Nochmals zum Komplex was am 31.3.1922 eine Eskalation ausgelöst haben könnte. Es ist alles schon sehr oft eingebracht worden. Hier wieder mal damit es nicht in Vergessenheit gerät.
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AngRa
Mordfall Hinterkaifeck 21.08.2010 um 20:07
Nochmals zu dem Komplex einer möglichen Unterhaltsklage etc. im März 1922
Schl. hatte 1919 einen Abfindungsvertrag wegen Kindsunterhalt für Josef geschlossen. Er hat damals den Einmalbetrag von 1800 M bezahlt, den Viktoria ihm zuvor gegeben hatte, damit er die Vaterschaft anerkennt. Aus eigener Tasche hatte er nichts gezahlt.
Dann kam die Inflation. Solche Abfindungsverträge konnten abgeändert werden, d.h. angepasst werden ( Stichwort: Wegfall der Geschäftsgrundlage, Treu und Glauben)
In diesem Zusammenhang verweise ich auf den Beitrag von
@Hauser vom 14.2.2010, 12.49 Uhr.
Er erwähnt ein Urteil des Landgerichts Neuburg a.D. von Anfang März 1922, wo ein Unterhalts-Abfindungsvertrag abgeändert worden ist und ein Vater für sein uneheliches Kind nachträglich wegen der Inflation weiteren Unterhalt zahlen musste. Das waren dann monatliche Zahlungsverpflichtungen bis zum 16. Lebnsjahr des Kindes.
Dieses Urteil wurde unter dem 2.3.1922 im Schrobenhausener Wochenblatt veröffentlicht. Das hatten die Opfer abonniert.
Viktoria als Mutter eines unehelichen Kindes hat dieses Urteil gelesen. Das steht für mich außer Frage. Meiner Meinung nach wollte sie aufgrund dieses Urteils weiteren Unterhalt für Josef verlangen.
Dazu passt die Sigl Aussauge, dass sie ca. 14 Tage vor dem Mord mit Thomas Schwaiger nach Schrobenhausen gefahren ist, um Klage zu erheben, wie die Faust aufs Auge.
Ob sie nun förmlich Klage erhoben hat oder nicht, lassen wir mal dahingestellt. Jedenfalls kursierten Gerüchte, dass sie es vorhat und allein das hat mE die Eskalation ausglöst.
Beitrag von AngRa (Seite 1.255)