Mordfall Hinterkaifeck
02.09.2014 um 13:13@pensionär
Mit dem Riedmayr habe ich auch so meine Probleme. Ich weiß nicht, ob ich Deinen letzten Beitrag dazu richtig verstanden habe.
Mit meinen Worten zusammengefasst:
HK war noch immer ungelöst, also musste ein neuer Ansatz her. Weg vom Raubmordszenario, hin zur Beziehungstat.
Riedmayr wird auf den Fall angesetzt. Wie Du nochmal herausgearbeitet hast, war er gut in seinem Job, nicht blöd. Dass er nicht zimperlich war und eine entsprechende politische Ausrichtung hatte, zeigt sein späterer Werdegang im III. Reich ( und danach ).
War der Wechsel der Ermittlungsrichtung nun auf seinem Mist gewachsen oder hatte man ihm das befohlen? Ich verstehe Deinen Beitrag so, dass er Deiner Meinung nach an eine von ihm unerwünschte Arbeit ging. Oder dass ihm zumindest die Ermittlungsrichtung nicht gefallen haben mag.
Wie auch immer, er macht sich ( an die ) Arbeit. Er klopft die Gabriels ab. Und legt sie beiseite ( ich hätte sie nicht so weit beiseitegelegt ).
Dann widmet er sich L.S. und das nichtmal oberflächlich, soweit wir das überliefert haben. Er fordert Akten an, er unterhält sich mit Kollegen. Er arbeitet die "Knackpunkte" sogar raus und hält sie im Vorbericht fest. Er wählt das denkwürdige Datum, er kündigt in der Ladung zwei Tage Verhör an. Für mich sieht das irgendwie nicht nach einer hingeschluderten Vorbereitung aus. Wahrscheinlich hat er auch noch extra stabile Schreibtischlampen geordert, weil die normalen bei intensiven Verhören zu schnell kaputt gehen...
Und dann diese traurige Veranstaltung, man versteht die Welt nicht mehr.
Als wir noch nicht so weit waren, wie wir jetzt sind, ist mir an der Stelle, wo sich L.S. "schwarz und blau" geärgert hat, regelmäßig der Tee hochgekommen. Warum hakte der nicht nach? So blöd konnte doch niemand sein, nichtmal ein Polizist im Kasperltheater.
Mit etwas mehr Hintergrundwissen über die Ermittler wird das nicht leichter zu verstehen oder doch? Wir wissen mittlerweile, was man von Riedmayr hätten erwarten dürfen.
Was war zwischen der ausführlichen Vorbereitung und dem Verhör passiert? War Riedmayr ein Klavier auf den Kopf gefallen?
Du benutzt doch gerne Bilder aus Filmen. Ich sehe Riedmayr, wie er auf der Herrentoilette im Polizeigebäude von einem neben ihm pinkelnden Kollegen oder Vorgesetzten angesprochen wird. "Sie ermitteln die HK-Morde? Sie wollen den Ortsprecher scharf rannehmen? Ja, der wüsste schon verschiedenes, aber das will niemand in irgendwelchen Akten sehen, Sie verstehen doch? Hässliche Sache damals, unruhige Zeiten. Da musste gehandelt werden, höhere Interessen standen für´s Vaterland auf dem Spiel. Im Sinne der großen Sache wäre es sinnvoll, wenn dieses Kapitel endgültig geschlossen werden könnte. Ich würde es als persönlichen Gefallen werten, wenn Ihr Abschlussbericht so ausfallen könnte, dass diesen Schicklgruber oder wie der gleich heißt niemand mehr vornimmt. Ich bin froh, dass ausgerechnet Sie mit der Sache betraut wurden, ein Mann mit Ihrer Gesinnung wird es noch weit bringen..."
Ich denke nicht, dass Riedmayr versagt hat. Dies Schlussbemerkung, die ihm Deiner Meinung nach nicht zustand, hätte ihm doch, wenn´s so gewesen wäre, jeder Vorgesetzte um die Ohren gehauen.
Wenn man nichts rausfinden will, kann man einen Deppen schicken. Aber der könnte einen lichten Moment haben und doch was rausfinden.
Sicherer ist es, einen Top-Mann zu schicken, der weiß, wann er die Augen und Ohren zudrückt.
Das galt m. E. auch schon bei der Auswahl von Reingruber.
