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Mordfall Hinterkaifeck

51.980 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 00:48
@DexterMorgan
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Mit den Sühneverhandlungen meine ich,falls wirklich es was auf sich hat mit dem Bruder Sigls.Dann kann ich mir nicht vorstellen das Jakob so gezielt gegen Lorenz schiesst.
Normalerweise würde ich sagen, dass der Sigl keine andere Wahl hatte, als die Mappe zu halten.
Er war mit dem Lenz nicht alleine und wenn er gesagt hätte, wie es wirklich war, hätten die andern Zeugen (wer auch immer dabei war) es verneint, schön brav behauptet, dass es so war, wie abgesprochen und der Sigl stünde als Depp da...
Als er 1951 damit rüber kommt, war der Lenz tot, Pöll war auch tot... bleibt nur die Viktoria Baum über... Und... was hätte es ihm noch gebracht als einen "Anschiss" wegen Falschaussage.

Auf der anderen Seite... Sigl war ein Waschweib. Der konnte nichts für sich behalten... wenn ich ihn richtig einschätze, dann hätte er geplabbert wie ein Wasserfall.. oder wie ein Maschinengewehr - passt besser ;-)
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Dadurch das ein Pferdeunfall erwähnt wird durchaus denkbar.Wie würdest du eine Verletzung erklären die ich deinem EX mit der Reuthaue verpasst habe?Aber du musst lügen und die Haue nicht verraten.Natürlich bedenke kommst vom Land^^
Natürlich passen da die Pferde wie A*** auf Topf!


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 00:54
Ja schade das man die Charaktere nicht so gut kennt...
Wem glaubt man was?
Sehr intressant ist die Aussage vom Sohn(wenn ich richtig bin)Schwaigers.Das als sein Vater den Pfarrer benachrichtigen wollte, das sie alle erschlagen haben und Haas lässt ihn ne halbe Stunde stehn wie einen Dorftrinker.Im Nachhinein sehr intressante Aspekte.Die authentisch sind, da sie ja vom Sohn kommen.Also keine Gründe zu übertreiben....


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 00:56
Was auch irgendwie komisch ist...
Sigl bringt ständig seinen Vater ins Spiel... ich habe das schon öfter geschrieben... anscheinend findet das ausser mir niemand komisch:

1.) Als Karl Sigl sen. (Vater vom Jakob und Karl jun.) auf dem Viehmarkt gehört hatte, dass der Gruber einigen Leuten von den "Vorkommnissen" auf dem HK-Hof erzählt hatte (Einbruchs- und Fussspuren, Geräusche auf dem Dachboden usw.), hätte er zu seinem Sohn Jakob gesagt, er solle heute früh am Abend heim gehen, nicht das noch was passiert...

2.) Als Karl S. jun. den Unfall hatte, hätte der Vater der Beiden den Jakob beauftragt, den Bruder Karl S. jun. zu sich nach Hause zu holen...

3.) Das den HKlern der Schlüssel weg gekommen sei, hätte Jakob Sigl von seinem Vater erfahren...

Ich weiss nicht, aber mir kommt das komisch vor.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 00:59
Hab die Liste nicht zur Hand war Sigl sen. in der Einwohnerwehr?


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 06:12
@DexterMorgan
@Heike75
Interessante theorie, die ihr beiden aufstellt. Ich rätsle schon die ganze zeit wegen diesem unfall, weil mir irgentetwas nicht gefiel. Ich lese mir diese aussage nochmals durch.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 06:26
Der unfall passierte angeblich in hohenried bei dem bauern, bei dem der bruder damals im dienst war. Wer hat die familie informiert, dass der bruder verunglückt ist. Dieser nachrichtenüberbringer hätte eigentlich auch gleich den verletzten bruder mitbringen können. Der bauer aus hohenried dürfte dazu auch nie befragt worden sein. Die pferde sind durchgegangen, das bedeutet also, dass er keinen tritt abbekommen hat. Aber diese theorie hat was. Bisher der einzige, der zu diesem zeitpunkt eine verletzung hatte.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 07:19
Hohenried und gröbern liegt sehr nahe beieinander, wenn man einen weg durch den wald nehmen würde.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 09:50
http://www.literaturforum.de/forum/schreibwerkstatt/16210-der-fall-hinterkaifeck-4.html

