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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.12.2014 um 22:50
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:ja, das brauchst du...und die damaligen Ermittler hätten es auch nötig gehabt. Wobei, nicht so viel wie du. Da tue ich den Ermittlern Unrecht. Denn sie hatten ja nicht, im Gegensatz zu dir, das Wissen von heute :D
Sag ich doch... wen Du da schon gelebt hättest, Du hättest den Kriminalern gezeigt, wo der Frosch die Locken hat.
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:Gerade bei einer Geldentwertung, wenn ALLES teuer wird, nimmt man was man kriegen kann.
Das ist mit Abstand Dein bester Beitrag heute Abend...
Zitat von SiegessicherSiegessicher schrieb:Wenn man keine Ahnung hat sollte man ein bisschen den Ball flach halten. Kleiner Tipp für dich, Heike.
Ok, dann nehme ich mir nun etwas Zeit und prüfe Deine These...
Oma Gruber hatte Würgemale, also war es eine Beziehungstat, ergo hatte sie einen Liebhaber, der nach der 5 Leiche in den Blutrausch kam (gut, dass die Magd noch da war). Geld nahm er nicht komplett mit, weil eh zu wenig - wird ja alles teurer. Wertsachen liess er auch zurück... das einzige Wertvolle -die Reuthaue- hat er gut versteckt. Die konnte er nicht tragen, weil er einen Sack Geld und einen Sack Kartoffeln mit nehmen wollte... Vorher musste er sich für dem Heimweg stärken... Brotsuppe wollte er nicht, die schmeckt nur von der eigenen Oma gut...

Endlich ist der Fall gelöst!


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Mordfall Hinterkaifeck

27.12.2014 um 22:55
Ok, dann nehme ich mir nun etwas Zeit und prüfe Deine These...
Oma Gruber hatte Würgemale, also war es eine Beziehungstat, ergo hatte sie einen Liebhaber, der nach der 5 Leiche in den Blutrausch kam (gut, dass die Magd da war). Geld nahm er nicht mit, weil eh zu wenig - wird ja alles teurer. Wertsachen liess er auch zurück... das einzige Wertvolle -die Reuthaue- hat er gut versteckt. Die konnte er nicht tragen, weil er einen Sack Geld und einen Sack Kartoffeln mit nehmen wollte... Vorher musste er sich für dem Heimweg stärken... Brutsuppe wollte er nicht, die schmeckt nur von der eigenen Oma gut...
sorry...aber du hast mit dem hier deine EIGENE These in Frage gestellt...merkst selber, oder :)

ähmmm...obwohl...ich bin mir da gar nicht so sicher :D


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Mordfall Hinterkaifeck

27.12.2014 um 23:28
@Siegessicher

Sie machen mich erstaunen; so viel Siegessicherheit!

Gleichwohl:

Ich warte auf Ihre begründete (!) Theorie.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 11:26
@Kailah
@Siegessicher


Du kannst ja "Siegessicher", wenn du magst mal auf die postings hinweisen, wo die Sache hier mit den politischen Hintergründen und den damit einhergehenden "Gesamtzusammenhängen" dezidiert erläutert und erörtert wurde.

Da ich hier schon sehr, sehr lange nicht mehr mitgelesen habe, weiß ich nicht mehr wo diese postings zu finden sind, geschweige denn daß ich noch den genauen Inhalt "auf dem Schirm habe."

Ich war anfangs auch der Auffassung, daß es sich am ehesten um eine Beziehungstat handeln würde, aber als ich dann die anderen postings bezüglich der ganzen Gesamtzusammenhänge mit der Dorfgemeinschaft und den politischen Umbrüchen, der (absichtlich) schlampigen Arbeit der Polizei und und und ....gelesen habe, bin ich nunmehr überzeugt, daß es keine Beziehungstat war.

Da zuviel GEGEN die Beziehungstattheorie spricht und zuviel FÜR die o.g. andere Theorie.

Also wenn man beides auf die Wagschale legt, dann wird nur die "NICHT-Beziehungstat-Theorie" plausibel.

Und ich denke, daß war sogar den damaligen Ermittlern, die ja noch viel enger an der Sache dranwaren, sehr wohl auch schon damals bewußt.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 11:35
@Jessica-
@Siegessicher
@Heike75

Gern dazu hier eine kleine Info als Anhang; diese belegt die zahlreichen Waffenlager in bayerischen Bauernhöfen Anfang der 20er Jahre und die Verstrickung der Münchener Polizei (soweit zur Überlegenheit der Müchner "Stachus-Klientel" gegenüber dem "erzkatholischen Bauernmillieu" ???)


https://www.allmystery.de/static/upics/07bc97_image.jpg

Quelle:
"Organisationen, Institutionen, Bewegungen" von Wolfgang Benz

Link:

https://books.google.de/books?id=nYn8XmoBxCEC&pg=PA229&lpg=PA229&dq=waffen+auf+Bauernhöfen+in+Bayern&source=bl&ots=v1UmS80_yR&sig=hrGJq56O4IeXsLe8Jw0pJtY8lbE&hl=de&sa=X&ei=ytmfVIyUFpLuaPbkguAC&ved=0CDcQ6AEwCQ#v=onepage&q=waffen%20auf%20Bauernhöfen%20in%20Bayern&f=false

Viel Erfolg beim Einlesen!

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 11:50
P.S.:
Vielleicht so ab Seite 1863 noch mal einsteigen.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 11:56
Darf man fragen, ob es mittlerweile ein Ergebnis hinsichtlich des Täters in diesem Fall gibt?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 12:10
@Jessica-
@Siegessicher
@Heike75

Hier sei die Diskussion Mitte August 2013 "rund um die zeitgeschichtlichen Hintergründe" noch einmal wiedergegeben. Da sollte "man durch", wenn man sich nicht aufs "Pilchern ala Rosamunde" beschränken möchte.
@Schissler
@Petra--
@Heike75

Gefällt mir, die Diskussion.

Hm,... Gabriels? Das wäre ja ein völlig neuer Verdacht! 😃😊☺😉😍😘😚😗😙




Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 19.07.2013

@Heike75

Geht mir auch so. Ich würde die "Kommandotheorie" allerdings nicht unbedingt von Gabriels trennen wollen.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 18.07.2013

@Heike75


Ich habe das Problem, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum die Garbriels eine solche "Inszenierung" (Fund der Tatwaffe, die von ihnen vorab absichtlich platziert wurde - damit sie gefunden wird) hingelegt haben sollten.
Sie standen ja nicht im Fokus der Ermittlungen...

Interessant daran ist aber folgendes:
Am 24.12.1930 schreibt Kriminalinspektor Riedmayr einen Zwischenbericht an den Oberstaatsanwalt in Neuburg a.D.
Dort heisst es, dass der Gendarm Goldhofer, Gendarmerie Hohenwart, geäussert haben soll, dass er den Gedanke nicht los wird, dass die Gabriels (der alte Gabriel und seine Söhne) etwas mit den Morden zu tun haben könnten. Goldhofer bezieht sich auf den Erbstreit, den die Gabriels mit den restlichen Erben geführt haben. Die Gabriels haben den Anspruch erhoben, Alleinerben zu sein... daraus resultierte ein Erbstreit, der 1923 in ...
...Was will ich damit sagen:
WENN Goldhofer seinen Geistesblitz schon Ende 1922 / 1923 hatte und offen darüber sprach, könnten die Gabriels gemerkt haben, dass ihnen da Fragen ins Haus stehen könnte, wenn Goldhofer seinen "Verdacht" an die große Glocke hängt... Sie konnten ja nicht ahnen, dass Riedmayr erst 1930/1931 diese Aussage von Goldhofer zum Anlass nimmt, um Ermittlungen anzustellen... Sollten sie also tatsächlich mitgekriegt haben, dass ihnen ein Gendram an den Versen hängt, wäre eine inszenierte Auffindung der Reuthaue eine gute Möglichkeit, abzulenken...

Nun Heike, mußt Du Dich entscheiden, wer soll Dein Herzblatt.......oder LTV.... 😂

Wie auch immer; dass Gabriels Teil des Ganzen waren, ist aus meiner bescheidenen Sicht mehr als wahrscheinlich. Und andere wußten/ahnten/hielten für gut!

Grüße aus Gröbetn
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 10.07.2013

@Heike75
Beim Abriss waren nicht nur Familienmitglieder der Gabriels vor Ort. Als Josef Gabriel die Reuthaue fand, stand Michael Plöckl unmittelbar bei ihm. Das könnte natürlich absichtlich so herbeigeführt worden sein... Fund der Tatwaffe inkl. eines Zeugen... aber warum?

Ich würde es so machen. Darum: Es lenkt von mir ab; "toll die Gabriels, die helfen der Polizei"
Und Plöckl, das ängstliche Häschen, liebe Heike... 😉

Ich habe schon öfters einmal etwas versteckt, damit ich oder andere es finden konnten ... klappt prima!

Grüße aus Gröbern

P.S.: Ich war's NICHT!!!
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 28.03.2013

@Heike75

Die "Sache" in Oberschlesien hat sich nicht nach dem WK II zugetragen, sondern nach dem WK I.
Adolf Gump (nicht Anton!) wurde per Haftbefehl aus Opeln gesucht.

Freilich WK1 - sorry, Tippfehler!

Adolf Gump (nicht Anton!) wurde per Haftbefehl aus Opeln gesucht.

Sagte ich doch?

Zum "Rest" Deiner Fragen:

Ich befürchte, dass Reingruber und Popp keine Chance hatten, ohne Lebensgefahr ihrer Ahnung allzu vehement nachzugehen. Ihnen wurden von den "Völkisch Nationalen Entente-Feinden" im Münchner Polizei-Apparat vielleicht von Anfang an oder sehr bald Maul- und Handschellen angelegt.

