre vor Christus der heutigen gleich geblieben...Oder meinst du, wir haben in 100 Jahren ein neue Stufe des Menschseins erreicht?
AUTSCH !

Ja, klar... die kucken zwei Mal über die Fotos drüwer, schnippen 2 Mal mit dem Finger und schon isser da, der Mörder. UNGLAUBLICH!

Ich empfehle Dir DRINGEND ein Buch aus der Reihe "Lehr- und Studienbriefe; Kriminalistik / Kriminologie", das Band 13 "Kriminalistische Fallanalyse". Erschienen im Verlag Deutsche Polizeiliteratur GmbH.

Die Erstellung eines Täterprofils erstreckt sich über sogenannte "Analysefelder":

1. Verdachtslage:
1.1 Verdachtslage auf Hinblick auf eine Person
1.2 Verdachtslage gegen Personen
1.3 Allgemeine augenscheinliche Beurteilung des Ereignisses

2. Tatsituation
2.1 Tatort
2.2 Tatzeit
2.3 Modus operanti
2.4 Tatmittel
2.5 Tatbeute
2.6 Tatmotiv
2.7 Opfer
2.8 Tatverdächtige
2.9 Verdachtslage gegen bestimmte Personen
2.10 Zusammenfassende Beurteilung der Tatsituation

3. Beweislage
3.1 Personalbeweis
3.2 Sachbeweis
3.3 Zusammenfassende Beurteilung der Beweislage

4. Tat- und Täterhypothesen
5. Fahndungslage
6. Rechtslage
6.1 Rechtliche Beurteilung des Ereignisses
6.2 Rechtliche Schwerpunkte polizeilichen Handelns
6.3 Rechtscharakter getroffener polizeilicher Massnahmen
6.4 Befugnisnormen der polizeilichen Eingriffsmassnahmen
6.5 Besondere Zuständigkeiten

Jeder einzelne "Unterpunkt" hat weitere Untergliederungen... und

JEDER EINZELNE PUNKT, VON 1 BIS 6, BEINHALTET "ZEITLICHE UMSTÄNDE"

WAS wurde zwischen der Tat auf HK und diesem Ablauf einer Analyse eingehalten?
Was wusste Wiest? Oder besser... was konnte Wiest überhaupt wissen?

KHK a.D. C. Müller war sein "Informant"... und jedes Kind weiss, was Müller will, bzw. wen Müller auf der Muck hat. So auch Hieber... und genau dieser Teil wurde in der Doku von Hieber gezeigt.

Weiter hat Alexander Horn ein Buch zum Thema geschrieben -"die Logik der Tat". Alexander Horn ist übrigens ein Kollege von Wiest. Er ist der Leiter der OFA der Münchner Mordkommission.

Lies das Buch und setzte Dich mal damit auseinander, welch ein Aufwand "betrieben" wird, bevor ein Täterprofil erstellt wird. Das alleine müsste man schon raffen, wenn man auch nur eine Doku zum Thema kuckt.

Auch noch interessant: "Denken wir ein Mörder" von Axel Petermann, Krim.-Analytiker der Mordkommission Bremen.

"Denken wie ein Mörder" tut man mit Sicherheit nicht, wenn man einen Nachmittag mit dem Fall zugebracht hat.

Ohne Rücksicht, bzw. detailierte Kenntnisse zum Fall, mal eben so auf der Hüfte raus einen Mörder her gezaubert, der zum "erwürgen" passt, müsste unter Strafe gestellt werden!


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21.01.2015 um 00:28
@DexterMorgan
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Aber liebe Heike du übersiehst da einen wichtigen Punkt...Wann war der Abriss? 1923 (nicht lange nach der Tat)
Und wir wissen bis in welche Jahrzehnte ermittelt wurde,intressanter Aspekt wäre das das der Grund sein könnte warum nicht ermittelt wurde.Falls diese Geschichte nicht passiert wäre mit der Übergabe wäre es vielleicht doch vorgekommen schon früher zu ermitteln.Vielleicht hatte sich darum Goldhofer erstmal zurückgehalten?!
und
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Hofner wurde einige Jahre später verhört vielleicht wären dann einige Gabriels auch auf dem Zettel gewesen???
Hilf mir bitte, ich verstehe Dich nicht... weiss nicht so richtig, was Du meinst.