Die Verletzungen der kleinen Cäcilie könnten u.U. von drei verschiedenen Tatwaffen stammen. Ich denke nicht, dass ein Täter die Tatwaffe gewechselt , sondern dass es sich um mehrere Täter gehandelt hat. Es sei denn der Täter hatte bemerkt, dass die Kleine noch lebt und versuchte mit einer anderen Waffe, z.B. dem Taschenmesser seine Tat zu vollenden.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 15:28
@Schissler :

Du hast gerufen?

Natürlich kommt man an der Person K.Ga. bei der Betrachtung des Falles HK nicht vorbei. Die Überlegung ist nicht neu. Ob die Ermittler damals von selbst darauf kamen oder ob sie durch Hinweise aus der Bevölkerung darauf gebracht wurden, ist nebensächlich.

Ludwig Meixl, Polizei-Oberwachtmeister, formulierte es zeitnah so:
Schutzmannschaft Schrobenhausen

Schrobenhausen, den 29.April 1922

An die Polizeidirektion München




Betreff: Sechsfacher Raubmord in Hinterkaifeck.


Nachdem die umfassenden Ermittlungen in nebenbezeichneter Mordsache bisher zu keinem Ergebnis führten, möchte ich die Polizeidirektion dringend ersuchen, bei den einzelnen zuständigen Fürsorgestellen in München, wie auch bei den übrigen Stellen in Bayern darüber Erhebungen einzuleiten, ob nicht der Ehemann der ermordeten Besitzerin namens Karl Gabriel, welcher nach einer im Schrobenhausener Wochenblatt seinerzeit erschienen Todesanzeige vom 12.12.14, bei Neuville gefallen sein soll und im 13.Inf.Rgt., 1.Komp. gedient hat, mit einem kurz vor der Mordtat eingetroffenen Gefangenentransport zurückgekehrt ist.



Der Umstand, daß schon in hundert derartigen Fällen der vom. Regt. Angeblich Gefallene wieder in die Heimat nach Jahren zurückkehrte, bewegt mich auf den Gedanken, daß es nicht ausgeschlossen ist, daß auch Karl Gabriel heimkehrte und schließlich, was bei den zerrütteten Verhältnissen, die in der Familie Gruber und Gabriel herrschten – Vater und Tochter treiben Blutschande – die Ehefrau des Gabriel hat im Witwenstande geboren, als Täter in Frage kommen kann.



Die Umstände, unter denen die Mordtat begangen wurde, läßt die bestimmte Vermutung zu, daß der Täter mit den einschlägigen Verhältnissen aufs genaueste bekannt gewesen sein muß.

Wäre meine Vermutung nicht unzutreffend, so ist damit zu rechnen, daß Gabriel, falls er noch am Leben und zurückgekehrt sein sollte, einen falschen Namen führt. Mit Rücksicht auf die etwa für Angehörige entstehenden peinlichen Folgen ersuche ich, Gegenwärtiges streng vertraulich zu behandeln und mir über die Maßnahmen, die auf Grund meiner Anregung eingeleitet werden, Nachricht zu geben.
Das hätten die Ermittler übergehen können. Sie haben sich aber für die Frage, ob er tatsächlich am 12.12.1914 gefallen ist, und die Umstände seines Todes interessiert, Ermittlungen angestellt, die Ergebnisse in für HK erstaunlichem Umfang festgehalten und die Akte von vor dem II. WK hat sogar auch "überlebt".
Der Tod K.Ga.´s ist somit für HK-Verhältnisse erstaunlich gut belegt.