Was wir heute als grobe Polizeifehler sehen, war lanciert; dass muss für Demokraten bei Justiz und Exekutive sehr frustrierend gewesen sein!

Und wenn jetzt noch herauskäme, dass Gabriels (und Wetere?) in der Heimwehr organisiert und "dem Völkischem" zugewandt waren (bei so vielen toten Söhnen, deren Tod doch nicht umsonst sein durfte!) und die die "schlamperten HK'ler mitsamt ihrer Hure"" als "undeutsche Vaterlandsverräter" empfunden haben?

Da bekommen "Körbelzäuner" schnell einen bezahlten Job...

"Obacht, Körbelzäuner kumma!" Diesen Warnruf, der besagte, daß wandernde Korbflechter aus dem Donaumoos professionelle Diebe und dingbare Verbrecher sind (vergleichbar mit dem Ruf von 'Zigeunern') konnte man noch während des 2ten Weltkrieges, in Dörfern der Ingolstädter Gegend vernehmen.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 17.03.2013

@Heike75

Lass Du mir ja nicht die Gabriels vom Haken ;-)

Sicherlich nicht. Aber Eines schließt das Andere ja nicht aus. Wenn jemand einen Grund gehabt hätte, die Entete abzulehnen, dann die Gabriels. Bei den Opfern in der Familie mag man diese Niederlage sicher nicht akzeptieren. Denn ansonsten wäre der Tod der Söhne so sinnlos......


Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 29.11.2012

Und wer war Hofner?

Albert Hofner:

- Hofner hat einen intimen 'Schnack' ("womöglich" in der Küche des und) mit dem Bürgermeister(s) von Wangen, bevor er nach HK kommt. Aha.
- Hofner biegt das Schloss zum Motorenhaus auf, ohne vorher hinters Haus nach Bewohnern zu schauen, die ihm vielleicht offiziell hätten Zugang gewähren können. Es fällt ihm erst NACH seinem "Einbruch" und ca. 5 Std. Aufenthalt auf HK und seinen Reparaturarbeiten ein, zur Haustüre in den Innenhof zu gehen um festzustellen, dass das Scheunentor offensteht, die Haustüre verschlossen ist und das der Spitz bellt. In die offene Scheune hinein geht er aber nicht! Glaubwürdig?
- Dann radelt er nach Laag zu den Gabriels und hat dort ZUFÄLLIG auch etwas zu reparieren (Vergaser!). Wie die Leut da heißen, weiss er nicht, obwohl er dort mit diesen über die HK'ler redet. Aber er gibt den Tip, den Bürgermeister von Wangen nach den Hofeigentümern von Vorderkaifeck (Laag) zu fragen. Aha.
- Danach radelt er nach Gröbern (also wahrscheinlich über HK zurück!) und hat einen 'Schnack' mit den Töchtern von LS an dessen Hof, um dort seine 'Fertigmeldung' für den Motor auf HK abzusetzen. Dann radelt er 1,5 Std. nach Pfaffenhofen. Aha. Für einen Radfahrer eine wenig logische Tourenplanung!

Quelle: http://hinterkaifeck-mord.com/index.php?title=Die_Aussage_von_Albert_Hofner_am_25.05.1925

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 26.11.2012

@margaretha

Motiv Waffenlager:
Das es in Bayern nach dem 1. Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Versailles trotzdem rund ging war und ist ja ein offenes Geheimniss. Das u. a. auf Bauernhöfen Waffen untergestellt oder zwischengelagert wurden ist auch bekannt. Das HK aufgrund seiner Lage geeignet war ist auch klar.

Na, immerhin!

...Typisches Muster bei den Fememorden ist halt das nur der „Verräter“ eliminiert wurde und nicht dessen Familie.

Wieso denn "Fememord" im Fall von HK??? Sagt doch keiner!

Die bei den bekannten Fememorden Getöteten hatten

1. keine Waffen auf ihrem eigenen Hof versteckt und
2. stammt "Die Feme" aus dem Sprachgebrauch deutschnationaler Untergrundbewegungen, die darunter die Beseitigung von Personen verstanden, die zum Beispiel von Waffenlagern ANDERER wussten und diese angezeigt hatten oder zumindest damit drohten.

Also:

Waffenlager auf HK möglich, die "Fememord-Annahme" ist für HK jedoch absolut abwegig! Warum sollten sich Gruber/Gabriels selbst verraten; hatten schließlich bereits genug anderen "Dreck am Stecken"?

Andere Szenarien wären da interessanter:

Was, zum Beispiel, wenn die Sorge um versteckte Waffen nach Grubers Anmerkungen/Feststellungen über die unerwünschten, unbekannten Hofbesucher /-beobachter, die örtliche Bürgerwehr auf den Plan gerufen hat und diese Waffen hochnotdringend entfernt/umgelagert werden mussten? Und wenn die Mitwisser (die Hofbewohner) als zu unzuverlässige "Risikofaktoren" elminiert werden mußten, um nicht die involvierten Familien des ganzen Ortes zu gefährden? Würde viele Details erklären!

Ich lege Wert darauf festzustellen, dass es sich bei diesen Gedanken um eine Spekulation handelt!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 21.10.2012

Nach meiner Erfahrung sind die Dinge in der Regel einfacher als man denkt; man muß nur den Kontext des Geschehens kennen - dann wird's logisch. Kennen wir aber nicht!

Ich glaube allerdings, dass nicht ein Einzelner Täter war, sondern schon eine Gruppe von Männern. Könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass es sich dabei um "die Gabriels" handelt und halte es für möglich, dass sehr wohl neben den familiären Zerwürfnissen und Ehr-Verletzunngen möglicherweise zusätzlich Dinge dazugekommen sind, die zu tun haben mit den damaligen politischen Entwicklungen und Wehrverbänden. Eine Melange, die auch das Verhalten der Umwelt, von der Dorfgemeinschaft bis hin zur Münchener Polizei, erklären könnte.

Könnte!

Von der "Doppelmörder-per Zufall-Theorie" halte ich wenig; wie gesagt: theoretisch möglich, aber zu konstruiert.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 20.10.2012

@Heike75
Warum denkst Du, dass es den Gabriels wichtig war, die Mordwaffe zu präsentieren?

Nun, wer die Waffe findet und zur Polizei bringt, wird sicherlich als unschuldig betrachtet. Ob also die Reuthaue sich wirklich im Doppelboden befunden hat oder ob sie irgendwo anders war: Wir sind auf die Gabrielsche Aussage angewiesen. Diese kann falsch sein. Was dann?

Grüße aus Gröbern.
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 31.08.2012

@Hauser

P.S.:

"Aus Ihren Worten spricht eine diskriminierende Phantasie - keineswegs Sachkenntnis...."....

....dafür aber eine erstaunliche Blockadehaltung, sobald es um Gabriels geht!

Schon vergessen: Diese finden 1 Jahr später blutige Mordwerkzeuge im Doppelboden des Hofgebäudes, die zuvor keine (Hunde-)Nase erspürte. Nachtigall ik hör dir trapsen....

Ja, "eine gewisse Bitterkeit" vermute ich bei Gabriels auch!

Kein Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 30.08.2012

@Heike75

Zwei Möglichkeiten:

- Die Inflation hat ihn zum Umdenken gebracht
- Er wollte sich und seine Famlie zunächst möglichst "unverdächtig" machen und wurde "frecher", nachdem klar wurde, dass Gabriels nicht im Focus der Ermittlungen standen.

Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 28.08.2012

@Heike75

Genau. Und nach Feststellung durch das Nachlassgericht hätte man aufgeteilt, wie schon vorher geplant.

Das war Gabriels dann aber nicht mehr genug: der HK-Grund war "goldwert": Direkt an die eigenen Güter angrenzend, billig zu kriegen und vor allem inflationsfest.

Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 27.08.2012

@margaretha

Sie verkennen den Effekt der Hyperinflation 1923 (zur Erinnerung: 4,2 Billionen Mark mussten im November 2023 für einen US- $ aufgebracht werden).

"Peanuts" also - egal ob 2' Mio oder 3' Mio (mit Hofinventar); siehe http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Verträge:_1922-09-22_Kaufvertrag_Hinterkaifeck_an_J._Gabriel

Ich selbst besitze noch 5 Mio-Scheine aus der Zeit - geerbt von meinem Großvater.

Aber es gab natürlich auch "Inflationsgewinner"; so wurden die Grundeigentümer in der Inflation faktisch vollständig entschuldet, während die Immobilien den Wert beibehielten. Toller Coup der Gabriels!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 27.08.2012

Die zeitlche Gleichsetzung der fünf "Ableben" macht, im Sinne einer "geplanten Ermordung in einem Zug" ja durchaus Sinn - vergleibar mit Oma, Opa, Tochter und zwei Enkeln, die bei ein und dem selben Autounfall in einem Fahrzeug ums Leben kommen - auch wenn eines der Opfer noch zwei Stunden länger atmet.

Nachdem eine einvernehmliche Nachlassregelung offensichtlich - belegt durch das Vorgehen Karl Gabriel Sen. - nicht zustandegekommen ist, hat der Richter es sich sicherlich einfach machen wollen. "Tolle Verwandschaft" mag der sich gedacht haben.
Und Recht hatte er!

Der niedrige Verkaufspreis des Hofes an Gabriels spricht für eine dann doch noch nachgefolgte Einigung. "A Ruh" musste her, denke ich. Das Theorem "Raubüberfall" durfte nicht in Frage gestellt werden; schließlich hält es die Polizei und ggf. Andere auf Abstand.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 11.07.2012

@jaska

1922 - nach dem Mord - Grubersche Familie/Verwandschaft, Magd...

Oder, ab Juli 1922 bereits Gabriels Familie/Verwandschaft, Magd,...

Ich tendiere unverändert zu 1921!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 07.07.2012

@Heike75

Ja, wir "spielen 1922" - wie war das Wetter 2 Wochen nach den Morden.......

