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Mordfall Hinterkaifeck

51.931 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2011 um 22:26
@Comtesse
Da hjast Du vermutlich Recht,.


@pilvax

Schwaiger soll ja angeblich gerne über HK gesprochen und "übertrieben haben, wenn man der Nachbarin glauben darf die von Müller nach Schwaigers Adresse gefragt wurde.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1984-02-14_Fuchs_Sofie
Ich hatte die Absicht, den Zeugen Andreas Schweiger (Anm. richtig: Schwaiger) drüber zu befragen. In Gröbern angekommen, fragte ich eine Bäuerin nach dem Hof des Andreas Schweiger. Diese erklärte:"Da hätten`s früher kommen müssen, wir ham ihn vor zwei Tagen eingrab`n.“

Ich fragte die Bäuerin, ob sie jemanden wisse, der mir den ursprünglichen Standort des Hofes Hinterkaifeck genau erklären könne. Sie sagte mir, daß der Schweiger sowieso immer ein bißchen übertrieben und nicht immer die reine Wahrheit gesagt hätte. Am besten ist es, Sie fahren zu der Fuchs Sophie, die weiß am besten Bescheid.
Stichwort: Stieftochter Viktoria!


Privat hörte ich auch, daß er Marterlbesuchern ungefragt gerne vom Mordfall erzählte- ähnlich wie LS an der HK Ruine dem Lehrer Yblagger von der Auffindung.

Aber sei es drum, jeder soll für sich interpretieren.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2011 um 22:56
@margaretha
Du sprichst da ein Problem an das es bei HK immer gibt. Wen soll man glauben. Dem Sigl, dem LS, der Rieger, der Fuchs... Ich tu mir da schwer. Am ehesten glaub ich noch den Kaffeehändlern und dem Monteur Hofner, die waren soweit unbeteiligt. Wobei ich mir beim Hofner auch nicht ganz sicher bin, immerhin ist er als Verdächtigter vernommen worden. Ich bin von seiner Unschuld bezüglich der Morde absolut überzeugt. Nur an der Geschichte mit dem Hund habe ich schön zu knabbern, ich kann mir aber keinen plausiblen grund vorstellen warum er diese Geschichte erfunden haben soll.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2011 um 23:47
Zum Thema Inzest:
Ob und wie und auf wessen Betreiben ein solcher stattgefunden hat, bleibt Spekulation.
Dies Thema wäre von keinerlei Interesse, wenn es sich bei der eigentlichen Tat z.B. um die Tat eines ertappten Raubmörders gehandelt hätte.
Interessieren - ohne zu moralisieren - darf das nur im Zusammenhang mit Überlegungen zu einer Motivfindung. Auch wenn Sexualität (im weitesten Sinne!) ein hochemotionalisierendes Momentum bei "Ausrastern aller Art" darstellt, so handelt es sich eben doch nur um EINE der Möglichkeiten, die einen von sicherlich mehreren Bausteinen zur Erklärung der Wucht der Tat geliefert haben könnte.

Zum Thema "wer könnte Anzeige erstattet haben":
Im Beichtstuhl erleichtert man gemeinhin seine vermeintlichen Sünden. Dies kann vieles auslösen; das Brechen (ggf. anonym) des Beichtgeheimnisses im Falle einer fürsorglichen Grundhaltung, bis hin zum im "geheimen Wissen" begründetem Machtmissbrauch.

Mich macht in diesem Zusammenhang unverändert die örtliche Geistlichkeit erstaunen, die Victoria Gruber im Kirchenchor als prominente 1.Stimme befürwortet. Auch "Geld im Beichtstuhl" erweckt hier ein 'Geschmäckle".

Grüße aus Gröbern ans Marterl


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 03:58
@Lahkai
Nur erstaunlich, wenn der Inzest von Victoria gewollt war.Bei Zwang, und als solches würde sie es wohl dem Beichtvater anvertrauen, kann er sie nicht aus der Gemeinschaft ausschliessen.Sie ist ja dann das Opfer steht so sogar unter speziellem Schutz des Chefs (Herrn).
Deine Idee greift aber bei freiwilligen Handlungen.Damit würde aber der Herr Pfarrer auch automatisch verdächtig.Es würde auch das gefundene Sterbekärtchen erklären.Man geht ja davon aus, dass das Handgeschriebene drauf aus klerikalen Kreisen stammen könnte,aufgrund der verwendeten Schrift.
Wie gesagt, der Dorfpfarrer wäre durch diese Geschichte ja in der Hand der Kaifecker und somit verdächtig.
Wobei, ganz ehrlich, ich halte einen Priester mit der für diesen Beruf übliche Bildung für zu schlau, um sich in eine solche Situation zu begeben.Auch wird er zu 99% zu fromm sein.Er würde sich gleich mehrfach versündigen.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 07:40
Schon gar nicht würde ein Priester, direkt oder indirekt, per Anzeige das Beichtgeheimnis brechen, das hätte aber ein Hallo! gegeben, denn das wäre doch rausgekommen, dass er dahinter steckte, wenn es sonst keinen gab, der das hätte bezeugen können. Ich stoße mich immer noch an dem genannten Zeitraum, in dem der Inzest laut dieser Anzeige belegt und gestanden wurde. Die Frau vom Schlitti war doch eher als Leumundszeugen für den Zeitraum davor zu gebrauchen, also kann die Anzeige ja nicht von ihr sein... warum diese 3 Jahre? Ich bleib dabei: Eine Magd, die zu der Zeit am Hof war, steckt für mich mit aller größter Wahrscheinlichkeit dahinter. Nur warum die wohl so lange zwischen Anzeige und Tatzeit verstreichen lassen hat, wäre zu überlegen.