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21.01.2015 um 01:12
@Heike75
du schriebst:
Es stellt sich dann allerdings die Frage, warum die Gabriels das hätten tun sollen?
Sie wurden ja von den Ermittler nicht mal beachtet. Kein einziges Mitglied der Familie Gabriel wurde vernommen. Nicht mal die Tatsache, dass Karl Gabriel sen. mit allen Mitteln ums Erbe kämpfte brachte auch nur einen Ermittler auf die Idee, sich mal bei der Familie "umzuschauen" oder gar eine Zeugenbefragung zu machen.

Das kein einziges Mitglied vernommen wurde kann der Tatsache geschuldet sein das die Gabriels relativ früh abrissen.
1923(gut davor gabs auch keine Vernehmungen)
Aber weisst du was alles so gesprochen wurde?Vielleicht musste man wirklich die Attacke nach vorne machen.Denn wie den Hofner hätte es können auch sie schon 1923 treffen können.Vielleicht machte es die Runde(Goldhofer oder andere Verdächtigen die Runde)wovon wir allerdings nichts aktenkundiges haben.


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21.01.2015 um 01:18
Und schlafende Hunde wecken?Das kann man auch mit Gabriel senior´s Streit um das Erbe(Vielleicht war auch das der Grund).Also eine Tatwaffe zu präsentieren die ihnen nicht gehörte und geleichzeitig damit aber einen Verdächtigen präsentieren.

Nochmal zurück auf meine _Frage wer noch bestätigte ausser Siegl das die Reuthaue Gruber war!
Denn Lorenz Schlittenbauer sagte doch oder gab zu Protokoll das es seine war oder?
Wäre intressant zu wissen wer alles jetzt wusste wem sie genau gehörte Gruber/Schlitti..und welche Person wen damit(Reuthaue Eigentum) belegt


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21.01.2015 um 01:27
Ich bin neu hier im Forum, verfolge den thread aber schon etwas länger und lese gespannt mit.
Zu den Hunden: es waren Spürhunde, müssen diese nicht den Geruch des potentiellen Täters/Gesuchten erst aufnehmen? Korrigiert mich wenn ich falsch liege! Und gab es da Einen Gegenstand?
Was übrigens auch nichts heißt. Wir hatten bei uns in der Feuerwehr einen Einsatz "vermisste Person". Besagte Person war krank und benötigte Medikamente. Die Suchhundestaffel wurde ebenfalls eingesetzt. Eine Seite des Waldes (letzte Sichtung) übernahmen wir, eine die Hunde.
Am nächsten Tag wurde die vermisste Person wenige Meter neben einen mehrfach von den Hunden abgegangenen Weg von den Erziehern des Waldkindergartens gefunden. Soweit ich mich erinnere muss sie sich schon dort befunden haben während der Suche. Das schränkt mein Vertrauen in die Suchhundestaffel leider doch ein.


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21.01.2015 um 01:33
@Kyralin
Da bin ich kein Fachman für mit den Aufgaben des Hundes da weiss ich glaube ich höchstens so viel wie du,also will ich keinen Blödsinn schreiben...
Aber deine Geschichte mit den Hunden und dem ständigen vorbeilaufen der Hunde ist intressant und gibt aus heutiger Sicht zu denken


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21.01.2015 um 01:42
@alle
sry Heike wenn ich manchmal vielleicht nicht so schreibe das du es gleich verstehst oder andere...
Kommasetzung oder zu schreiben ist für mich manchmal nicht einfach(krankheitsbedingt)hoffe nimmt mir hier keiner übel...Ich bin kein alkoholiker keine angst :)