Ich gebe Dir recht: Gabriels wohl nicht!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 03.07.2012

@struppiw1
Na, ob die Gruber/Gabriels gewechselt haben und speziell an ihrem letzten Tag, dass weiß freilich niemand. Nur der Gruber hat sich zumindest ausgezogen; den fand man ja immerhin im Nachtgewand.

Im Allgemeinen wechselte man heute wie damals man sehr wohl die Arbeitskleidung gegen die Stubenkleidung.
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 30.06.2012

Alles jetzt auf einmal auf das neue Foto fixiert - hat ja lange gedauert!

Und was interessiert? Titten (mit Verlaub), Kleider, Bärte, etc.

Mojn ihr Spekulanten!

Das Foto ist sicher relativ kurz vor den Morden - und damit VOR 1922 - aufgenommen worden - siehe nahezu unveränderte Bausubstanz!

Da dürfte dann auch eine WK1-Witwe wieder einmal lächeln dürfen, zumal, wenn ein 'Neuer' evtl. eine Rolle spielen könnte.

Die HK' ler waren sicherlich weder hübscher noch häßlicher als heute Alle (auch in HK) - und hohe Haaransätze haben wir hier auch heute noch. Hallo!!!! - Wir reden hier über Landwirtschaft und nicht über Mode und Nagelstudio-Besucher.

Was die Personen angeht, glaube ich, sind wir hier bzgl. Viktoria "nahe dran!

Ah; die "Säulen":

Ich glaube, diese wurden nicht zur Hoferweiterung benötigt:

So, wie sie da liegen, und wie der Aushub verschoben ist, wurde AUSGEBAUT - die Verwertung und der Abriß durch Gabriels stand an!

Der Verkauf verschiedener Säulen ist nachgewiesen!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 25.06.2012

@Heike75
Mir war die Geschichte der Entente, der Räterepublik, der Weimare Republik, der Feme und der Entwicklung der Rechts-Nationalen Splittergruppen und deren Historie durchaus bekannt.

Als mr vor Monaten die "Flugzeuggeschichte" begegnete, musste ich laut lachen und vermutete einen Spaßvogel. Flugzeuge passen meines Erachtens bis heute nicht, aber auch eine "Nummer kleiner" (Waffenlager) hielt ich für eine Übertreibung.

Was mich jetzt so umgehauen hat, da muss ich ehrlich sein, war die Rolle speziell der Münchner Kriminalpolizei in Bezug auf Fememorde und Unterstützung "vaterländisch gesonnener Feinde" der Entmilitarisierung.

Das war mir so nicht bekannt (schön, dass die Polzei sich heute so öffentlich dazu bekennt!) und läßt mich nun nicht mir so ratlos vor der Fage. stehen, warum bei einem 6fach Mord derart schlampig gearbeitet wurde.

Auch das dumpfe Gefühl, dass hier in irgendeiner Form ein Erpressungssachverhalt vorliegen könnte, bekam dadurch Nahrung.

Das Alles kann freilich auch eine falsche Fährte sein, aber ich habe bis jetzt nichts Schlüssigeres gefunden.

Faszinierend finde ich das neue Foto; und wo eins ist, da gibts sicher mehrere! Nicht nachvollziehen kann ich, warum Hr. Dr. Perlinger äußert:

Auf dem Bild selbst sind zum Teil auch noch die Personen abgebildet, die später die Mordopfer waren. Damit kann die Entstehung des Fotos für das Jahr 1922 auf die Zeit nach Ende des Winters und dem 31.3.1922 beschränkt werden, so dass es ein dem Mordtag sehr nahe kommendes Foto darstellt

Könnten das nicht Schaulustige nach den Morden sein, oder Angehörige der Grubers/Gabriels?

Kann es sein, dass Hr.Dr. Perlinger oder der nette Hohenwarter Kämmerer, Ernst Petz weitere Informationen hat? Da müßte man hin - und ich trau mich nicht 😂

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 25.06.2012

http://rut-forum.de/forumalt/index.php?action=printpage;topic=1708.0

Vielleicht ja doch eine interessante "Spekulation".

Gruß aus Gröbern


Hinterkaifeck => Die Kommando-Theorie und andere militärische Aspekte im Fall Hinterkaifeck => Thema gestartet von: JeanneDArc am März 29, 2012, 23:40:50


Titel: Die politischen Hintergruende in der Weimarer Republik und HK
Beitrag von: JeanneDArc am März 29, 2012, 23:40:50
Politische Hintergründe und der Mord auf Hinterkaifeck


I. Einleitung
Am 31.03.1922 wurde in der bayerischen Einöde Hinterkaifeck die Bauersfamilie Gruber - Gabriel ermordet aufgefunden. Auch fast 90 Jahre nach dem Mord sind die genauen Umstände des Verbrechens nicht geklärt, der Fall bis heute nicht gelöst. Ein mögliches Motiv für den Mord könnten die politischen Gegebenheiten in der frühen Weimarer Republik bieten. Hiermit soll sich nachfolgender Artikel befassen




II. Die frühe Weimarer Republik und ihre Politik

Am 11. November 1918 endetet der erste Weltkrieg mit dem Waffenstillstand von Compiegne zwischen dem deutschen Reich und den am ersten Weltkrieg beteiligten Westmächten. Am 29. November 1918 dankte Wilhelm II, deutscher Kaiser, ohne jegliche Rückkehransprueche auf den Thron, ab. Die Reichsregierung unter Max Prinz von Baden nahm unter dem Druck der Öffentlichkeit linksgerichtete, demokratische Kräfte wie die SPD, Fortschrittspartei und die Zentrumspartei in den Reichstag auf. Die weiteren Friedensverhandlungen mit den Siegermächten gestalteten sich zäh und endeten am 28. Juni 1919 mit der Unterzeichnung des Vertrages von Versailles. Hierin nahm Deutschland die volle Verantwortung für den ersten Weltkrieg auf sich, es wurden Gebietsabtretungen sowie Reparationszahlungen an die Siegermächte vereinbart. Deutschland hatte mit sofortiger Wirkung folgende Gebiete ab zu treten:

• Elsass Lothringen an Frankreich

• Westpreußen an Polen, ohne Danzig und das Abstammungsgebiet Marienwerder

• Provinz Posen ohne nordwestliche, deutschsprachige Randgebiete an Polen

• die südliche Haelfte des ostpreußischen Kreises Neidenberg an Polen

• das Reichthaler Laendchen an Polen

• das Hultschiner Laendchen an die Tschechoslowakei

• kleine Grenzstreifen Niederschlesiens an Polen

• Neukamerun an Frankreich

• Kiatschou in China zurück an Japan

• Die Marianen und Karolinen an Japan

Nach Volksabstimmungen mussten noch weitere Gebiete ab 1920 abgetreten werden:


• Nordschleswig stimmte fuer Dänemark

• Oberschlesien wurde nach Aufständen und Unruhen nach der Volksabstimmung 1921 von den Alliierten aufgeteilt und ein Drittel Oberschlesiens wurde Polen zuerkannt. In den abgetretenen Gebieten befanden sich die größten, deutschen Steinkohlevorkommen: diese Entscheidung traf Deutschland wirtschaftlich besonders hart.

• Eupen - Malmedy an Belgien

• Neutral - Moresnet an Belgien

Sachleistungen und Reparationszahlungen waren ebenfalls in von den Siegermächten festgelegter Höhe zu leisten.

Das deutsche Militär hatte folgende Auflagen zu erfüllen:

• Die Auflösung des großen Generalstabes

• Reduzierung auf ein 100.000 Mann Heer, Berufsarmee mit maximal 4000 Offizieren

• Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht

• Die Dienstzeit durfte maximal 12 Jahre betragen, um einer heimlichen Wehrpflicht vorzubeugen, durften nur 5 % der Mannschaften vorzeitig ausscheiden

• Verbot militärischer Vereine, Mobilmachungsmaßnahmen und Militärmissionen

• Marine: 15.000 Mann, sechs Panzerkreuzer, sechs leichte Kreuzer, zwölf Torpedoboote

• Verbot von schweren Waffen wie Panzern, U Booten und Schlachtschiffen

• Verbot chemischer Kampfstoffe

• Beschränkung der Waffen auf 102.000 Gewehre und 4,8 Mio. Schuss Munition

• Verbot von Luftstreitkräften

• Entmilitarisierung des Rheinlandes und eines 50 km breiten Sicherheitsstreifens östlich des Rheins

• Verbot von Festungsbauten entlang der deutschen Grenze

• Verbot von Befestigungen und Artillerie zwischen Nordsee und Ostsee

• Da jegliche Maßnahmen zur Vorbereitung eines Krieges verboten waren, hatte der Versailler Vertrag auch Auswirkungen auf das deutsche, rote Kreuz, denn seine Hauptaufgabe war der militärische Sanitätsdienst

• Artikel 8 verpflichtete auch die Siegermächte zu einer grundsätzlichen Bereitschaft zur Abrüstung

• Artikel 177 verlangte auch die zivile Entwaffnung, der deutsche Reichstag folgte dieser Auflage mit dem Entwaffnungsgesetz vom 05.08.1920


Die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland waren dramatisch. Mit Oberschlesien waren wichtige wirtschaftliche Ressourcen wie Steinkohle und Erz an Polen gefallen, mit dem Verlust von Westpreußen und Posen die landwirtschaftlichen Kapazitäten deutlich eingeschränkt. Die verbliebenen landwirtschaftlichen Gebiete konnten den Bedarf nicht auffangen, dazu kamen noch etwa eine Million mittellose Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Gebieten in Frankreich und Polen. Zeiten wie diese sind immer ein guter Nährboden für radikale Ideen jeglicher Art. Kommunistische wie rechtsradikale Bewegungen erfreuten sich großen Zulaufs. Es wurden Paramilitärische Verbände gegründet, die die jeweilige Politik mit Hilfe von Putschversuchen und Straßenkämpfen durchzusetzen versuchten. Während die rechtsradikalen Gruppierungen im übrigen Deutschland eher eine politische Minderheit darstellten, wurde Bayern das Sammelbecken und München Hauptstadt der Bewegung. Der Nationalsozialismus schwappte von Bayern aus über das übrige Deutschland.

