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Mordfall Hinterkaifeck

51.979 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 20:15
@pensionär

Welche Chronik? Vielleicht steh ich auch auf der Leitung! :)


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 20:33
@hightower71
Entschuldige, daß ich so kurz war.
Soweit ich mich erinnere, wartet @Kailah (und nicht nur der ! ) schon seit vielen Monaten auf die angekündigte Chronik des Polizeipräsidiums München, die auch die Vorgänge aus jenen Tagen um den Präsidenten Pöhner und die Fememordzeit umfaßt.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 20:39
@pensionär
Wenn es ein Hinweisgeber gewesen sein sollte, der den Begriff "versprengte Oberschlesier" gebrauchte, dann kann er dies wohl nur über den Dialekt festgemacht haben. Auch Augenzeugen, die die beiden Männer nur gesehen haben, können nicht einfach vom Augenschein her behaupten, dass dies Oberschlesier gewesenen sein könnten, versprengt hin oder her. Sie müssen dann ihre Unterhaltung gehört haben, um sagen zu können, dass die beiden einen fremden Dialekt gesprochen haben. Und dieser Dialekt müsste dann der schlesische gewesen sein - nur so schließt sich der Kreis.
Ich bin jetzt einfach mal neugierig und werde mich näher befassen mit diesen fremden Menschen um HK zur Mordzeit.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 21:04
@frauZimt

"Für mich ist die Sache nicht so klar, wie für euch."

Danke. Wie wahr.
Ich gehöre auch zu denen, die dachten der eigentliche Tatablauf sei doch ziemlich klar. Nach Ihrem Einwand ist mir diese meine etwas simple Gewissheit jetzt auch etwas abhanden gekommen.

Dazu kommt für mich noch, daß der Mörder ja nicht unbedingt schon vor den Schlägen oder überhaupt gewußt haben muß, daß aus der Haue eine Schraube hervorsteht, die schon beim ersten Schlag Wirkungen hervorruft, die einem Schußgerät (Loch im Kopf - punktuelles Eindringen in die Hirnmasse) ähnlich sind.

Da muß ich aber auch erst länger drüber nachdenken.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 21:39
@Hathora

Es wäre dann vielleicht zweckmäßig, wenn Du gleich auch mit drauf achtest, welche Bedeutung der Begriff "Oberschlesier" damals in Bayern zumindest für kurze Zeit gehabt haben könnte.

Es sollten damit natürlich Einwohner Oberschlesiens gemeint sein.

Aber bekanntlich hat Bayern damals starke eigene Freiwilligenkontingente im Oberländer-Freikorps - Selbstschutz Oberschlesien gehabt, die ja auch nach Auflösung der Freikorps durch die Reichsregierung zumindest teilweise wieder nach Bayern zurückfließen mußten.

Ich schließe im Moment nicht aus, daß man vielleicht zu den Freiwilligen Soldaten, die in Oberschlesien Dienst getan hatten und nach der Schlacht um den Annaberg im Mai 1921 nach und nach wieder zurückgekommen sind, in Bayern auch etwa flapsig "Da kommen ja die Oberschlesier" gesagt haben könnte - als eine Art Gattungsbegriff für die Soldaten, die in Oberschlesien Dienst getan hatten.

Vielleicht können wir eine solche hypothetische Annahme ja aber auch bald wieder als unbelegbar weglegen.