Durch den verstrichenen Zeitraum wäre ein Pfarrer noch unwahrscheinlicher, denn wenn ihm nur für den genannten Tatzeitraum "Geständnisse" gemacht wurden, musste er doch davon ausgehen, dass der Inzest danach nicht mehr stattfand. Warum sollte er seine treuen Schäfchen, von denen eins bei ihm es bis zur ersten Chorstimme brachte, dann nachträglich dafür noch anzeigen? Oder hat in der Kirche dort um das letzte Jahr des Tatzeitraums herum der Pfarrer gewechselt, dass es ein alter Pfarrer war, der sein Gewissen erleichtern wollte?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 07:56
@Lahkai
Zitat von LahkaiLahkai schrieb:Mich macht in diesem Zusammenhang unverändert die örtliche Geistlichkeit erstaunen, die Victoria Gruber im Kirchenchor als prominente 1.Stimme befürwortet.
Warum das? Es ging ja nicht um einen tadellosen Lebenswandel, sondern um die gute Stimme. Und wenn Viktoria regelmäßig zur Beichte gegangen ist, und davon gehe ich aus, spricht auch aus kirchlicher Sicht nichts gegen ihre Position im Kirchenchor. Die anderen "Schäfchen" aus der Gemeinde werden auch der Beichte bedurft haben und wären somit genauso ungeeignet gewesen. Für die Kirche ist es unerheblich, ob eine Sünde zusätzlich noch vor dem StGB strafbar ist oder nicht.


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21.11.2011 um 09:06
@topfsekre1
Ich find jetzt LahKais Theorie (wenn ich mich durch seine älteren Beiträge durchlese) auch nicht schlecht. Könnte tatsächlich so einiges dran sein. Lohnt sich zu lesen. :)


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21.11.2011 um 09:16
@DeepThought

Dass die Gabriels als Täter in Frage kommen können, kann ich auch noch nachvollziehen. Aber dass der Pfarrer da mit seine Hand im Spiel hatte, bezweifele ich stark - welches Motiv sollte er gehabt haben?


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21.11.2011 um 09:28
Um aus der Pfarrergeschichte mal die Luft rauszunehmen: Die Handschrift auf dem Hagelstadter Sterbebildchen ist definitiv NICHT die von Pfarrer Haas. Es gab auch kurz vor oder nach der Hinterkaifecker Bluttat keinen Pfarrerwechsel in Waidhofen. Michael Haas war von 1910 bis 1930 Pfarrer in Waidhofen.
Es gab mal jemanden, der Pfarrer Haas anhand des Lächelns auf dem einzigen bekannten Bild des Pfarrers als Mörder ausmachen wollte. So weit gehen da manche!
Es gab und gibt Pfarrer, die mehr gefehlt haben als ihre Schäfchen. Bei Pfarrer Haas sehe ich da nicht den leisesten Hauch eines Anhaltspunktes.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 10:04
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Ich weiß nicht, die waren doch alle Nachbarn und haben sich doch darüber ständig ausgetauscht in all den Jahren, da wusste doch nachher jeder auswendig, was der Andere zu erzählen hatte. Dass da dann mehrere dieselbe Geschichte erzählen, wundert mich nicht wirklich, einer erzählts und der nächste plapperts weiter usw.
Dieses weiter „plappern“ führt in der Regel zu Legenden Bildungen. Jeder „plappert“ wieder was Neues dazu usw.
In diesen Fall (Aussage Schrittenlocher 1952 und Aussage Schwaiger 1980) lagen 28 Jahre dazwischen, vom Sachverhalt sogar 62 Jahre und beide Aussagen stimmen detailgetreu überein.
Schon bemerkenswert wie ich finde.
Wenn es also nur „Nachplapperei“ war, dann würde der Wahrheitsgehalt vom „Hörensagen“ enorm aufgewertet werden.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 10:14
Zitat von drahdiwaberldrahdiwaberl schrieb:Es gab auch kurz vor oder nach der Hinterkaifecker Bluttat keinen Pfarrerwechsel in Waidhofen. Michael Haas war von 1910 bis 1930 Pfarrer in Waidhofen.
Na das passt doch, die Anzeige im 1. Inzestfall bezog sich doch auf den Zeitraum 1907-1910 - vielleicht hat der VORHERIGE Pfarrer sie angezeigt, weil er für diesen Zeitpunkt entsprechende Beichten abgenommen hat. 1907 ist Viktoria 20 geworden, war also in ihrem 21. Lebensjahr = Erwachsen. Daher würde auch dieser spezielle Zeitraum dazu passen.