III. Der frühe Nationalsozialismus in Bayern und seine Wegbereiter 1919 - 1923

a) Franz Ritter von Epp, ehem. Oberst der königl. bayer. Armee, Gen. Lt. der Reichswehr Kommandeur der 7. Divison in Bayern, Gen. der Inf. der Wehrmacht

nationalsozialistischer Reichsstatthalter in Bayern von 1933 - 1945 Biographie:

geb. 16.Okt. 1868 in München, gest. 31. Dez. 1946 in München als Franz Epp, Sohn des kath. Kunstmalers Rudolf Epp und dessen Gattin Katharina

• 1878 eintritt in die bayer. Armee, nach drei Jahren Freiwilligkeit Berufssoldat

• 1896 bayer. Kriegsakademie, Eintritt im Rang eine Premier Lt.

• 1900 Berufung in das Ostasiat. Infanteriekriegsreg.

• 1901 Versetzung zum 19. Infant. Reg., ohne Kmmdo.

• 1904 Beförderung zum Kompaniefhr. der kaiserl. Schutztruppen in Deutsch Afrika

• 1906 Rückkehr nach Bayern

• 1908 Berufung als Kompaniechef zum kgl. bayer. Leibreg.

• 1908 -12 Adjutant d. Stabes k.b. Div. in Landau/Pfalz

• 1912 Beförderung zum Maj., Kmmdr. des II. Bat. Leibreg. bis zum ersten WK, zog auch mit diesem Bat. in den Krieg

• 1914 Auszeichnung mit dem EK für Schlacht bei Saarburg, Bef. zum Oberstlt. und Kmmdr. des Leibreg.

• 1915 Versetzungen nach Südtirol und Serbien

• 1916 Auszeichnung mit dem milit. Max - Joseph - Orden, RK, Erhebung in den persönlichen Adelsstand als "Ritter von Epp" für Verdienste bei der Schlacht um Verdun

• 1916 Schlacht bei Herrmannstadt/Rumänien

• 1917 Versetzungen in Rumänien, an die Westfront und die venez. Alpen

• 1918 Auszeichnung mit dem pour le Merite fuer die Schlacht um den Kemmel

• Ende des zweiten WK im Rang eines Oberst

• 1919 Gründung des Freikorps von Epp im Auftrag von Reichswehrminister Gustav Noske "fuer den Grenzschutz Ost"

• Im Mai 1919 Beteiligung mit dem 700 Mann starken Freikorps an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und gleichzeitig in Bayern Sturz der sozialdemokratischen Regierung Hoffmann, gemeinsam mit dem Leiter der rechtsradikalen Einwohnerwehren Georg Escherich und dem Leiter der Münchner Polizei Ernst Poehner, Einsetzung der rechten Regierung von Kahr

• Im gleichen Jahr Übernahme mitsamt dem Freikorps in die neue Reichswehr, in die 21. bayer. Schützenbrigade, von Epp Kmmdr. der Brigade, ihm wurde gleichzeitig die Münchner Stadtpolizei, die Einwohnerwehren und die technische Nothilfe unterstellt

• 1920 Kapp - Putsch in Berlin • 1921 Kmmdr. der 7. bayer. Division, Stabschef der Chef der Feldzeugmeisterei Ernst Röhm (Maschinen Gewehr König von München), Gründung heimlicher Waffendepots in Bayern fürdie schwarze Reichswehr

• 1921 erstes Zusammentreffen von von Epp und Adolf Hitler, Beförderung zum Gen. Maj.

• 1923 freiwilliger Abschied als Gen. Lt. aus der Reichswehr, nachdem ihm wegen diverser Disziplinarmaßnahmen wegen Förderung rechter Kreise ohnehin die Entlassung drohte

• 1923 konnte ihm eine Beteiligung am Hitler - Ludendorff Putsch nicht eindeutig nachgewiesen werden

• 1927 Eintritt in die bayerische Volkspartei

• 1928 trat er aus der Volkspartei wieder aus und am 1.Mai der NSDAP bei, in deren Programm der überzeugte , lebenslange Junggeselle seine politischen Ansichten am besten vertreten sah: Aufhebung des Versailler Vertrag, die Wiederbewaffnung Deutschlands und vor allem auch sein militanter Antisemitismus. Kurz nach seinem Eintritt in die NSDAPwurde von Epp als bayerischer Spitzenkandidat in den deutschen Reichstag gewählt. Seine Reden im Reichstag hielt der Ex General hauptsächlich über die notwendigeWiederbewaffnung Deutschlands

• 1932 schickte die Partei ihn als Beobachter zur Genfer Abrüstungskonferenz, gegen die er massiv wetterte und polemisierte

• 1932 im September betraute Hitler persönlich von Epp mit dem Amt des Wehrbeauftragten der NSDAP. Ziel dieses Amtes war es, die Macht der ausser Kontrolle geratenen SA zubeschneiden

• 1933 am 9. März wurde von Epp mit Machtergreifung der Nazis zum Reichskommissar in Bayern ernannt. Von Epp übte nun de facto die vollziehende Gewalt aus, die Polizeibefugnisse delegierte er an Innenminister Adolf Wagner, Heinrich Himmler wurde Chef der Münchner Polizei. Nach einer Woche übernahm von Epp die gesamten Regierungsgeschäfte nach dem Rücktritt der Regierung Held, mit Adolf Wagner als Innenminister, Hans Frank als Justizminister, Ludwig Siebert als Finanzminister , Hans Schemm als Kultusminister, Heinrich Himmler wurde Leiter der gesamten bayer. Polizei

• 1933 am 10. April wurde von Epp zum Reichsstatthalter berufen, ein Amt, dass mit der Verkündung des zweiten Gleichschaltungsgesetzes der Länder ausgerufen wurde. Als Reichsstatthalter sollte er dafür Sorge tragen, dass in Bayern die nationalsozialistische Politik durchgesetzt wurde. Tatsachleiche Regierungsgewalt hatte er keine, außer den Landesvorsitzenden der bayer. Regierung zu ernennen oder ggf. auch wieder zu entlassen und Minister auf Vorschlag des Regierungsvorsitzenden zu ernennen oder zu entlassen. Von Epp war nicht, wie andere Reichsstatthalter, Gauleiter der NSDAP und hatte daher auch keine Parteivollmachten. Dies hatte zur Folge, dass er ständig in Machtkämpfe mit der Regierung des Ministerpräsidenten Wagner, den sechs bayer. Gauleitern und den bayer. Ministern verwickelt war. So konnte er das Schutzhaftsystem in Bayern, das jährlich fast 4000 Häftlinge in Gewahrsam nahm, nicht reformieren, denn er hatte dem Widerstand von Innenminister Wagner, SA Chef Roehm und SS Chef Himmler nichts entgegen zu setzen.

• 1934 am 5. Mai ernannte Hitler von Epp zum Reichsleiter des Kolonialpolitischen Amtes (dieser beschäftigte sich mit der Frage, die verlorenen deutschen Kolonien zurückzugewinnen) und zum Bundesführer des Reichskolonialbundes (Vorsitzender aller Reichsorganisationen, die sich mit den Koloniefragen beschäftigten). Beide Ämter wurden 1943abgeschafft

• 1934 Ernennung zum bayer. Landesjägermeister (Vorsitzender der bayer. Jäger)

• 1935 Ernennung zum General der Infanterie der Wehrmacht

• 1935 Erlass des zweiten Reichsstatthaltergesetzes, das von Epps Kompetenzen noch mehr auf repräsentative Pflichten beschraenkte.

• 1936 Teilnahme von Epps an der Weltkraftkonferenz in Washington (Konferenz zur Förderung und Forschung der Weltenergie Ressourcen)

• 1936 - 1945 übte von Epp sein Amt als Reichsstatthalter von Bayern aus, entwickelte allerdings eine immer größere Abneigung gegen den Nationalsozialismus, da er die Persönlichkeiten der ihn umgebenden Parteifunktionäre nicht mochte. Seine politisch rechte Einstellung hat von Epp Zeit seines Lebens nicht geändert.

• 1945 im April wollte sein Adjutant Major Günther Caracciola - Delbrück (27.11.1898 Frankfurt am Main - 28.04.1945 München, Widerstandskämpfer) fuer die Freiheitsaktion Bayern (Widerstandsbewegung in Südbayern, der ehemalige Feilitschplatz in München wurde 1947 zu Ehren ihrer Mitglieder in "Münchner Freiheit umbenannt), zu gewinnen. Von Epp sollte den Staatsnotstand für Bayern ausrufen, die vollziehende Gewalt übernehmen und den Amerikanern die bedingungslose Kapitulation erklären. Von Epp lehnte dies entschieden ab, er würde niemals seinen Freunden, den Militärs, in den Rücken fallen. Gauleiter Peter Giesler schlug den Aufstand einen Tag später mit Hilfe von SS Einheiten blutig nieder,40 Mitglieder der Freiheitsaktion Bayern, unter ihnen auch Major Caracciola, wurden hingerichtet. Epp wurde verhaftet und nach Salzburg abtransportiert, wo er Anfang Mai von den Amerikanern aufgegriffen und in Gewahrsam genommen wurde. Die Amerikaner verlegten ihn in das Camp Ashcan ( engl. fuer Aschenbecher, geheimes Kriegsgefangenenlager in einem luxenburgischen Grandhotel, in dem Nazigrößen bis zu ihren Prozessen 1945 interniert wurden). Dort verblieb von Epp bis August 1945, dann wurde er in Internierungshaft nach München überstellt

• 1946 starb von Epp in einem Münchner Krankenhaus.