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27.10.2015 um 21:54
@alle
Beim Begriff "Oberschlesier" fällt mir natürlich zuerst mal der Adolf Gump ein. Er war beim Kampf um den Anaberg (21. - 27. 5. 1921) dabei und hat sich sogar selber gebrüstet, dort 9 Bauern ermordet zu haben. Sollte in Waidhofen jemand ihn, den Adolf Gump und einen Kumpan/Bruder/Vater/Freund gesehen haben, dann kann er ihn gut und gerne als "versprengten Oberschlesier" bezeichnet haben. Damit hätte er ihn, ohne Gumps Namen zu nennen, verraten können.
- Reingruber hat am 6.4. telefonisch von der Gendarmeriestation Hohenwart erfahren, dass am 29. und 30. 3. in Umgebung der Mordstätte und zuletzt in Waidhofen diese beiden Männer (um die 40, gewöhnliche Kleidung, ohne Überzieher) gesehen wurden.
Welche Beziehung besteht von HK zu Adolf Gump?
Möglicherweise war er schon mal in der nähreren Umgebung von HK und hatte Kontakt zu Viktoria.
- Tatsächlich soll Adolf Gump nach seiner Heimkehr aus dem 1.WK zu seinem Vater nach Karlskron gezogen sein. Margarethe Schindler, die spätere Lebensgefährtin A.Gumps hat angegeben, dass er, Gump öfter mit seinem Vater als Korbflechter von Hof zu Hof gezogen sei, bis er sich zum Freikorps Epp gemeldet habe. Danach war er also als Korbmacher im Zeitraum von Herbst 1918 bis Frühjahr 1919 unterwegs.
- Am Tag der Geburt von Josef Gruber (7.9.1919) soll A. Gruber einem Nachbarn gesagt haben, dass ihm jeder andere als Vater lieber gewesen wäre als der Körbelzäuner. Also musste Adolf Gump zum fraglichen Zeugungszeitpunkt in HK gewesen sein. Und dieser war ..... Ende 1918-Anfang1919 ! Übrigens konnte sich fraglicher Nachbar bei der Vernehmung nicht mehr erinnern. Hatte er Angst vor dem gewalttätigen "Körbelzäuner"? Genauso wie sich der Zeuge, der vielleicht Gump gesehen hatte, sich nicht getraute, dessen Namen zu nennen und ihn statt dessen "Versprengter Oberschlesier" bezeichnete?
- Anton Gump, der Bruder des Korbmachers, sagte bei seiner Untersuchungshaft zu seinem Zellengenossen "und das alles wegen dem Kind". Meinte er Josef Gruber? War Josef das Kind von Adolf Gump?
- Gesehen wurde angeblich, dass Viktoria von einem Mann auf dem Friedhof abgepaßt wurde und sie ihm eine Ohrfeige verpaßte (Johann Schlittenbauer) Nach Ludwig Häcker soll dies ein Mann mittleren Alters gewesen sein und Viktoria bedrängt haben. Aus gleicher Quelle stammt die Beobachtung von einem Mann in Soldatenmantel am Waldrand, der den Hof beobachtete und angeblich sogar Cilli ausfragte.
- eventuell passt hier sogar auch die Münchner Zeitung am Waldrand ins Bild.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 22:23
/dateien/31345,1445980991,artikel 44494 bilder value 5 freikorps-epp5Original anzeigen (0,3 MB)@pensionär
@alle
Das Freikorps Epp wurde zwar in Ohrdruf von Ritter von Epp gegründet, bald drauf aber als Kader in das Bayrische Schützenregiment integriert. Zu dieser Zeit hat man regelrecht um Mitglieder geworben.

Diese Werbeanzeige stammt vom 3. Mai 1919


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2015 um 22:27
/dateien/31345,1445981249,artikel 44494 bilder value 7 freikorps-epp7@pensionär
@alle
Hier ein Foto der
"1. Kompanie des Bayrischen Schützenregiments" im Mai 1919 aufgenommen.
Gump hat sich wahrscheinlich auf eine dieser Werbeanzeigen hin beworben. Es könnte gut sein, dass er auf diesem Foto mit abgelichtet ist! Das Hauptwerbeamt des Freikorps war übrigens in München.