Den damaligen Ermittlern, selbst zeitnah am Geschehen dran und mit Masse selbst WK. I - Veteranen, haben die Militärakten im weiteren Verlauf auch nicht gereicht bevor nicht die Schilderung des darüberhinaus befragten Zeugen Brunner vorlagen.
Danach aber sehr wohl.

Deine Überlegungen zu K.Ga. haben einige Schwachpunkte.
Karl Gabriel hatte ich auch vor längerer Zeit schon mal auf meiner "Favoritenliste" (da waren schon einige drauf ...). Ich stelle hier mal einen Beitrag von mir rein, den ich vor ca. einem Jahr mal geschrieben hatte. Besonders für @Jessica-.


Karl Gabriel als Täter setzt natürlich voraus, dass er gar nicht gefallen ist.
Folgende Möglichkeit wäre nicht völlig anwegig:

KarlGabriel geriet in franz. Gefangenschaft. Die Kriegsgefangenen wurden ja irgendwann nach ein paar Jahren wieder heim transportiert. Die liefen nicht einzeln planlos durchs Land. Also lassen wir ihn mal so fünf Jahre in Gefangenschaft gewesen sein. Nach Inkrafttreten des Versailler Friedensvertrages begann 1920 der Heimtransport von Kriegsgefangenen, 10.000 sogar nach Bayern. Unter welchem Namen er in Gefangenschaft war ist nicht von Belang, er kann angegeben haben, dass er im Gefecht Papiere nebst "Hundemarke" verloren hat. Irgendeinen Namen kann er angeben.
Denken wir das mal durch:

K.Ga. lag bei winterlichen Temperaturen mit leicht gespaltener Stirn, geöffnetem Mund und sichtbarer Unterkieferverletzung ( mögliche weitere Verletzungen sind nicht überliefert ) mehrere Tage sichtbar unter Beschuss drei Meter vor der eigenen Stellung.
Wäre er von da verschwunden, wäre das eine kleine Sensation gewesen, die man sicher gemeldet hätte. Anstatt übrigens der dann völlig unnötigen Meldung, er wäre im Stellungsgrab begraben worden.

Irgendwie geriet er also in die Hände der Franzosen. Da die ihn in seinem Zustand vermutlich nicht drei Meter vor dem deutschen Graben aufgeklaubt haben, muss er selbst zu ihnen gekrochen oder gewankt sein, ohne dass ihm noch weiteres Unheil widerfuhr oder er ganz banal erschossen wurde, sobald er in Sicht- und Schussweite geriet. Allgemein war nämlich Krieg, da war das üblich, was von unserer friedensverwöhnten Gesellschaft gerne vergessen wird.

Aber lassen wir ihn mal der Überlegung halber in die Hände der Franzosen fallen. Die hätten ihn ins Lazarett gebracht und dort hätte man ihn behandelt. Lassen wir mal die damaligen Behandlungsmöglichkeiten der beschriebenen Verletzungen ( die übrigens im Verlauf des Krieges enorm weiterentwickelt wurden ) und seine Überlebenschancen außer Acht und ihn auch das überleben.

Allerspätestens nachdem er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte, hätte man seine Personalien aufgenommen. Also Name und Dienstnummer. Wenn seine Papiere das nicht schon preisgegeben hätten. Aber lassen wir die mal verlorengegangen sein.
Jetzt gab´s mehrere Möglichkeiten:

1.) Er konnte sich ( noch ) nicht erinnern.

2.) Er konnte sich erinnern.

Zu 1.) In dem Fall wäre er vorerst als unbekannt geführt worden. Wäre sein Gedächtnis "weg" geblieben, ist es fraglich, ob er jemals nach Hause gefunden hätte. Wäre es weidergekommen, wäre Fall 2.) eingetreten.

Zu 2.) Warum hätte er einen falschen Namen angeben sollen? Das hätte für ihn unmittelbare Nachteile gehabt. Er hätte genau gewusst, dass ihn seine Angehörigen dann für vermisst oder tot halten mussten. Und er hätte keine Post versenden oder bekommen können.