• Die nach ihm benannte General - von Epp - Kaserne in Garmisch wurde aufgrund des Gesetzes zur Befreiung von Faschismus und Militarismus im Sommer 1945 in Artillerie - Kaserne umbenannt

• Ebenso erkannten ihm zahlreiche deutsche Städte die von ihnen verliehene Ehrenbürgerwürde ab




b) Ernst Julius Röhm , Hauptmann der kgl. bayer. Armee, Hauptmann der Reichswehr und SA Führer


Biographie:

Geb. am 28. Nov. 1887 in München, gest. am 1. Juli 1934 in München Stadelheim, Sohn des bayer. Eisenbahn Oberinspektors Julius Röhm und dessen Gattin Emilie

• 1906 Eintritt in die bayer. Armee als Fahnenjunker

• 1907 Besuch der Offiziersschule

• 1908 Erhalt des Offizierspatentes

• Im ersten Weltkrieg Adjutant, dann Komapanieführer des 10. bayer. Infanteriereg. an der Westfront.

• 1916 Schlacht von Verdun, Auszeichnung mit dem EK 1. KL, danach Berufung zum Generalstabsoffizier der 12. bayer. Inf. Div.

• 1918 aufgefallen wegen seiner organisatorischen Fähigkeiten beim Rückzug aus Flandern

• 1919 Austritt aus der bayer. Armee, Eintritt in das Freikorps von Epp, Beteiligung am Putsch gegen die Münchner Räteregierung. Als das Freikorps von der 7. bayer. Division absorbiert wird, tritt auch Röhm mit dem Freikorps der Reichswehr bei. Das Freikorps besteht inoffiziell weiter und schließt sich unter Röhm und Hptm. Mayr zur Eisernen Faust einer paramilitärischen, rechten , gewalttätigen Organisation zusammen. Röhm wurde Stabschef unter Ritter von Epp und Chef der Feldzeugmeisterei und besorgte so illegale Waffen für die schwarze Reichswehr, die in geheimen Waffendepots beiseite geschafft wurden. Durch seine Kontakte und "Geschäfte" in der rechte Szene, lernte Röhm 1919 Adolf Hitler kennen und beide traten in die rechtsgerichtete DAP (deutsche Arbeiter Partei) ein. Wegen seines organisatorischen Talentes und Erfolges, bekam Röhm den Spitznamen "Maschinen Gewehr König von München"

• 1920 gründete Adolf Hitler die NSDAP, Röhm wurde eines ihrer ersten Mitglieder, immer noch Chef der Feldzeugmeisterei, sammelte er weiterhin illegal Waffen in geheimen Depots

• 1923 wird Röhm wegen seiner Beteiligung am 9. Nov. am Marsch auf die Feldherren Halle verhaftet und zu einer fünfmonatigen Festungshaft verurteilt und aus der Reichswehr entlassen. Nach seiner Entlassung aus der Haft beschäftigte Röhm sich mit der Umstrukturierung der SS (Saal Schutz) in die SA (Sturmabteilung)

• 1924 kandidiert Röhm für die Nationalsozialistische Freiheitspartei (Zusammenschluss aus Deutschvölkischer Freiheitspartei und der nach dem Putsch verbotenen NSDAP) im Reichstag

• 1925 trat Röhm von seinen Ämtern in der NSDAP zurück, er verfolgte eigene Ziele und wollte die SA nicht seiner Meinung nach "kapitalistischen Kräften wie der Reichswehr und der Partei" unterstellen

• 1928 wurde Röhm als Militärberater vom deutschen General Hans Kundt nach Bolivien geholt und dort im Rang eines Oberstleutnant ins Militär eingestellt, Bolivien auf den sich anbahnenden Chacokrieg gegen Paraguay vor zu bereiten

• 1930 kehrte Röhm nach Deutschland zurück

• 1931 bot Hitler ihm den Posten des Stabschefs der SA an und Röhm begann, die SA zu einer mächtigen, paramilitärischen Organisation aus zu bauen. Seine Vision war es, die SA zu einem "Instrument des revolutionären Volkssturm" zu machen, mit radikalden, antikapitakitischen Zielen. Hierüber geriet er nach und nach mit den V-Männern in der Reichswehr, der SS und Hitler in Streit, ebenso zweifelte er die Notwendigkeit der SS an. Außerdem sah Röhm die SA als eine von der NSDAP unbhängige Organisation "die politische und die Wehrbewegung sind gänzlich unabhängig voneinander". Die Streitigkeiten zwischen Röhm und Hitler nahmen zu, Röhm sagte hierüber:Hitler habe Trommler der Wehrverbände zu bleiben . (…) Parteipolitik wird im Frontbann, auch in der SA nicht geduldet(…) Ich verbiete mir auf das strengste jede Einmischung der SA in Parteiangelegenheiten; ebenso streng verbiete ich, dass die SA-Führer von parteipolitischen Führern Weisungen entgegennehmen

• 1932 im April verbot Reichskanzler Heinrich Brüning die SA, wegen ihrer zunehmenden Brutalität, im Juni hob der neue Reichskanzler von Papen das Verbot wieder auf. Im Zuge der Reichstagswahlen kam es dann zu bürgerkriegsähnlichen Auswüchsen unter Beteiligung der SA, die 1100 Verletzte und 300 Tote forderten

• 1933 folterte die SA vor den Reichstagswahlen politische Gegner, die ihr in die Hände fielen. Bei der Machtergreifung Adolf Hitlers betrug die Truppenstärke der SA bereits 400.000 Mann, Röhm wurde Mitglied des nationalsozialistischen Reichstags

• 1934 trafen Hitler und Röhm in Berlin zu einem internen Treffen ohne andere Führungsmitglieder der NSDAP zusammen, Röhm und Hitler vereinbarten, dass Röhm die gesamte SA vier Wochen in Urlaub schicken würde, um die Spannungen zwischen SS, SA und der NSDAP etwas zu mildern. Am 29. Juni gab Röhm den Stabsbefehl heraus, dass die gesamte SA ab 1 Juli für vier Wochen beurlaubt sei. Röhm selbst wollte nach Bad Wiessee an den Tegernsee zur Kur fahren. Am 30. Juni ließ Hitler Röhm in Bad Wiessee festnehmen und ins Gefängnis München Stadelheim bringen. SS Reichsführer Heinrich Himmler, Hermann Göring und Reinhard Heydrich hatten zuvor Gerüchte über einen möglichen Putsch von Röhm an Hitler verbreitet, sowie ihn wegen seiner Homosexualität denunziert. Hitler forderte Röhm auf, mit einer bereitgelegten Cyankali Kapsel Suizid zu begehen. Da Röhm dies verweigerte, wurde er am 1. Juli 1934 ohne Gerichtsverhandlung in der Zelle 70 des Münchner Gefängnisses Stadelheim vom Dachauer KZ Röhm Theodor Eicke erschossen. Röhm wurde auf dem Münchner Westfriedhof beigesetzt.

• 1935 wurde aufgrund der bekannt gewordenen Homosexualität Röhms der Paragraph 175 zum Verbot der Homosexualität im dritten Reich erlassen.




c) Von der Ordnungszelle zur Machtzentrale: Bayern 1919 – 1923


Die ökonomischen und militärischen Folgen des Vertrages von Versailles spalteten Deutschland in zwei politische, radikale Lager. Es gab die linksradikalen Parteien, die die politische Meinung dominierten und gesamtdeutsche Politik stark beeinflussten und die rechtsnationalen Parteien, die, außer in Bayern, im übrigen Deutschland bis 1923 eine untergeordnete Rolle spielten. Die rechten Splittergruppen im übrigen Deutschland konzentrierten ihre Kräfte in Bayern, wo man relativ schnell mit Hilfe der Reichswehr und Infiltration des Staatswesens die Kontrolle an sich riss. Bayern war offiziell ein Musterstaat "Funktionsstaat", der anscheinend die Rechte und Gesetze aus dem Berliner Reichstags anwandte. In Wahrheit aber regierten seit dem Putsch der Räteregierung im Jahr 1919 die Rechtsnationalen, die den Nationalsozialisten den Weg zur Macht ermöglichten. Die nationalsozialistischen Strukturen durchzogen das Rechtssystem, die Polizei und die Gerichtsbarkeit. Das Militär wurde ebenfalls infiltriert, die Bedingungen des Versailler Vertrages wurden von vielen Offizieren als ungerecht und demütigend empfunden. Hinzu kamen einflussreiche Geldgeber, die das Netzwerk auch materiell und finanziell unabhängig machten. Gegner der rechts nationalen Gesinnung wurden einfach ausgeschaltet, von der Obrigkeit hatten rechte Geheimorganisationen nichts zu befürchten und konnten weitgehend straffrei agieren.


C 1)Gründung der NSDAP

Die NSDAP ging aus der DAP hervor, einer rechtsgerichteten Partei, die 1919 im Münchner Gasteig Café von dem Schlosser Anton Drexler und dem Sportjournalisten Karl Harrer gegründet, als politisches Organ der antisemitischen und national orientierten Thule Gesellschaft, fungierte. Ein gewisser Adolf Hitler, damals noch Angehöriger der Reichswehr und politisch recht unentschlossen, trat als 55. Mitglied am 19. Oktober 1919 dieser Partei bei, auf “Anraten” seiner Vorgesetzten Offiziere. Ein einflussreiches Mitglied der Partei und der Thule – Gesellschaft, der rechtsradikale Schriftsteller, Verleger und Journalist Dietrich Eckart, erkannte bald das darstellerische Talent des Gefreiten Hitlers und engagierte ihn als Redner und Agitator für die DAP. Hitler gelang es schnell, das Volk für die nationalsozialistischen Ideen zu begeistern. Am 24. Februar 1920 benannte sich die DAP in NSDAP um und legte ihr Parteiprogramm im Münchner Hofbräuhaus fest: Abschaffung des “Schandvertrages von Versailles”, die “Beseitigung der jüdischen Verschwörung im deutschen Volke”, sowie die Nationalisierung Deutschlands und damit verbundene Erweiterung des deutschen Lebensraumes, Wiederbewaffnung Deutschlands. Hitler wurde im Frühjahr 1921 Parteivorsitzender der NSDAP.