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27.10.2015 um 23:20
@pensionär
@alle
Die Teilung Oberschlesiens laut Versailler Vertrag war eine umstrittene Sache, zumal dieses Gebiet damals das größte Kohlerevier bildete. Die Teilung Oberschlesiens und der daraus resultierende Aufstand war Tagesthema aller deutschen Zeitungen. 1921 kamen auch deutsche Freikorpsverbände dem oberschlesischen Selbstschutz zu Hilfe und taten sich zusammen gegen die polnischen Aufstandstruppen, genannt SSOS. Höhepunkt war die Schlacht um den Anaberg vom 21.-27.5.1921. Der Aufstand endete am 5. Juli mit einem Waffenstillstandsabkommen.
Wieder zurück aus Oberschlesien bildete der Kader des Freikorps Epp das Kernstück der Bayrischen Reichsheeres. Gump und vielleicht seine Kameraden, die mit ihm in Oberschlesien kämpften, wurde nach Ingolstadt abgestellt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser "Haufen" den Spitznamen "Oberschlesier" hatte. Auch in der Privatbevölkerung.
Im Lebenslauf Adolf Gumps befindet sich eine seltsame Lücke bis 1923. Ab diesem Zeitpunkt, so berichtet Magdalena Schindler, sei sie mit Gump "auf der Walz" als Korbmacher gewesen. Wo sich Gump vorher aufhielt ist nicht aus ihr rauszukriegen. Er wurde seit 1921 per Haftbefehl unter dem Aktenzeichen 4.J.1425/21 in Bezug auf einige Fememorde, die er mit drei weiteren Verdächtigen als sogenanntes "Rollkommando" begangen haben soll gesucht. Auch wegen den HK-Morden wurde er per Haftbefehl im April 22 gesucht .... und nicht gefunden. In ihrer (Schindlers) Aussage am 5.6.1952 gibt sie jedoch preis, dass sie sich wegen der Alimente ihres 14 Tage alten Sohnes an das Hauptwerbeamt in München in der Knebelstraße 5 gewandt habe und sie dort die Löhnung des Adolf Gump habe pfänden lassen, der zu dieser Zeit in Oberschlesien gewesen sein soll. 200 Mark soll sie bekommen haben. In dieser Aussage gibt sie auch zu, den Gump seit 1919 zu kennen. Er sei ihr damals im Karlskroner Wirtshaus nachgestiegen. Ich werde nicht ganz schlau aus ihren wirren Zeitangaben. Vielleicht findet ihr etwas heraus.