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21.01.2015 um 02:18
@DexterMorgan
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:sry Heike wenn ich manchmal vielleicht nicht so schreibe das du es gleich verstehst
Mach Dir da mal keinen Kopp. Wenn ich Dich nicht verstehe, dann frage ich nach. Kein Problem.
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Kommasetzung oder zu schreiben ist für mich manchmal nicht einfach(krankheitsbedingt)hoffe nimmt mir hier keiner übel...
Auch das ist kein Thema. Ich hab´s mit den Kommas auch nicht so...
Aber weisst du was alles so gesprochen wurde?...
Und schlafende Hunde wecken?Das kann man auch mit Gabriel senior´s Streit um das Erbe(Vielleicht war auch das der Grund).
Mit Sicherheit wurde geredet... erst mal wegen dem Erbe und dann auch wegen dem toten Karl Gabriel jun.
Aber das Gerede hatte die Polizei nicht wirklich aufgenommen... sonst gäbe es ja zumindest Anmerkungen und Schriftstücke der Staatsanwälte und ob die Gabriels alleine schon wegen dem Gerede der Leute eine solche Aktion vorgetäuscht hätten, wage ich zu bezweifeln.

Aber die Möglichkeit besteht, keine Frage!


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21.01.2015 um 02:37
@DexterMorgan
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Frage wer noch bestätigte ausser Siegl das die Reuthaue Gruber war!
Niemand, nur Siegl... Dafür beschreibt er die Haue und die Situation "um die Haue" sehr genau, ich zitiere aus der Aussage vom 19.05.1925:

Während dieser Zeit hat der alte Gruber eine Reuthaue zusammengestellt. Den Stiel zu dieser Haue hat er selbst geschnitzt. Da Gruber kein gelernter Wagner war, so ist der Stiel nicht sachgemäß hergestellt worden. Die Reuthaue, die mir soeben vorgezeigt worden ist, ist die, an die damals der alte Gruber den Stiel gemacht hat. Ich erkenne den Stiel ganz genau und zwar daran, daß nur die ersten 20 Zentimeter des Stiels an dem der Haue entgegengesetzten Teil des Stieles auf der einen Seite oval gerundet, auf der anderen Seite aber flach abgeschnitzt ist, mit dieser Haue habe ich selbst gearbeitet. Da die Haue am Stiel nicht festhalten wollte, hat der alte Gruber die Haue mit zwei Eisenbändern am Stiel befestigt und die Eisenbänder außerdem noch mit einer Schraube, die durch den Stiel hindurch ging, festgehalten. An dieser Schraube, die auf beiden Seiten über den Stiel hinausragt und die so befestigt ist, wie sie kein Fachmann befestigen würde, erkenne ich die Haue ganz genau.
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Denn Lorenz Schlittenbauer sagte doch oder gab zu Protokoll das es seine war oder?
Nein, das tat der Lenz nicht.

1980 wurder Andreas Schwaiger im Alter von 83 Jahren von KHK Kolb befragt.
Dort sagt Schwaiger:

„Weil der alte Gruber und der Schlittenbauer Lenz nebeneinander ein Holz hatten. Da hat man im Winter Stöcke rausgetan. Der Gruber hat da sein Holz gehabt und der Schlittenbauer hat es da hinauf gehabt. Nebeneinander haben sie Stöcke rausgetan. Am Abend ist das Werkzeug genommen worden, Feierabend gewesen, Stockloch rein und Gras darauf und am anderen Tag wurde wieder weitergearbeitet. Der Schlittenbauer Lenz sagte, als die Stockhaue gefunden wurde: ‘Jetzt sehe ich meine Stockhaue auch wieder, die hat mir der alte Gruber gestohlen.‘ Durch das ist sie dann beim alten Gruber im Hof drinnen gewesen.“... Er sagte, daß er die gestohlen hätte und sie ihm immer abgegangen sei zum Stöcke raushauen. Also gut, die haben sie ihm dann runtergebracht dann war auch die Polizei da. Er sagte: ‘Ja, das ist meine Stockhaue, nur her damit, die brauche ich wieder.‘ Aber er hat sie nicht mehr gekriegt. Die hat die Kriminalpolizei mitgenommen.“