C2) Reichswehr, Waffenlager und die Entente


Ziel der rechten Kräfte in Bayern war es, seit dem Sturz der linksgerichteten Räteregierung in Bayern, eine antidemokratische, nationale Diktatur in Berlin zu errichten. Der in Berlin 1920 verübte Kapp – Putsch wurde nach vier Tagen von linken Regierungstruppen blutig niedergeschlagen, ebenso fehl schlug ein Putschversuch im Ruhrgebiet 1921. Bayern zeigte sich nicht nur durch seine weite Entfernung von Berlin als strategisch äußerst günstig, hier fanden sich auch der eine oder andere korrupte Ententekommissar, der gegen Geld das Treiben der rechten Untergrundszene deckte und teilweise sogar tatkräftig unterstützte. Dies geht etwa aus einer Konversation von Franz von Epp mit dem Direktor der “Bayerischen Sprengstoffwerke AG” hervor. Hinter diesem Synonym verbarg sich niemand anders als ein französischer Kommissars namens Cahuc. Die Bayern rüsteten also unter der Nase und mit Wissen der Entente auf. Ernst Röhm als organisatorisches Genie und Chef der Feldzeugmeisterei war für Gen. Epp ein Glücksfall. Sein Stabschef organisierte und verteilte die Waffen an die verschiedenen schwarzen Reichswehrverbände, die wiederum dafür sorgten, dass kleine, private Waffenlager entstanden, tausende an der Zahl, mit schnellem Zugriff und großer Verfügbarkeit. Röhms organisatorisches Genie hatte jedoch eine Schattenseite: sein großes, prahlerisches Mundwerk und seine bisweilen unvorsichtigen Alleingänge in Sachen Waffenschiebereien ließen Gerüchte aufkommen. Von Epp seinerseits hatte sich immer wieder wegen Unterstützung rechter Kreise vor einem Disziplinarausschuss zu rechtfertigen. Bereits 1921 war er von einer Entlassung aus der Reichswehr wegen Ungehorsams bedroht. Die Lage spitzte sich bis 1922 so zu, dass er am 16.03.1922 eine Unterredung mit General Hey führte, dass eine “Debatte im deutschen Reichstag in Berlin über geheime Waffenlager in Bayern unbedingt zu vermeiden sei”, so sprach man darüber, dass von Epp sich freiwillig aus Bayern versetzen lassen sollte, um die “Regierung ab zu lenken”. Im Oktober 1922 nahm von Epp dann auch freiwillig seinen Abschied aus der Reichswehr. Die befürchteten Konsequenzen aus einer öffentlichen Debatte im Reichstag waren wohl, dass Berlin im schlimmsten Falle Truppen senden würde und es in Bayern zu einer gewaltsamen Beendigung der rechten Machtergreifung kommen würde.

IV. Theorie Hinterkaifeck und rechtes Waffenlager

Gerüchte über ein heimliches Waffenlager auf HK gibt es seit dem Mord. Und da nichts wahrer als ein Gerücht ist, lohnt es sich, im Hinblick auf die oben geschilderten politischen Zusammenhänge, dieser Spur weiter nach zu gehen. Die Lage in München wird also langsam brenzlig für die Drahtzieher der geheimen Waffenlager. Von Epp hat zwar gute Kontakte zur Entente, weiß aber ganz genau, dass ihm die Franzosen und seinen braunen Kameraden im Falle eines innerdeutschen Politskandals nicht helfen würden. Röhm und seine eigenmächtigen Alleingänge und sein großes Mundwerk sind auch nicht gerade hilfreich, um die Situation zu entschärfen. Der Druck wird von oben nach unten weitergegeben. Die Obmänner in den kleinsten Einheiten der schwarzen Reichswehr, die für die Überwachung der Waffenlager zuständig sind, haben Anweisung, verdächtiges Verhalten zu beobachten und notfalls zu bestrafen. Andreas Gruber betreibt auf seinem Hof ein solches Waffenlager. Aber was hat er getan, um die Rechten auf den Plan zu rufen? Erpressung? Mit den Franzosen konnte er nicht drohen, da die ja Bescheid wussten. Hat er linke Splittergruppen aus München mit den Waffen versorgt? Oder hat er mit den ihm anvertrauten Waffen einen schwunghaften Handel betrieben haben? Es sprach sich rum, dass man beim Hinterkaifecker Waffen kaufen konnte. Die Spatzen pfiffen es von den Dächern. Man warnte ihn einmal, man verwarnte ihn zweimal und drohte ihm mit ernsthaften Konsequenzen. Möglicherweise wurde auch L.S. als Ortsvorsteher angehalten, den Gruber zur Raison zu bringen. L.S. hat Gruber gewarnt, wollte ihm sogar seinen Revolver geben. Gruber konnte es wohl nicht lassen und wurde samt seiner Familie ermordet. Die Einzelheiten zu dem Mord werden nicht erläutert, sie werden als bekannt vorausgesetzt und sind auch nicht so sehr Gegenstand dieses Artikels. Vielmehr sollte eine mögliche, politische Motivation hinter dem Mord ergründet werden. Möglicherweise ist dieser Mord ein erstes Beispiel für die von den Nationalsozialisten durchgeführte “Sippenbestrafung”. Auch die “Blutschande” zwischen Victoria und A. Gruber mögen eine Rolle gespielt haben fuer den Tod der gesamten Familie. Die “Warnung” wurde vom Umfeld verstanden, die Polizei war ohnehin im Bilde. Erste Anzeichen einer dunklen, von Gewalt beherrschten Diktatur am Horizont. HK war möglicherweise ein kleiner aber bedeutender Meilenstein beim Aufstieg der Nazis. Waren die Waffendepots aufgeflogen, wäre Hitler möglicherweise nie an die Macht gekommen.







V. Quellenangaben:

• Institut für Zeitgeschichte, Berlin

• The unmaking of Adolf Hitler by Eugene Davidson, University of Missouri

• The rise and the fall of the Third Reich by William L. Shirer

• Homosexuals and the Third Reich by James Staekly, Jewish virtual library

• Hitler und seine Hintermänner, Fakten zur Frühgeschichte der NSDAP von Hans Guenther Richardi

• Mein Kampf von Adolf Hitler, erste Originalausgabe von 1925

• Understanding Madmen: IV Assesment of Adolf Hitler by Frederic L. Coolidge, Felicia L. Davis, Daniel L. Segal in Individual Diffrences Research

• Zwischen Kaiserreich und NS Regime, die erste deutsche Republik zwischen 1918 und 1933 von Werner Maser

• Library of Congress, Research Center

• Institut für bayerische Geschichte der LMU

Titel: Re:Die politischen Hintergruende in der Weimarer Republik und HK
Beitrag von: JeanneDArc am März 30, 2012, 00:13:50
Eine meiner sehr fruehen Einschaetzungen ueber einen moeglichen, politisch orientierten Mord an der Familie Gruber - Gabriel.

Inzwischen hat sich meine Sicht der Dinge durch gruendliche Recherchen ueber die Weimarer Republik etwas veraendert. Das die Gruber - Gabriels im offiziellen Auftrag ermordet worden sind halte ich fuer eher weniger wahrscheinlich inzwischen.

Auch meine damalige Einschaetzung, was das Verhaeltnis der Rechten zu Berlin VOR 1923 angeht, hat sich grundlegend veraendert.

Bayern strebte nach Eigenstaendigkeit - die rechte Bewegung war bis 1923 vornehmlich von rechten, monarchistisch - nationalen Kraeften dominiert. Dieses sonderte die bayrischen Rechten vom Rest der rechten Kraefte in Deutschland so ab, dass es bis in die 30iger Jahre zu keiner wirklichen Machtuebernahme in Berlin durch rechts kommen konnte.

Gerade in Bayern wirtschafteten die rechten Monarchisten mit Wissen der Franzosen, denen eine Abspaltung Bayerns vom restlichen Deutschland nur recht gewesen waere. Teilweise unterstuetzten die Franzosen sogar die eigentlich verbotene Wiederbewaffnung aktiv.

Der wahre Feind Frankreichs war weniger Bayern, als das preussische Berlin.




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Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 24.04.2012

Wie war eigentlich dass Verhältnis LS zu Gabriels?

Eine interessante "Gemengelage der Interessen", wie ich mir vorstellen kann.

Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 18.04.2012

@eventhorizon79

Vielleicht der Sohn LS. ? 😉 Oder die Gabriels?

@pilvax

Grantig muß er nicht sein.

Grüße aus Gröbern!
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 14.04.2012

Vermutlich muss man sich in eine Zeit zurückdenken, die heute nicht mehr 1:1 zu verstehen ist.

Zwar wurde immerhin gerade diese Woche (am 12.04.2012) die Strafwürdigkeit von Inzest in Deutschland bestätigt, dennoch glaube ich, dass das damit verbundene Stigma damals, und gerade im katholischen Bayern, ein doch viel größeres war als heute. Und auch die Kinder aus solch illegalen Geschlechtsbeziehungen wurden als "Bastarde" und Schande für die ganze Gemeinde angesehen. Eine "Strafe Gottes" wäre eine optimale Lösung: das war ja alttestamentarisch belegt, dass, wenn Gott hobelt, eben auch Späne fliegen (z.B. das Ersäufen auch von Kleinkindern während der Sintflut).