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28.10.2015 um 10:03
Die Sache wurde nicht aufgeklärt, da sich nach der Tat eher ein Komplott gebildet hat und zwar mit kirchlicher Deckung.
Karl Gabriel ist der Haupttäter und Gump der Komplize.
Schlittenbauer wusste davon im Vorfeld aber spätestens bei und nach der Tat.
Nach insgesamt zehn Jahren und rauf- und runterlesen, ergibt das als Szenario des Hasses, der Habgier und der Rachsucht, das Bild.
Die Verschleierung geht eindeutig zurück auf die oder mehr Personen in Gröbern, denen die Tat recht gekommen ist.
Die Mörder hatten so alle Muße zu verschwinden.
So erklärt sich auch die weitausufernde Zahl von Gerüchten in immer wieder die Richtung dieser drei Personen.
Gabriel hatte alleine nicht den Mumm. Da kam der Gump gerade recht zum Puschen.
So oder so, die Ermordeten hoffe ich, haben oder hatten die Gelegenheit in einer besseren Welt mit den Teufeln abzurechnen. Irgendwo gibt es für alles eine Abrechnung, also nicht so aufregen und gar in hitzige Diskussionen verfallen.
Das Verschleiern war nur möglich über den Pfarrer und den Ortsvorsteher sowie dessen politischer Verwandtschaft hinein bis in den Landtag.
Grubers und vor allem Viktoria, Cilli und Seppi, ruht in Frieden und lasst alle Beteiligten strafen, vor allem die, die nicht selbst Hand anlegten.
Das letzte Indiz lieferte mir die Sache mit den Köpfen und dem ominösen Verbringen zum Hellsehen, das ist zu durchsichtig.
Trio Infernale und Handlanger zahlten sicher dafür.
Hoffe, dass all jene die nie was zu tun hatten mit dem Fall endlich in Ruhe gelassen werden und hoffe, dass ich nach Beendigung der Nachforschung niemand zu Unrecht im Blick behielt.
Wie auch immer, es ist vorbei, darum streitet nicht.
Bitte zu beachten: Briefe, Fotos, Gekritzelzettel alles weg...... das war nicht Gabriel und Gump.
Sieht ja aus, als wären da nur fotoscheue Analphabeten gewesen, wer s glaubt!
Auch der Abriss des Hofes, klare Sache Verschleierung - Vertuschung - Verleugnung.
Motto: Was weg ist, ist weg, für immer! Für immer? Eben nicht.
Gerne lasse ich mich aber belehren, nur ist das MEIN Resultat und MEINE freie Überzeugung und Meinung.
Warum blieb der Hergang geheim? Klare Sache für das Komplott.
Es wurde von einflussreichen Stellen ein Klima der Angst und Einschüchterung über die entscheidenden Jahre bis 33
erzeugt und gehalten. Dann ab 33 hatte der Kreis die Möglichkeit über Einflussnahme auf Seiten der neuen
Machthaber für Ruhe zu sorgen. Einfach perfekt.
Moral? NIEMAND hat so etwas verdient (Sterbebild), wirklich niemand und NIEMAND hat das Recht so etwas zu tun.
Jeder Mitwisser oder Mittäter müsste sich fragen lassen, warum er damit leben konnte? Feigheit! Ja, Feigheit.
Es ist leicht, sich selbst leid zu tun, vor allem, wenn man die Tat nicht ungeschehen machen kann.
Physisch noch eine Anmerkung: Schwer krank und asthmatisch? Aber Kinder machen ging und ging weiter?
Zu durchsichtig, Ihr Lieben.
Hallo Kollegen mit oder anderer Ergebnisse und Überzeugung, hier ist nicht der große Zorro! Hier ist nur jemand, der trauert um die Menschen und den Hof aber sogar auch um den kleinen Spitz.
Der wurde am Leben gelassen, trotz sicherlich Gekläffe?
Kein Gekläffe? Wäre möglich, da gab es Leute, die bellte er nicht an.
Gekläffe? Ja, bitte, aber das lockte die Leute dann erst recht ins Dunkle und da war nicht ein Täter sondern zumindest zwei und das war dann kein Problem, Opfer zu umfangen und zu fixieren.
Ein Verbrechen insgesamt das NIE verjähren sollte und dürfte.
So perfide, so grausam, so unmenschlich. Schlimmer noch, in der ganzen Tierwelt gibt es so was nicht, das schaffen nur Menschen.
Servus aus der Gegend.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 10:50
Sorry, eine Ergänzung hätte ich noch.
Die Ermordeten.
Kann es sein, dass jemand bei oder nach der Tat dem Gruber die Kleidung halb heruntergezogen hat von hinten um ihn wehrloser zu machen für den Zuschläger? So läuft doch niemand durch die Gegend. Oder wollte das jemand so aussehen lassen, nach der Tat, beim Stapeln?
Zum Stapel:
Cilli abseits? Warum? Weil man gemerkt hat, dass sie noch lebt und diese tat jemand leid. Karl Gabriel.
Viktoria angenommen oben auf rücklings, darüber Gruber bäuchlings? Ein Symbol des Hasses und Spottest für den
Inzest. Das war beim Stapeln NICHT Gump oder der Brutale, das war der emotional tief Hassende.

Die Magd am gleichen Tag eingeführt und doch unschädlich gemacht? Das kann wirklich Zufall sein.
Meine Annahme, sie wurde instrumentalisiert zum Ablenken oder die Sache so zu gestalten, dass der Ablauf funktioniert über verbale und zeitliche Einflussnahmen. Beobachtet und gespäht wurde ja schon vorher und da kam dieses naive Geschöpf gerade recht. Dieses ist aber und bleibt nebulös und sonderbar. Zufall, so punktgenau.
Zu Frau Baumgartner wurde eigentlich gar nichts wirklich eingehender untersucht?
Vermittelt zum 01.04? Möglich. Aber das Klammern an der Schwester zum Abschied und das schnell weg und nicht mit ins Haus der Schwester? Na ja, das findet Ihr sicher noch raus..........

Kompliment:
An die Seitenbetreiber und Euch Mitdenker! Grandios und ein Zeugnis, dass es Menschen gibt mit Gerechtigkeissinn tief im Innern. Eine gute Zeit und Euch ein Kompliment!!!!
Da wundert mich die Erfolgsquote von Aktenzeichen XY mit meinem Liebling, Cerne, nicht mehr.
Auch All Mystery hat mir durch Euch alle mehr geliefert, als alles von Medien, Funk, Fernsehen und Justiz.

