Mordfall Hinterkaifeck
28.08.2014 um 18:36@pensionär
@Hathora
Euch liegt "der Browning" auf der Seele bzw. am Herzen?
Dazu erstmal herzlichen Dank an @pensionär für den wirklich erhellenden Beitrag zu der Episode mit der Faustfeuerwaffe.
"alter Trommelrevolver" ( Leuschner ) vs. "Browning" ( J. Schlittenbauer ), was war es denn nun ( höchstwahrscheinlich ) ?
Grundsätzlich wäre beides möglich gewesen.
Es gab den "Reichsrevolver Modell 1889".
Wikipedia: Reichsrevolver
Wie A.Gr. an seiner alten Perkussionsflinte hing, so hätte auch L.S. an seinem Revolver gehangen haben können. Er hätte aber bestimmt Probleme mit der Munition gehabt. Es gab sie nicht mehr und mit Schwarzpulver geladene Patronen lassen sich nicht unbegrenzt lange lagern, weil Schwarzpulver sehr hydrophil ist. Will sagen, das Zeug zieht die Luftfeuchtigkeit an und wenn das Pulver nass ist, ist nix mehr mit schießen.
Viel wahrscheinlicher allerdings ist tatsächlich "der Browning", seit Beginn des 20sten Jahrhunderts geradezu das Synonym für die kleine, handliche Selbstladepistole, so wie wir "Q-Tip" sagen, wenn wir Wattestäbchen meinen oder "Tempo" für Papiertaschentücher. Und genauso verbreitet.
@Hathora wollte keine hier schwer erhältliche Pistole aus USA sehen und da hat sie zwei Faktoren übersehen:
Erstens den I. Weltkrieg, eine Veranstaltung, an der sich auch die USA beteiligten. Die "Doughboys" brachten jede Menge Erzeugnisse der Firma Browning mit über den großen Teich.
Und zweitens die Tatsache, dass FN in Belgien schon seit vor 1900 Patente von Browning erworben hatte und Lizenzfertigung dieser Waffen betrieb.
Kann man auch hier nachlesen, der Artikel ist gut recherchiert.
Wikipedia: John Moses Browning
Als die Amerikaner in Europa antraten, konnten sie also schon mit Erzeugnissen ihres Landsmannes beschossen werden.
L.S. war im I. WK in Belgien und auch daher liegt für mich der "Browning" ( aus FN-Fertigung ) mittlerweile näher, als der "alte Trommelrevolver".
Ich vermute, dass Leuschner den "erfand", weil für den waffenhistorisch eher unbeleckten Menschen die Kombination "Browning + Colt = Revolver" gängiger erscheint, als der Umweg über Belgien und die Fabrique Nationale.
Das für mich eigentlich erhellende an @pensionär´s Beitrag war die Interpretation der Episode weg von dem Angebot des L.S., A.Gr. eine Faustfeuerwaffe auszuleihen, sondern diese zu holen und gemeinsam bewaffnet das Anwesen HK zu durchsuchen.
MfG
Dew
@Hathora
Euch liegt "der Browning" auf der Seele bzw. am Herzen?
Dazu erstmal herzlichen Dank an @pensionär für den wirklich erhellenden Beitrag zu der Episode mit der Faustfeuerwaffe.
"alter Trommelrevolver" ( Leuschner ) vs. "Browning" ( J. Schlittenbauer ), was war es denn nun ( höchstwahrscheinlich ) ?
Grundsätzlich wäre beides möglich gewesen.
Es gab den "Reichsrevolver Modell 1889".
Wikipedia: Reichsrevolver
...wurde als Modell 1883 oder auch Kurzer Reichsrevolver geführt. Sie verblieb bis 1908 im Arsenal der Streitkräfte, bis sie von der Pistole 08 abgelöst wurde. Exemplare aus Reservebeständen wurden jedoch noch im Ersten Weltkrieg eingesetzt.So einen könnte sich der L.S. aus dem Krieg mitgebracht haben und das wäre dann 1922 tatsächlich ein alter Trommelrevolver gewesen.
Wie A.Gr. an seiner alten Perkussionsflinte hing, so hätte auch L.S. an seinem Revolver gehangen haben können. Er hätte aber bestimmt Probleme mit der Munition gehabt. Es gab sie nicht mehr und mit Schwarzpulver geladene Patronen lassen sich nicht unbegrenzt lange lagern, weil Schwarzpulver sehr hydrophil ist. Will sagen, das Zeug zieht die Luftfeuchtigkeit an und wenn das Pulver nass ist, ist nix mehr mit schießen.
Viel wahrscheinlicher allerdings ist tatsächlich "der Browning", seit Beginn des 20sten Jahrhunderts geradezu das Synonym für die kleine, handliche Selbstladepistole, so wie wir "Q-Tip" sagen, wenn wir Wattestäbchen meinen oder "Tempo" für Papiertaschentücher. Und genauso verbreitet.
@Hathora wollte keine hier schwer erhältliche Pistole aus USA sehen und da hat sie zwei Faktoren übersehen:
Erstens den I. Weltkrieg, eine Veranstaltung, an der sich auch die USA beteiligten. Die "Doughboys" brachten jede Menge Erzeugnisse der Firma Browning mit über den großen Teich.
Und zweitens die Tatsache, dass FN in Belgien schon seit vor 1900 Patente von Browning erworben hatte und Lizenzfertigung dieser Waffen betrieb.
Kann man auch hier nachlesen, der Artikel ist gut recherchiert.
Wikipedia: John Moses Browning
Als die Amerikaner in Europa antraten, konnten sie also schon mit Erzeugnissen ihres Landsmannes beschossen werden.
L.S. war im I. WK in Belgien und auch daher liegt für mich der "Browning" ( aus FN-Fertigung ) mittlerweile näher, als der "alte Trommelrevolver".
Ich vermute, dass Leuschner den "erfand", weil für den waffenhistorisch eher unbeleckten Menschen die Kombination "Browning + Colt = Revolver" gängiger erscheint, als der Umweg über Belgien und die Fabrique Nationale.
Das für mich eigentlich erhellende an @pensionär´s Beitrag war die Interpretation der Episode weg von dem Angebot des L.S., A.Gr. eine Faustfeuerwaffe auszuleihen, sondern diese zu holen und gemeinsam bewaffnet das Anwesen HK zu durchsuchen.
MfG
Dew