Vivtoria Gruber hatte sicherlich mit ihrem zunehmend schlechteren Ruf zu kämpfen und dabei sicherlich eine Reihe von 'Registern gezogen' haben, um diesem Stigma entgegenzuwirken. Dabei ethielt sie wohl durchaus auch - vor allem von männlicher Seite - die ein oder andere nicht uneigennützige Unterstützung (erste Kirchenstimme, Ehebewerber, Geld, ...), die aber letztendlich versagte. Solche, zumindest zwischenzeitliche, 'Unterstützer' verstecken sich nachher gern hinter hohen Moralansprüchen und Argumenten wie "gerechte Gottesstrafe" um ja nicht selbst eine Schädigung des eigenen Rufes zu erfahren, nachdem solch "ruchloses Tun" wie das der HK'ler im Laufe der Zeit scheinbar so offensichtlich wurde. Echte "Maulhelden" eben.

Da gab es sicherlich lange Monate und Jahre vor der Tat Gerüchte, Geschwätz, Vetmutungen, vielleicht sogar Schmähungen und Drohungen. Das ganze verstärkte sich sicherlich nach dem Tod des im Kriege so ehrenhaft gefallenen Karl Gabriels noch, dem nun so offensichtlich postum noch 'Hörner aufgesetzt' wurden.

Ich denke nach wie vor, dass es in diesem Puzzlespiel eine Reihe hochgradiger Verdächtiger gibt (meine LTV sind ja bekannt); den Lorenz Schlittenbauer schließe ich allerdings nahezu aus: er war einer der 'verliebten Trottel', und erlebte ein bitteres Erwachen, als er realisierte, in wen und was er sich da verrannt hatte. Sein Ruf als Ortsführer war sicherlich beschädigt und als des Mehrfachmordes verdächtigter Familienvater wird er seine Liebschaft zu Viktoria sicher im Nachhinein verflucht haben. Tatsache ist aber auch, dass er nun definitiv kein Nutznieser - auch nicht in Sachen Satisfaktion - der Morde war ode hätte sein können. Für ihn selbst war diese Tat sicherlich der absolute Supergau.
Grüsse aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 12:18
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Darf man fragen, ob es mittlerweile ein Ergebnis hinsichtlich des Täters in diesem Fall gibt?
Selbstverständlich darf man das!

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 13:39
Aufgrund der vielen beiträge in der rubrik kriminalfälle habe ich mich mal kurz eingelesen und habe begonnen für mich mal die personen zuzuordnen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass eine person alleine die morde begangen hat. Es sei denn, es befand sich eine person im stadel und hat sich aus irgendwelchen gründen dort versteckt (bäcker bartl, der aus der psychatrie geflohen ist ? - karl gabriel, der doch noch lebte???). Als diese person entdeckt wurde, brachte sie einem nach dem anderen um, um möglichst noch länger dort unterkriechen zu können. ganz ausschliessen kann man niemanden der verdächtigen. Aber adolf gumpp, der evtl auch der vater des kleinen josef gewesen sein könnte, dürfte zumindest keine skrupel gehabt haben, die ganze familie auszurotten. Die erbaufteilung verstehe ich auch nicht. Der hof gehört ursprünglich der familie asam. Weshalb erbte dann nicht zäzilie starringer, die tochter von josef asam aus erster ehe alles?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.12.2014 um 15:10
@Kailah

Ich habe gerade dein o.g. posting von 12.10 Uhr gelesen.

In dem o.g. posting von dir werden ja verschiedene mögliche Tatkonstellationen angesprochen.

Mich würde mal interessieren, welche du persönlich für die wahrscheinlichste Variante hältst.

Besonders die (aus deinem obigen posting von 12.10 Uhr) u.a. auch hervorgehende Theorie, daß es "eine Kombination" der Tatkonstellation die Familie Gabriel als Täter mit den damaligen politischen Zusammenhängen halte ich persönlich am wahrscheinlichsten.

Aber an der Vertuschung der Tat waren ja so wie es sich darstellt alle beteiligt, also die Dorfgemeinschaft und auch die damaligen Ermittler, also kann es ja nicht nur ein rein persönliches Motiv gewesen sein, sondern eine Kombination mehrerer Faktoren.

Am wahrscheinlichsten halte ich es, daß die Gabriels dabei in irgendeiner Weise beteiligt waren, "in Kombination" mit anderen Interessenlagen und Zusammenhängen in Bezug auf die damaligen politischen Umbrüche.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 06:30
@Heike75

Ich habe mir gestern Abend mal deine gesamten Beiträge durchgelesen zum Thema Fememorde.

Und da paßt sehr viel zusammen:

Die relative Abgelegenheit von Hinterkeifeck, daß als geheimes Waffenlager hätte dienen können, bzw. Gruber als etwaiger Mitwisser von geheimen Waffenlagern irgendwo, der geheimnisvolle Beobachter im Soldatenmantel am Waldrand, die Fußspuren im Schnee, die Panik der Frauen kurz vor dem Mordtag, die Brutalität der Morde auch an den Kindern, aufgrund der völligen Verrohung der Täter (Stichwort: 1. WK), das Stapeln und Abdecken der Leichen, wie es Soldaten im 1. WK üblicherweise gemacht haben, das tagelange Verbleiben auf dem Hof, da die Täter dort wohl was gesucht haben und erst verschwunden sind, als sie es gefunden haben, was ja auch der Auslöser für die Tat gewesen sein könnte, die schlampige Ermittlungsarbeit der Polizei, da die Münchener Polizei bei diesen Rollkommandos bei der Vertuschung verstrickt war und die Tatsache, daß auch die Kinder so brutal ermordet wurden, also eine völlige Verrohung der Täter, typisch für ehemalige Kriegsteilnehmer und die Mitwisserschaft der Dorfgemeinschaft, für die ja vieles spricht.

Nach dem o.g. langen posting von Kailah, aus dem eine Zusammenfassung diverser Theorien hervorging, ging ich erst davon aus, daß es zusätzlich auch noch irgendwas mit den Gabriels zu tun haben könnte, die ja am meisten von allem profitiert haben, aber vielleicht waren ja die Gabriels, ebenso wie auch die übrigen Dorfgemeinschaft "Mitwisser" und schließlich auch noch Profiteure.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 07:03
@Heike75

Nachtrag :

...habe gerade nochmal nachgelesen zum Thema Fememorde:

Diese Art von Morden ereigneten sich fast alle in den unruhigen Anfangsjahren der Weimarer Republik, also von 1920 bis 1923 und sie erreichten 1923 ihren Höhepunkt im Zusammenhang mit Hitlerputsch, galoppierender Inflation, Ruhrkampf etc..

Die rechtliche Bewertung dieser Art von Morde war jedoch so, daß diese ganz klar als Morde m Sinne von "Verbrechen" strafrechtlich verfolgt wurden, also Fememorde zählten von der strafrechtlichen Ahndung her nicht zu den politischen Morden.

Also diese Taten hätten von der Münchener Polizei eigentlich strafrechtlich verfolgt und geahndet werden müssen, also kann man davon ausgehen, daß die Münchener Polizei an diesen rechtsradikalen Gruppierungen stark involviert war, was ja schon die schlampige Ermittlungsarbeit nach der Tat gezeigt hat.

Also eine Beziehungstat schließe ich als Mordmotiv nach all dem jetzt aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 10:04
@Jessica-
@Heike


Willkommen im Club"....

... der toten Dichter. Wir sind hier nämlich in der Minderheit😀

Gleichwohl sollte man nicht außer acht lassen, dass

1. es durchaus zusätzliche persönliche Motive gegeben haben kann (z.B. Fam. Gabriel)
2. viele Beteiligte (LS eingeschlossen) in der Einwohnerwehr organisiert waren

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 19:28
@Kailah

Es wurden doch mal vor einiger Zeit hier Fotos u.a. auch von Victoria reingestellt, ich glaube es war so ungefähr im August 2013.

Waren das eigentlich damals authentische Fotos, bzw. gibt es eigentlich authentische Fotos von der Familie Gruber/Gabriel überhaupt noch irgendwo im Netz ?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 19:39
@Jessica-
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:Waren das eigentlich damals authentische Fotos, bzw. gibt es eigentlich authentische Fotos von der Familie Gruber/Gabriel überhaupt noch irgendwo im Netz ?
Nein, gibt es nicht.
Es gibt ein damals entdecktes Hofbild, wo die Identität der drei Personen nicht geklärt ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 19:52
@jaska

Danke für die Auskunft.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.12.2014 um 23:22
@Jessica-

jaskas Antwort ist richtig -jedenfalls bis heute.

Warum interessieren Sie sich für Fotos der Familie?