Grandios, Ihr seid prima.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 11:38
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Karl Gabriel.
Viktoria angenommen oben auf rücklings, darüber Gruber bäuchlings? Ein Symbol des Hasses und Spottest für den
Inzest.
Unter Gruber lag nicht Viktoria, sondern ihre Mutter.
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Vermittelt zum 01.04? Möglich. Aber das Klammern an der Schwester zum Abschied und das schnell weg und nicht mit ins Haus der Schwester? Na ja, das findet Ihr sicher noch raus..........
Das Klammern wird in der Erinnerung der Schwester Franziska bestanden haben. Wenn man von einer fürchterlichen Sache erfährt und zurückdenkt, erscheint einem Vieles als Vorzeichen. Das ist normal.
Es kann auch gut sein, dass die Maria dort nicht wirklich arbeiten wollte, weil der Hof so abgelegen war.

Viktoria und Maria Baumgartner sollten sich ja vorher bei der Vermittlerin persönlich treffen. Dieses Teffen kam nicht zustande. Die Maria war nicht da. Ich denke mir, dass die Vermittlerin die Befürchtung hatte, dass die Maria nicht genommen wird, wegen ihrer Gehbehinderung.
Es erschien ihr besser, die Magd direkt auf den Hof zu schicken, wo sie gleich beweisen konnte, wie belastbar und tüchtig sie "trotzdem" ist.
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Na ja, das findet Ihr sicher noch raus..........
Optimist :)