Zum Thema Gefangenenpost:
http://www.heimkehrerpost.de/30201.html
Auszug:
Die Gebührenfreiheit der Kriegsgefangenensendungen ist zuerst vom Postkongreß in Rom (1906) beschlossen worden, der damit einem Beschluß der ersten Haager Friedenskonferenz (1899) gefolgt ist, dem die Absicht zugrunde lag, das ohnehin beklagenswerte Los der Kriegsgefangenen durch weitestgehende Erleichterung ihres Verkehrs mit der Heimat soviel wie möglich zu lindern. Die späteren Postkongresse haben die Gebührenfreiheit in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der zweiten Haager Friedenskonferenz (1907) aufrechterhalten.
Also warum hätte er sich seine Gefangenschaft auf diese Weise erschweren sollen?
Nehmen wir an, der Transport kam also in Bayern an, er macht sich zu Fuß auf nach Laag. Das kann Monate dauern (evtl. geschwächt usw.). In Laag angekommen, erfährt er wie 's um seinen Hof steht.
Ja, nehmen wir also an, er hätte seine Verletzungen und die fünf Jahre Gefangenschaft überlebt. Lassen wir der Annahme halber mal außer Acht, welche Lebensbedingungen in französischen Gefangenenlagern herrschten. Du siehst hoffentlich, wieviel man im Verlauf dieses Gedankenganges an Realitäten und Wahrscheinlichkeiten ignorieren muss, nur damit die Story weiterholpert.

In Bayern hält der Zug mit den Heimkehrern und K.Ga. latscht los. Stellst Du Dir so vor, was? Das war aber nicht so.

Sowas schonmal gesehen?

http://ww1.habsburger.net/de/medien/heimkehrer-entlassungsschein-von-karl-artner-1920 (Archiv-Version vom 08.03.2017)

Die Männer wurden erfasst, untersucht, versorgt. Bei Gedächtnisverlust wäre er in eine entsprechende Einrichtung gekommen.

Warum an dieser Station einen falschen Namen nennen? Oder warum die Station übergehen? Er wäre nichtmal seine Läuse losgeworden....

Nächste Station:

K.Ga. kommt nach Laag. Und die lassen nicht die Party des Jahres steigen? Mit ihm hätte die Familie drei Söhne verloren anstatt zu jubeln hocken die sich hin und schmieden finstere Pläne?
Ich frag´ mich immer, was für Leute das sind, die anderen sowas zutrauen.
Das will er mit eigenen Augen sehen. Beobachtet den Hof vom Wald aus. Er will mit Viktoria reden, will wissen, wer jetzt Bauer auf HK ist und trifft sich im Stadel mit ihr. Sie rechtfertigt sich, sie sei ja von seinem TOD benachrichtigt worden. Was ihn dann ausrasten läßt ist die Tatache, dass sie den Inzest mit ihrem Vater weiter betrieben hat.
Das ist jetzt einfach nur platt melodramatisch. Und, sorry, Unsinn. Wer jetzt Bauer auf HK war, konnten ihm seine Verwandten schon sagen, um das rauszukriegen musste ausgerechnet er nicht am Waldrand stehen.

Und was hätte er da zu sehen gekriegt? Spätwinterlichen Bauernhofbetrieb. Langeweile pur. Orgien auf dem Heuboden hätte er auf die Entfernung nichtmal hören können...

Wer Josef Gr.´s Vater war, darüber gab´s Gerüchte, mehr nicht. Offizielle "Tatsache war der L.S. als Vater. Den als Witwentröster hätte er akzeptieren müssen, nachdem er sich ja selbst totgestellt hatte.