Schwaiger wurde schon in den 50ziger Jahre vernommen, erwähnt diesen Sachverhalt allerdings nicht.
Das man dem Lenz die Haue "runter gebracht" haben soll, kann ich mir nicht vorstellen...
Wer sollte die mutm. Tatwaffe in der Gegend rum schleppen? Wenn es die Möglichkeit / Gerücht / Frage gegeben hätte, dass die Haue dem Lenz gehört hätte, hätte man die Lenz wohl vorgeladen und ihn befragt... das ist allerdings nur meine Meinung.

Auch der Bericht von StA. Renner bestätigt es nicht. Renner schreibt, dass die Haue gefunden wurde und durch den Knecht Sigl als die Haue vom Gruber identifiziert wurde... Das man dem Lenz die Haue gezeigt hat, er sie als die seine erkannt hatte und sie wieder haben wollte, schreibt Renner nicht.


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21.01.2015 um 02:51
@Kyralin
@DexterMorgan
@Dew
@Schissler,

hoffentlich habe ich jetzt niemanden aus der Unterhaltung zum Thema Hunde vergessen...
Zitat von KyralinKyralin schrieb:Ich bin neu hier im Forum, verfolge den thread aber schon etwas länger und lese gespannt mit. Zu den Hunden: es waren Spürhunde, müssen diese nicht den Geruch des potentiellen Täters/Gesuchten erst aufnehmen? Korrigiert mich wenn ich falsch liege! Und gab es da Einen Gegenstand?
Hallo erstmal, @Kyralin ;-)

Habe da auch absolut keine Ahnung, wie so was läuft und kenne auch nur die "Variante", dass die Hunde die Spur des Täters aufgrund von Geruch aufnehmen sollen / können...

Vielleicht hilft die Aussage von Andreas Schwaiger weiter... er gab an, dass die Hunde an ihm geschnüffelt hätten, weil er Blut an den Schuhen hatte und die Hunde hätten auch noch andere Leute abgeschnüffelt...

Zum guten Schluss war Schwaiger der Mörder ;-)


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21.01.2015 um 02:57
@Heike75 Danke.
Hm, wenn sie an den anwesenden geschnüffelt haben kann man aber fast davon ausgehen dass der betreffende nicht dabei war?! Spannend auf jeden Fall das ganze :)


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21.01.2015 um 03:15
@Kyralin
Zitat von KyralinKyralin schrieb:Hm, wenn sie an den anwesenden geschnüffelt haben kann man aber fast davon ausgehen dass der betreffende nicht dabei war?!
Ich weiss es nicht... das mit Schwaiger war nur ein Scherz...

Was m.M. noch wichtig ist...
Wir haben die Menschenmenge, die das Haus länger "belagert" hat...

Ganz dicht bei dem Fundort der Reuthaue auf dem Dachboden war laut OAR Wiessner die "Räucherkammer", dort hing Rauchfleisch.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-06_Wiessner_Konrad,_Oberamtsrichter

Ebenfalls direkt beim Versteck der Reuthaue war der Kamin...

Das Fleisch hatte ja Geruch verbreitet (ev. war er für uns Menschen kein wahrnehmbarer Geruch, für die Hunde aber auf jeden Fall...) und die Räucherstelle roch wohl auch... Der Geruch vom räuchern setzte sich ja mit der Zeit im Mauerwerk fest...

Und auch der Kamin musste man gerochen haben... auch wenn der Kamin zu dem Zeitpunkt nicht an war, hat sich auch hier der Kamingeruch um den Kamin mit der Zeit festgesetzt...

Es müsste ja über ein paar Tage nicht gelüftet worden sein... wie roch es im Stall?

Ich denke schon, dass die drei Punkte (Leute, Kamin, Rauchfleich) es den Hunden schwer gemacht haben.