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 11:52
@Hathora

Du hast bei Deinen Nachforschungen zu Adolf Gu. ja sicher bemerkt, daß man da - was harte Fakten anbetrifft - sich auf ziemlich dünnem Eis bewegt. Aber das ist ja nichts Neues in der HK Forschung.
Hier wurde schon im Forum recht viel geschrieben, so daß jeder seine Kenntnisse zu dem wichtigen Komplex über die Suchfunktion schwerpunktmäßig bequem vertiefen kann. Ich will deshalb Deinen zusammenfassenden Beitrag nicht im Einzelnen kommentieren.
1. Kontrovers, wie Du auch dargestellt hast, sind hier insbesondere die Fragen behandelt worden, ob von Gruber überhaupt die Äußerung mit dem „Körbelzäuner“ gemacht wurde und wenn ja, ob mit dem „Körbelzäuner“ Adolf Gu. gemeint war.
2. Insoweit Du den Mordverdacht, auf den sich das Landgericht Oppeln bezog, als „Fememord“ bezeichnest, kann ich Dir nicht folgen. Als „Fememorde“ der damaligen Zeit werden solche Morde einzustufen sein, die sich gegen als „Verräter“ eingestufte Personen richtete.
3. Leuschner (in : Der Mordfall Hinterkaifeck – Spuren eines mysteriösen Verbrechens. 1. Auflage 1997 apus Verlag) schreibt aber : „Dann aber notiert er [Reingruber] die Namen von vier Männern, mit denen seine Kollegen…im Mordfall Gareis konfrontiert waren. Mittlerweile ging nach diesen vier auch ein Fahndungsersuchen [den Begriff Haftbefehl verwendet Leuschner hier nicht] aus Oppeln ein. Denn sie sollen nach den Aufständen in Oberschlesien im Sommer 1921 neun Bauern ermordet und beraubt haben. Unter dem Aktenzeichen 4. J. 1425/21 ist deshalb beim Oppelner Landgericht gegen sie ein Strafverfahren anhängig.“ (AaO S. 67). [Ich vermute mittlerweile, das Aktenzeichen könnte richtig gelautet haben : 4 Js 1425/21]
4. Ich weiß zwar nicht, woher Leuschner die Erkenntnis herleitet, daß der Tatverdacht sich darauf bezog : „Denn sie sollen nach den Aufständen in Oberschlesien im Sommer 1921 neun Bauern ermordet und beraubt haben.“ Aber geht man davon aus, daß das zutrifft, sieht das zunächst nicht nach Fememord, sondern einfach nach Raubmord aus.
5. Man muß sich auch davor hüten, etwa in den kriminalistischen Kurzschluß zu geraten, aha - wer dringend verdächtig ist 9 Bauern in Oberschlesien ermordet zu haben, dem ist auch das Massaker an den 6 in Hinterkaifeck zuzutrauen. Wir wissen nämlich nicht sicher, ob die Tat in Oberschlesien eine einzige gleichzeitige Tat an 9 Opfern war (an Deutschen oder Polen ?) oder Einzelmorde in 9 in Tatmehrheit stehenden Fällen, die zu völlig verschiedenen Zeitpunkten und Orten in möglicherweise sogar unterschiedlicher Weise begangen wurden. Schlimm wäre beides –aber doch kriminologisch / kriminalistisch betrachtet verschieden.
6. @ hathora : Es gab, soweit für mich ersichtlich, nie einen Haftbefehl gegen Adolf Gu. wegen der Morde in Hinterkaifeck. Die diesbezügliche Stelle bei Leuschner aaO lautet: „Da Reingruber nicht ausschließen will, daß Gump an dem Raubmord in Hinterkaifeck beteiligt war , schreibt er die Gendarmeriestationen Schrobenhausen und Karlskron an. Bei einer Festnahme sollen die Beamten gleich überprüfen, wo Gump am 30. und 31. März sowie am 1. April gewesen ist. Das Ergebnis bittet er direkt an den Staatsanwalt nach Neuburg zu übersenden.“
7. Das ist aber kein „Haftbefehl“ wg. Hinterkaifeck sondern die dienstliche Bitte um eine Alibiüberprüfung betr. der Mordzeit in HK, falls Adolf Gu. im Zuge der Fahndung wegen der Oppelner Sache angetroffen wird. Diese Thematik wurde auch schon ausführlichst und kontrovers im Forum erörtert.
8. Liest man das Protokoll Schindler kritisch durch, kann man m. E. zu dem Eindruck kommen, daß die Konfrontation mit zwei Befragern damals suboptimal war und die Frau eher noch verwirrt wurde, als daß man sie beruhigt hätte. Mehr Zeit und noch mehr Geduld und Zuwendung und kein Durcheinanderfragen wären m. E. notwendig gewesen.
9. Für mich auffällig und durchaus bedenkenswert sind die Stellen, an denen Frau Schindler davon berichtet, daß sie zusammen mit Adolf Gu. den Tatort des Verbrechens sowie das Grab auf dem Friedhof in Waidhofen besucht habe. Das Haus HK sei schon abgerissen gewesen. Und noch interessanter ist, daß Gu. sogar Einheimischen vor Ort über den Fall HK Fragen gestellt habe. Ich habe kein Verständnis dafür, daß jedenfalls ausweislich des Protolls hier nicht noch viel genauer nachgehakt wurde, was Adolf Gu. im Einzelnen gefragt hat, ob und was er wissen wollte auch bezüglich möglicher Tatverdächtiger. Welche Antworten von den Einheimischen gekommen sind. Natürlich kann das bloß simple Neugier von Adolf Gu. gewesen sein. Aber wenn schon die Vernehmer abklopfen wollten, ob die Brüder Gu. beteiligt gewesen sein könnten – hätte man m. E. noch mehr Aufwand betreiben müssen, als jedenfalls das Protokoll hergibt.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 17:29
@pensionär
Ich berichtige mich:
Adolf Gump wurde von Oppeln aus per Haftbefehl gesucht. Reingruber ließ lediglich nach ihn fahnden, und zwar am 9.4.22.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 19:43
@frauZimt
Ja, Frau Zimt, das habe ich freilich bedacht und alles, alles geschmökert.

War als Anstoß gemeint, Geschriebenes mal wegzulegen und selbst danebenherdenken.
Gerade wenn das alles so war mit der Behinderung etc. warum ist dann die Schwester nicht erst recht mit ins Haus als Fürsprecherin. So konnte sie doch intervenieren und eine bessere Empfehlung mit darstellen.
Außerdem waren die Grubers ja nicht gerade bekannt gesuchte Dienstherren zu sein, ich denke, die konnten froh sein, überhaupt jemand zu bekommen. Sicher waren sie eher schlecht beleumundet als Dienstgeber.
Mit der Magd da könnte der Vorbote geschickt worden sein, zum Auskundschaften oder Ablenken für die Mordnacht.
Aber unbesehen, die Theorien und Fakten kenne ich, natürlich.