Das Szenario driftet hier an dem vorbei, was den Leuten damals wirklich wichtig war. Nicht irgendwelches Romantisieren, sondern "das Sach´ ". Als Besitzer des Hofes hätte er am hellen Tag dort auflaufen können.
Er kann danach vier Tage auf dem Hof verblieben sein - wo sollte er auch hin!
Abgesehen davon, dass an das Ende einer Frage ein "?" gehört, warum nicht heim nach Laag?
Oder sollte das eine Feststellung sein?
Dort hätte er risikoärmer versteckt werden können.
Damals sind sehr viele Deutsche nach Amerika ausgereist. Evtl. hat sein Vater oder einer seiner Brüder ihm so eine Gelegenheit verschafft und er mußte dafür sorgen, dass die Tat nicht vorher schon auffliegt, dass keiner ihn sieht (Wiedererkennung) und er bei der Nacht den "Abflug" macht ...
Abgesehen davon, dass so eine Überfahrt Geld gekostet hätte, hätte er da schon wieder Papiere gebraucht und man buchte da nicht "last minute".

Dafür, dass ihn keiner wiedererkannte, hätte er ununterbrochen die ganze Zeit sorgen müssen, also seit dem 12.12.14.
Also, das ist jetzt reine Phantasie, keine belegte Grundlage hierfür, ich sage nur, es KÖNNTE so gewesen sein, wäre für mich alles logisch und schlüssig. Was spricht dagegen?
Die Wahrscheinlichkeit, dass es so gewesen ist, ist extrem gering aus der damaligen Situation heraus. Logik und Schlüssigkeit können hier nur unter extremer Verdrehung der Realität vorgespiegelt werden.
Und hier noch ein paar Gedanken:

Karl Gabriel. Er hätte das stärkste Motiv für die Morde gehabt. Während er sich fürs Vaterland den Hintern aufreißt, wird auf HK Inzest betrieben und ein Kind gezeugt, das nicht seines sein kann. Für seinen Aufenthalt nach der Tat auf dem Hof muss von außen alles nach "Normalität" aussehen. Warum er nach der Tat auf dem Hof verblieben ist, könnte entweder bedeuten, dass er darauf wartete abgeholt zu werden oder auch der Gedanke "eigentlich ist das mein Hof und ich bin rechtmäßig der Bauer".
Nicht "eigentlich", er war der Bauer. Solange er lebte und auf dem Papier jedenfalls.
Was natürlich gegen ihn spricht, ist die Tatsache, dass er gefallen war.
Da stimme ich mal zu.
Aber das ist m.E. zu wenig hinterfragt worden.
Oh doch.
Wenn einer im Schützengraben von einem Geschütz im Gesicht getroffen wird, wird der mit Sicherheit ohnmächtig.
K.Ga. wurde vor der Stellung seiner Kompanie durch eine Werfermine getötet. Und zwar, nach der Beschreibung der Verletzungen, durch einen Splitter derselben.

Da unter "Granatsplitter" hauptsächlich Kuchen kommt, guckst Du hier unter Bombensplitter:
https://www.google.de/search?q=Bombensplitter&biw=1024&bih=673&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=sM2zVM-0KYbpywOtwoLYBA&ved=0CCAQsAQ

So ein paar hässliche Dinger hatten ihn getroffen.
Hier haben sich insbesondere Laien oft vertan und eine tiefe Ohnmacht nicht von Tod unterscheiden können. Was, wenn er nach einem Tag langsam zu sich kam,
Nicht dass ich darauf nicht schon eingegangen wäre. Nach Zeugenaussagen lag er zwischen zwei und vier Tagen dort, ohne zu sich zu kommen.
Auch die Hemmschwelle zum Töten ist für einen Kriegsheimkehrer eher niedriger.
Soso. Nach zwei Tagen an der Front....
Ich kenne natürlich die Beiträge von @Dew, der ganz energisch die Meinung vertritt, dass KG gefallen ist.
Du hast sie möglicherweise gelesen, keinesfalls verstanden. Statt "energisch" setze "sachlich".
Und auch seinen Ausspruch, der war nicht James Bond oder so.
Auch diesen hast Du offensichtlich nicht verstanden.
Aber dass in den WKen I und II gelegentlich Soldaten als gefallen erklärt worden waren, aus welchen Gründen auch immer, ist auch Tatsache!
Unbedingt richtig.