MfG
Dew
Mit dem Riedmayr habe ich auch so meine Probleme. Ich weiß nicht, ob ich Deinen letzten Beitrag dazu richtig verstanden habe.
Mit meinen Worten zusammengefasst:
HK war noch immer ungelöst, also musste ein neuer Ansatz her. Weg vom Raubmordszenario, hin zur Beziehungstat.
Riedmayr wird auf den Fall angesetzt. Wie Du nochmal herausgearbeitet hast, war er gut in seinem Job, nicht blöd. Dass er nicht zimperlich war und eine entsprechende politische Ausrichtung hatte, zeigt sein späterer Werdegang im III. Reich ( und danach ).
War der Wechsel der Ermittlungsrichtung nun auf seinem Mist gewachsen oder hatte man ihm das befohlen? Ich verstehe Deinen Beitrag so, dass er Deiner Meinung nach an eine von ihm unerwünschte Arbeit ging. Oder dass ihm zumindest die Ermittlungsrichtung nicht gefallen haben mag.
Wie auch immer, er macht sich ( an die ) Arbeit. Er klopft die Gabriels ab. Und legt sie beiseite ( ich hätte sie nicht so weit beiseitegelegt ).
Dann widmet er sich L.S. und das nichtmal oberflächlich, soweit wir das überliefert haben. Er fordert Akten an, er unterhält sich mit Kollegen. Er arbeitet die "Knackpunkte" sogar raus und hält sie im Vorbericht fest. Er wählt das denkwürdige Datum, er kündigt in der Ladung zwei Tage Verhör an. Für mich sieht das irgendwie nicht nach einer hingeschluderten Vorbereitung aus. Wahrscheinlich hat er auch noch extra stabile Schreibtischlampen geordert, weil die normalen bei intensiven Verhören zu schnell kaputt gehen...
Und dann diese traurige Veranstaltung, man versteht die Welt nicht mehr.
Als wir noch nicht so weit waren, wie wir jetzt sind, ist mir an der Stelle, wo sich L.S. "schwarz und blau" geärgert hat, regelmäßig der Tee hochgekommen. Warum hakte der nicht nach? So blöd konnte doch niemand sein, nichtmal ein Polizist im Kasperltheater.
Mit etwas mehr Hintergrundwissen über die Ermittler wird das nicht leichter zu verstehen oder doch? Wir wissen mittlerweile, was man von Riedmayr hätten erwarten dürfen.
Was war zwischen der ausführlichen Vorbereitung und dem Verhör passiert? War Riedmayr ein Klavier auf den Kopf gefallen?
Du benutzt doch gerne Bilder aus Filmen. Ich sehe Riedmayr, wie er auf der Herrentoilette im Polizeigebäude von einem neben ihm pinkelnden Kollegen oder Vorgesetzten angesprochen wird. "Sie ermitteln die HK-Morde? Sie wollen den Ortsprecher scharf rannehmen? Ja, der wüsste schon verschiedenes, aber das will niemand in irgendwelchen Akten sehen, Sie verstehen doch? Hässliche Sache damals, unruhige Zeiten. Da musste gehandelt werden, höhere Interessen standen für´s Vaterland auf dem Spiel. Im Sinne der großen Sache wäre es sinnvoll, wenn dieses Kapitel endgültig geschlossen werden könnte. Ich würde es als persönlichen Gefallen werten, wenn Ihr Abschlussbericht so ausfallen könnte, dass diesen Schicklgruber oder wie der gleich heißt niemand mehr vornimmt. Ich bin froh, dass ausgerechnet Sie mit der Sache betraut wurden, ein Mann mit Ihrer Gesinnung wird es noch weit bringen..."
Ich denke nicht, dass Riedmayr versagt hat. Dies Schlussbemerkung, die ihm Deiner Meinung nach nicht zustand, hätte ihm doch, wenn´s so gewesen wäre, jeder Vorgesetzte um die Ohren gehauen.
Wenn man nichts rausfinden will, kann man einen Deppen schicken. Aber der könnte einen lichten Moment haben und doch was rausfinden.
Sicherer ist es, einen Top-Mann zu schicken, der weiß, wann er die Augen und Ohren zudrückt.
Das galt m. E. auch schon bei der Auswahl von Reingruber.
MfG
Dew