Unter Gruber lag nicht Viktoria, sondern ihre Mutter.
@frauZimt

Auch das ist mir so bekannt, aber sind das die Beine einer so alten Frau und trägt die dann solche Sachen?
Zu attraktiv und jugendlich.
Komme ja selbst aus einem Bauernhof in 5 Generation und alles was ich weiß, ist das eine Altbäuerin eher anders aussieht und sich gerade in solchen Verhältnissen und kargen Alltag sehr schlicht und auch warm anzieht.

Frau Zimt, wir schaffen das, oder?

Die Akten etc. also alles was publik ist und so habe ich durchgeackert.....
Sollte ein Anstoß sein, bitte sehen Sie sich Strümpfe und Beine genau an, auch die Arme.
Außerdem habe ich echt den Eindruck, dass an den Opfern auch noch von irgendwelchen Neugierigen rumgezupft worden ist und die Frau oben auch noch näher angegafft wurde.
Wir wissen ja, nicht alle haben Stil und Horizont oder gar Scham.

Danke für die nette Antwort.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 20:15
@pensionär
Den Begriff Fememord habe ich dem Hinterkaifeck Wiki entnommen. Dort sind die Morde des sogenannten "Rollkommandos für Spezialaufgaben", dem Adolf Gump angehört haben soll, so bezeichnet. Die Quelle der "Macher" des Hinterkaifeck Wiki dafür kenne ich nicht. Ich habe mich auch nicht näher mit dieser speziellen Angelegenheit befaßt und muß mich auf die Aussage dieses Nachschlagewerks Hinterkaifeck Wiki verlassen.
Ich habe die Bezeichnung "Fememorde" auch in Bezug auf die Morde in HK gehört (gelesen). Mit dem Hintergrund, dass Gruber Pläne für Flugzeuge dort versteckt gehalten haben soll und ev. nicht mehr herausgegeben habe usw. Ich glaube, diese Theorie ist hinlänglich bekannt.
Wenn die Morde an Gareis usw. als Fememorde bezeichnet werden, so sind sie aber meiner Meinung auf keinen Fall mit den HK-Morden in einen Topf zu werfen, selbst wenn sie vom selben Personenkreis ausgeübt worden wären.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 20:26
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Gerade wenn das alles so war mit der Behinderung etc. warum ist dann die Schwester nicht erst recht mit ins Haus als Fürsprecherin. So konnte sie doch intervenieren und eine bessere Empfehlung mit darstellen.
Außerdem waren die Grubers ja nicht gerade bekannt gesuchte Dienstherren zu sein, ich denke, die konnten froh sein, überhaupt jemand zu bekommen.
Die Mägde und Knechte, die auf dem "Markt" gefragt waren, sind nicht zu Gruber/Gabriels gegangen.
Der alte Gruber hatte ja kurz vorher einen Knecht verpflichten wollen - und hat den nicht gekriegt.
Da kann man verschiedenes Gerede in den Akten nachlesen.
Der Ehemann von Viktoria ist zu seinen Eltern geflüchtet, weil er mittags nichts zu essen bekommen hat, bei harter körperlicher Arbeit. Der Monteur Hofner hat sich ähnlich erklärt.

Gruber kriegte keine "einwandfreien" Leute und Maria Baumgartner war schwer vermittlbar. So trafen die aufeinander.
Mein Eindruck ist, dass Franziska ihre Schwester schnell abschieben wollte.
Franziskas Mann nannte seine Schwägerin "geistig etwas zurückgeblieben."
Für mich ist die Magd eine ganz tragische Figur. Von den Geschwistern anscheinend um das Erbe der Eltern gebracht und jwd abgeschoben, wo sie für ein Butterbrot schuften sollte.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Unter Gruber lag nicht Viktoria, sondern ihre Mutter.
Hab ich ja geschrieben. Für mich wurden die Toten da gestapelt, damit sie möglichst spät gefunden werden. Aus keinem anderen Grund. Der Täter wollte nicht eine "Ordnung" wieder herstellen - oder einen makaberen Witz machen.
Das ist mir zu sehr "Schwedenkrimi".
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Außerdem habe ich echt den Eindruck, dass an den Opfern auch noch von irgendwelchen Neugierigen rumgezupft worden ist und die Frau oben auch noch näher angegafft wurde.
Ich glaube, dass jemand (Der Fotograf??), den Rock der Bäuerin runtergezogen hat, um ihre Blöße zu bedecken.
Jemand hat auch den Kopf der Magd mit einem Tuch bedeckt. - Damit die Schaulustigen nicht draufgaffen.
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Wir wissen ja, nicht alle haben Stil und Horizont oder gar Scham.
Wie wahr!
Zitat von SouthcolSouthcol schrieb:Frau Zimt, wir schaffen das, oder?
Ich fürchte nein....Mit diesem Fall haben sich schon so viele Menschen vor uns beschäftigt.
Ich denke, dass jeder seinen persönlichen Verbindungspunkt hat.
Und dann darfst du ja nicht die politisch Dimension vernachlässigen. Was war damals los? Was ist, wenn sich Gruber mit den falsche Leuten eingelassen und Waffe versteckt hat...und dann ist er Leute die nicht mehr losgeworden?? Menschenleben zählten für viele damals wenig.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 21:17
@Hathora