Aber:

Die Riege der "K.Ga.-Reanimatoren" macht grundsätzlich den Fehler, K.Ga. schon vor seinem unseligen Kontakt mit der Werfermine zu unterstellen, er habe vorgehabt, sich "in Luft aufzulösen", um Dinge zu rächen, die zu dem Zeitpunkt noch garnicht geschehen waren. Als er dann mit leicht gespaltener Stirn zu sich kam, musste er nur noch die paar anderen Kleinigkeiten durchziehen ( und überleben ) um dann als Rächer aufzulaufen und wieder im Nichts zu verschwinden.

Der "bayrische Odysseus" ist halt zu verlockend.
Dass mich jetzt hier keiner falsch versteht. Ich will nicht auf Biegen und Brechen behaupten, dass KG der Täter war,
Das fällt bei nüchterner und tatsachenorientierter Betrachtung der vorgetragenen Gründe nicht unbedingt leicht.
aber es lohnt doch allemal, Dinge einfach mal zu hinterfragen und zu überdenken und zu diskutieren.
Oft sicher, "allemal" eher nicht. Manches Pferd ist tatsächlich zu tot, um noch zu versuchen, darauf zu reiten.

Es ist dieses "einfach mal hinterfragen", das bei mangelnder Grundlagenkenntnis des Fragers oftmals ermüdend wirkt.

Wohlgemerkt:

Ich könnte mir im Rahmen damaliger Befindlichkeiten auch einen K.Ga. vorstellen, der als Held zurückkehren wollte um dann das Ruder in die Hand zu nehmen und der deshalb den Kopf nicht schnell genug einzog. Klingt auch melodramatisch, passt aber in die Vorstellungswelt von Anfang des Krieges.

Und ich könnte mir auch die finstere Seite des Melodrams vorstellen. K.Ga. flieht vor der Blamage, die er mit seiner Ehe erlitten hat, in den Heldentod. Wobei die Beleglage für seinen Rückzug aus der Ehe, heim nach Laag, eher schwach ist.

Einem K.Ga., der, sagen wir mal kurz vor Ende des I.WK´s, nachdem er diese ganze Hölle der Westfront bis dahin überlebt hatte, unter etwas weniger eindeutigen Umständen verschwunden wäre, also einem mit allen Wassern des Überlebens gewaschenen, ausgebufften, ausgebrannten, abgestumpften, traumatisierten Frontschwein könnte man das HK-Gemetzel samt Vorlauf und noch viel mehr zutrauen.
Aber doch bitte nicht diesem armen Kerl, den es am zweiten Tag an der Front erwischt hat.
Die Wahrscheinlichkeit ist einfach zu verschwindend.


MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 16:49
@Dew

Absolut nachvollziehbar!

K.Ga. ist da sicherlich nicht "Prio1"-Verdächtiger aus dem Kreis der Familie Gabriel.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 16:55
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:K.Ga. ist da sicherlich nicht "Prio1"-Verdächtiger aus dem Kreis der Familie Gabriel.
Ich würde in dem Fall auch Leute bevorzugen, die zur Tatzeit nachweislich am Leben waren. Trotz des hohen Blutzolls durch den I.WK waren theoretisch genug fronterfahrene Gabriels am Leben und in der Nähe, um als Täter in Frage zu kommen.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 17:12
@Dew

Oder gar WEGEN "...des hohen Blutzolls".

