mimimia schrieb:Ein einzelner Schlag auf den Kopf, auch mit der Schraube hat nicht zwingend die Bewusstlosigkeit einer Person zu Folge. Das hat vielleicht bei der kleinen und der alten Gruber gewirkt aber bei Andreas Gruber habe ich da meine Zweifel.
Ich habe schon einmal mit voller Wucht einen Baseballschläger an den Schädel bekommen und ich wurde nicht Bewusstlos. Ich habe vielleicht etwas geschwankt. Wenn man angegriffen wird pumpt noch zusätzlich das Adrenalin durch den Körper dadurch merkt man Schmerzen nicht.
Ich denke auch nicht, dass der erste Schlag zum Tod oder zu Bewuslosigkeit geführt haben muss. Der Schlag war so versetzt worden, dass die Opfer hinstürzten. (Und das Gleichgewicht verliert man schnell - gerade wenn man einen Schritt macht und auf einem Bein steht)
Ich gehe eigentlich davon aus, dass es zwei Täter waren. Einer hätte ja im Zweikampf unterliegen können.
Wenn die Opfer arglos waren, hat sie der Überfall überrascht. Dann hätte Gruber erst am Boden liegend reagieren können. - Und am Boden ist man hilflos, wie eine Robbe.
Und noch etwas dazu: Die erhaltenen Obduktionsberichte sind nur rudimentär.
Am Telefon wurden nur die Kopfverletzungen beschrieben, weil die gravierend waren und zum Tod geführt haben.
Ich gehe davon aus, dass die alte Fau Gruber, der Bauer und die Viktoria weitere Verletzungen gehabt habe müssen.
Es ist hier vor einiger Zeit diskutiert worden, ob Grubers Handgelenk gebrochen wurde. Auf dem Foto ist ein unnatürlicher Knick zu erkennen. Das könnte eine Abwehrverletzung sein.
Vielleicht hatte er auch Prellungen am Rücken?
Die Verletzungen (wenn es sie gab), wurden sicher im Obduktionsbericht ewähnt. (Der nicht mehr existiert)
Gegen diese Annahme spricht allerdings, dass der Aumüller-Assistent Ney nur die Kopfverletzungen beschreibt.
Ney wurde 1953 noch einmal befragt.
20. März 1953
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1953-03-20_Vernehmung_des_Ney_HeinrichEs gibt einen weiteren Erinnerungsbericht (19.Januar), der aber nicht so ergibig ist, wie der vom 20.März
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1953-01-19_Ney_HeinrichIch nehme an, dass sich Ney nach der ersten Befragung wieder mit dem Verbrechen beschäftigt hat und darum Tage später ausführlicher antworten konnte.- Man muss etwas vorsichtig lesen, weil sich Zeitungsberichte in seine Erinnerungen mengen.
Aber zu den Verletzungen, die er deutlich beschreibt (Er war leider kein Mediziner): Neyerwähnt vielleicht ausschließlich die Schädelverletzungen, weil die gravierend waren. Möglicherweise ging es bei der Obduktion nicht darum den Tatablauf zu rekonstruieren? - Abwehrverletzungen wurden darum nicht beachtet.
Vielleicht ging es damals darum, festzustellen woran die Opfer starben und welche Waffe benutzt worden ist?
Oder Ney gibt in seiner Erinnerug wieder, was ihn besondes schockiert hat. (Kleinere Verletzungen sind dagegen verblasst)
Übrigens, gerade entdeckt: In seinem Bericht aus dem März sagt er, dass Cillis Schädel unverletzt war. Sie hatte die schweren Verletzungen am Hals/Kieferbereich.
Da passt dann Aumüllers Aussage wieder, dass Kind hätte bei rechtzeitiger Auffindung gerettet werden können.
Mit der, an anderer Stellle kolportierten Kopfverletzung, konnte ich mir das schwer vorstellen.
Doktor Aumüller starb 1932.