@margaretha:
Nicht so ( wie? ) schlimm? Im Zweifelsfall eher schlimmer.
margaretha schrieb:...
und gibt dankenswerterweise eine Tatortsentfernung von 1,5h an. Die Kette läuft an einem Tag.
...
Da machst Du es Dir vielleicht ein bisschen leicht und kurz. Ich darf mal präzisieren:
Die Kette könnte unter günstigsten Umständen an einem Tag gelaufen sein.
Das hätte aber bedingt, dass jeder auf den anderen geradezu gewartet hätte. Unrealistisch.
Der Dienstag war ein ganz normaler Arbeitstag.
Der J.Si. hätte seinen Bruder wie und womit abgeholt? Ochsen oder Pferdefuhrwerk, würde ich mal annehmen. Gelten da auch die 1,5h? Sind die zu Fuß gerechnet? Mit dem Fahrrad? Zu Pferd? Auto?
Man könnte ja mal zurückrechnen, obwohl es da viele Unbekannte gibt.
- 16:30, die Sigl-Brüder treffen in Gröbern ein,
- 15:00, der Krankentransport startet in Hohenried,
- 14:30, J.Si. trifft in Hohenried ein, eine halbe Stunde Verschnaufen für die Zugtiere, Schwätzchen und die Verladung des maladen Bruders ( das ist knapp gerechnet ),
- 13:00, J.Si. fährt in Gröbern los,
- 12:30, J.Si. macht sein Gespann klar, nachdem er erfahren hat, dass er seinen Bruder holen soll,
- 12:00, Vater Sigl erfährt von der Verletzung seines Sohnes und sucht dessen Bruder auf,
- 10:30, ein Bote startet von Hohenried um Vater Sigl zu informieren,
- 10:00, in Hohenried wird klar, dass K.Si. besser zu Hause gepflegt wird,
- irgendwann des frühen Morgens: K.Si. erleidet einen Unfall
Da darf aber keiner der Beteiligten irgendwo getrödelt oder einen Holzschuh verloren haben.
Ich denke in der Gesamtschau, dass J.Si. dann auch nicht gesagt hätte:
margaretha schrieb:An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag, entweder Ende März oder anfangs April 1922, ...
Wäre das am Auffindedienstag gewesen, wäre ihm der Unfalltag ja bekannt gewesen.
Für 1922 viel realistischer halte ich mehrere Tage Liegezeit, während derer sich erst herausstellte, dass K.Si. noch länger außer Gefecht sein würde. Und währenddessen sollte er nicht bei seinem Arbeitgeber im Weg rumliegen, den Mägden in die Hintern kneifen und noch verpflegt werden.
Der Arbeitgeber hatte vielleicht kein passendes Transportgefährt frei, möglicherweise waren Pferde und Fuhrwerk bei der Aktion auch beschädigt worden. Oder die waren einfach nur "natural-born-umständlich", das gibt´s heute noch.
MfG
Dew