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 17:15
@Dew
Du hast Dir mit Deinem Beitrag sehr viel Mühe gemacht und jeden einzelnen meiner Sätze kommentiert. Meine zwei kurzen Beiträge haben Dich dazu veranlasst. Wie ich aber schrieb "es könnte so gewesen sein", heisst nicht, dass es so gewesen sein muss und belegen kann ich halt auch nichts, so wie keiner hier. Klar, auf meiner Favoritenliste hatte ich ihn auch schon mal, aber wenn man sich wie ich und Du natürlich auch schon über Jahre mit dem Fall befasst und man die Beiträge anderer User liest, so muss man auch ständig Ideen und Umstände neu überdenken (hatte auch mal die Magd auf meiner Liste, Du hast recht). Und ich behaupte nicht, dass ich den KG favorisiere (nicht mehr) sondern wollte, nachdem der Spruch "KG war nicht James Bond" wieder mal aufgetaucht ist Gründe aufzeigen, die dafür sprechen könnten, dass er der Täter war. Immerhin gab es auch Vermutungen in diese Richtung. Du bist seinerzeit mit dem Motorrad zu der Kriegsgräberstätte hingefahren und hast seinen Namen auf einem der Grabsteine gefunden - ein Name auf einem Grabstein.

Ich bin also keinesfalls verbissener Verfechter der "KG war's Theorie", aber es sei doch gestattet, in alle möglichen Richtungen zu denken und das aufzuschreiben; danach kann sich jeder seine eigene Meinung bilden, stimmt er zu oder nicht. Mehrfach habe ich betont, dass es so gewesen sein KÖNNTE. Das kann einer auch so sehen oder ganz anders sehen. Also für DICH kommt er nicht in Frage, das ging für mich eindeutig aus Deiner posting hervor.@Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 17:35
Ich habe den Karl Gabriel auch schon ins Auge gefasst. Aber anscheinend ist es ja durch Zeugen belegt, dass er gefallen ist. Wobei der Name auf dem Grabstein dabei für mich keine Aussagekraft hat. Der Karl Gabriel jun. konnte seine Erkennungsmarke schon längst einem Toten eingesteckt und dessen Erkennungsmarke an sich genommen haben. Aber vergessen wir einfach diese Theorie.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 17:53
Karl Gabriel ist für mich auf meiner Liste ganz unten im Keller.
Auch denke ich nicht das er es ,falls er es war, vorher plante!Da ist der Begriff James Bond war er nicht wirklich angebracht!
Ich sagte nur man muss nicht James Bond sein um diese Sache zu überleben gibt immer Möglichkeiten.Die keine Weltwunder sein müssen.
2.Wiedersprechen sich beide Zeugenaussagen.
Mehr sagte ich nicht dazu und bleibe auch dabei:)


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 19:57
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:Oder gar WEGEN "...des hohen Blutzolls".
Auch das eine im historischen Kontext nachvollziehbare mögliche Haltung.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 22:16
@Robin76
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Interessante theorie, die ihr beiden aufstellt.
Na, Theorie wäre etwas zu viel gesagt. Wilde Spekulation trifft es wohl eher...
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Ich rätsle schon die ganze zeit wegen diesem unfall, weil mir irgentetwas nicht gefiel.
So, wie es Sigl sagt, mutet es schon seltsam an. 6 Tote, 1 Schwerverletzter, tauchen zur gleichen Zeit auf und das nicht mal 500 Meter "Luftlinie" von einander entfernt... hm?