Jetzt wäre interessant zu wissen, wer der Pfarrer VOR dem Haas war, und warum der sich dazu bemüßigt gefühlt haben könnte, dies 1915 erst zur Anzeige zu bringen?! Hatte er evtl. Bedenken, dass nach dem Tod vom Karl Gabriel das inzestuöse Verhältnis wieder aufgenommen wird?


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21.11.2011 um 10:18
Der Vorgänger von Pfr. Haas ist im Mai 1910 gestorben.Er konnte daher 1915 niemanden mehr anzeigen.


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21.11.2011 um 10:30
OK, dann scheidet der natürlich aus. ;) Schade, hätte vom Datum her so schön gepasst.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 10:37
@Comtesse,

bezüglich der Anzeigenerstattung 1915 befinden wir uns wie so oft im Bereich der Spekulation; in Frage dafür kommen u.A.

- Martin Asam (war bis Mai 1915 auf dem Hof)
- Anzeige aus der Fam. Gabriel (Anzeige erfolgte kurze Zeit nach dem Tode von K.G.)
- Ehefrau von L.S. (evtl.hat Vic ihr ihre Probleme geschildert)
- Knechte und Mägde, die im Streit gegangen sind
- C. Gruber, die dies nicht akzeptiert hat

oder weitere Personen aus dem nachbarschaftlichen Umfeld.


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21.11.2011 um 11:22
@lörner Man kann es auch als Arroganz der Ignoranz bezeichnen. Fast jeder weis etwas, keiner sagt etwas.


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21.11.2011 um 12:18
Zitat von LahkaiLahkai schrieb:Mich macht in diesem Zusammenhang unverändert die örtliche Geistlichkeit erstaunen, die Victoria Gruber im Kirchenchor als prominente 1.Stimme befürwortet. Auch "Geld im Beichtstuhl" erweckt hier ein 'Geschmäckle".
Die Mitgliedschaft im Kirchenchor wird von verschiedenen Seiten bestätigt.

Der Goldfund im Beichtstuhl wurde vom Oberinspektor Meiendres erzählt. Woher wird der denn diese Geschichte gehört haben, vom Pfarrer wohl nicht.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 12:41
In Martin Asams Kriegsstammrolle ist als Beruf landw. Arbeiter und als Wohnort Menzenbach, Gde. Sulzbach, BA. Pfaffenhofen angegeben - er war also offenbar nicht mehr auf dem Hof Hinterkaifeck.


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21.11.2011 um 13:08
@AngRa,
@Badesalz und @leutheusser:

Auch von mir eine aufrichtige Gratulation zum Rechercheerfolg "Haftstrafen". Tolle Arbeit, toller Fund, danke für die Veröffentlichung.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 13:23
@topfsekre1

dann hatte er vermutlich die Arbeitsstelle gewechselt. Ist denn bekannt wie lange er auf dem Hof gearbeitet hatte?
Stand nicht auch bei K. Gabriel Laag als Wohnort in der Kriegsstammrolle?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 13:31
Doch, bei Karl Gabriel stand Laag in der Kriegsstammrolle. Das war da wohl noch so von den Eintragungen in seiner Stammrolle übernommen, es war ja schließlich sein Geburtsort und lange Zeit auch sein Wohnort, gewechselt hat Karl Gabriel ja den Wohnort erst im Jahre 1914.

Natürlich steht nicht in den Kriegsstammrollen, wie lange er bereits in Menzenbach tätig war. Interessanterweise sind bei Martin Asam als Eltern auch Cäzilia und Andreas Gruber angeben, nicht Cäzilia Gruber und ihr erster Mann.

Wissen wir denn überhaupt sicher, ob Martin Asam mal auf dem Hof mitgearbeitet hat - also nicht als Kind, sondern eben schon als vollwertige Arbeitskraft - oder hat er sich lieber gleich in der Fremde verdingt?


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