Du hast geschrieben : "Wenn die Morde an Gareis usw. als Fememorde bezeichnet werden, so sind sie aber meiner Meinung auf keinen Fall mit den HK-Morden in einen Topf zu werfen, selbst wenn sie vom selben Personenkreis ausgeübt worden wären."
Das sehe ich auch so @Hathora.

[An einen fememordartigen Hintergrund, Waffenverrat -oder Erpressung oder ein mißglücktes militärisches Kommandounternehmen in Hinterkaifeck glaube ich persönlich im Gegensatz zu anderen namhaften HK - Forschern nicht.]

Gerade zum Verhalten der Freikorps aus Bayern in Oberschlesien findest Du übrigens sehr viel in Google wenn Du etwa die Suchbegriffe Annaberg Freikorps Oberland eingibst. Ich möchte das aber (noch) nicht verlinken, solange ich die Quellen nicht überprüft habe. Im übrigen trägt @Kailah schon seit langem viel zu den Quellen im Internet bei, so daß auch hier die Suchfunktion des Forums bemüht werden kann.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 21:42
@ Hathora
Du hast geschrieben:
"Den Begriff Fememord habe ich dem Hinterkaifeck Wiki entnommen. Dort sind die Morde des sogenannten "Rollkommandos für Spezialaufgaben", dem Adolf Gump angehört haben soll, so bezeichnet. Die Quelle der "Macher" des Hinterkaifeck Wiki dafür kenne ich nicht. Ich habe mich auch nicht näher mit dieser speziellen Angelegenheit befaßt und muß mich auf die Aussage dieses Nachschlagewerks Hinterkaifeck Wiki verlassen."

Ich halte auch sehr viel von Wiki und arbeite ständig damit.
Es ist richtig, daß man Mordtaten der Roll-oder Wurfkommandos im Rahmen ihrer Spezialaufgaben, die sich hauptsächlich gegen (auch nur vermeintliche) Verräter, besonders auch in den eigenen Reihen gerichtet haben, als Fememorde bezeichnet.

Aber, wenn solche Leute oder gewöhnliche Freischärler nachweislich gewissermaßen auf eigene Rechnung als Räuber /Raubmörder in Oberschlesien nebenher losgezogen sind um Beute zu machen(schau Dir die Quellen an), wird man m. E. die so vorgekommenen Raubmorde nicht als Fememorde einstufen können.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.10.2015 um 22:23
irgendwie ist da an allem was dran-
als ich das erste mal davon gelesen habe das man den Hof kurze Zeit später abgerissen hat, stellt sich natürlich die Frage wieso eigentlich.Es stehen ja heute noch Höfe aus der Zeit und älter rum,die hat keiner abgerissen,die standen halt leer und fertig.
Der andere Fakt der warscheinlich immer wieder aufkommt ist das verbleiben nach der Tat auf dem Hof und das über Tage hinweg.Das kann doch nur damit zusammen hängen das diese Leute aus der Gegend waren und es deshalb nicht auffällig war,würde zumindest Sinn machen weil man ja annehmen muss das der Hund nicht bellte weil er sie kannte

für mich sind die Täter oder der Täter aus dem näheren Umfeld zu suchen.


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