Hier ein Link, in dem die o.g. Dinge eingezeichnet sind:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Datei:Grundriss.gif


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21.01.2015 um 06:21
War nicht mal die rede davon, dass der im futtertrog gefundene kreuzpickel dem schlittenbauer gehört haben soll?

Ich kann nicht verstehen, was für eine spur die hunde überhaupt verfolgen sollten? Es gab so viele spuren. Eigentlich ein ding der Unmöglichkeit. Alleine die drei auffinder hinterliessen spuren, dann die ganzen neugierigen. Meiner meinung nach völlig zwecklos.

Ich denke auch nicht, dass irgendjemand die leichen vergraben wollte. Weshalb? Die hätte man im gehöft dann sowieso gefunden. Vielmehr denke ich, dass jemand etwas gesucht hat.


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21.01.2015 um 06:31
Es heisst, dass der alte gruber auf einen brief gewartet hat, ist so ein angeblicher wichtiger brief denn jemals auf hkf danach angekommen? Hat diesen jemand abgefangen und trieb sich deshalb noch auf dem hof herum? Aber dann hätte der briefträger davon gewusst und bestimmt den brief auch erwähnt.


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21.01.2015 um 10:09
@Heike75
Zitat von Heike75Heike75 schrieb: Sie wurden ja von den Ermittler nicht mal beachtet. Kein einziges Mitglied der Familie Gabriel wurde vernommen. Nicht mal die Tatsache, dass Karl Gabriel sen. mit allen Mitteln ums Erbe kämpfte brachte auch nur einen Ermittler auf die Idee, sich mal bei der Familie "umzuschauen" oder gar eine Zeugenbefragung zu machen.

Es ist doch im Krieg einiges an Akten verloren gegangen, möglicherweise auch Vernehmungen der Familie G.

Staatsanwalt Pielmaier schrieb 1926:
1. In der Umgebung von Schrobenhausen und in der Gegend von Waidhofen hält sich hartnäckig die Ansicht, dass als Täter nur Personen aus der Umgebung, möglicherweise Verwandte, die das Anwesen haben wollten, in Frage kommen.

und
Für die Annahme der Täterschaft der Familie Karl Gabriel von Laag fehlt auch der leiseste Verdachtsgrund.

Letzteres doch sicher weil ihm Vernehmungen vorlagen?
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:D.h., es stünde bei einer Kooperation mit der Polizei (Abgabe der Tatwaffe) die Gefahr, dass sie schlafende Hunde wecken. Bis zum Abriss im Februar 1923 war die Fam. Gabriel völlig unbehelligt und sie hätten sich mit Absicht bei den Kriminalern "auf den Plan" gerufen.
Dass die Reuthaue bei der Staatsanwaltschaft und nach der Übergabe an die Polizei in München zu wenig bis gar keine Beachtung findet, konnte man vor der Abgabe dieser nicht wissen.

Es besteht doch durchaus die Möglichkeit, das die Familie zwischen Mord und Abbruch befragt wurde- also 1922/23 – und sich mit dem Reuthauenfund versuchte zu entlasten.

Aber das ist ja nur Spekulation und muß so gar nicht gewesen sein..

Weiß eigentlich jemand wann der Tatort zum Abbruch frei gegeben wurde?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.01.2015 um 10:58
Irgendjemand hier hat mal vermutet (ich auch), dass der Täter ein Linkshänder gewesen sein könnte, weil stets die rechte Gesichtshälfte betroffen war.
Josef Bärtl: 15.2.17 Verkrüppelung der rechten Hand durch Schußverletzung
Durch diese Verkrüppelung könnte es leicht möglich gewesen sein, dass Bärtl vorwiegend die linke Hand benutzt hat. Angeblich ging er zur Fremdenlegion. Gibt es hierzu Beweise? Konnte man dort überhaupt jemanden gebrauchen, der eine verkrüppelte Hand hatte?

Bei ihm könnte ich mir es aufgrund seines Geisteszustandes und auch aufgrund seiner Flucht vorstellen, dass er sich auf HKF versteckt hatte und am Abend des 31.3.1922 von Viktoria entdeckt wurde.


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