Wirklich interessant wird´s doch erst, wenn man davon ausgeht, dass die Auffindung gefakt war und die "echte" Auffindung eine Stunde vorher statt gefunden hat.
Wenn ein Zeuge eine falsche Uhrzeit genannt hätte -> ok, wir haben aber hier 5-6 Leute, die von einer anderen Uhrzeit reden.
So: Was musste man (am Tatort) verändern? Was durfte die Polizei nicht sehen / erfahren...?
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Die pferde sind durchgegangen, das bedeutet also, dass er keinen tritt abbekommen hat.
Man weiss ja nicht, was "Pferde durchgegangen" bedeutet...
Eine Tritt schliesse ich da nicht aus. Wenn ein Pferd aufgeleint geführt wird und das Pferd hatte so gar keine Lust, geht vorne hoch oder bockt, sollte man in Deckung gehen... ruck-zuck hat meinen einen Huf im Gesicht oder sonst wo... [/quote]
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Aber diese theorie hat was. Bisher der einzige, der zu diesem zeitpunkt eine verletzung hatte.
Das wäre nicht mal der Punkt... Karl taucht verletzt auf, wenige Minuten später werden auf HK die Leichen gefunden... da ist wohl der Zusammenhang, der einem aufhorchen lässt. Siehe Bemerkung zum ersten Zitat.
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Wer hat die familie informiert, dass der bruder verunglückt ist. Dieser nachrichtenüberbringer hätte eigentlich auch gleich den verletzten bruder mitbringen können.
Wer die Nachricht brachte, weiss ich nicht. Aber es scheint, als hätte Karl Sigl sen. die Nachricht bekommen, weil er seinen Sohn aufgefordert hatte, den Bruder bei sich aufzunehmen...
Vielleicht hatte man den verletzten Karl auch zum Vater gebracht und Sigl holte ihn "nur" beim Vater ab und bracht ihn zu sich nach Hause...?


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Mordfall Hinterkaifeck

12.01.2015 um 23:36
@Robin76
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:...Der unfall passierte angeblich in hohenried bei dem bauern, bei dem der bruder damals im dienst war. Wer hat die familie informiert, dass der bruder verunglückt ist. Dieser nachrichtenüberbringer hätte eigentlich auch gleich den verletzten bruder mitbringen können. Der bauer aus hohenried dürfte dazu auch nie befragt worden sein. Die pferde sind durchgegangen, das bedeutet also, dass er keinen tritt abbekommen hat. Aber diese theorie hat was. Bisher der einzige, der zu diesem zeitpunkt eine verletzung hatte...
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:...Die Verletzungen der kleinen Cäcilie könnten u.U. von drei verschiedenen Tatwaffen stammen. Ich denke nicht, dass ein Täter die Tatwaffe gewechselt , sondern dass es sich um mehrere Täter gehandelt hat..
Tja, Robin, wer könnten Sigls Konsorten denn gewesen sein und was deren Motiv? 😉

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

13.01.2015 um 06:30
@Kailah
Wie man unschwer feststellen konnte, handelt es sich bei meinem 1. Beitrag um eine spekulation. Das zweite dürfte fakt sein. Sie hatte verletzungen von verschiedenen tatwerkzeugen. Da keine spekulation rund ist, versuchen wir hier gemeinsam einen möglichen tatablauf auf die beine zu stellen. Im übrigen werde ich zukünftig auf deine beiträge nicht mehr reagieren, weil du hier alles, aber auch alles in frage stellst. Du scheinst in diesem forum der alleinige checker zu sein. Wie kann man das? Wohl wissen aus der gerüchteküche aus gröbern oder von vorfahren? Abgesehen davon glaube ich nicht mal, dass du nur annähernd aus dieser gegen kommst. Reine demonstration um mehrwissen vorgeben zu können.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.01.2015 um 07:31
@Heike75
Lt angra passierte der unfall von sigl anscheinend nicht am tag der abholung. Der dienstherr bat die familie nur an diesem tag, den sohn/bruder zur weiteren genesung abzuholen. Das würde besagen, dass der verletzte sigl sich an seinem arbeitsplatz aufgehalten hat und nicht in hinterkaifeck verletzt aufgefunden wurde. Es schliesst trotzdem nicht aus, dass er zuvor dort gewesen ist. Gibt es eigentlich zeugen, dass ihm die pferde durchgegangen sind? Sollte er spekulativ tatsächlich etwas mit den morden zu tun gehabt haben, hatte er bestimmt einen oder mehr komplizen, die ihn von dort weggebracht haben und ihm halfen, einen unfall zu inszenieren. Aber es war nacht. Dann hätte man den unfall in der früh stattfinden lassen müssen und ihn hätte zuvor niemand sehen dürfen.


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