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

30.12.2014 um 00:19
@Kailah
dank Dir schön, dass Du die Daten nochmal hier her geholt hast.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.12.2014 um 01:45
@jessica,
ich habe versucht, meine Sicht darzustellen... wird ein bissel lang... hoffe, Du hast ein bisschen Zeit ;-)
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:Die relative Abgelegenheit von Hinterkeifeck, daß als geheimes Waffenlager hätte dienen können,
Die Lage vom Hof war nahezu perfekt. Kein Haus in der Nähe und nahe am Wald.
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:bzw. Gruber als etwaiger Mitwisser von geheimen Waffenlagern irgendwo
Ich halte Gruber nicht nur für einen Mitwisser, sondern für einen "Täter", sprich ein "Einlagerer".
Die Theorie vom Waffenlager wurde ja erst wieder richtige "aktuell", als dieses angebliche Geständnis eines Oberleutnant aufgetaucht ist (NIEMAND von den HK-Hobbyschnüffler hat dieses Geständnis je gesehen...) Ein User hat sich angemeldet und behauptet, er würde es besitzen...
Er behautet, dass Gruber etwas eingelagert hatte (wurde aber 1921 wieder abtransportiert - Gruber hat Dinge zurück behalten und die "Auftraggeber" damit erpresst). Es soll sich um ein Geständnis von 2 DIN 4 Seiten handeln, beidseitig beschriftet - hoffentlich gebe ich das grad richtig wieder.
Der User hat das Ganze aber immer mehr ausgeschmückt. Da hätte der Olt eher ein Buch ansatt einem 4seitiges Geständnis hinterlassen...
D.h., ich nehme nicht alles für "bare Münze", aber der KERN der Sache ist m.M. sehr stimmig.
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:der geheimnisvolle Beobachter im Soldatenmantel am Waldrand,
Ich kenne zwar diese Gegebenheit, bin aber vorsichtig.
Es gibt im Grunde keine "Nachweise" für solch eine Sichtung. Und selbst wenn... die Leute waren so arm, da hat kein Ex-Soldat einen solch dicken/guten Mantel weggeworfen, sondern ihn einfach so getragen (oder ein armer Mann/eine arme Frau hat ihn von einem Soldaten geschenkt bekommen). Es muss also nicht zwangsläufig einen solchen Hintergrund haben... Für mich ist diese "Geschichte" die Lösung des Falls und da bin ich bei solchen Dingen seeehr kritisch ;-)
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:die Fußspuren im Schnee... die Panik der Frauen kurz vor dem Mordtag,
Panik der Frauen: Umstand, der leider sehr wenig Beachtung findet...
Spuren: Ein Tag vor den Morden - es ist mir einfach zu viel Zufall auf einmal...
die Brutalität der Morde auch an den Kindern, aufgrund der völligen Verrohung der Täter (Stichwort: 1. WDas passt nur dann
Das ist und war mir immer sehr wichtig. Im Hieber-Film heisst es, dass in der Nacht der Teufel nach HK kam und das trifft es. Welch eine unbeschreibliche Brutalität, die jeden Rahmen sprengt. Ein "einfacher Mensch" wie z.B. der Lenz ist unauffällig, was Gewalt angeht... begeht diese bestialischen Morde und wird nie mehr auffällig, was Gewaltanwendung angeht. Jeder weiss, dass z.B. der Sigl ihn bis aufs Blut gereizt hat. Es folgten Sühneverfahren... er hat nie an einer Person "die Hand angelegt". Da klemmt was.
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:das Stapeln und Abdecken der Leichen, wie es Soldaten im 1. WK üblicherweise gemacht haben,
Das ist ein weiter Punkt, der mir wichtig ist.
Hätte der Täter die Opfer "nur" abgedeckt, weil er sie nicht sehen wollte oder es eine "Wiedergutmachung" sein sollte, warum wurden die Leichen gestapelt? Es ergibt keinen Sinn... das Brett (Tür?), dass noch oben auf gepackt wurde, war mir immer ein Rätsel... was hat das mit Wiedergutmachung zu tun?
Die Soldaten an der Front/auf dem Schlachtfeld haben die Leichen der Feinde gestapelt, um sie im Auge behalten zu können. Wenn Einer noch gelebt und sich bewegt hätte, hätte man es gesehen, weil sich der ganze Haufen bewegt hätte.

Und nun zurück ins Stadl... da liegen die Leichen beisammen... und oben drauf ein Brett. Hätte sich ein Opfer bewegt, hätte das Brett gewackelt wie ein Kuhschwanz... und das ist für mich bis heute die einzig "vernünftige" Erklärung zum Stapeln, dem Stroh zwischen und dem Brett auf den Opfer.
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:das tagelange Verbleiben auf dem Hof, da die Täter dort wohl was gesucht haben und erst verschwunden sind, als sie es gefunden haben, was ja auch der Auslöser für die Tat gewesen sein könnte,
Wie "super gefährlich" war das Verbleiben auf dem Hof für die Täter! Wer macht so was?
Wieder zum Lenz: Der setzt sich an den Tisch um seinen Triumph zu feiern? Dann müsste der Lenz aber richtige lebensmüde gewesen sein... hätte man ihn ertappt, hätte er die Todesstrafe bekommen... und ich glaube auch nicht, dass der Lenz auf den Dachboden gekackt hätte... denn da lagen nun mal kleine braune Häufchen. Die Leute, die da waren, wussten, dass sie im Falle eines Falles gedeckt werden...
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:die schlampige Ermittlungsarbeit der Polizei, da die Münchener Polizei bei diesen Rollkommandos bei der Vertuschung verstrickt
Reingruber soll ja ein sehr guter Kommissar gewesen sein... bekam sogar Sonderzahlungen für aussergewöhnliche Leistung... und dann HK... da klemmt auch was...
ABER: Reingruber war hinter dem Mörder von Maria Sandmayer her, wie der Teufel hinter der armen Seele... ein Feind von Fememorde... "irgendwas" müsste ihn umgestimmt haben, wenn er in dem Masse die Augen zu gedrückt hat.
Zitat von Jessica-Jessica- schrieb:die Mitwisserschaft der Dorfgemeinschaft, für die ja vieles spricht.
Die Auffindung, so wie wir sie kennen, ist m.M. ein Fake:

1. Erstmal kriegen es Sigl, LS und Pöll nicht so ganz auf die Reihe, wie sie beim suchen den Stadl betreten haben wollen:
M. Pöll sagt: Schlittenbauer ging voraus u. zwar auf die Stalltüre zu. Ich sah ihn dabei etwas stolpern. Ich folgte ihm unmittelbar u. suchte mit meinen Füssen am Boden,
*** Ergo liefen sie folgend hinterher: LS, Pöll, Sigl ***

LS sagt zur Reihenfolge: Mein Stolpern beachtete ich nicht weiter. Dagegen rief der hinter mir gehende Pöll:
*** Ergo: LS, Pöll, Sigl ***

Sigl sagt beschreibt den "Gänsemarsch" so: Beim Eintritt in die Scheune bemerkte Schlittenbauer als Erster durch die geöffnete Stalltür ein losgebundenes Rind. Schlittenbauer ging voraus, ich folgte ihm u. Pöll wiederum hinter mir.
*** Ergo: LS, Sigl, Pöll***

Was jetzt?

2.) Die Auffindzeugen sagen, sie seien am 04.04.22 gegen 17:00 Uhr nach HK gegangen...

Aussage Schwaiger:
Nachmittags gegen 4 Uhr habe ich von Hinterkaifeck her die Kinder des Bauern Schlittenbauer Lorenz kommen sehen. Beim Näherkommen erzählten sie mir, daß man in Hinterkaifeck alle erschlagen habe.

Aussage Schrittenlocher:
"Anfangs April 1922 war ich in der Oberpfalz beim Gänse kaufen. Als ich gegen 4 Uhr nachmittags nach Hause gekommen bin, hat man in Gröbern erzählt, dass die Hinterkaifecker erschlagen worden seien.

Aussage Schrätzenstaller:
"Am Dienstag, den 2.4.1922 gegen 16:30 Uhr fuhr ich mit meinem Ochsengespann von der Feldarbeit nachhause. Als ich mich am Westrand von Gröbern befand, begegneten mir einige Ortsbewohner, die sich nach Hinterkaifeck begaben. Diese sagten mir, daß man in Hinterkaifeck alle Personen ermordet habe.

Aussage Freundl:
An einem mir nicht mehr näher bekannten Tag im Frühjahr 1922 gegen 17.00 Uhr erhielt ich davon Kenntnis, dass man in Hinterkaifeck alle erschlagen habe.

Ich höre hier auf mit Zeugenzitate... es gibt aber noch weitere, die ebenfalls von der o.g. Zeit sprechen...
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Vergleich:_Der_Auffindungstag

Wie passt das? Wie kann ein Schrittenlocher um 16:00 Uhr, ein Schrätzenstaller um 16:30 Uhr und ein Freundl um 17.00 Uhr erfahren haben, dass die HKler tot sind, wenn die Auffindzeugen erst um 17.00 Uhr nach HK gingen?

3.) Als Hieber die Doku drehte, hat eine Tochter (Viktoria Baum) vom Lenz ein Interview gegeben und gesagt, sie sei bei der Auffindung dabei gewesen... wie kann das sein? Hat sich die Dame geirrt, weil sie von der Auffindung wohl 1000 Mal in ihrem Leben erzählt hat und sie es irgendwann als selbst erlebt wiedergab? Dafür weiss sie aber andere Dinge zur Tat noch ganz genau...

*** Ergo: War sie dabei oder nicht? ***

Ich ziehe für mich den Schluss, dass es gegen 16:00 Uhr die "echte Auffindung" gab und dabei der Tatort "präpariert" wurde... dann haben sich die Erwachsenen (Schlittenbauer, Pöll und Sigl) abgesprochen und eine andere Variante erzählt, die sich um 17:00 Uhr ("gefakte Auffindung") zugetragen haben soll.

WAS haben die Herrschaften am Tatort gemacht? Wurden absichtlich Spuren verwischt, die auf einen Fememord hinwiesen? Wäre denkbar, denn ich könnte mir vorstellen, dass nicht nur die HKler eingelagert hatten und den Auffindern samt Augenzeugen "der Hintern auf Grundeis" ging.

Wenn ich mit dem Fememord daneben liegen, weshalb sollte ein Tatort verändert werden? Weil der Lenz von seine Täterschaft ablenken wollte? Dann hätte er aber hinterher den Sigl und den Pöll erschlagen müssen...

Eines muss ich noch loswerden. Als man Sigl Anfang der 50ziger befragt hat, gab er an, dass er seinen kranken Bruder zu sich geholt hat... er wurde auf der Arbeit bei einem Bauern vom Pferd getreten... als er mit seinem Bruder daheim angekommen war, kam der Lenz ein paar Minuten später und wollte ihn nach HK mitnehmen...

1.) Kann man die Verletzung des Bruders mit dem Fall im Verbindung bringen? Erst recht, wenn die Uhrzeiten gefakt sind?
2.) Wenn ich mit meinem verletzten Bruder heim gekommen wäre, hätte ich HK HK sein lassen und hätte den Lenz weg geschickt...

Für mich ist das die Lösung.


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